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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: MarkV am Juni 20, 2010, 20:32:30 Nachmittag

Titel: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: MarkV am Juni 20, 2010, 20:32:30 Nachmittag
Hallo,
ich höre gerade von dem sensationellen neuen Eisenmeteoriten-Fund aus Ägypten.
http://www.rocksfromspace.org/June_20_2010.html

Der Krater ist sehr gut erhalten. Auf dem Satbild sieht man sogar noch strahlenförmige Reste vom Auswurfmaterial, glaube ich jedenfalls. Ich würde mich über einige Bilder von dem neuen Eisen freuen. In Ensisheim war davon offenbar auch Material erhältlich. Gibt es auch Individuals oder nur Schrapnelle?

Grüsse,
Mark

P.S.: Das Google-Maps Satbild:
http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=26%C2%B0+05%27+16%22+E,+22%C2%B0+01%27+6%22+N&sll=50.234524,12.885482&sspn=0.007974,0.01929&ie=UTF8&ll=22.018379,26.087661&spn=0.001445,0.002411&t=h&z=19 (http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=26%C2%B0+05%27+16%22+E,+22%C2%B0+01%27+6%22+N&sll=50.234524,12.885482&sspn=0.007974,0.01929&ie=UTF8&ll=22.018379,26.087661&spn=0.001445,0.002411&t=h&z=19)
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: emmy am Juni 20, 2010, 20:43:45 Nachmittag
Hallo Mark,

Bilder von dem Eisen folgen sicher die nächsten Tage.
Sehr viele haben sich mit diesem tollen Material
versorgt.
Es waren nur Schrapnelle verfügbar.
Individuals gibt es scheinbar keine.
Dafür sehen die Schrapnelle wunderschön aus.
Tolle Desert- Patina mit Klasse Oberfläche!

Viele Grüsse Mirko und Tina
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: aknoefel am Juni 20, 2010, 20:57:52 Nachmittag
Ich stelle heute noch ein Bild rein - momentan schauen wir noch Fussball.

André
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: aknoefel am Juni 20, 2010, 21:42:21 Nachmittag
Brasilien führt 2:0 und wir haben mal alle unsere ägyptischen Eisen zusammengelegt. Hier die drei glücklichen Besitzer von 4.2kg des interessanten Materials.
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: aknoefel am Juni 20, 2010, 21:44:17 Nachmittag
Hier die Eisen noch mal im Detail ohne die Nasen im Hintergrund...
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: aknoefel am Juni 20, 2010, 21:46:05 Nachmittag
Und nun die Preisfrage (ohne Preis): wer hat das ägyptische Eisen zum Fressen gern?
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: ganimet am Juni 20, 2010, 21:49:37 Nachmittag
Und nun die Preisfrage (ohne Preis): wer hat das ägyptische Eisen zum Fressen gern?

...der einzigste der doch auch Metis ißt, ist doch Hanno oder   :gruebel:

Gruß,

Andreas
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: aknoefel am Juni 20, 2010, 21:52:38 Nachmittag
Bingo! Der Eisenfresser Hanno war es :troll:
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: ironsforever am Juni 21, 2010, 00:15:30 Vormittag
Hallo Metties,

da habe ich diesmal offenbar was versäumt in Entenhausen! Danke für die aussagekräftigen Bilder :super:! Hoffe, dass von dem Eisen auch was für die Daheimgebliebenen verfügbar ist. Angebote gern per pm :lechz:.

Gruß,
Andi :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 21, 2010, 06:39:47 Vormittag
Hallo!

Über ein Preis-Angebot zum ägyptischen Meteoriten würde ich mich auch sehr freuen (gerne per PM)!

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim     
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: Andyr am Juni 21, 2010, 08:50:23 Vormittag
Die wurden in Ensisheim auch schon angeboten, und zwar durchaus günstig.
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: Dave am Juni 21, 2010, 08:56:38 Vormittag
Also da würde ich auch Interesse anmelden. :super:
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: Haschr Aswad am Juni 21, 2010, 10:03:35 Vormittag
In Ensisheim wurden einige kg angeboten, man kann also in Zukunft mit dem ein oder anderen Angebot rechnen. Die vollständigen Schrapnelle sind allerdings vergleichsweise groß, ich habe kaum Stücke unter 200 g gesehen, die meisten Stücke waren im 300 - 900 g - Bereich. Ich bin sicher, der ein oder andere Ensisheimer wird hier noch Bilder des neuen Fundes einstellen, ansonsten helfe ich auch gerne aus.

Grüße,
Haschr
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: Haschr Aswad am Juni 22, 2010, 09:58:57 Vormittag
Zwei Schrapnelle des neuen Ataxiten, einmal 576 g ...
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: Haschr Aswad am Juni 22, 2010, 10:00:30 Vormittag
... und 739 g. Sehr schön zu sehen, die gut erhaltenen Scherspuren auf der Rückseite:
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: herbraab am Juni 22, 2010, 10:15:26 Vormittag
Tolle Stücke, Haschr!  :super:

Grüße, Herbert
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: aknoefel am Juni 22, 2010, 11:45:46 Vormittag
Ich habe gerade von einem ESA-Mitarbeiter gehört, das vermutet wird, der Krater könne extrem jung sein - im Bereich von <100 Jahren oder sogar nur wenige Jahre... Man ist da aber noch am Untersuchen... Er soll noch inoffiziell 'Khamil-Krater' heissen.

Gruß
  André
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 22, 2010, 18:42:09 Nachmittag
Hallo Haschr/Forum!

Wie sehen die Anschnitte des Meteoriten aus bzw. wie ist das Eisen-Nickel-Metall (unter der Kruste) noch erhalten?

schöne Grüsse von
Achim
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 22, 2010, 20:22:12 Nachmittag
Hallo Haschr/Forum!

Ohje.........der neue ägyptische Meteorit ist eventuell ein Ataxit ("Gerüchte-Geflüster")............ :bid:
Also, könnten eventuell keine Widmanstättenschen Strukturen vorhanden sein!!!!

schöne Grüsse von
Achim
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: aknoefel am Juni 22, 2010, 21:00:41 Nachmittag
Aber Achim, das macht doch nichts - im Gegenteil, da gibts nicht sooo viele...
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: Mettmann am Juni 22, 2010, 22:29:29 Nachmittag
Nuju, wenn es bislang nur Schrapnelle gibt, was sollte man da schon für einen anderen Strukturtyp erwarten  :gruebel:
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: ironmet am Juni 22, 2010, 22:30:39 Nachmittag
Hallo Met-Freunde,

das neue ägyptische Eisen sieht auch in geschnittenem und geätztem Zustand wirklich
Klasse aus! :wow:


Viele Grüße Mirko :winke:
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: aknoefel am Juni 22, 2010, 22:32:43 Nachmittag
Na, das sieht doch schon mal hübsch aus...  :super:
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: ironmet am Juni 22, 2010, 22:35:16 Nachmittag
Die Scheiben zeigen viele Schreibersiteinschlüsse die fast alle mit Kamazit umhüllt sind.
Auf einigen Fragmenten konnte man Schreibersiteinschlüsse an der Aussenseite sehen,die durch Windschliff
freigelegt wurden.
An dem Beispiel der Scheibe (siehe unten),kann man den Schreibersiteinschluss sowohl auf der Aussenseite als
auch in der geätzten Fläche sehen.

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: ironmet am Juni 22, 2010, 22:38:59 Nachmittag
und hier noch ein Foto
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 22, 2010, 22:58:02 Nachmittag
Hallo Mirko!

Super Photos! :super:

Da, die Meteoritenuntersuchungen/Klassifikation des ägyptischen Eisen ("Ataxit") bei Vernadsky (Russian Institute of Meteoritics/GUS) durchgeführt wird, bin ich mal auf die abschließenden Ergebnisse gespannt!

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: Mettmann am Juni 22, 2010, 23:04:08 Nachmittag
An den Schreibersiten sieht man sehr gut, was da für rohe Kräfte gewaltet haben, als es das Ding zerfetzt hat,
wenn Ihr Euch im Ggs. dazu z.B. an die großen, oft eckig und winklig skelettierten Schreibersitkristalle in Sikhote oder Guanaco erinnert.
Auf dem letzten Bild sieht man ja, daß der Schreibersit gar in der Mitte gebrochen und dir Teile zueinander versetzt wurden.

Mettmann
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: aknoefel am Juni 22, 2010, 23:18:23 Nachmittag
Ja, das Ding wird schon mit viel Schmackes angekommen sein... So ein 40m-Loch muss erst mal entstehen. Die Frage ist ja, ob hier auch die 1:10 Regel gilt, d.h. dass das ursprüngliche Geschoß beim Auftreffen noch rund 4m im Durchmesser hatte.
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: DCOM am Juni 22, 2010, 23:39:29 Nachmittag
Also da würde ich auch Interesse anmelden. :super:

Da kann ich mir nur dranhängen.

So ein Stück wie Haschr es ergattert hat wäre fein  :laughing:
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: DCOM am Juni 23, 2010, 00:14:43 Vormittag
Hallo,
ich höre gerade von dem sensationellen neuen Eisenmeteoriten-Fund aus Ägypten.
http://www.rocksfromspace.org/June_20_2010.html

Der Krater ist sehr gut erhalten. Auf dem Satbild sieht man sogar noch strahlenförmige Reste vom Auswurfmaterial, glaube ich jedenfalls. Ich würde mich über einige Bilder von dem neuen Eisen freuen. In Ensisheim war davon offenbar auch Material erhältlich. Gibt es auch Individuals oder nur Schrapnelle?

Grüsse,
Mark

P.S.: Das Google-Maps Satbild:
http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=26%C2%B0+05%27+16%22+E,+22%C2%B0+01%27+6%22+N&sll=50.234524,12.885482&sspn=0.007974,0.01929&ie=UTF8&ll=22.018379,26.087661&spn=0.001445,0.002411&t=h&z=19 (http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=26%C2%B0+05%27+16%22+E,+22%C2%B0+01%27+6%22+N&sll=50.234524,12.885482&sspn=0.007974,0.01929&ie=UTF8&ll=22.018379,26.087661&spn=0.001445,0.002411&t=h&z=19)

Mensch, der Krater ist ja noch völlig unverändert, sehr alt kann er nicht sein. Ich hab ihn mal ausgemessen, der hat mindestens 35 Meter im Durchmesser.

War das eigentlich ein Zufallsfund? Die Stelle ist mitten im Nirgendwo, mindestens 300 km von jeglicher Zivilisation entfernt. Oder hat da jemand mit Google maps systematisch die Sahara nach Einschlagkratern durchforstet?

Eigentlich gar keine schlecht Idee! Wir brauchen keine Expeditionen mehr zu durchzuführen sondern suchen die Meteoriten künftig online. Wer find den nächsten Einschlagskrater?  :user:
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: ironmet am Juni 23, 2010, 00:20:34 Vormittag
Hier auch noch schnell 3 Stücke,die ich mir für die Sammlung mitgebracht habe.
Dies hier ist ein kompaktes Fragment von knapp 2 Kilo.
Es ist kein wirkliches Schrapnell.


Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: ironmet am Juni 23, 2010, 00:22:49 Vormittag
Hier ein absolut typisches Schrapnell,flach wie ein Flunder aber mit einer prächtigen großen Oberfläche.
Dieses Schrapnell wiegt 745g.

Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: ironmet am Juni 23, 2010, 00:25:50 Vormittag
Und das dritte Stück im Bunde ist ein 96g Stück,welches auf der Rückseite eine Anhaftung zeigt,die ich für eine
Art Schmelze gahalten habe.
Was es nun wirklich ist,werden wir ja früher oder später erfahren.
Diese Anhaftungen werden gerade von einem anderen Forum-Mitglied untersucht.

Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: ironmet am Juni 23, 2010, 00:27:54 Vormittag
und noch die Anhaftungen im Detail
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: DCOM am Juni 23, 2010, 00:35:28 Vormittag
Ja, das Ding wird schon mit viel Schmackes angekommen sein... So ein 40m-Loch muss erst mal entstehen. Die Frage ist ja, ob hier auch die 1:10 Regel gilt, d.h. dass das ursprüngliche Geschoß beim Auftreffen noch rund 4m im Durchmesser hatte.

Hmmm... Wie mir scheint ist die 1:10-Regel eher eine 1:20- bis 1:30-Regel. Der Meteorit, der den Barringer-Krater formte, hatte etwa 50 Meter im Durchmesser, der Krater 1200 Meter (Verhältnis 1:24). Beim Chicxulub-Krater beträgt das Verhältnis des Durchmessers Meteorit (10 km)/Krater (170 km) etwa 1:17. Das genaue Verhältnis hängt wohl von der Dichte, der Geschwindigkeit und dem Eintrittswinkel des einschlagenden Körpers ab.
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: DCOM am Juni 23, 2010, 00:44:38 Vormittag
Wahnsinn, die Stücke!  :lechz:

Sind gegenwärtig überhaupt noch kompakte Fragmente zu kaufen? Wer ein solches Individuum (oder einen Endcut) zu verkaufen hat, bitte melden! (Aber wahrscheinlich haut es einen bei den Preisen aus den Latschen...)

D.U. :hut:
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: Plagioklas am Juni 23, 2010, 01:24:59 Vormittag
Zitat
Dies hier ist ein kompaktes Fragment von knapp 2 Kilo.
Es ist kein wirkliches Schrapnell.

Das an der Oberseite sieht stark nach einen möglichen impakt aus. Eventuell sind da zwei schrapnelle zusammengeknallt. Mach mal n genaueres bild von diesem loch oben.

Zitat
Und das dritte Stück im Bunde ist ein 96g Stück,welches auf der Rückseite eine Anhaftung zeigt,die ich für eine
Art Schmelze gahalten habe.

Sieht zumindest sehr danach aus. Farblich passt es absolut, da hier ein Esenmet im spiel ist und die Schmelze direkt im kontakt zu ist. Und die verbliebenen quarze dürften geschockt und weichgebröselt (und deshalb so weiß) sein.
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: DCOM am Juli 02, 2010, 00:52:20 Vormittag
Hallo,

hier ist mein Exemplar mit einem Gewicht von 486 Gramm...

Es handelt sich um ein bizarres Schrapnell mit feiner Windschliffstruktur und Deformationswülsten, die beim Aufprall entstanden sind. Auf der Oberseite kann man 2 rundliche, warzenähnliche Ausbuchtungen erkennen, die mutmaßlich von Kamazitnestern unter der Oberfläche herrühren. Die orangefarbene, sandige Unterseite zeigt typische Scherspuren.

Und wieder mal herzlichen Dank an Hanno! :kiss:

D.U.  :hut:
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: Peter5 am Juli 02, 2010, 09:33:42 Vormittag
Hallo D.U.,

sieht irgendwie ein wenig "knautsch-ledrig" aus.  :smile:

Grüße
Peter5  :winke:
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: Dirk am Juli 04, 2010, 16:51:31 Nachmittag
Hallo Leute  :winke: ,

jetzt wollte ich doch auch noch mal mein Stück des neuen ägyptischen Eisens zeigen. Ging leider nicht schneller, da mein Rechner den Geist aufgegeben hatte und ich erst seit gestern wieder von zu Hause aus online bin. Es ist ein, wie ich finde, schön skulpturiertes Schrapnell mit einem Gewicht von 842g. Diese ledrig-porige Oberfläche ist für dieses neue Eisen ganz typisch.

 :prostbier:

Dirk
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: gsac am Juli 04, 2010, 17:07:52 Nachmittag
Hallo Leute  :winke: ,

jetzt wollte ich doch auch noch mal mein Stück des neuen ägyptischen Eisens zeigen. Ging leider nicht schneller, da mein Rechner den Geist aufgegeben hatte und ich erst seit gestern wieder von zu Hause aus online bin. Es ist ein, wie ich finde, schön skulpturiertes Schrapnell mit einem Gewicht von 842g. Diese ledrig-porige Oberfläche ist für dieses neue Eisen ganz typisch.

 :prostbier:

Dirk


Der Met - linke Eisenhand! - hebt gerade seinen Daumen! :auslachl:
Ist schon recht interessant skulpturiert, Glückwunsch Dirk!

Alex
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: Dirk am Juli 04, 2010, 17:24:42 Nachmittag
Hallo Alex,

Zitat
Der Met - linke Eisenhand! - hebt gerade seinen Daumen!   


ja, genau!!! So stand der da bei den Russen aufm Tisch. Und mir war gleich klar: das ist ein Tramper, der will mitgenommen werden  :einaugeblinzel:   :lacher:  :lacher:

...... aber so langsam könnte er ja mal seinen Daumen runter nehmen, oder  :gruebel:


 :smile:
Dirk
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: gsac am Juli 04, 2010, 17:42:23 Nachmittag
...... aber so langsam könnte er ja mal seinen Daumen runter nehmen, oder  :gruebel:

Der hat sich seit ein paar Jahrzehnten/Jahrhunderten/Jahrtausenden (?) daran gewöhnt,
lass ihn! Aber lege ihn bloß nicht falsch herum mit der Daumenrichtung, sonst ....  :einaugeblinzel:

:prostbier: Alex
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: JaH073 am Juli 04, 2010, 20:06:13 Nachmittag
Hi Dirk,

kann es sein, daß da mal jemand versucht hat reinzubeisen ?    :lacher:

Gruß

Hanno
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: Dirk am Juli 04, 2010, 20:24:34 Nachmittag
Hi Dirk,

kann es sein, daß da mal jemand versucht hat reinzubeisen ?    :lacher:

Gruß

Hanno


 :super:  :super:


 :prostbier:

Dirk
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: ironmet am Juli 10, 2010, 15:21:50 Nachmittag
Hallo Met-Freunde,

ich möchte doch noch mal die Diskussion wieder neu aufnehmen,bezüglich der Anhaftungen an dem ägyptischen Eisen.
Plagioklas hatte ja diesbezüglich schon seine Meinung gesagt. :super:

Ich halte es für sehr wahrscheinlich,das es sich dabei tatsächlich um eine Art Kraterglas handelt.
Was meinen denn die Spezialisten dazu??
Ulrich,Olaf und alle anderen?
Oder Harald,hast Du Deine Proben schon untersucht?
Ich habe in Ensisheim nur 3 Stücke mit einer größeren Menge solch geschmolzenen Materials auf den Tischen gesehen.
Eines davon ist das hier auf den Fotos.
Wenn es ein Impaktglas/Kraterglas ist,wäre dies überhaupt vorstellbar bei einem 40m Krater?? :gruebel:
Und wenn ja,wie kommt es dann an das Eisen?? :gruebel:
Ist es vielleicht nur durch Zufall dort reingeplatscht? :gruebel:

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: ironmet am Juli 10, 2010, 15:23:43 Nachmittag
...und noch zwei Detail Fotos
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: speul am Juli 10, 2010, 16:34:05 Nachmittag
interessanter Aspekt, den Du da ansprichst. Keine Vorstellung, wo die Grenze verläuft, daß sich noch Glas bilden kann. Schaut man in die datenbank
http://www.unb.edu/passc/ImpactDatabase/CIDiameterSort2.htm (http://www.unb.edu/passc/ImpactDatabase/CIDiameterSort2.htm)
stellt man schnell fest, daß bisher meines Wissens bei Kratern unter 110 m Durchmesser (Kaali) kein Glas gefunden wurde:

Haviland Kansas, U.S.A. N 37° 35' W 99° 10' 0.015 < 0.001 Y N S Pallasite
Dalgaranga Western Australia, Australia S 27° 38' E 117° 17' 0.024 ~ 0.27 Y N C Stony Iron
Sikhote Alin Russia N 46° 7' E 134° 40' 0.027 0.000063 Y N C Hexahedrite
Whitecourt Alberta, Canada  N 54° 00' W 115° 36' 0.036 <0.0011 Y N S IIIAB iron 
Campo Del Cielo Argentina S 27° 38' W 61° 42' 0.05 < 0.004 Y Y M Coarse Octahedrite to granular Hexahedrite
Sobolev Russia N 46° 18' E 137° 52' 0.053 < 0.001 Y Y M Iron Meteoritic Material Found
Veevers Western Australia, Australia S 22° 58' E 125° 22' 0.08 < 1 Y N S IIAB
Ilumetsä Estonia N 57° 58' E 27° 25' 0.08 ~ 0.0066 Y Y S -
Morasko Poland N 52° 29' E 16° 54' 0.1 < 0.01 Y N S Octahedrite fragments
Kaalijärv Estonia N 58° 24' E 22° 40' 0.11 0.004 ± 0.001 Y N S IAB

darüber dann, also beginnend mit Wabar (116 m) und weiter
Henbury Northern Territory, Australia S 24° 34' E 133° 8' 0.157 .0042 ± 0.0019 Y N S IIIAB
Aouelloul Mauritania N 20° 15' W 12° 41' 0.39 3.0 ± 0.3 Y N S Iron (IIIB,IIID?)
Amguid Algeria N 26° 5' E 4° 23' 0.45 < 0.1 Y N S -
Monturaqui Chile S 23° 56' W 68° 17' 0.46 < 1 Y N C IAB

dann schon. Hängt natürlich auch immer mit den lokalen Bedingungen zusammen, also Sand macht halt eher Glas als Kalkstein (Kaali, Odessa). Also meiner Meinung spricht nichts gegen das Vorkommen von Glas, wobei ich es als Anhaftung am Meteoriten eher als eine zufällige Erscheinung sehe, wie Mirko schon schrib, "reingeplatscht"
Soviel von mir bei thermisch eingeschränkter Denkfähigkeit (37,5°C)
 

 
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: Plagioklas am Juli 11, 2010, 00:54:43 Vormittag
Das Rankommen des Glases ist ganz einfach.

Der Meteorit wird beim "schrapnellisieren" verdammt platt gedrückt und "fließt" geradezu über die Sandoberfläche. Durch den einschlag auf die Oberfläche entsteht auch genügend hitze und durch das "fließen" eben auch (Bieg mal ein stück schweißdraht zügig hin und her, die biegestelle wird heiß, ähnliches geschieht auch beim met). Somit wird der sand geschmolzen und die schmelze an den Met gedrückt und bleibt dran haften (Ich nehm mal an, dass die Schmelze bevorzugt rückseitig zur "flugrichtung" des schrapnells (nach dem einschlag) anhaftet, da sie von den unterseiten wohl wieder abgerieben wird).

Da der met beim schrappnellisieren eben eine verdammt große Oberfläche bzw. kontaktfläche bildet, dürften auch sehr viele schrapnelle tatsächlich mit shcmelze verziert sein.
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: ironmet am Juli 12, 2010, 10:39:53 Vormittag
Hallo Ulrich,

danke schonmal für Deine Antwort bzw. Ideen dazu.
Ich bin schon gespannt,was noch für Meinungen folgen werden.

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: ironmet am Juli 12, 2010, 10:47:08 Vormittag
Das Rankommen des Glases ist ganz einfach.

Der Meteorit wird beim "schrapnellisieren" verdammt platt gedrückt und "fließt" geradezu über die Sandoberfläche. Durch den einschlag auf die Oberfläche entsteht auch genügend hitze und durch das "fließen" eben auch (Bieg mal ein stück schweißdraht zügig hin und her, die biegestelle wird heiß, ähnliches geschieht auch beim met). Somit wird der sand geschmolzen und die schmelze an den Met gedrückt und bleibt dran haften (Ich nehm mal an, dass die Schmelze bevorzugt rückseitig zur "flugrichtung" des schrapnells (nach dem einschlag) anhaftet, da sie von den unterseiten wohl wieder abgerieben wird).

Da der met beim schrappnellisieren eben eine verdammt große Oberfläche bzw. kontaktfläche bildet, dürften auch sehr viele schrapnelle tatsächlich mit shcmelze verziert sein.

Hallo Plagioklas,

ja,soweit kann ich da folgen.
Nur findet das ganze ja dort statt,wo der Krater gebildet wird/wurde.
Meinst Du das geschmolzene Material hält sich dann beim Auswurf aus dem Krater,an dem Eisen?
Wäre es nicht realistischer, zu vermuten, das beim Auswurf von Boden, geschmolzenem Boden und den Schrapnellen, solch ein Stück durch Zufall entweder noch in der Luft auf ein Brocken zähflüssiges Glas trifft, bzw in ein solches fällt?
Bei der enormen Kraft,kann ich mir kaum vorstellen,das diese Schmelze es schafft,sich an dem Eisen, beim Auswurf aus dem Krater, zu halten.
Oder gibt es da andere Beispiele,wo sowas bestätigt wird?

...und ehrlich,es gab nur ganz wenige Stücke mit solcherlei Anhaftungen auf den Tischen der russischen Händler.
Hat sich sonst wer noch ein ähnliches Stück gesichert??

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: Alex08 am Juli 12, 2010, 11:25:52 Vormittag
Hallo zusammen,

also wennn ich mir die Bilder ansehe und nicht wüsste das es um ein Meteorit geht würde ich sagen, dass ist Eisen mit Schlacke dran.

Zudem braucht es ordentlich Hitze damit sich Glas bildet ca. 1500 °C... und ob da der Metorit groß genug war... ich weiß nicht recht.  :gruebel:

Ich hab da einfach meine Zweifel  :nixweiss:

Zu Schluss... Glas und Eisen gehen ganz schlecht zusammmen.

Ich bin wirklich neugierig was es am Ende wirklich ist.

Alex08
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: ironmet am Juli 12, 2010, 12:09:10 Nachmittag
Hallo Alex08,

ja,ich bin auch schon mehr als gespannt auf die Veröffentlichungen des Ägyptischen/Italienischen Teams.
Mal schauen,wenn man davon was zu lesen bekommt.



Zudem braucht es ordentlich Hitze damit sich Glas bildet ca. 1500 °C... und ob da der Metorit groß genug war... ich weiß nicht recht.  :gruebel:


Alex08

Hm,ich glaube die Größe ist hier weniger entscheident!
Klar,mit zunehmender Größe auch mehr Durchschlagskraft.
Bei einem 40m Krater ist aber das Objekt auch nicht als klein zu bezeichnen.
Die Geschwindigkeit macht die Musik!
Zudem,wie in dem Fall es sich um ein Eisen handelt,welches den Durchflug durch die Atmosphäre schon wesentlich besser übersteht,da es eben nicht so fragil wie Gestein ist.
Schnell muß das Teil gewesen sein,sonst hätte es keine Schrapnelle hervorgebracht.
Die Chancen für Kraterglas und Impaktite stehen schon nicht schlecht,denk ich.

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: H5P6 am Juli 12, 2010, 16:33:36 Nachmittag
Hallo,

ich kenne diese Art von Schlacke,die hier am Eisen haftet.Sie besteht im wesentlichen aus geschmolzenen Sand.In alten Industriefeueranlagen,die mit sandhaltiger Braunkohle betrieben wurden bildete sich das gleiche Material,mit gleichen Aussehen.  (Habe auch bei Bedarf noch ein Bild)

Gruß Jürgen
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: dellenit am Juli 12, 2010, 16:45:53 Nachmittag
Hi Mirko,

wegen der Anhaftungen:

ich hab die restlichen Stücke erworben, bzw. die kleinen Proben von den anderen.
Die ersten Untersuchungen: (rein optisch) sehr ähnlich dem Wabar Material. Sowohl das geschäumte Glas, als auch das weisse dichtere Material (das ist bei Wabar gefritteter Sand). Ich bin bin sehr sicher das wir es hier mit Impaktit zu tun haben.
Dünnschliffe des Materials muss ich noch machen (das dauert aber noch, weil wenig Zeit), auch Untersuchungen im REM werden wir noch machen.
Aber vielleicht hat ja das Finder Team (Egypt/Italy) schon etwas untersucht. (die haben ja einen Zeitvorsprung)
jedenfalls sehr interessant.
Übrigends auch beim Carancas Krater hat es Impaktite gegeben (allerdings nicht anhaftend - aber mit PDF's !)
beste Grüße
dellenit
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: speul am Juli 12, 2010, 17:46:29 Nachmittag
interessant wäre zu erfahren, ob das Glas auch so zu finden ist im Krater, was ich stark vermute. Nur haben die Finder es halt nur auf die Eisenmets abgesehen gehabt, denk ich mir mal so.
Grüße
speul
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: Plagioklas am Juli 12, 2010, 23:02:55 Nachmittag
Zitat
Meinst Du das geschmolzene Material hält sich dann beim Auswurf aus dem Krater,an dem Eisen?

Glas ist kurz über dem Schmelzpunkt extrem zäh, von daher ist es gut möglich.

Zitat
Bei der enormen Kraft,kann ich mir kaum vorstellen,das diese Schmelze es schafft,sich an dem Eisen, beim Auswurf aus dem Krater, zu halten.

Ranklatschen ist nach dem Auswurf noch schwerer, denn die Schmelze bleibt nach ende des impakts nicht lange flüssig.

Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: lithoraptor am Juli 12, 2010, 23:12:35 Nachmittag
Moin!

Zitat
Bei der enormen Kraft,kann ich mir kaum vorstellen,das diese Schmelze es schafft,sich an dem Eisen, beim Auswurf aus dem Krater, zu halten.

Ranklatschen ist nach dem Auswurf noch schwerer, denn die Schmelze bleibt nach ende des impakts nicht lange flüssig.

Aber sie dürfte doch so lange (zäh)flüssig bleiben, bis die ersten Fragmente von oben wieder runter- und damit auf sie drauffallen oder irre ich hier. Das war, so habe ich es zumindest verstanden, doch die ursprüngliche Genesehypothese von Mirko...

Gruß

Ingo
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: Plagioklas am Juli 13, 2010, 00:17:36 Vormittag
Zitat
Aber sie dürfte doch so lange (zäh)flüssig bleiben, bis die ersten Fragmente von oben wieder runter- und damit auf sie drauffallen oder irre ich hier.

Kommt auf die Menge und dicke der schmelze an. Außerdem darf man beim "rauffallen" nicht vergessen, dass wesentlich mehr dreck als meteorite auf die schmelze einregnet.
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: MarkV am Juli 13, 2010, 08:21:51 Vormittag
Hallo,
der Meteorit heisst nun offiziell "Gebel Kamil". TKW >1.6 Tonnen, tausende Fragmente. Es gibt mindestens ein Individual. Auf der US-Liste wurde gemutmasst, dass alle Stücke, die bisher gefunden wurden, direkt oben auf dem Sand lagen, da die Stücke eine Ober- und Unterseite aufweisen.

Metbull: http://tin.er.usgs.gov/meteor/metbull.php?code=52031

Grüsse,
Mark
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: ironmet am Juli 13, 2010, 10:43:58 Vormittag
Hallo Leute,

hm,verwundert mich nicht wirklich,das der Eintrag ins MetBull jetzt so schnell kam.
Das Italienisch-Ägyptische Team wird sich wohl ihre Arbeit nicht so aus den Händen nehmen lassen wollen. :einaugeblinzel:

Leider steht nix zu Impaktiten und Gläsern.
Da müssen wir wohl auf den "Kamil-Krater" Eintrag warten.
Aber da unser Forum-Mitglied dellenit schon Untersuchungen angestellt hat und sehr zuversichtlich ist,bleibt es
weiter spannend.

Ja,alle bisher gefundenen Stücke stammen von der Oberfläche,so wie es an den Stücke selbst gut zu erkennen ist.
Alles was später folgt, falls was folgt, wird wohl optisch nicht mehr so ansprechend sein,wie die Stücke die wir bisher kennen.
Ein weiterer guter Grund für die,die lieber warten wollen,sich jetzt noch solch ein Fragment in Leder-Optik zuzulegen!

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Allende am Juli 13, 2010, 19:50:35 Nachmittag
Hallo

Zwei Shrapnels mit zusammen 530 g sind auch bei mir gelandet. Das eine Stück zeigt am Aussenbereich einen grossen offenliegenden ca. 30 x 12 mm angeschmolzenen Schreibersit-Einschluss. Recht spannend anzusehen und deshalb wollte ich Euch das Bild nicht vorenthalten.

Ein echt und wahr sehr kostengünstiges Eisen! Wer noch nicht zugeschlagen hat, sollte es bald tun. Es kann auf Dauer nur teurer werden...

Beste Grüsse
Allende  :winke:
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: DCOM am Juli 14, 2010, 00:49:44 Vormittag
Hallo,
der Meteorit heisst nun offiziell "Gebel Kamil". TKW >1.6 Tonnen, tausende Fragmente. Es gibt mindestens ein Individual. Auf der US-Liste wurde gemutmasst, dass alle Stücke, die bisher gefunden wurden, direkt oben auf dem Sand lagen, da die Stücke eine Ober- und Unterseite aufweisen.

Metbull: http://tin.er.usgs.gov/meteor/metbull.php?code=52031

Grüsse,
Mark

Komisch, irgendwer meinte, es seien nur 70 kg zum Verkauf angeboten worden. Daher dachte ich, das TKW betrage so um die 100 kg. Und jetzt sind es plötzlich 1,6 Tonnen?!? Wo ist denn die restliche Masse?

Grüße, D.U.


Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am Juli 14, 2010, 01:07:10 Vormittag
Hallo D.U.,

wie kann man denn bei einem 40-45m Krater auf ein TKW von 100kg schließen? :gruebel:
Unsere russischen Freunde hatten ja schon ca. 130kg in Ensisheim dabei.
Der größte Anteil der bisher gefundenen Stücke liegt in Kairo im Museum und einen kleineren Teil haben sich die Italiener für Untersuchungen mitgenommen.
Im Moment kannst Du von ungefähr 130kg ausgehen,die den Sammlern weltweit zur Verfügung steht.
Das wiederum waren die besten Stücke mit schöner Oberfläche.
Sollten jetzt noch Stücke folgen,werden die bei weitem nicht mehr so nett aussehen,wie die bisher bekannten Stücke.
Und wenn Ägypten jetzt noch verstärkt ein Auge auf das Material hat,kommt vielleicht garnix mehr nach.
Vielleicht liegen dort noch 40t oder mehr im Boden.
Aber wie rankommen?
Könnte ähnlich selten werden wie bei Hoba!
Da liegen auch noch 60t in der Wildnis rum....eben nur kein rankommen.
Aber schaun wir mal.

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen
Beitrag von: gsac am Juli 14, 2010, 01:17:51 Vormittag
Komisch, irgendwer meinte, es seien nur 70 kg zum Verkauf angeboten worden. Daher dachte ich, das
TKW betrage so um die 100 kg. Und jetzt sind es plötzlich 1,6 Tonnen?!? Wo ist denn die restliche Masse?

Tja werter Darwin, die ersten Gerüchte haben oft auch sonderbare Gerüche ...
Nein, im Ernst: Ensisheim war vielleicht nur ein Starter, das gute Angebot einer
ersten Charge. Das wird soweit auch schon alles so in Ordnung gewesen sein.

Ich vermute mal, man wird noch deutlich mehr von diesem Eisen sehen. Mag sein,
dass dies dann in anderem optischen Gewand daherkommt mit der Zeit, weil man
jetzt sagt, das meiste sei ja bisher nur vom Boden aufgelesen worden und käme
nicht aus der Tiefe, aber man wird sehen... Im Großen und Ganzen würde ich da
jetzt erst mal gelassen bleiben und die weitere Entwicklung abwarten, übrigens
auch, was eine genauer spezifizierte Klassifikation angeht, bis man Proben z. B.
der aufgefundenen regmaglyptierten 83-kg-Masse und nicht nur der Shrapnells
untersucht hat. Ich denke mal, da werden wir vielleicht sogar Ergänzungen und
vielleicht sogar auch noch Korrekturen zum aktuellen Stand des MetBulls erleben,
aber das ist letztlich dann auch nur eine Vermutung.

Die Kratergrösse deutet darauf hin, daß dort noch deutlich mehr aufzufinden sein
wird als dieses bisher für Sammlungen und für Wissenschaft gesicherte Material.
[Persönlich war ich allerdings nicht dort und kann dies nicht beschwören.... :-)]

Anyway - take it easy on the road!
Alex
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am Juli 14, 2010, 01:47:33 Vormittag
Hallo Alex,

weil Du es gerade nochmal ansprichst.
Weswegen sollte es denn eine Korrektur in der Klassifikation geben?
Ich hatte heute auch schon die aberwitzige Disskusion auf der US-Liste verfolgt.
Und verstehe nicht ganz, warum es bezüglich der Klassi Bedenken geben sollte!
Die Klassifikation wurde von einem Spezialisten seines Fachs durchgeführt!
Das 83 kg Individual anzuschneiden wäre ja ein Verbrechen!
Das ist ja viel zu schön und sollte so erhalten werden.
Auch wenn es angschnitten würde, würde es keine abweichende Struktur zeigen als die Fragmente und
Schrapnells!
Nur eben ohne deformierte Schlierenbänder.

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: gsac am Juli 14, 2010, 01:55:13 Vormittag
Das 83 kg Individual anzuschneiden wäre ja ein Verbrechen!
Das ist ja viel zu schön und sollte so erhalten werden.

Na ja, Mirko, bei einem immerhin 83 kg - Individual sollte man eigentlich
schon einen technisch einwandfreien Schnitt durchführen können, ohne
das Exemplar in seiner Gesamterscheinung zu zerstören. Andererseits ist
dies "nur" das bisher (!) größte Einzelexemplar. Wer weiß, was da dann
noch nachkommen mag bei späterer Suche..

Ich zweifle natürlich nicht das bisherige MetBull-Ergebnis an, wie käme ich
auch dazu als Laie? Aber ich denke, es könnte Verfeinerungen in die eine
oder andere Richtung geben und damit Klarheit bei der auch von Dir oben
angesprochenen Kontroversdiskussion.

Alex
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am Juli 14, 2010, 02:06:19 Vormittag
Hallo Alex,

also ich denke schon, das auch der technisch beste Schnitt das
Gesamterscheinungsbild dieses schönen Individuals zerstören würde!
Und wozu auch sollte das nötig bzw. sinnvoll sein?
Für diverse Untersuchungen stehen genügend Fragmente zur Verfügung.
Und bezüglich der Disskusion auf der US Liste.
Um was ging es denn da?
Bzw verstehe ich die Frage nicht.
Das möge mir mal noch nachträglich jemand erklären!

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: MarkV am Juli 14, 2010, 08:58:01 Vormittag
Hallo,
ich glaube eher nicht, dass noch massenhaft Material nachkommt. Wenn so ein Krater in Deutschland gefunden würde, dann wäre gleich am nächsten Tag ein Schild "Naturdenkmal" dran und man darf dann keine Teile mehr entfernen. Das wird in Ägypten nicht viel anders sein. Zudem ist das Material ja schon sehr günstig und es gibt auch genug für alle. Von daher sollte man den Krater meiner Meinung nach auch nicht ausheben sondern erhalten.

Zur Diskussion auf der US-Liste:
Dort meinte Mettmann, dass Schrapnelle immer ataxitartig sind, weil das ursprüngliche Kristallgefüge beim Einschlag zerstört wird, und man sich daher allein anhand der Schrapnelle nicht sicher sein könnte, ob der ursprüngliche Meteorit wirklich ein Ataxit ist. Daraus hat sich eine interessante Diskussion entwickelt.

Grüsse,
Mark
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Andyr am Juli 14, 2010, 10:14:25 Vormittag

Dort meinte Mettmann, dass Schrapnelle immer ataxitartig sind, weil das ursprüngliche Kristallgefüge beim Einschlag zerstört wird, und man sich daher allein anhand der Schrapnelle nicht sicher sein könnte, ob der ursprüngliche Meteorit wirklich ein Ataxit ist. Daraus hat sich eine interessante Diskussion entwickelt.

Grüsse,
Mark

Das müsste doch dann anhand der Chemie herauszufinden sein.
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am Juli 14, 2010, 10:16:49 Vormittag
Hallo Mark,

also die Diskussion könnten wir dann hier gern nochmal
aufnehmen.
In englisch tu ich mich da recht schwer.
Von welchem Eisenmet sind denn Schrapnelle bekannt,die ataxitisch sind, deren Individuale
als Oktaedrite bekannt sind??
Da würden mich Beispiele sehr interessieren, da mir nicht ein einziges einfällt.
Jason Utas hatte schöne Beispiele gebracht, das dem nicht so ist!
Bei allen Schrapnellen,egal von welchem Eisen, die ich selbst geschnitten und geätzt
habe,sieht man immer Überreste eines Oktaedriten, wenn der Met auch tatsächlich ein Oktaedrit ist!
Höchst selten sind die Strukturen komplett ausgelöscht, das stimmt!
Aber deshalb kann man doch nicht gleich von einem Ataxiten reden!
Da ist zudem die Einstufung klar geregelt!
Und so wie Jeff Grossman schon schrieb, wir reden hier über einen Nickelgehalt von fast 20%!
Kennt jemand einen Okraedriten mit derart viel Nickel?
Eben!
Durch was also bitteschön kommt man auf das schmale Brett behaupten zu wollen,
das Individual könnte oktaedritische Struktur zeigen?

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am Juli 14, 2010, 10:23:10 Vormittag

Das müsste doch dann anhand der Chemie herauszufinden sein.

Hallo Andyr,

ja, das wurde ja auch gemacht.
Daraus resultiert ja die Klassifikation.

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Andyr am Juli 14, 2010, 12:12:25 Nachmittag
Schon klar. Ich habe diesen Einwurf ja nur uns Spiel gebracht, um die Diskussion zu entwirren.
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Mettmann am Juli 14, 2010, 12:23:03 Nachmittag
Genau Mark,

die Frage auf der US-Liste war die, ob man jetzt schon als Strukturtyp "Ataxit" für Gebel Kamil in die Bulletin Database hätte aufnehmen sollen.
Einige waren dafür, andere, wie offenbar das NomCom auch, dagegen.

Eine vollständige Klassifikation eines Eisenmeteoriten beinhaltet zweierlei. Einmal die chemische Klassifikation durch Bestimmung des Nickelgehaltes und der Spurenelemente, die die Einordnung des Eisens in die generischen Gruppen ermöglicht (IAB, IIAB, IIG usw), zum andern die Bestimmung des Strukturtyps, (Hexaedrit, Feinster Oktaedrit, Breiter Oktaedrit, plessitisch, martensitisch, Ataxit usw.).

Ich habe dort gemeint, daß es eine gute Idee wäre, noch ein bisserl zu warten mit dem Eintrag des Strukturtyps, ob und was noch von diesem Eisen gefunden würde bzw. zur Untersuchung des Strukturtyps herangezogen werden könne.

Denn bisher scheint es so zu sein - ich gebe freimütig zu, wie die meisten hier im Forum, über dieses Eisen nur durch die große Ladung, die die russischen Finderkönige mit nach Ensisheim gebracht haben, sowie über mündliche Berichte der Finder bescheid zu wissen,
daß bislang von diesem Eisen samt und sonders nur Schrapnellstücke gefunden worden sind - mit einer einzigen Ausnahme, des noch erhaltenen 83kg-Stückes, das im Bulletin erwähnt ist.

Das Problem ist, daß Schrapnelle durch mechanische Beanspruchung oder durch Hitze oder durch beides ihre ursprüngliche Struktur eingebüßt haben, sodaß man an ihnen den ursprünglichen Strukturtyp nicht mehr ermitteln kann.
Das kennt Ihr ja von den berühmten Sikhote-Schrapnellen, daß wenn man die ätzt, nicht mehr erkennen kann, daß sie einmal oktaedritisch waren.

Als Beispiele, um die Situtation zu verdeutlichen, hatte ich dann die Sikhote-Schrapnelle und die Art der Canyon Diablos genannt, die man an einer Seite des Kraterrands findet, die durch die Hitzewirkung vollständig rekristallisiert sind.
Der Gedankengang war der, daß wenn man nur diese Sikhote-Schrapnelle und die rekristallisierten Canyons zur Untersuchung zur Verfügung gehabt hätte, man keinen anderen Strukturtyp für diese beiden Eisen hätte ermitteln können, als daß Sikhote und Canyon Ataxite wären.  A-taxis = ohne Struktur.
(Bekanntlich ist Sikhote ein Sehr breiter Oktaedrit und Canyon ein Breiter Oktaedrit).

Alle Stücke von dem ägyptischen Eisen, die die Russen dabei hatten und die in Konsequenz auch weiterverbreitet werden, die ich bislang gesehen hab, sind extrem verformte, scharfkantige, stark zerstörte, zerfledderte Eisenfetzen - die den bekannten Schrapnellen von Sikhote überaus ähnlich sind (nein kein Mißverständnis bittschön, sie sind unverwechselbar durch ihre andere Oberflächenbeschaffenheit).
Wie stark beansprucht diese Schrapnelle wurden, konnten wir ja hier gut sehen, an den geätzen Scheiben, die im Forum vorgestellt wurden, bspw. anhand der völlig deformierten, abgerundeten, teilweise gebrochenen großen Schreibersite im Anschnitt - wenn man diese bspw mit den ähnlich großen, teilweise winklig skelettierten Schreibersitkristallen in intakten Sikhotes oder z.B. auch in Guanaco vergleicht.

Daher fand ich es gut, daß nichts übereilt wird.
Eine Bestimmung eines Meteoriten kann nur durch die Stücke geschehen, die für die Untersuchungen zur Verfügung stehen.
Insofern ist es hochinteressant zuzuwarten, ob noch intakte Stücke des neuen Eisens gefunden werden bzw. sich das bislang offenbar einzige Individual vorzuknöpfen, un nicht nur die Schrapnelle, in denen jede Struktur ausgelöscht ist.
Zwar kann man spekulieren, was solche Stücke dann zeigen werden
(das hat der "ironmet" auf der US-list wahrscheinlich wegen der Sprachbarriere mißverstanden, ich hatte dort nicht über den möglichen Strukturtyp spekuliert - klar, bei so einem hohen Nickelgehalt steht nun nicht unbedingt zu erwarten, daß es ein Breiter Oktaedrit werden kann),

doch diese Frage ist völlig ergebnisoffen. Vielleicht find sich was, vielleicht nicht - nur nachschauen sollte man mit der gebotenen Gründlichkeit.

Devise: Schaumermal - dann sehmers schon.

Denn es ist ein Problem, ist einmal eine Angabe im Bulletin festgeschrieben, läßt sie sich nur schwer bzw. sehr langsam revidieren, manchmal auch gar nicht.
(Nicht zu reden gar von der Druckversion).

Beispiele gibt es ja genug, die ähnlich gelagert sind, wie das ägyptische Eisen.

Nehmen wir bei den Eisen Seymchan her - da wurden anfangs ja nur Eisen ohne Olivine gefunden, folglich stand er Jahrzehnte als Eisen im Bulletin.
Die tüchtigen Nachfunde, die ja nun schon auch etliche Jahre her sind, brachten eben zu Tage, daß es ein Pallasit ist.
Allein hats bis vor einem Jahr gedauert, bis die Umklassifizierung letztlich dann im Bulletin festgemacht wurde.

Oder bei den Steinen - El Haggouina und seine gepairten Nummern, ein Tonnenfund mit Tausenden Bruchstücken.
Da stand eben den Klassifikateuren jeweils anfänglich nur Exemplare ohne Chondren zur Verfügung, folglich wurde er als Aubrit klassifiziert,
erst später kamen dann Stücke heraus, in denen noch Chondren enthalten waren, folglich war klar, daß es ein Enstatitchondrit ist.
Die Revision hat seine Zeit gedauert, es mußte gar eine offizielle Stellungnahme der beteiligten Klassifikateure herausgegeben werden,
teilweise weigern sich bis heute andere Klassifikateure von ihrer Aubriten-Klassifikation abzugehen - sodaß wir eine ziemliche Inkonsistenz im Bulletin haben
und El Haggouina unter verschiedenen Nummern mal als E-Chondrit, mal als AUB kursiert.

Andere Sachen, wie bspw. die eigentlich diskreditierten deutschen "Funde" Inningen und Königsbrück scheinen gleich gar nimmer wegzubringen zu sein aus dem Bulletin.

Und wenn Ihr Euch die Database mal anschaut, bei etlichen der selteneren Klassen, sind mit der Zeit durch weitere Analysen mehrere konkurrierende Typen dazugekommen, sodaß man gelegentlich drei verschiedene Klassifizen angegeben hat (+ eine Empfehlung im Bulletin, welche vorzuziehen sei).

Deswegen denk ich, braucht man bei der Festlegung über das neue Eisen nichts zu überstürzen. (warum auch?)

 :prostbier:
Mettmann






Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am Juli 14, 2010, 12:50:45 Nachmittag
Einfach deshalb,weil man es nicht in Frage zu stellen braucht,wo es doch sehr eindeutig auf der Hand liegt,was es ist.
Ich kann das nur mit meiner praktischen Arbeit vergleichen.
Und jeder der schonmal einen Ataxiten geätzt hat,weis,das alles was sehr Nickelreich ist,schnell schwarz anläuft.
Da braucht man kein Wissenschaftler zu sein,um das zu erkennen.
Ataxite verhalten sich beim ätzen alle gleich!
Strukturauslöschung bei Sikhote Alin ist eher ein schlechtes Beispiel.
Da dieser eh schon ein gröbster Oktaedrit ist,man bei kleinen Individualen schon froh sein kann überhaupt etwas zu erkennen,geben Schrapnelle wirklich ein schlechteres Bild ab.
Aber durch den geringen Nickelgehalt würde auch ein Sikhote Schrapnell nie die Optik eines Ataxiten erreichen.
Canyon Diablo ebenso nicht.
Die Stufen der Strukturauslöschung sind ebenso bekannt.
Ist etwas durch Hitze rekristallisiert worden,haben wir eine feinkörnige Optik wie bei einem rekristallisierten Rand.
Ist etwas sehr lange erhitzt worden,gibt es keinerlei Struktur mehr,weil alles wieder gut vermischt ist.
Was dafür spricht,das Gebel Kamil schon vor dem Aufschlag auf der Erde genau diese Struktur bessen hat,ist der Punkt,das wenn dieses Eisen duch Schock und Hitze seine Struktur verloren hat,warum macht dann die Vermischung von Nickel und Eisen halt vor dem Kamazit,welches die Schreibersite umhüllt?
Das spricht deutlich dagegen!
Auch gibt es von Gebel Kamil nicht nur scharfkantige Schrapnells sondern auch kompakte gut erhaltene Fragmente.
Siehe mein Fragment ein paar Seiten zuvor in diesem Thema.
Und so ist die Abstufung auch ähnlich wie bei Sikhote Alin.
Schrapnells mit deformierter Struktur,teilweise nur Neumann Linien in schwer geschocktem Zustand.
Dann gibt es die Fragmente,die eindeutig geschockte oktaedritische Struktur zeigen.
Und dann eben die Individuals,die einen Oktaedriten in feinster Ausführung liefern.
So verhält es sich auch bei Gebel Kamil,wo die Scheiben nicht wirklich von echten Schrapnellen stammen.
Als Basis für den Schnitt wurden kompakte Fragmente ausgesucht.
Diese zeigen deutlich die Struktur dieses Eisens und sollten verdammt nah an der optischen Erscheinung einer Scheibe eines Individuals entsprechen.

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Mettmann am Juli 14, 2010, 13:24:17 Nachmittag
Ich finde es sind (wie auch Seymchan) gute Beispiele.
Man muß anschauen, was man hat.

Die Klassifikation von Meteoriten ist ja ein rein deskriptiver und taxonomischer Akt.

Was die Beobachtungen und Ergebnisse dann zu bedeuten haben, was man aus ihnen ableiten und was man in sie hineininterpretieren kann,
das ist dann eine andere Baustelle.

Nur um über diese Beobachtungen, Messungen, Resultate zu Ergebnissen kommen zu können,
muß man diese erst einmal haben und ermitteln.

Das ist der erste Schritt und man kann nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen, will man nicht nur spekulieren.

Und generell sind Meteorie einfach zu selten, als daß man von Beobachtungen anhand einiger, auf die Beschaffenheit und Gegebenheit anderer, normativ gar, schließen könne. Jeder Meteorit kann für neue Erkenntnisse, jeder für neue Überraschungen gut sein.

Hier im ägyptischen Fall - wir haben ja insgesamt nur äußerst wenige Eisen, die Kraterbildner sind. Und wieviele Eisen haben wir schon, die Kraterbildner sind und zugleich derartige Schrapnelle wie der Ägypter und Sikhote-Alin und in der Zahl produziert haben?
Das sind singuläre Ereignisse! Die Parameter, die Bedingungen, die Ausgangslage, die Resultate sind verschieden.

Ich finde es daher ziemlich unbrauchbar von Sikhote, Canyon, Henbury, Odessa ect. abzuleiten, wie denn wohl Gebel Kamil beschaffen zu sein habe und es damit bewenden zu lassen. Das wäre auch ziemlich unwissenschaftlich.

Ich sag: Jetzt haben wir schon sowas tolles, dann schaumer uns das auch an!

Nicht? Der "ironmet" berichtet ja auch z.B. von einem einzigartigen Phänomen, daß ihm bei Gebel Kamil aufgefallen ist - die möglichen Glasanhaftungen direkt an der Eisenoberfläche der Schrapnelle.
Da kann man ja auch schlecht hergehen und das ignorieren, in dem man sagen würde - erstens bei den anderen Eisen kommt das nicht vor, auch bei anderen Kraterbildnern nicht und bei normalen Eisen auch nicht, zwotens eine solche Verbindung von Glas und Eisen ist nicht möglich,
also gibts das nicht.   - Sondern man muß es eben untersuchen.

Es sind eben Ausnahmefälle und bei soetwas liegen zu wenig Erfahrungswerte vor, als daß man a priori Schlüsse ableiten könne.

Andres Bsp. Jetzt haben wir doch über 1000 Steinfälle. 200 Krater ect.
Nach allem was wir daraus bislang wußten, hätte soetwas wie Carancas überhaupt nicht passieren dürfen.
Entweder hätte ein Steinmeteorit dieser Größe keinen solchen Krater schlagen dürfen oder er hätte, wenn er eine so hyperschnelle Endgeschwindigkeit gehabt, den Atmosphärenflug nicht überstehen dürfen, oder wenn er es überstanden hätte, dann hätte beim Einschlag von ihm nix mehr übrig bleiben dürfen.

Is aber doch. Carancas hat sich an unsere Vorschriften eben nicht gehalten.  :laughing:

Das ist eben Wissenschaft. Ein Prozeß. Neue Entdeckungen, neue Ergebnisse, neue Erkenntnisse.

Ich halte das neue ägyptische Eisen für viel zu interessant,
als daß man darauf verzichten sollte, ein intaktes Stück genauer zu untersuchen.

(und ich bin mir sicher, daß das gemacht werden wird. Nur sind die Sammler aber auch oft so ungeduldig....)

Meinjammanur.
 :prostbier:
Mettmann

Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am Juli 14, 2010, 13:57:00 Nachmittag
Grundlegend ist das Eisen ja ordentlich untersucht worden.
Da sitzen die Forscher schon über 1 Jahr lang dran und auch an den verschiedensten Fragmenten und Schrapnells.
Das lieferte sicher genügend Ergebnisse von ausgewählten Stücken, aus ,zu der Zeit, 1,4t Material.
Der Massimo ist ein Könner seines Fach´s!
Da braucht man nicht spekulieren,das er nicht genau hingeschaut haben könnte.
Falls das Individual jemals angeschnitten werden wird,wird das die abschließende Erkenntnis erbringen.
Aber so wie das Stück eben aussieht,rundum voll mit Regmaglypten verbunden mit einem tollen Erscheinungsbild,nicht zuletzt durch die längliche Form,müsste derjenige gesteinert werden,dem der Gedanke kommt,dieses schöne Stück anzuschneiden.

Auchnurmalsogemeint...

Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Mettmann am Juli 14, 2010, 14:06:19 Nachmittag
Also ich fänds interessant, wenn mal ein Nichtschrapnell geschnitten werden würd.
Und damit das gute 83kg-Stück ganz bleiben derf, sollte man eben warten, bis ein anderes intaktes, äußerlich hässlicheres zur Verfügung steht.
80-Kilo hört sich mächtig an, aber schieres Eisen - das ist ein äußerst handlicher Klumpen.
Kommt Zeit kommt Rat.
Nix überstürzen - und nur ned hudeln.

 :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: lithoraptor am Juli 14, 2010, 14:14:47 Nachmittag
Moin!

Der "ironmet" berichtet ja auch z.B. von einem einzigartigen Phänomen, daß ihm bei Gebel Kamil aufgefallen ist - die möglichen Glasanhaftungen direkt an der Eisenoberfläche der Schrapnelle.
Da kann man ja auch schlecht hergehen und das ignorieren, in dem man sagen würde - erstens bei den anderen Eisen kommt das nicht vor, auch bei anderen Kraterbildnern nicht und bei normalen Eisen auch nicht, zwotens eine solche Verbindung von Glas und Eisen ist nicht möglich,
also gibts das nicht.   - Sondern man muß es eben untersuchen.

Ich denke, dass man hier schlicht weg nicht vergessen darf, dass es sich allem Anschein nach ja wohl um einen recht jungen Krater handelt. Auf der US-Liste wurde mal kurz ein alter von 100 Jahren genannt. Aber selbst wenn er älter ist, er wird sicher nicht ein Alter von etwa CD oder Henbury erreichen - dafür ist der Krater zu gut erhalten.
Wenn man sich überlegt, dass es ähnliche Stücke (also Eisen mit anhaftendem Impaktglas etc.) evtl. mal bei so einem Fall wie Henbury gegeben hat, dann sind diese Stücke sicher bereits schon den Weg alles Irdischen gegangen. Will sagen, dass solche Gläser auch schnell wieder abwittern können bzw. durch die Oxidation des Eisens auch abgefallen sein könnten und uns daher bisher nicht bekannt waren...

Andres Bsp. Jetzt haben wir doch über 1000 Steinfälle. 200 Krater ect.
Nach allem was wir daraus bislang wußten, hätte soetwas wie Carancas überhaupt nicht passieren dürfen.
Entweder hätte ein Steinmeteorit dieser Größe keinen solchen Krater schlagen dürfen oder er hätte, wenn er eine so hyperschnelle Endgeschwindigkeit gehabt, den Atmosphärenflug nicht überstehen dürfen, oder wenn er es überstanden hätte, dann hätte beim Einschlag von ihm nix mehr übrig bleiben dürfen.

Is aber doch. Carancas hat sich an unsere Vorschriften eben nicht gehalten.  :laughing:

Auch hier darf man grundlegend den zeitlichen Faktor und die Erosion nicht vergessen. Carancas ist ja sichtlich ein recht kleiner Krater, der sich auch recht schnell mit Wasser gefüllt hat. Wie schnell mag so eine Narbe an der Erdoberfläche vergangen sein. Lange wird sie sicher nicht halten. Der Kraterrand bricht schnell ein und wird abgeflacht, dann kommen haufenweise Tiere um ggf. zu trinken... Auch die Reste des Meteoriten selbst sind ja sehr vergänglich. Wie groß ist das größte Euch bekannte Fragment?

Ich will damit nur sagen, dass es doch im Prinzip kein Wunder ist, dass solche Gebilde geologisch nicht überliefert sind. Um so wichtiger, und hier pflichte ich Martin völlig bei, ist eine genaue Untersuchung eben dieser.

Gruß

Ingo

P.S. Hat hier jemand schon mal ein Bild des 83-kg-Individuals gesehen oder im Netz gefunden? So ein Bildchen wäre doch eine Bereicherung für diesen Thread hier...
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am Juli 14, 2010, 14:49:39 Nachmittag
Hallo Ingo,

interessanter Ansatzpunkt mit Henbury.
Ja,das wäre da genauso möglich.
Das Problem ist ja einfach,das wir zu unserer Lebzeit einfach keine Beispiele haben.
Jetzt ist uns mal Carancas passiert und der ägyptische Krater wurde entdeckt.
Aber im Großen und Ganzen war es das schon,was zur Zeit der Medien und Informationstechnik an uns vorgedrungen ist.
Wir haben einfach zu wenig Erfahrung bzw. Vergleichsmöglichkeiten für sowas.
Falls dieser Krater in Ägypten nicht sehr alt ist...wer weis...vielleicht hat sogar jemand den Fall beobachtet.
Natürlich nur Generationen vor uns.
Aber wie sollte sich die Menschheit damals mitteilen.
Jaaaa,der Krater sieht schon recht jung aus,wenn man ihn sich auf Google earth anschaut.
Aber ich denke der ist wirklich nur gut erhalten.
Für ein junges Krateralter spricht, ist der strahlenförmige Auswurf.
Gegen ein junges Krateralter sprechen die aufgefundenen Eisen.
Wie lange dauert es denn überhaupt,bis solch ein Eisen solch eine windgeblasene, narbige Oberfläche erhält???? :gruebel:
Womit wir wieder beim Punkt wären...keine Erfahrung und auch keine Vergleichsmöglichkeiten!

Viele Grüße Mirko
PS: auf das Foto vom Individual muß die Öffentlichkeit noch etwas warten.
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: speul am Juli 14, 2010, 15:23:35 Nachmittag
Hallo,
zu dem anhaftenden Glas an der Oberfläche des Meteoriten gehen mir drei Dinge immer und immer wieder durch den Kopf.
1. Tamdakht: DA hat der MArtin hier mal den "Ralevit" vorgestellt. Sollte es sich dabei um die selbe Genese handeln. Vielleicht ist der Effekt gar nicht so einmalig.
2. Sikhote: Vielleicht/sicher gab es dabei auch diese Effekte, nur: Die Sikhotes wurden ja nicht unbedingt alle schonend gereinigt, da kann man auch diverse Anhaftungen von Glas abreinigen
3. Köfels: die meisten kennen diesen Friktionit. Die Oberfläche der schaumigen Partien ähneln denen von Gebel Kamil mächtig, sollte es sich auch bei letzem um ein Friktionit (der Genese nach) handel?
Grüße
speul
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am Juli 14, 2010, 15:32:32 Nachmittag
Hallo Ulrich,

bei Tamdakht waren die anhaftenden Fragemente aber allesamt meteoritisches Material.
Keine irdischen Anhaftungen.

Wie ich aber gerade erfahren habe,gibt es tatsächlich Impaktit bzw. Kraterglas.
Teilweise sogar ordentliche Brocken.
...es wird immer interessanter.

Viele Grüße Mirko
 
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: speul am Juli 14, 2010, 15:47:17 Nachmittag
Zitat
Wie ich aber gerade erfahren habe,gibt es tatsächlich Impaktit bzw. Kraterglas.
Teilweise sogar ordentliche Brocken.
GEIL EH!
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: gsac am Juli 14, 2010, 17:20:12 Nachmittag
GEIL

Nomen est omen: "GE(bel Kam)IL" ...  :einaugeblinzel:
Und permutiert isses ein Limba-Kegel oder ein Klima-Beleg

Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: DCOM am Juli 14, 2010, 23:04:34 Nachmittag

Dort meinte Mettmann, dass Schrapnelle immer ataxitartig sind, weil das ursprüngliche Kristallgefüge beim Einschlag zerstört wird, und man sich daher allein anhand der Schrapnelle nicht sicher sein könnte, ob der ursprüngliche Meteorit wirklich ein Ataxit ist. Daraus hat sich eine interessante Diskussion entwickelt.

Grüsse,
Mark

Das müsste doch dann anhand der Chemie herauszufinden sein.

Kann man nicht anhand des Zustandsdiagramms des Legierungssystems Eisen-Nickel und einer durchgeführten Bulk-Analyse auf die ursprüngliche Struktur schließen? Dem Zustandsdiagramm zufolge liegt bei einem Nickelgehalt > 15% immer die ataxitische Phase vor. Da der Nickelgehalt vom Gebel 19% beträgt, handelt es sich also zweifelsfrei um einen Ataxiten - und zwar unabhängig davon, ob die Kristallstruktur beim Einschlag zerstört wurde oder nicht.

http://www.uni-due.de/imperia/md/content/werkstofftechnik/sk_metphys_05_ss09.pdf
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ben.g am Juli 15, 2010, 09:39:22 Vormittag
Der Mettmann hats ja diesbezüglich schon auf den wesentlichen Punkt gebracht:

Und generell sind Meteorie einfach zu selten, als daß man von Beobachtungen anhand einiger, auf die Beschaffenheit und Gegebenheit anderer, normativ gar, schließen könne. Jeder Meteorit kann für neue Erkenntnisse, jeder für neue Überraschungen gut sein.

Gruß
Ben
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: lithoraptor am Juli 15, 2010, 12:09:41 Nachmittag
Moin!

Es mag ja evtl. richtig sein, dass in den untersuchten Schrapnellen eine mögliche Oktaederstruktur bereits ausgelöscht wurde, ABER wir haben einen Punkt, der ganz klar dagegen spricht. Mirko hat es bereits angesprochen:

Was dafür spricht,das Gebel Kamil schon vor dem Aufschlag auf der Erde genau diese Struktur bessen hat,ist der Punkt,das wenn dieses Eisen duch Schock und Hitze seine Struktur verloren hat,warum macht dann die Vermischung von Nickel und Eisen halt vor dem Kamazit,welches die Schreibersite umhüllt?

Bisher hat hier noch niemand eine Hypothese dazu aufgestellt, wie oder warum eine grundlegende Oktaederstruktur verloren gehen sollte, wenn zeitgleich ein Schreibersiteinschlüsse umhüllender Kamazit intakt bleibt. Das dies Fakt ist, kann man ja auf den von Mirko gepräpten und gezeigten Bildern erkennen.

Wenn ich mir jedoch die Schlieren auf den hier in diesem Thread abgebildeten Scheiben ansehe, dann sehen die doch sehr merkwürdig aus und ich könnte mir eine einst vorhandene Oktaederstruktur einbilden. Seht Euch doch mal das Bild mit der Nummer 20100622_66 (links unten) auf der zweiten Seite dieses Threads an. Allerdings erscheint mir diese "Reliktstruktur", wenn es denn eine ist, viel zu fein für ein Material mit 20% Nickel.

Kann denn ein Eisen mit 20% Nickel überhaupt noch Widmänner ausbilden? Steht dazu was im BUCHWALD, den ich leider nicht habe?

Insgesamt, so mein Eindruck als Laie auf diesem Gebiet, scheint mir ein vormaliges Vorhandensein von Oktaederstruktur nicht gänzlich ausgeschlossen (abhängig davon, ob das mit dem Nickelgehalt geht oder nicht), jedoch sehr früh in der Geschichte des Mutterkörpers. Auf keinen Fall kann die Struktur durch die Bildung der Schrapnelle ausgelöscht worden sein; dagegen sprechen klar die Kamazit-umhüllten Schreibersite.

Gruß

Ingo
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am Juli 15, 2010, 13:20:32 Nachmittag
Hallo Ingo,

ja,grundlegend ist es schon möglich,das auch Oktaedrite einen Nickelgehalt nahe der 20% Marke besitzen können.
Das sind dann aber Strukturbedingt nur die feinsten und plessitischen Oktaedrite.
Da der größte Nickelgehalt im Taenit vorhanden ist,welcher die Kamazitlagen umhüllt.
Um so feiner die Kamazitlagen um so mehr Ränder aus Taenit.
Vielleicht wäre ein Nickelgehalt in dieser Höhe auch bei feinen Oktaedriten möglich,müsste ich aber erst schauen,weil mir auf Anhieb keiner einfällt.
Aber alles was dann schon gröber wird,also ab mittlerem Oktaedrit,wird das wohl nicht mehr möglich sein.

Klar,die Fotos sind schwer zu deuten!
Da könnte man schon denken,eine oktaedritische Struktur zu erkennen.
Aber jeder der eine Scheibe von dem Eisen hat,diese mal im Licht schwenkt,wird sehen,das sie in einer Richtig nahezu schwarz erscheint und nur die Schreibersite mit der Kamazithülle Kontrastreich erscheinen und zur anderen Seite gekippt,man nur Schlieren erkennen kann,die auch nur in eine Richtung verlaufen.
Dies denke ich kann jeder an seiner Scheibe feststellen.
Siehe Beispielfoto unten.

Viele Grüße Mirko :prostbier:
 
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: H5P6 am Juli 15, 2010, 13:52:43 Nachmittag
Hallo,

ist es nicht fraglich,inwieweit solche Strukturen überhaupt unnormal sein sollten?
Ähnliche Winkelstrukturen zeigen sich auch in irdischen Eisenbestandteilen:

Gruß Jürgen
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: lithoraptor am Juli 15, 2010, 14:28:02 Nachmittag
Moin Mirko!

ja,grundlegend ist es schon möglich,das auch Oktaedrite einen Nickelgehalt nahe der 20% Marke besitzen können.
Das sind dann aber Strukturbedingt nur die feinsten und plessitischen Oktaedrite.
Da der größte Nickelgehalt im Taenit vorhanden ist,welcher die Kamazitlagen umhüllt.

Ja klar :bid: , hätte ich natürlich selbst drauf kommen müssen, dass es dann plessitisch wird, dann paßt das mit der Feinheit ja wieder... Hast Du die oben von mir erwähnte Scheibe noch? Kannst Du die mal etwas kippen und hier einstellen?

Gruß

Ingo
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Greg am Juli 15, 2010, 15:56:21 Nachmittag
Hallo Leute,  :hut:

weiß zufällig jemand, ob Fotos vom Krater veröffentlicht wurden? Ich meine keine Satelliten-Bilder, sondern Fotos, die direkt am Krater aufgenommen wurden. Wo man die Struktur der Kraterflanken aus der Nähe sehen kann etc.

Bei Google habe ich folgenden Link gefunden, wobei der Meteoritenkrater nicht erwähnt wird (falls ich ihn nicht übersehen habe). Allerdings werden geologische Strukturen in der Region erklärt. Sehr interessant. Tolle Landschaftsfotos. Klasse Seite.

http://www.b14643.de/Sahara/Northafrica/index.htm (http://www.b14643.de/Sahara/Northafrica/index.htm)

Viele Grüße
Greg
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: gsac am Juli 15, 2010, 18:38:35 Nachmittag
weiß zufällig jemand, ob Fotos vom Krater veröffentlicht wurden? Ich meine keine Satelliten-Bilder,
sondern Fotos, die direkt am Krater aufgenommen wurden. Wo man die Struktur der Kraterflanken
aus der Nähe sehen kann etc.

Ich möchte diese Frage gern ergänzen und nach einem Foto jener bereits mehrfach erwähnten
Hauptmasse von 83 kg fragen. Warum ist dieses noch nicht zugänglich? Oder habe ich bei der
grossen Hitze bisher einfach etwas übersehen? Dann sorry der Nachfrage...

Ironmet schrieb gestern wörtlich: "PS: auf das Foto vom Individual muß die Öffentlichkeit noch
etwas warten".

Warum muß ich mich als bescheidenes Mitglied der "Öffentlichkeit" denn so in Geduld üben, Mirko?
Du scheinst das Foto ja schon gesehen zu haben, jedenfalls nach dem Stand der obigen Diskussion
über eine Probeentnahme von diesem Exemplar würde ich darauf schliessen. Was ist daran aber dann
so obergeheim, daß es der sogenannten interessierten "Öffentlichkeit" bisher nicht gezeigt wird? Ich
denke, ein Foto solch eines veritablen Individuals aus einem außergewöhnlichen Krater gehörte doch
sofort in die "Öffentlichkeit". Eine Diskussion um den auch "kulturellen Rang" des Stücks möchte ich
dabei nicht (d. h. genauer gesagt - nicht vorschnell! - ohne weitere Infos) lostreten, Nofretete
hatten wir schon....

Aber einfache Frage: ist diese Situation erklärbar? Falls ja - wie? Falls nein - warum nicht?

:gruebel: Alex
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: aknoefel am Juli 15, 2010, 19:33:31 Nachmittag
Aber einfache Frage: ist diese Situation erklärbar? Falls ja - wie? Falls nein - warum nicht?

Ich vermute mal ganz stark, ein Bild mit einem Paper in einem größeren wissenschaftlichen Zeitschrift erscheinen oder mit großem Brimborium bei einer PR-Aktion exklusiv aus dem Ärmel gezaubert... Das wäre nicht das erste mal...

Gruß
  André
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: gsac am Juli 15, 2010, 19:41:54 Nachmittag
Ich vermute mal ganz stark, ein Bild mit einem Paper in einem größeren wissenschaftlichen
Zeitschrift erscheinen oder mit großem Brimborium bei einer PR-Aktion exklusiv aus dem Ärmel
gezaubert... Das wäre nicht das erste mal...

OK, das wäre eine gute und nachvollziehbare Erklärung! Wie hieß eigentlich noch mal dieser
norwegische Paläontologe, der vor etwa einem Jahr oder so auch groß mit seinem Fund raus
kam, und welchen weiblichen Namen hatte noch mal der Fund?? Die Hitze verklebt einem/mir
gerade das Gedächtnis..

Wenn´s denn insgesamt der Sache dient und einen "Aufhänger" machen würde für die ganze
Thematik bei der "Öffentlichkeit" so wie damals bei diesem norwegischen Fund - warum denn
eigentlich nicht??!!

Alex
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: lithoraptor am Juli 15, 2010, 19:45:29 Nachmittag
Moin!

Der Paläontologe war Jörn Hurum und der Name war "Ida".

http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=3843.0

http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=3806.0

Aber nun genug davon, dass ist hier ja nicht das Thema! :belehr:

Gruß

Ingo
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: gsac am Juli 15, 2010, 19:47:31 Nachmittag
Moin Ingo!

Danke - exakt das war´s! Und das war gut inszeniert! Wenn man mit sowas ein
breiteres Publikum auch für die Meteoriterei interessieren könnte, wäre das doch
wahrlich nicht verkehrt. Dafür warte ich dann auch noch ein Weilchen auf das
Foto, jedenfalls wenn *dies* das Hauptmotiv für die aktuelle Verzögerung wäre...
[PS: dies bleibt und ist durchaus nahe am Thema, Ingo, "Ida" war nur ein Beispiel]

Alex
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: styria-met am Juli 15, 2010, 20:14:11 Nachmittag
Aber einfache Frage: ist diese Situation erklärbar? Falls ja - wie? Falls nein - warum nicht?

Ich vermute mal ganz stark, ein Bild mit einem Paper in einem größeren wissenschaftlichen Zeitschrift erscheinen oder mit großem Brimborium bei einer PR-Aktion exklusiv aus dem Ärmel gezaubert... Das wäre nicht das erste mal...

Gruß
  André

....und dann wie eine Seifenblase zerplatzt,
denke nicht das dass gute Werbung ist, sorry  :ehefrau:

Stefan
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: gsac am Juli 15, 2010, 21:49:38 Nachmittag
....und dann wie eine Seifenblase zerplatzt,
denke nicht das dass gute Werbung ist, sorry  :ehefrau:

Das haben wir früher schon mal im Forum diskutiert, Stefan. Auch ich sehe das durchaus
zweischneidig und bin insgesamt sehr viel eher ein Freund der leisen Töne, aber manchmal
braucht es, um eine Grundaufmerksamkeit zu erzeugen, auch mal "den Papagei", weißt, was
ich damit meine? Wobei aber, solange die konkrete Frage nach dem Ausbleiben dieses Fotos
bisher nur mit Spekulationen und nicht mit Fakten beantwortet ist, sowieso alles noch offen
ist. Hier würde ich mir jetzt einfach mal eine konkrete Antwort derjenigen wünschen, die mehr
dazu wissen. Und danach kann man es vielleicht insgesamt besser (be)werten.

Bin gespannt, ob das jetzt eher eine reine "Publicity-Sache" ist, ähnlich wie übrigens auch im
Fall des kleinen abgestürzten Asteroiden späteren Namens "Almahata Sitta", oder was sonst
dabei noch so alles rum kommen mag....

:prostbier: Alex
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Alex08 am Juli 16, 2010, 00:41:28 Vormittag
Zitat
Bin gespannt, ob das jetzt eher eine reine "Publicity-Sache" ist

ich weiss nicht ob das wegen der Publicity ist,  :gruebel:  ich glaub eher die ägyptische Regierung will den Ball flach halten.
Der Krater ist ein Steinwurf zur Sudangrenze entfernt und auf der anderen Seite ist der Chad und Lybien...
Das letzte was die Ägypter sicher wollen ist, das an ihrer Grenze "Met-Sammler" verschwinden.  :fingerzeig:

Die wollen sicher keinen zweiten Golf von Aden.

Einfach so ein Gedanke von mir... vielleicht seh ich das auch etwas zu schwarz.

Alex08 <<< würde dort nicht alles aufheben was aus Eisen ist  :fluester:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: lithoraptor am Juli 16, 2010, 15:40:44 Nachmittag
Moin!

Boahhh, einen Eintrag bei Wiki gibt es auch schon: http://de.wikipedia.org/wiki/Gebel_Kamil

Wer war das deenn (oder ist mir mal wieder etwas entgangen)? :laughing:

Gruß

Ingo
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ganimet am Juli 16, 2010, 16:29:07 Nachmittag
Moin!

Boahhh, einen Eintrag bei Wiki gibt es auch schon: http://de.wikipedia.org/wiki/Gebel_Kamil

Wer war das deenn (oder ist mir mal wieder etwas entgangen)? :laughing:

Gruß

Ingo

Frag mal "Die dreisten Drei" hier http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=5417.msg67729#msg67729 :laughing:

Gruß,

Andreas
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: gsac am Juli 17, 2010, 00:54:54 Vormittag
ich glaube eher nicht, dass noch massenhaft Material nachkommt.

Na warte mal ab - Mike Farmer hat gerade 200 kg da rausgeholt. So ging es von ihm
soeben über die US-Liste, und seine Mitteilung klang nicht nach direktem Stress mit
den ägyptischen Behörden, wenn man es zwischen den Zeilen liest.

Nun lass dort erst mal die findigen Russen ran... Diese Messe ist noch nicht gelesen!

Meinjamalnur
Alex

PS: hab mir das heute mal auf google maps angeschaut. Liegt tatsächlich nur haarscharf,
also etwa nur 2 km nördlich, der sudanesischen Grenze. Was kümmert diese politische
Nichtigkeit aber schon das kosmische Gestein bzw. in diesem Fall das kosmische Eisen...
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Alex08 am Juli 17, 2010, 10:20:08 Vormittag
Hej hej,

warum stehen im Met-Bulletin eigentlich Coordinates: Unknown. ?  :gruebel:

Die Stelle war für Eisenfunde wohl schon länger bekannt. Sieht aus als wäre es eine russische Karte.

http://www.encyclopedia-of-meteorites.com/test/52031_14405_183.jpg (http://www.encyclopedia-of-meteorites.com/test/52031_14405_183.jpg)

Alex08
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: JaH073 am Juli 17, 2010, 11:02:11 Vormittag
Diese 200 kilo hat der Mike Farmer sicherlich nicht vom Krater geholt.
Die hat er ebenfalls gekauft.
In dieser kurzen Zeit in der er in Ägypten war hätte er es nicht mal den einfachen Weg bis zum Krater hin geschafft.

Gruß

Hanno
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: MilliesBilly am Juli 17, 2010, 11:03:27 Vormittag
ich glaube eher nicht, dass noch massenhaft Material nachkommt.

Na warte mal ab - Mike Farmer hat gerade 200 kg da rausgeholt. So ging es von ihm
soeben über die US-Liste, und seine Mitteilung klang nicht nach direktem Stress mit
den ägyptischen Behörden, wenn man es zwischen den Zeilen liest.

Nun lass dort erst mal die findigen Russen ran... Diese Messe ist noch nicht gelesen!

Meinjamalnur
Alex

PS: hab mir das heute mal auf google maps angeschaut. Liegt tatsächlich nur haarscharf,
also etwa nur 2 km nördlich, der sudanesischen Grenze. Was kümmert diese politische
Nichtigkeit aber schon das kosmische Gestein bzw. in diesem Fall das kosmische Eisen...

Hat nicht damals Billy Clinton, um von seinem Töchtelmöchtel im Oval (verdammt, fast vertippt) Office abzulenken, etwas halbherzig ein paar Cruise Missiles gen Sudan geschickt, die nicht alle ins Ziel kamen? Also spätestens, wenn auf den Schrapnellen und Kartätschen wiederholt die Buchstaben "U" und "S" auftauchen, sollten wir die Sache nochmal überdenken. (Okay, kann natürlich auch für "Uranus" und "Saturn" stehen ;-)

Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: lithoraptor am Juli 17, 2010, 11:24:57 Vormittag
Ahhaaaa, deswegen sind wir uns der Meteoriten von Merkur noch nicht so sicher, so ein M ist ja auch sehr verwitterungsanfällig. :baetsch:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: gsac am Juli 17, 2010, 13:16:24 Nachmittag
Hat nicht damals Billy Clinton, um von seinem Töchtelmöchtel im Oval (verdammt, fast vertippt) Office abzulenken, etwas halbherzig ein paar Cruise Missiles gen Sudan geschickt, die nicht alle ins Ziel kamen? Also spätestens, wenn auf den Schrapnellen und Kartätschen wiederholt die Buchstaben "U" und "S" auftauchen, sollten wir die Sache nochmal überdenken. (Okay, kann natürlich auch für "Uranus" und "Saturn" stehen ;-)

MilliesBilly, hast Du in der Sommerpause mit dem Meister in Giovannis Laube telefoniert und er Dir
das eingeflüstert..??  :einaugeblinzel:

Fraachjamalnur,
:prostbier: Alex

PS: der Krater liegt sehr entlegen - ich kann mir wahrlich auch nicht vorstellen, daß Mike Farmer
dort vor Ort war. Andererseits, d. h. wenn man seine Aussage nicht sowieso grundsätzlich in Zweifel
ziehen will, ist er ja wohl nach Ägypten geflogen, um es, sagen wir mal, "abzuholen" (...wobei man sich
sowas auch bequemer von einem "Auslandskontakt" schicken lassen könnte). Daraus und über die
weitere Verfügbarkeit des Materials lässt sich nun im Sommerloch trefflich spekulieren und wer
weiß schon, ob sich da nicht der Eine oder Andere jetzt oder später ins Fäustchen lacht... :-)
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Allende am Juli 18, 2010, 00:05:49 Vormittag
Toll!

Also unsere russischen Freunde hatten in Ensishausen schon so einiges von dem neuen Eisen dabei. Klasse Material! Auch in anderen ägyptischen Regionen sind sie schon fündig geworden. Mike Farmer war auch schon (mehrmals?) in Ägypten zum Steine suchen. Andere US-Boys? Wer noch? Nächste Frage: War schon irgendwer im Nakhla-Gebiet zum Nachsuchen? Die alte Isna-Fundstelle absuchen? Es sieht so aus, als ob sich da ein neues Wüstengebiet auftut. Die Aktivitäten bewegen sich wohl, nachdem Libyen schon 10 Jahre hinter uns liegt, jetzt aus dem Oman heraus (leer?) nach Ägypten hinein?! Scheint so zu sein, dass Flugtickets nach Ägypten bald knapp werden, oder? However, ich mache im August erstmal ein paar Tage Ferien in Nord-Italien (Verona, Venedig). Da freue ich mich richtig drauf, denn mein Jaob ist in der letzten Zeit mehr als nur anstrengend.

Ich grüsse Euch alle aus dem sommerlichen Niederhasli
Allende
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ben.g am Juli 20, 2010, 10:26:35 Vormittag
Hallo  :winke:

Hier mal zwei mikroskopierte Bilder von meinem Gebel Kamil.

Wenn man nicht jetzt schon genau wüsste ( :einaugeblinzel: ), dass es ein reiner Atax ist, könnte man mit etwas Phantasie bei den Bildern glatt auf den Gedanken kommen, das sind Reste eines oktaedrischen Gefüges, ähnlich wie bei den stark geschockten Rim-CDs.

Gruß
Ben
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ben.g am Juli 20, 2010, 10:27:36 Vormittag
...
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am Juli 20, 2010, 11:11:19 Vormittag
Hallo ben,

ja,so was ähnliches habe ich auch gefunden.
Ob das nun eine oktaedritische Struktur sein soll?
Hast Du mal drauf geachtet,wie klein und winzig das abgebildete ist.
Also ich konnte mit einer guten Lupe nix erkennen.
Erst unter dem Mikroskop kann man das erkennen,was abgebildet wurde.
Wie dick wird wohl ein solch ein "Balken" sein?
Ich kann es nicht messen....

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ben.g am Juli 20, 2010, 11:37:06 Vormittag
Hallo Mirko

Ja. Das sind sehr kleine Dimensionen.
Aber ähnlich winzige oktaedrische Strukturen kann man ja auch in plessitischen Eisen sehen.
Hier mal aus einem Taza. (Das hochaufgelöste Bild davon find ich nicht mehr, grmmml)

Gruß
Ben
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am Juli 20, 2010, 11:49:42 Vormittag
Hallo ben,

ja,solche Digi-Mik Fotos habe ich auch von Taza gemacht.
Auf jeden Fall sind die Vergrößerungen bei Gebel Kamil und Taza identisch.
Da kommt die Taza Struktur,obwohl sie auch sehr fein ist,sehr monströs rüber.
Kannst Du messen,wie dick so ein "Minibälkchen" bei dem Gebel ist?

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ben.g am Juli 20, 2010, 12:04:26 Nachmittag
Ich muss mir unbedingt angewöhnen bei solchen Fotos den Maßstab mit anzugeben....  :weissefahne:

Also, meine Fotos oben vom Gebel Kamil haben eine Breite von ziemlich genau 2 mm
Da kann man dann die Größe der Strukturen in etwa abschätzen.
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ben.g am Juli 20, 2010, 13:20:29 Nachmittag
Hallo nochmal.  :smile:

So mal als "ImmerNochEherLaie" ins Unreine gedacht:

Je länger ich darüber nachsinne und mit dem Taza vergleiche... Ist es eigentlich völlig ausgeschlossen, dass es sich um Reste einer Oktaederstuktur handelt? Halt sehr sehr fein, weil plessitisch. Würde zu dem hohen Nickelgehalt passen. Vielleicht gabs auch einfach noch kein Eisen mit so einer feinen Struktur. Sehr stark geschockt, so dass fast die komplette Struktur ausgelöscht wurde. Bis auf diese kleinen Reste aus... Ja aus was? Schreibersit? Cohenit? Bei den stark geschockten Rim-CDs hat sich ja auch Cohenit entlang der Balken gebildet, halt nur in viel größerem Maßstab. Keine Ahnung ob sowas auch auf dieser Größenskala möglich ist?  :nixweiss:

Was sagen denn die langjährigen Experten hier dazu, die ihre Bücher auch gelesen haben und nicht nur - wie ich - gekauft und in den Schrank gestellt.  :einaugeblinzel:

Gruß
Ben  :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am Juli 20, 2010, 14:05:06 Nachmittag
Hallo ben,

schön das Du die Diskussion nochmal aufnimmst.
Ich habe mal ein paar Bilder gemacht,welche zeigen sollen,warum das Eisen keine Struktur-Auslöschung erfahren
haben dürfte.

Mir ist es unlogisch,warum eine Struktur durch Einschlag bzw. Hitze ausgelöscht werden kann,die Kamazitlagen um die Schreibersite aber erhalten bleiben.
Das passt nicht zusammen.
Daher bleibe ich fest der Überzeugung,das dieses Eisen schon vor dem Aufschlag genau diese Struktur gezeigt hat,nur eben ohne die Deformationen im Eisen und in den Schreibersiten.
Ich gehe sogar soweit,zu behaupten,das diese Ansatzweise oktaedritische Struktur,ein Beginn einer Entmischung bei der Abkühlung war.
Da dieses Eisen aber offensichtlich eine relativ schnelle Abkühlung erfahren hat,konnte sich Nickel und Eisen nicht genug entmischen.
Etwas schon,weil sonst keine Schlieren zu sehen wären.
Daher denke ich,diese kleine Mini-Oktaedritische-Struktur zeigt den Beginn einer Bildung eines Oktaedriten.
Nur hatte sie nicht genug Zeit,sich komplett zu bilden.

Anbei ein paar Fotos,die verdeutlichen sollen,wie nahe die "angeblich ausgelöschte Struktur! neben völlig intaktem Hüllkamazit liegt.

Viele Grüße Mirko  
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am Juli 20, 2010, 14:07:57 Nachmittag
und noch zwei interessante Fotos.
Bei dem ersten von diesen beiden Fotos kann man sogar,so würde ich behaupten,an dieser sich bildenden Struktur, Kamazit erkennen.
Genau wie es um die Schreibersite vorhanden ist.

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Mettmann am Juli 20, 2010, 16:24:40 Nachmittag
"The matrix is a duplex plessite made of approximately the same proportion of kamacite and taenite lamellae (1-5 μm in thickness) arranged in a micro-Widmanstätten pattern".
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ben.g am Juli 20, 2010, 16:39:38 Nachmittag
Aha. Sieh an.
Stand das da die ganze Zeit im MB schon drin?
Ich sollte wohl doch aufmerksamer lesen....

Gruß
Ben
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: herbraab am Juli 20, 2010, 17:16:40 Nachmittag
However, ich mache im August erstmal ein paar Tage Ferien in Nord-Italien (Verona, Venedig).

Nachsuche im Tessera-Streufeld und nach einem weiteren Stück von Lido di Venezia?  :auslachl: :einaugeblinzel:

Schönen Urlaub!

  Herbert
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: gsac am Juli 20, 2010, 17:22:47 Nachmittag
Nachsuche im Tessera-Streufeld und nach einem weiteren Stück von Lido di Venezia?  :auslachl: :einaugeblinzel:

Da muß man den Mat"the market is in ruin!"teo informieren,
daß der vorher fix noch ein paar Ostereier verlegt....  

:eek:

Allende, da bin ich mir ganz sicher, würde das Zeug mit
großer Gelassenheit ignorieren. Schönen Urlaub auch von mir!
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Mettmann am Juli 20, 2010, 18:56:37 Nachmittag
 :belehr:   Fairies and struck ones that come in bushels!


 :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: gsac am Juli 20, 2010, 19:00:57 Nachmittag
:belehr:   Fairies and struck ones that come in bushels!

"Bah!"  :auslachl:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: paragraf am Juli 21, 2010, 01:33:16 Vormittag
..hier mal kommentarlos ein Bild von meinem 411g-Dronino, als er noch gesund war:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Mettmann am Juli 21, 2010, 02:33:01 Vormittag
Ich hätt das jetzt eher für ein Lufbild einer alten Inka-Stadt an einem Gestade gehalten...

Naja, wie stabil mag das neue Eisen sein?
Ich mein, hat ja doppelt soviel Nickel drin als Cromargan, da dürft nicht allzuviel anbrennen
und spülmaschinenfest müßt es auch sein.

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: paragraf am Juli 22, 2010, 01:17:03 Vormittag
...wenn das das Bild einer Raumsonde wäre, dann wäre aber der Teufel los. Mitte-rechts auch noch die Umrisse von Südamerika als Hinweis auf die Inka und die NASA würde beteuern: "Alles natürlichen Ursprungs!"

Spülmaschinenfest? Erbitte Erfahrungsbericht! Ich bin mir sicher, dass es dazu Erfahrungen gibt...  :lechz:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: fossi47 am Juli 22, 2010, 07:23:19 Vormittag
Hallo Meteoritenprofis,
habe bei WWW.Steinkern .de unter der letzten Rubrik "Sonstiges" ein vorgestelltes Objekt gefunden,das es wert wäre wenn Ihr mal einen Blick darauf werft.Der Kilobrocken aus Marokko sieht mir echt verdächtig aus.
Im Voraus Danke Günter
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Auricular am Juli 22, 2010, 08:59:36 Vormittag
Hallo Meteoritenprofis,
habe bei WWW.Steinkern .de unter der letzten Rubrik "Sonstiges" ein vorgestelltes Objekt gefunden,das es wert wäre wenn Ihr mal einen Blick darauf werft.Der Kilobrocken aus Marokko sieht mir echt verdächtig aus.
Im Voraus Danke Günter
Aber das vorgestellte Objekt wird doch als Beispiel für einen Steinmeteoriten gezeigt und ist nicht zur Bestimmung eingestellt.
Meiner Meinung nach ist Andrue doch klar dass es ein Met ist

 :gruebel:

LG

Bernie

p.S: außerdem ists hier glaub ich auch ein bisschen offtopic  :einaugeblinzel:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: fossi47 am Juli 22, 2010, 09:19:05 Vormittag
Hallo Auricular,
hab es eben selbst gesehen,ich nahm an,er wollte eine Aussage zu "Woran erkennt man einen Met" und nicht einen solchen vorstellen.
Das Mißverständnis tut mir leid.
Gruß Günter
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ganimet am Juli 22, 2010, 22:19:48 Nachmittag
  :lechz: :wow:


Kraterwebseite: http://www.mna.it/hosts/Kamil/index.htm

80 kg Hauptmasse: http://www.mna.it/hosts/Kamil/field/kamil_13.jpg

Gruß;

Andreas
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Dave am Juli 22, 2010, 22:34:46 Nachmittag
Ja toll. :super: :super: :super: aber die Hauptmasse sieht eindeutig nicht wei ein Schrapnell aus.!
Wenn das ein Individual ist, spricht sicher nix dagegen das es noch mehr gibt, oder?
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juli 22, 2010, 22:54:12 Nachmittag
Müsste sich bei einer solchen Kratergroße!!! die tatsächliche Meteoriten-Hauptmasse sich nicht tief in die Erde eingegraben haben.....  :gruebel:  

Was meint Ihr dazu?

http://www.mna.it/hosts/Kamil/field/kamil_5.jpg
http://www.mna.it/hosts/Kamil/field/kamil_7.jpg
http://www.mna.it/hosts/Kamil/field/kamil_12.jpg
http://www.mna.it/hosts/Kamil/field/kamil_19.jpg
http://www.mna.it/hosts/Kamil/field/kamil_18.jpg


schöne Grüsse von
Achim
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am Juli 22, 2010, 23:01:30 Nachmittag
....kannst ja mal buddeln gehn... :auslachl:

Die Kraterbildende Masse hat sich beim Aufschlag in die Schrapnelle zerlegt,die Du auf allen Fotos sehen kannst. :fluester:

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juli 22, 2010, 23:19:02 Nachmittag
Hallo Mirko!

Die Schrapnelle (Photos) liegen außerhalb des Kraters!

schöne Grüsse von
Achim
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am Juli 22, 2010, 23:21:26 Nachmittag
Hallo Achim,

hast Du Dich schon mal zur Kraterentstehung belesen??
Klar liegen die jetzt ausserhalb des Kraters,genau wie alles andere,was vorher da lag,wo jetzt das Loch ist! :fluester:

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Alex08 am Juli 22, 2010, 23:25:07 Nachmittag
Hmmm...

Zitat
Die Kraterbildende Masse hat sich beim Aufschlag in die Schrapnelle zerlegt,die Du auf allen Fotos sehen kannst

Ich weiß nicht, irgendwas muss doch von dem Teil übrig sein. Ist (für mich) schwer zu glauben das alles zu Schrapnellen geworden ist.  :crying:

Die kinetischen Energie ist bei sowas natürlich schon heftig.

Jaaaaa.... wahrscheinlich hat M. hier doch recht... alles nur noch Stückerl


Alex08<<< fragt sich wo man da raus kommt wenn man buddelt  :gruebel:

Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am Juli 22, 2010, 23:31:59 Nachmittag
Hallo Alex08,

na alles wird nicht zu Schrapnellen zerdeppert sein.
Sieht man ja auch an Hand des schönen 80kg Individuals.
So wie Dave schon erwähnte,bin ich auch der Meinung,das es noch einiges an Individualen zu finden geben müsste.
Nur eben viel weiter nordöstlich vom Krater.
Aber das Teil,was den Krater geschlagen hat,ist definitiv zu Schrapnellen und Fragmenten zerborsten.

Viele Grüße Mirko...der aus dem Stehgreif jetzt auch keine Ahnung hat,wo man da rauskommt,wenn man da buddelt. :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Alex08 am Juli 22, 2010, 23:47:17 Nachmittag
hej hej... wie die Schweden sagen,

1,6 Tonnen Eisenmet, wie groß ist das wohl... einen halben Kubikmeter ???   :gruebel:  (bin jetzt echt zu faul zum rechnen)

Das eine oder andere Stück (Individual) gibts vielleicht schon, aber ob die dann wirklich so groß sind...

Alex08<<< schon mal die Schaufel sucht... :auslachl:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am Juli 23, 2010, 00:04:17 Vormittag
Hallo Alex08,

ja,1.6t hört sich immer gigantisch an.
Dabei wäre das als kompakte Masse nicht groß!
Als Kugel wahrscheinlich sogar erschreckend klein!

Individuale könnte es sogar sehr viele kleine geben.
Ähnlich eben wie bei Sikhote.
Das 80 Kg Individual ist ein ganzes Stück weit vom Krater entfernt gefunden.
Nicht aber weit genug um nach kleineren zu schauen.
Die naturgemäß viel weiter hinten liegen.
Allerdings wie diese dann aussehen?
Wenn sie an der Oberfläche liegen,sehen auch die schick aus!
Sowas hätt ich auch noch gern. :fluester:

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: herbraab am Juli 23, 2010, 10:44:15 Vormittag

Es gibt jetzt eine Webseite von der italienisch-ägyptischen Expedition zu dem Krater mit vielen Bildern (u.a. auch von dem 80 kg Individual):

http://www.mna.it/hosts/Kamil/

Grüße, Herbert
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am Juli 23, 2010, 11:57:56 Vormittag
Und hier noch ein paar Pressemeldungen.

http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/311594.html

http://www.tagesspiegel.de/wissen/kollision-mit-12-000-sachen/1889224.html

http://www.adlershof.de/newsview/?no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=8281&tx_ttnews%5BbackPid%5D=161&cHash=8cde7917ed

http://science.orf.at/stories/1654640/

Viele Grüße Mirko

boah...und doch schon 10.000 Jahre alt..der Krater :wow:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ganimet am Juli 23, 2010, 12:31:41 Nachmittag

Es gibt jetzt eine Webseite von der italienisch-ägyptischen Expedition zu dem Krater mit vielen Bildern (u.a. auch von dem 80 kg Individual):

http://www.mna.it/hosts/Kamil/

Grüße, Herbert

....hatten wir doch schon  :fluester: http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=5417.msg69113#msg69113

Gruß,

Andreas
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: aknoefel am Juli 23, 2010, 12:41:39 Nachmittag
Noch'n Link: http://www.sciencemag.org/cgi/data/science.1190990/DC1/1  (PDF-File)
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: herbraab am Juli 23, 2010, 12:47:43 Nachmittag
....hatten wir doch schon  :fluester: http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=5417.msg69113#msg69113

Sorry...  :peinlich:

Grüße, Herbert
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: aknoefel am Juli 23, 2010, 12:53:02 Nachmittag
Aber das hatten wir noch nicht, oder?

http://science.orf.at/stories/1654640/

Oder  :baetsch: :baetsch: :baetsch:

http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=5417.msg69140#msg69140
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: herbraab am Juli 23, 2010, 12:55:00 Nachmittag
boah...und doch schon 10.000 Jahre alt..der Krater :wow:

Zitat: "Bisher weiß man nur, dass das Ereignis im Holozän, also circa den letzten 10.000 Jahren stattgefunden hat."

Vorgestern war auch innerhalb der letzten 10.000 Jahre. ich würde meinen, dass ist nur eine Obergrenze fürs Alter.

Grüße, Herbert
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Haschr Aswad am Juli 23, 2010, 15:41:40 Nachmittag
boah...und doch schon 10.000 Jahre alt..der Krater :wow:

Zitat: "Bisher weiß man nur, dass das Ereignis im Holozän, also circa den letzten 10.000 Jahren stattgefunden hat."

Vorgestern war auch innerhalb der letzten 10.000 Jahre. ich würde meinen, dass ist nur eine Obergrenze fürs Alter.

Sehe ich auch so. Dazu auch dieses hier:

"During our field work we could see that some of the bedrock material ejected from the crater overlies prehistoric structures in the area," Folco said.

"We know from literature that the human occupation of this region ended about 5,000 years ago, with the onset of hyperarid conditions. Therefore we think that the impact occurred afterwards."

Quelle: http://news.nationalgeographic.com/news/2010/07/100722-science-space-egypt-kamil-crater-meteor-meteorite-impact-hazard/

Ich persönlich gehe davon aus, dass man auch diese Obergrenze im Laufe der Untersuchungen noch einmal deutlich reduzieren wird.

Grüße, Haschr
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironsforever am Juli 23, 2010, 16:05:11 Nachmittag
Hier noch ein schöner Link. Gebel Kamil ist nun auch im "Spiegel":

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,708143,00.html

Gruß,
Andi :prostbier:

Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am Juli 23, 2010, 18:22:36 Nachmittag
Und hier noch ein Link von einem lieben Mitmenschen,der mich gerade drauf aufmerksam gemacht hat.

http://www.skyandtelescope.com/community/skyblog/newsblog/99103414.html

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am Juli 25, 2010, 00:54:38 Vormittag
Hallo Forum,

vielleicht noch für den einen oder anderen ganz interessant.
Ich habe gerade beim durchschauen von ein paar Gebel Kamil Angeboten folgendes Stück bei Michael Cottingham
entdeckt.
Auf dem 4. Foto kann man Anhaftungen erkennen,welche ich hier schonmal vorgestellt hatte.
Zwar nicht viel aber eben etwas und besser als nichts.
Wer sowas noch sucht,kann hier zuschlagen.

http://cgi.ebay.com/METEORITE-NEW-Iron-Egypt-GEBEL-KAMIL-68-75g-/220640902925?cmd=ViewItem&pt=LH_DefaultDomain_0&hash=item335f38ff0d

Viele Grüße Mirko

Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am Juli 25, 2010, 13:05:48 Nachmittag
Hallo Leute,

ich sehe gerade das dieses Stück mit den Anhaftungen verkauft ist.
...wer hat sich´s denn geschnappt......outet sich jemand..?? :fluester:

Viele Grüße Mirko :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ganimet am Juli 25, 2010, 13:15:46 Nachmittag
Hallo   :hut:

ich habe es zwar nicht gekauft, habe aber auch ein schönes Stück davon mit viiieeeelll Anhaftungen. Das Gewicht beträgt 129 Gramm.

Ich bin wirklich gespannt was es ist und wie es entstanden ist :lechz:


Gruß,

Andreas
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am Juli 25, 2010, 13:50:42 Nachmittag
Hey Andreas,

cooool !!! :lechz:

Wo gab es denn das jetzt noch zu haben?
Klasse! :super:

Hat noch wer so ein Stück mit Anhaftungen vorzuweisen? :gruebel:

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ganimet am Juli 25, 2010, 14:07:58 Nachmittag
Hallo Mirko,

jau sieht schon schick aus und ist für diese Größe wirklich alles dran was man sich wünscht  :laughing: War aber auch Zufall, da bei ebay nur ein Foto von der Oberseite und eine schlechte Rückseite gezeigt wurde. Als der dann hier eingeflogen ist, habe ich mich zusätzlich natürlich sehr gefreut  :lechz:

Den gabs hier: http://shop.ebay.de/cometshopnew/m.html?_nkw=&_armrs=1&_from=&_ipg=&_trksid=p4340  mit Preisvorschlag ...seeeehhhhrrrr interessant  :super: Allerdings immer noch als : NEW!!! Meteorite Gilf al Kabir ATAXITE, Egypt angeboten  :gruebel:

LG

Andreas
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: dellenit am Juli 29, 2010, 09:20:56 Vormittag
Schöne Bilder auf einer anderen Seite:

http://www.b14643.de/Sahara/Kamil_Patatrac_Crater/index.htm
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Dave am Juli 29, 2010, 09:40:52 Vormittag
Interessant finde ich diese beiden Bilder:
http://www.b14643.de/Sahara/Kamil_Patatrac_Crater/Kamil_1big.jpg (http://www.b14643.de/Sahara/Kamil_Patatrac_Crater/Kamil_1big.jpg)
http://www.b14643.de/Sahara/Kamil_Patatrac_Crater/Kamil_1big.jpg (http://www.b14643.de/Sahara/Kamil_Patatrac_Crater/Kamil_1big.jpg)
Scheint mir also ein 2. großes Stück zu sein, oder?
Das auf dem 2. Bild war mir bekannt, aber das auf dem 1. ist doch ein anderes Stück.! :gruebel:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am Juli 29, 2010, 10:48:12 Vormittag
Hallo Dave,

ja,könnte man denken.
Beide Fotos zeigen aber das gleiche Stück.
Das Foto mit dem GPS daneben zeigt die Fundsituation und das Foto mit dem Kugelschreiber
ist die Unterseite des Stücks.

Viele Grüße Mirko
@:dellenit: Danke für den Link
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Alex08 am Juli 29, 2010, 11:01:55 Vormittag
Hallo Dave,

die sind ganz sicher gleich, ist ja auch der gleiche Link.  :laughing:


Zitat
Interessant finde ich diese beiden Bilder:
http://www.b14643.de/Sahara/Kamil_Patatrac_Crater/Kamil_1big.jpg
http://www.b14643.de/Sahara/Kamil_Patatrac_Crater/Kamil_1big.jpg


Alex08  :hut:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Dave am Juli 29, 2010, 11:07:08 Vormittag
Auch so dann is das das gleiche Stück. Wusste ich nicht. :super:

Ich meine natürlich diese beiden Bilder:

http://www.b14643.de/Sahara/Kamil_Patatrac_Crater/Kamil_1big.jpg (http://www.b14643.de/Sahara/Kamil_Patatrac_Crater/Kamil_1big.jpg)
http://www.b14643.de/Sahara/Kamil_Patatrac_Crater/Kamil_3big.jpg (http://www.b14643.de/Sahara/Kamil_Patatrac_Crater/Kamil_3big.jpg)
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ben.g am Juli 30, 2010, 09:35:56 Vormittag
Hallo.  :winke:

Kleines Ägyptisches Stilleben.  :smile:

Gruß
Ben
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am Juli 30, 2010, 09:47:56 Vormittag
Hallo ben,

 :super: ein sehr schönes Stilleben!

Viele Grüße Mirko....der sich auch noch solch eine 1Pound Münze besorgen muss
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Contadino am Juli 30, 2010, 16:59:12 Nachmittag
Hallo Leute,

ich sehe gerade das dieses Stück mit den Anhaftungen verkauft ist.
...wer hat sich´s denn geschnappt......outet sich jemand..?? :fluester:

Viele Grüße Mirko :prostbier:

Ich war's   :unfassbar:
konnte mich mal wieder nicht zurückhalten... :lechz:
Wenn's hier eingetroffen ist, poste ich mal ein paar Bilder von der Anhaftung auf der RS.

Ciao, Heiner
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: pallasit am August 01, 2010, 17:44:17 Nachmittag
Hallo Sammler!

was haltet ihr denn von der Aussage von "Giancarlo Negro" in der US-Liste über die "Gebel Kamil" Eisen:
http://www.mail-archive.com/meteorite-list@meteoritecentral.com/msg88533.html (http://www.mail-archive.com/meteorite-list@meteoritecentral.com/msg88533.html)

"All the meteorites now on the market are illegally collected and sold"

Kann doch nicht sein, oder?

Grüsse Willi  :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: MilliesBilly am August 01, 2010, 19:23:41 Nachmittag

Er hat das anschließend nochmal präzisiert:

">Does this mean that specimens of Kamil in private hands are illegal?
>(i.e. Berduc)

Of course I absolutely don't think that:

The illegal event (of course only for the Egyptian authorities and law) was
only from the persons who went after our mission without permission to the
Kamil Crater site and collected a lot of meteorites.

Giancarlo"

Wir kennen nicht die näheren Umstände, aber illegal scheint für ihn das "Abernten" des Kraters nach der Expedition (bzw. den Expeditionen, 2009 und 2010?) durch "Personen" - aus Kreisen der Expedition oder andere, wir wissen es nicht.

Die Fragen wären: gab es seitens der ägyptischen Behörden eine offizielle Sperrung des Kraterfeldes und einen deklarierten Anspruch auf die gefundenen Massen? (Die, wie zu vermuten steht, wohl aufgrund nicht ausreichender Transportkapazität zurückgelassen wurden?)

Generell gibt es m.W. in Ägypten zwar ein striktes und sehr konsequent gehandhabtes Ausfuhrverbot für Artefakte aller Art. Nicht aber für unbearbeitete Materie. So darf etwa in prähistorischer Zeit zu Klingen verarbeitetes Libysches Wüstenglas offiziell nicht ausgeführt werden, wohl aber das Rohmaterial.



Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ganimet am August 01, 2010, 23:53:19 Nachmittag
Hier noch schnell was, was der liebe gsac noch gefunden hat  :super:

Ist das hier eigentlich noch der hauptsächliche Gebel Kamil Thread??  :gruebel:
(PS: war am Wochenende unterwegs und schaue erst jetzt wieder hier rein)

Na gut, falls so, hier fix mal ein copy&paste aus einem italienischen Forum. Ich
glaube, an anderer Stelle wurde auch schon darüber geredet, aber hier jetzt
einfach nur ein paar Infos. Sammeln scheint dort am Krater und in der Umgebung
verboten zu sein, weil es inzwischen wohl vom Militär zum Sperrgebiet erklärt wurde.

http://news.nationalgeographic.com/news/2010/07/100722-science-space-egypt-kamil-crater-meteor-meteorite-impact-hazard/
http://www.mna.it/hosts/Kamil/field_act.htm
http://www.upi.com/Science_News/2010/07/23/Pristine-Earth-impact-crater-discovered/UPI-70401279860574/
http://www.upi.com/Science_News/2010/07/23/UPI-NewsTrack-Health-and-Science-News/UPI-54491279923003/
http://news.softpedia.com/news/Egyptian-Desert-Reveals-Exquisitely-Preserved-Crater-148768.shtml
http://www.b14643.de/Sahara/Kamil_Patatrac_Crater/index.htm
http://www.ogleearth.com/2010/07/newly_discovere.html?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+ogleearth+%28Ogle+Earth%29&utm_content=Google+Reader
http://news.bioscholar.com/2010/07/newfound-crater-in-egypt-could-change-estimates-of-impact-risk-to-earth.html
http://www.sindhtoday.net/news/2/159933.htm
http://www.redorbit.com/news/space/1895408/impact_crater_found_in_the_sahara_desert/
http://sify.com/news/newfound-crater-in-egypt-could-change-estimates-of-impact-risk-to-earth-news-international-khxqkdeacai.html
http://www.skyandtelescope.com/news/99103414.html
http://news.discovery.com/space/meteorite-impact-crater-google.html
http://blogs.discovermagazine.com/80beats/2010/07/23/scientists-use-google-earth-to-spot-a-meteor-crater-in-egypt/
http://www.space.com/scienceastronomy/egypt-new-impact-crater-100722.html
http://www.wired.com/wiredscience/2010/07/google-earth-meteorite/
http://io9.com/5595702/worlds-best-preserved-crater-found-using-google-earth
http://www.physorg.com/news199331930.html
http://www.overthelimit.info/curiosity/2010/07/26/meteorite-crater-found-in-the-sahara/
http://www.thaindian.com/newsportal/sci-tech/pristine-impact-crater-located-in-the-desert-of-egypt-was-discovered-by-google-earth-photographs_100402097.html
http://www.thaindian.com/newsportal/sci-tech/an-attention-grabbing-meteorite-crater-named-kamil-is-found-in-egypt_100405083.html
http://www.thaindian.com/newsportal/world/148-foot-wide-meteorite-crater-found-in-egypt_100405093.html
http://topnews.com.sg/content/23755-world-s-best-preserved-crater-google-map-reveals
http://www.product-reviews.net/2010/07/31/meteorite-crater-found-google-earth-coordinates/
http://www.gearthblog.com/blog/archives/2010/07/one_of_the_youngest_craters_on_eart.html
http://www.metro.co.uk/news/836171-meteorite-crater-discovered-in-egypt
http://www.overthelimit.info/scitec/2010/07/31/meteorite-crater-found-in-egypt-2/
http://en.wikipedia.org/wiki/Kamil_Crater
Gruß;

Andreas
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: gsac am August 02, 2010, 00:03:51 Vormittag
Huch, damit war ich wohl doch im falschen Trööt!?
 
Sorry, es muß das Alter sein oder die Hitze....??!! :einaugeblinzel:
(wahrscheinlich beides im fröhlichen Zusammenwirken)

Danke jedenfalls, Andreas!

:prostbier: Alex
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: MilliesBilly am August 02, 2010, 00:42:53 Vormittag

"Inzwischen" zum militärischen Sperrgebiet erklärt - seit wann genau? (Wobei ich gestehen muss, noch nicht alle 28 angegebenen Links verinnerlicht zu haben.)

Und: "Militärisches Sperrgebiet" - wie dieses? Die große geographische Nähe zu Sudan rechtfertigt dies alleine schon?

Gleichviel, es dürften wohl alle Stücke, welche die Grenze vor der Deklaration des Kratergebiets zum Sperrgebiet passiert haben, dies auf legalem Wege bewerkstelligt haben.

Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: paragraf am August 02, 2010, 01:58:46 Vormittag
 :lacher:

Das Wort "Illegal" scheint ja nun in diesem Zusammenhang so manchen aufzuschrecken. Und es ist in der Tat ein ungeklärtes, internationales Rechtsproblem. Deswegen sind alle dazu geäußerten Behauptungen bzw. wohl eher Meinungen weder richtig noch falsch, jedenfalls solange dazu gerichtlicherseits noch nicht rechtskräftig entschieden worden ist.

Leider (oder gottseidank?) gibt es ja noch keinen anerkannten internationalen Zivilgerichtshof und Präzedenzfälle gibt es im internationalen Zivilrecht ohnehin nicht. Zu erwähnen wäre hier allenfalls der untaugliche Versuch einer österreichischen Gemeinde, die im Ergebnis erfolg- und hoffnungslos versucht hatte, sich Neuschwanstein III anzueignen.

Einen internationalen Rechtsstreit wird es in Sachen Meteorit wohl erst dann geben, wenn der Meteorit zu 100% aus Gold, Platin oder einem einzigen Diamanten bestehen würde. Na das wär dann aber ein interessanter Rechts-Rock´n´Roll!  :lacher:

Gruß
Bernd

Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Contadino am August 02, 2010, 19:13:49 Nachmittag

Wenn's hier eingetroffen ist, poste ich mal ein paar Bilder von der Anhaftung auf der RS.


Heute kam der Gebel-Kamil mit der Post :wow:
Hier, wie versprochen, die Bilder von der "Anhaftung" auf der Rückseite.
Dieses Material ist wohl kein Rost, es ist kristallin. Evtl. nur Sand, der aucf dem Eisen verbacken ist :gruebel: :gruebel:

Aber schaut selbst, zunächst ein Bild der Vorderseite
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Contadino am August 02, 2010, 19:14:48 Nachmittag
Jetzt die Rückseite
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Contadino am August 02, 2010, 19:15:39 Nachmittag
mal reingezoomt:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Contadino am August 02, 2010, 19:16:52 Nachmittag
jetzt mit 20x Vergrößerung
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Contadino am August 02, 2010, 19:18:20 Nachmittag
jetzt mit 40x Vergrößerung.

Was meinen die Experten :gruebel:

Ciao, Heiner
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: chief-impactor am August 02, 2010, 19:24:59 Nachmittag
hallo heiner,
ich sag impaktit, gefritteter / geschmolzener sand ähnlich wie in wabar.
war auf einer der vorher verlinkten seiten auch als brocken + nahaufnamen abgebildet.

gruss olaf
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: lithoraptor am August 02, 2010, 19:56:46 Nachmittag
Moin!

ich sag impaktit, gefritteter / geschmolzener sand ähnlich wie in wabar.

Da schließe ich mich voll und ganz an. Ist zwar nicht sehr viel Impaktit an dem Stück, aber immerhin etwas. Bedenkt man, dass solche Stücke in Zukunft sicher teurer gehandelt werden, dann war es echt ein super Kauf. :super: Glückwunsch!!!

Gruß

Ingo
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Greg am August 03, 2010, 00:39:37 Vormittag
Hallo,

nach der tollen Fotoserie habe ich mir meine zwei kleinen Schrapnelle noch mal genauer angeschaut.
Auf einem 54g Stückchen habe ich doch tatsächlich auch Anhaftungen gefunden. Naja, nicht wirklich groß, ähem, also... es sind Mini-Anhaftungen von nur ca. 3x4mm... <schmunzel> Habe gerade meine Kamera verliehen; wäre aber eh viel zu klein...

Toll finde ich unter Lupe und Mikroskop die goldigen Mini-Kristalle. Habe gerade mal eine Mikroskopaufnahme (Handy durchs Objektiv) 20x Vergrößerung gemacht (siehe unten); die Farben kommen allerings auf dem Bild nicht so wirklich rüber... :weissefahne:

Was ich eigentlich sagen wollte: Das Schrapnell lag sehr wahrscheinlich halb im Sand. Auf der Unterseite hat sich Rost und seitlich Caliche gebildet. Und diese helle Caliche-Schicht hat bereits teils die kleinen Anhaftungen überzogen, was bedeutet, dass die Anhaftungen vorher da waren.

Aber da die Impaktit-Fachleute eh schon geschmolzenen Sand erkannt haben und man ja auch Kraterglas gefunden hat, scheint ja eigentlich ziemlich sicher zu sein, dass sich tatsächlich Impaktmaterial auf den Schrapnellen "angeklebt" hat.

Gruß  :hut:
Greg
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am August 03, 2010, 11:25:57 Vormittag
Hallo Heiner,

schau an...Du hast Dir das Stück geschnappt. :wow:
Sehr schöne Aufnahmen im Detail.
Und Greg findet auch noch ein paar Anhaftungen an seinem Stück...genial. :super:
Bin gespannt,was noch alles so für Entdeckungen folgen werden.

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Mettmann am August 04, 2010, 15:04:44 Nachmittag
Zitat
Hallo Sammler!

was haltet ihr denn von der Aussage von "Giancarlo Negro" in der US-Liste über die "Gebel Kamil" Eisen:
http://www.mail-archive.com/meteorite-list@meteoritecentral.com/msg88533.html

(Naja, scheinen meine verschobenen Beiträge ja nun doch nicht so off-topic gewesen zu sein....)

Ich halte davon.

- Grundsätzlich braucht man nicht über "Moral" und "Ethik" zu diskutieren, wenns in solchen Ländern um Gesetze geht.
  Ägypten ist eine Diktatur, in der seit 30 Jahren ein künstlich aufrecht erhaltener militärischer Ausnahmezustand aufrechterhalten wird, um die Verfassung ausser kraft zu setzen.

- Wenn dem so wäre, daß der Krater im Nachhinein zum militär. Sperrbezirk erklärt worden ist, dann ist das ein Blödsinn, ein Meteoritenkrater ist militärisch gesehen von keiner Relevanz.

- Wenn die Ägypter diese Meteorite für so bedeutend halten, daß selbst das Sammeln vorgeblich illegal sei, warum haben sie dann den Export zugelassen?

- Der Nachweis, daß keine Exportgenehmigungen vorlagen, ist meines Wissens nicht erbracht worden.

- Wenn die Ägypter und die Italiener Anstoß nehmen würden, daß die Eisen von anderen als Ihnen gesammelt werden und auch gehandelt werden,
  warum haben sie dann nicht mit der Veröffentlichung des Kraters und der Meteorite gewartet, bis sie mit dem Aufsammeln fertig waren?

- und warum sammelns den Rest dann nicht einfach selber ein?

- der Beitrag auf der US-Liste war niveaulos.
  Für jeden gilt die Unschuldsvermutung, der Autor hätte, wenn er von illegalen oder kriminellen Vorgängen spricht, in seinem Beitrag beweisen müssen,
  daß solche Aktivitäten stattgefunden haben, die Personen benennen müssen, die Rechtslage erbringen müssen.
  Hat er nicht, folglich ist die Qualität des Beitrages so, als wenn ich hier schreiben würde, dem und dem seine Mutter kocht schlecht.

- Stimme vollkommen überein, in Rechtstaaten und selbst in vielen Nichtrechtsstaaten, derf man jemanden nur kriminell heißen oder Gesetzesbruch ankreiden, wenn dieser deswegen verurteilt worden ist durch ein ordentliches Gericht.
Das ist bei Gebel Kamil nicht der Fall.

Leider haben wir bei den Meteoriten immer mal wieder solche Aussetzer,
man erinnere sich Bspw. an den Fall im Oman, wo Finder und Händler als Kriminelle beschimpft wurden, die illegalerweise Meteorite aus dem Oman verbracht hatten - obwohl sie ordnungsgemäße Exportpapiere vom Ministerium erhalten hatten und vorweisen konnten.
Man erinnere sich an die Dffamationen in den Medien, die ich in anderen Beiträgen geschidert und geliefert,
man denke an die Behauptungen, daß Meteorite unter pauschalem Schutz der 1970iger UNESCO-Konvention stünden, implizierend, daß Händler und Sammler Kriminelle sind - obwohl es sich dabei um eine (sehr exotische) Interpretation der Konvention handelt, die vermutlich nicht haltbar ist, da die Konvention glasklar vorgibt, was formal erfüllt werden muß, damit ein Objekt von ihr geschützt werden kann - und es keinen einzigen Prozeß oder einen Richterspruch zu Meteoriten als UNESCO-Kulturgut gibt.
und man denke an die NWAs, die Schweinereien, die da abgelaufen sind, wo immer wieder Leute propagieren, sie seien illegal, was teilweise soweit geführt hat, daß manche Institute sich nicht mehr trauen an NWAs zu arbeiten, obwohl die Mettwissenschaftler selber, inklusive die marokkanischen selbst, geprüft und festgestellt haben, daß es keinerlei Gesetzt zu Meteoriten in Marokko gibt und diese vollkommen legal sind.

Daher sollte man auf solches Fingerzeigen tunlichst verzichten, wenn man halt so gar nix an Beweisen leifern kann
und sollten solche Beiträge schlicht ignoriert werden, finde ich.

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ben.g am August 05, 2010, 15:38:46 Nachmittag
Hallo  :winke:

Leider gabs ja überwiegen nur größere Exemplare. Die waren mir dann doch alle etwas zu teuer. Doch glücklicherweise hat Mike Bandli dann auch kleinere Steine, unter 100g zu einem sehr guten Preis angeboten. So bin ich dann auch noch in den Genuss dieses interessanten Eisens gekommen.  :smile: Und ich finde auch die kleinen Stücke sehen recht ordentlich aus:

Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ben.g am August 05, 2010, 15:40:11 Nachmittag
Gruß
Ben  :winke:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Mettmann am August 05, 2010, 21:33:34 Nachmittag
Haarsträubend!

Ich sags ja immer.......

http://www.newscientist.com/article/mg20727724.000-deep-impact-market-the-race-to-acquire-meteorites.html?page=1

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Mettmann am August 06, 2010, 00:08:11 Vormittag
Hops, ich glaub ich sollte noch eine Beruhigung verzapfen.
Jaa eine Wiederholung, ich weiß, aber es schauen hier ja permanent Nichtmitglieder vorbei, nicht daß die den Eindruck gewinnen, daß das hier das Kulturschänderforum ist.  :laughing:

Die Aussagen in dem Artikel über die UNESCO-Konvention von 1970 sind inkorrekt.

Meteorite sind keineswegs pauschal von der Konvention als bewegliches Kulturgut geschützt.

Der Text der UNESCO-Konvention gibt eine präzise Anleitung, wie ein Land, das, was es für sein nationales Kulturgut hält, unter den Schutz der Konvention stellen kann:

1. Das Land muß die Konvention ratifizieren.
2. Das Land muß einen nationalen Katalog von Kategorien von Objekten, die es als sein Kulturgut geschützt sehen will, aufstellen.
3. In diese nationalen Kulturgutliste muß das Land dann explizit "Meteorite" reinschreiben.
Fertig.
Dann und nur dann fallen die Meteorite in dem betreffenden Land unter die Konvention.

Einfaches Bsp. Australien hat das gemacht. 1986 ratifiziert. 1987 die nationale Kulturgutliste aufgestellt und da explizit "any meteorite" reingeschrieben.
Seitdem braucht man dort für jeglichen Meteoriten eine Exportgenehmigung.
Nicht reingeschrieben habense z.B. die Tektite. Die können frei gehandelt und exportiert werden und man braucht keine Erlaubnis.
Die australischen Tektite sind wertvoller als viele der australischen Meteorite a la  z.b. Henbury, Mundrabilla, Wolfe Creek...

Kanada, Südafrika, Argentinien hams auch so gemacht.

England, Deutschland, USA, Frankreich usw. haben das nicht gemacht.

Marokko, worüber se sich in dem Artikel in Bezug auf die NWAs mokkieren ebenfalls nicht.

Der Text der 1970er UNESCO-Konvention ist im Internet frei einsehbar, auch in von der UNESCO autorisierten deutschen Übersetzung.
Ist nicht lang; einfache, kurze Sätze - leicht zu verstehen.

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: pallasit am August 06, 2010, 08:14:54 Vormittag
Hallo,

in dem zitierten Artikel geht es doch nicht nur um die UNESCO-Konvention sondern auch um Ägyptisches Recht.

"Everything which is found in the Egyptian soil is property of the government," explains Tarek Hussein, who as former president of Egypt's Academy of Scientific Research and Technology was responsible for handling export applications until last April. He is concerned that many Gebel Kamil fragments that have appeared on the market in the west were not approved for export.
zitiert aus:
http://www.newscientist.com/article/mg20727724.000-deep-impact-market-the-race-to-acquire-meteorites.html?full=true (http://www.newscientist.com/article/mg20727724.000-deep-impact-market-the-race-to-acquire-meteorites.html?full=true)

Also lasst euch am Besten die Ägyptischen Exportpapiere zeigen.

Grüsse Willi  :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Mettmann am August 06, 2010, 14:17:58 Nachmittag
Das schon auch,
aber das, was entscheidender ist, daß dort der Eindruck erweckt wird, daß der gesamte NWA-Markt illegal sei.
Ägypten ist in der Hinsicht eher vernachlässigbar, da es als so ziemlich einziges Sahara-Land nie an dem großartigen Neufund-NWA-Rausch teilgenommen hatte. (Vermute, wegen der Gesetze).
(Ich würde ferner vermuten, bzw die Sorge des Herrn Tarik Hussein nicht teilen, daß das allermeiste, wenn nicht gar alles an Gebel Kamil legal exportiert wurde, da alles was man bislang auf dem einschlägigen "Markt" sieht, bislang sich auf zwo Exporteure zurückführen läßt, wobei die Zahlen kursieren 130kg in Ensisheim, 200kg zusätzlich noch.  Solche Mengen kann man ja schlecht in der Gsäßtasche exportieren).

Aber entscheidender ist dieses UNESCO-Ding.
Weil - man kann es ja gar nicht mal Interpretation nennen, da gegenteiliges in der Konvention drinsteht - die Behauptung, daß die Konvention automatisch alle Meteorite schütze, bedeutet, daß jeder Meteorit auf der Welt ein bewegliches Kulturgut ist - und dementsprechend im Verkehr behandelt werden muß.
Auf deutsch, daß z.B. der Franconia und der Gold Basin aus Amerika, wennst ihn Dir holst, einer Exportgenehmigung bedürfe, genauso wie Du zur Kulturkammer rennen müßtest, wennst mit Deinem Gegenüber in einem anderen Land von hier aus Dein Obernkirchen-Mikro tauschen wölltest.

Das ist aber definitiv nicht wahr.
Da wird sehr viel vermengt. Zum Bsp weil da grad Bland auch zitiert wird für die staatlichen Museen in England, die nurmehr Gegenstände erwerben dürfen, deren genauer Ursprungsort bekannt ist und die Kette der Eigentumsübertragung bis zum Museum hin lückenlos nachgewiesen werden kann.
Das ist aber eine Britische Spezialvorschrift und auch nur für öffentlich-finanzierte Sammlungen - was aber nicht mit der UNESCO-Konvention vermengt werden darf. England kann rechtlich keinem anderen Land vorschreiben, was für einen Status dessen Meteorite haben sollen.

Und, das ist ja wieder die übliche Diffamierung, so wird eben der Eindruck erweckt, daß es sich bei dem privaten Meteoritensektor um eine komplett illegale Angelegenheit handele. Genau um sowas, wie der Schmuggel von Gegenständen aus Raubgrabungen, geschützten Tieren usw.
Und das ist nicht hinzunehmen, daß so eine Behauptung immer wieder verbreitet werden darf.

So und dann steht ja auch z.B. in dem UNESCO-Teil des Artikels:
"According to UNESCO's Edouard Planche, most of the 101 countries - including Morocco, Algeria and Libya - that ratified the convention subsequently passed laws to prevent untrammelled export of such "cultural goods"."

Das mag sein, daß diese Länder betimmte Kategorien von Objekten und Waren als Kulturgüter unter den Schutz der Konvention gestellt haben.
Aber im Falle von Marokko, von wo all die NWAs zu den Sammlern und Wissenschaftlern kommen - anders als der Anschein, der in diesem Artikel erweckt werden soll,
gilt das definitiv nicht für Meteorite. Meteorite sind in Marokko nicht als Kulturgut geschützt, wie es auch sonst keine Gesetze zu Meteoriten in Marokko gibt, wie ja selbst die MetSoc zusammen mit den marokkanischen Meteoritenwissenschaftlern festgestellt hat.


Das einzige, was wirklich gut ist, an dem Artikel, daß endlich mal eine Schätzung über das finanzielle Volumen des NWA-Marktes abgeben wird.

"At around $1 million a year, the trade in meteorites is small beer compared with illicit trade in say, wildlife"

(Hätte das Zitat etwas kürzer machen müssen, aber nur um zu zeigen, mit was für hiterhältigen Mitteln da operiert wird, in dem der Metthandel mir nix dir nix in einem Atemzug mit dem Handel geschützter Wildtiere oder Produkte vo aussterbenden Arten genannt wird.
Schon ugeheuerlich und eigentlich grichtsmassig Verleumdung, wie wir hier in Bayern sagen.
Aber bei sowas, wennst dann die zitierten öffentlich fragst, was das solle, da kannst a Mondhauptmasse drauf verwetten, dasse dann sich rausreden, sie seien fehlerhaft zitiert worden...)

Eine Million. Das ist nix im Universitären Weltsektor.
Wiederholung. Hier in Munich bekommt der PostDoc eine Million im Jahr, wenn er seine Wasserflöh zwiebelt, wenn die Informatiker der TU einen schnelleren Rechner sich holen alle paar Jahr, dann überweist der Schdooohd dem IBM oder dem Siemens 52 Millionen Euro und unser exemplarischer Schnarchprofessor an der weltberühmten Universität Borstel bekommt 14 Millionen von der Exzellenzinitiative für die 5000nde Studie über Schlafstörugen.

Gut. Eine Summe, die eigentlich, wenn denn wirklich so ein Interesse bestünde, die jeweiligen Wüstenstaaten selber oder teilweise aufbringen könnten.

Von den Vorschlägen, daß man den Handel umgehen sollte und die Wissenschaftlers selber die Meteorite in den Ländern besorgen und bezahlen sollten, halte ich relativ nyschte.
Ich meine, der Wüstenrausch geht ja nun seit 10 Jahren in Marokko, seit 15 Jahren ab Libyen - und in den Ländern gabs niemals irgendwelche Anstalten, egal wie billig und welch kleine Mengen, die Meteorite von den lokalen Findern und Händlern zu erwerben bzw. diese zu entlohnen. Selbst nicht bei den alleraufregensten und seltenen Klassen, selbst nicht, wo man heutzutage für die Forschung nur winzige Mindermengen von einigen einzelnen Gramm braucht.

Wenn man das macht, dann muß man erstmal die entsprechende Infrastruktur einrichten. Stellen und Institute schaffen. Bislang gibts nix dergleichen in keinem Saharaland - ausser einer Mikrosonde in Casablanca, doch sind die dort noch nicht soweit, daß sie nicht-triviale Klassifikationen durchführen könnten.

Und das würde eben einen Haufen Geld kosten, das wäre endlos teuerer, als einfach die Milljohn den Leuten auf den Tisch zu legen.
Was bei solchen Geschichten, jeder der in der Verwaltung ist und jeder der einen Betrieb führt, weiß das ja, die Chose so endlos teuer macht, daß sind ja allein schon die Personalkosten (inkl. Rentenansprüche, Versichrungen).
Deswegen wurde ja z.B. auch das Euromet eingestellt.  Das war ein Zusammnschluß der Met-Departments europäischer Universitäten mit der Hauptzielsetzung neue Meteorite zu finden und daran zu forschen.  Die hatten allein an primären Personalkosten, also ohne noch irgendwas zu tun, irgendwas um die 16-20 Millionen USD im Jahr (inflationsbereinigt) auszugeben. 
Deswegen kommt man halt dann auch auf soche Beschaffungskosten für die Forschungsgegenstände, wenn man mal einer ihrer erfolgreicheren Expeditionen hernimmt, von 1000-2000$ im Gramm für nen Mundrabilla oder nen Millbillillie.

Und natürlich bin ich sehr skeptisch, was den Vorschlag angeht, daß das finanziert werden könne durch die Westlichen Universitäten.
Wie soll das bitte gehen, wenn die großen Meteoriteninstitutionen und Sammlungen ihre Budgets so verlottern haben lassen, daß was weiß ich Wien, Berlin, Paris, Moskau ect. stöhnt, daß sie Acquisitionsbudgets von sage und schreibe NULL bis ein paar Hundert Euro und wenn es hochkommt ein paar einzelne
Tausender im ganzen Jahr haben?

Ich mein, die wöllten ja jetzt schon die schönen Steine aus der Sahara haben und daran arbeiten, wose so billig sind, aber könn ja nichmal Mindermengen erwerben.
Und wenn man die privaten rauskegelt, dann fällt ja das ganze neue Material weg, an dem diese Instute vorzugsweise und hauptsächlich arbeiten, die gratis eintrudelnden Hinterlegungs- und Klassifizmassen, die die Händler eireichen - was im Jahr an kommerziellen Wert diese 1 Million wohl schon übersteigen könnte.

Und für die Institute, die ihre Budgets in Ordnung gehalten haben, wäre dieser Ansatz auch eine Verschlimmbesserung.
Es macht halt dann schon einen Unterschied, wenn ich den Finder/Händler vorort den ganzen Stein abnehmen muß und sagen wir für nen Mars etlich Zehntausend hinblättern muß, wenn ich für meine Forschung eigentlich nur zwo bis drei Gramm bräucht.

Naja und was halt dieser Rochette z.B. offenbar nicht weiß,
ist, daß der sogenannte "Markt" ja gar nicht schädlich, sondern förderlich für seine Behufe ist.
Es ist ja nicht so, daß die Meteorite verschwinden würden in dunkle Kanäle, sondern, er brauch ja nur in den Bulletin zu schauen, da steht allweil drin, wer den Stein hat, samt Adress und da kann jeder Wissenschaftler dann kaufen, wasser brauch.
Es ist ja nicht so, daß die Händler nur an private Sammler verkaufen würden, es macht für die keinen Unterschied, ob sie an den Rochette oder an den Willi verkaufen und die privaten Sammler bieten ja auch keine höheren Preise für nen Mett.
Im Gegenteil, viele Händler freut es sogar mehr, wenn ein Stein vonnem Museum erworben wird und ausgestellt wird oder vonnem Institut erworben wird, daß daran forscht und dann Arbeiten über seinen Stein veröffentlicht.

Also das ist transparent wie sonst nix.

Ich mein, einfaches Bsp. oooooh der Kamil verschwindet bei Finstermännern, wird verschachert, geht verloren...
Pustekuchen!!   Sag ich Hussein, sag ich Pierre, jetzt gehts a mal her und macht deeees:

Google auf:    "Kamil meteorite sale"

Dauer: 0.20 Sekunden

Und schwuppdich, da sindse doch alle wieder!

Also wennst mich fragst - was soll das denn für ein Schwarzmarkt sein, wo wirklich jeder die betreffende Ware öffentlich sehen und kaufen kann?


Nuju, und dieses ewige "harmful".
Isne Beschäftigung für lange Winterabende. Was zählt und was der Maßstab ist, kann man gut finden oder nicht, im Wissenschaftsbetrieb, das sind die Veröffentlichungen. Gut, über die privaten Meteorite gibts insgesamt sowieso mehr Veröffentlichungen als über die staatlich jesuhten, einfach weils Mengenmäßig soviel mehr sind,
aber es wär mal ganz interessant, mal die Veröffentlichungen nach Klassen zu zählen,
ich würde stark annehmen, daß die Veröffentlichungen zu den jeweiligen "privaten" Mets" schon die Zahl derer über die "staatlichen" übersteigen inkl. der Antarktischen. Also mehr Wissenschaftler an diesem Material aus dem angeblich so schädlichen Markt gearbeitet haben, als an dem was bei offiziellen und teuren Expeditionibus rausgesprungen ist.
Hatte es ja mal in einer Diskussion übern Oman machen müssen, zur Untermauerung, daß die Annahme, daß die privaten Funde dort der Wissenschaft verloren gingen, irrig ist, in dem ich nur mal die Autoren der Papers über die Mondfunde im Oman, sowohl der "offiziellen" als auch "privaten" gegenüber gestellt hatte - muß hier noch irgendwo im Forum sei,
und dann rauskam, daß 10-20x mehr Forscher an den Privaten gearbeitet hatten als an den nichtprivaten.

Insofern ists eigentlich gut, so wie es jetzt ist.

Naja.
 :prostbier:
Mettmann




Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ben.g am August 06, 2010, 14:37:29 Nachmittag
Hatte es ja mal in einer Diskussion übern Oman machen müssen, zur Untermauerung, daß die Annahme, daß die privaten Funde dort der Wissenschaft verloren gingen, irrig ist, in dem ich nur mal die Autoren der Papers über die Mondfunde im Oman, sowohl der "offiziellen" als auch "privaten" gegenüber gestellt hatte - muß hier noch irgendwo im Forum sei, und dann rauskam, daß 10-20x mehr Forscher an den Privaten gearbeitet hatten als an den nichtprivaten.

Ich glaube in genau dem Thread hab ich vor kurzem grad mal wieder ein bisschen rumgestöbert.
Meinste das hier?
http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=4455.msg56245#msg56245

Gruß
Ben
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Mettmann am August 06, 2010, 15:27:56 Nachmittag
Jo des.

Naja, das was mich halt stört an der akademischen und nichtakademischen Diskussion ist die Schwäche in der Analyse.
Die Bestandsaufnahme fehlt.

Man kann ja ruhig zum Bsp. die ganze Historie weglassen, wenn man nicht firm drin ist.
Es reicht völlig aus festzustellen:

1.Was finden die Privaten an Meteoriten und was find man in der Antarktis und bei den Nichtantarktischen offiziellen Expeditionen?
und
2. Was kosten uns alles in allem die Antarktis-Campagnen und die offiziellen Nichtantarktischen Suchen und was kosten die Privaten.

Na und dann sieht mans schon.
Obs von Vorteil ist, Gesetze zu machen und den privaten Sektor auszuradieren.

Ganz sachlich.
Ergebnis wird, ohne es vorwegzunehmen, klar ausfallen.

Also einerseits haperts an der Analyse und andererseits aber auch an der Vorausschau.

Ich habe in dieser jahrelangen Debatte noch kein einziges Argument, keine ermittelten Daten und keinen Artikel gelesen,
der die möglichen Vorteile aufzeigt, von restriktriven Gesetzen oder der Eliminierung des privaten Sammelns, Handelns, Finden.

Insofern ist die Debatte ziemlich niveaulos.

Die Jahre verharren wir mit Tunnelblick in der Gegenwart, im Sandkasten.
Wo die einen sagen: Bäääh der da hat aber das schönere Schäufelchen als ich,
- und selbst wenn er das mir anbietet, damit ich damit spielen kann,
ich will es haben und mach es ihm kaputt und dazu seine und meine Sandburg auch.

Schon ein bisserl bestürzend und betrüblich.
 :traurig:
 :prostbier:
Mettmann



Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Hungriger Wolf am August 10, 2010, 20:30:11 Nachmittag
Hallo Meteoritensammler!

Nun habe ich mich endlich auch entschieden, ein ägyptisches Eisen, -Gebel Kamil- zuzulegen!  :laughing:

Hier mal zwei Photos von dem Stück!

Das Seitenansichtsphoto zeigt eine erkennbare Trennlinie unterhalb der eine geringe Rostung eingetreten ist.
Es sieht für mich fast so aus, als wie wenn sich der in Sand eingebettete Eisenmeteorit, durch die über Jahrtausende vorhandene geringe Feuchtigkeit (Wasser), dort etwas angerostet ist....

schöne Grüsse von
Achim
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: JaH073 am August 10, 2010, 20:56:24 Nachmittag
Hallo Achim,

mein lieber Scholli, da haste dir aber ein geiles Stück zugelegt.
Sieht ja stark aus.
Wie schwer ist es denn ?

Viele Grüße

Hanno
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Hungriger Wolf am August 10, 2010, 21:08:09 Nachmittag
Hallo Hanno!

Der ägpytische Meteorit (Gebel Kamil) wiegt 311,6 Gramm. :smile:

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Hungriger Wolf am August 13, 2010, 10:56:13 Vormittag
Hallo Forum!

Nach Durchsicht der Satellitenaufnahmen der Region um den Meteoriten Gebel Kamil ist mir da etwas aufgefallen....

Ist der Meteorit Gebel Kamil nur ein kleiner Teil eines r i e ß i g e n  Meteoritenstreufeldes zwischen Ägypten und Sudan?


Hier zwei Photos dazu:

Könnten diese Oberflächenstrukturen weitere Meteoritenkrater sein, oder handelt es sich hierbei um erodierte Reste von Vulkanen?

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: lanthemann am August 13, 2010, 11:24:57 Vormittag
Hallo Achim

Sehr gut möglich - dachte mir schon bei der prächtigen 80kg-Hauptmasse die gefunden wurde, dass diese noch Geschwister haben könnte (wird wohl ähnlich abgegangen sein wie bei dem Fall von  Sikhote Alin ). Freue mich schon jetzt auf die schönen Stücke, welche sicher bald gefunden werden  :winke:

Gruss

René
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Greg am August 13, 2010, 11:27:33 Vormittag
Hallo Achim,

vorab: Keine Ahnung!

Ein Tipp: Der Geologe Norbert Brügge hat tolle Internetseiten zu der ganzen Region. Hier der Link zu seiner Gebel Kamil Seite.
http://www.b14643.de/Sahara/Kamil_Meteor_Crater/index.htm
Er hat noch viele weitere Seiten verlinkt. Vielleicht findest Du ja hier Hinweise? Oder Du kontaktierst ihn? Er scheint sich ja gut dort unten auszukennen. (Vielleicht ließt er dies hier auch oder ist sogar Forumsmitglied?)

Wie auch immer. Ein riesiges Kraterfeld wäre natürlich der Hammer.
(Wobei ich mich mit meinen zwei kleinen Schrapnellen sehr zufrieden bin und der eine Krater auch gerne einzigartig und besonders bleiben darf...)  :einaugeblinzel:

In der Region gibt es viele alte Vulkane. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Luftbilder solche irdischen Strukturen zeigen.
Das sollten Leute beurteilen, die sich mit solchen Strukturen auskennen und/oder mit Satellitenbildauswertung Erfahrung haben. Ist nicht konkav/konvex auch ein Problem beim richtigen Einschätzen der Oberflächen? (Was ist Krater, was ist Hügel?). Ebenso die Größenverhältnisse?

Viele Grüße  :hut:
Greg

Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Alex08 am August 13, 2010, 11:33:53 Vormittag
Hallo Achin,  :hut:

da unten gibts tatsächlich eine Menge Krater aber die haben anscheinend nichts mit Mets zu tun. Das Gebiet ist bekannt für seine
Krater aber die haben wohl einen anderen Ursprung. Ich hab letztens einen Artikel dazu gelesen, ich find ihn leider nicht, mehr sonst
hätte ich den Link dazu reingestellt.  :gruebel:
Aber vielleicht hat ihn ja noch jemand gelesen und kann sagen wo das war.

LG Alex08
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Alex08 am August 13, 2010, 11:42:46 Vormittag
Nochmal Hallo Achim,  :hut:

na wer sagts denn....  :bid:

http://www.b14643.de/Sahara/Clayton_Craters/index.htm (http://www.b14643.de/Sahara/Clayton_Craters/index.htm)

Alex08
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: H5P6 am August 13, 2010, 11:53:59 Vormittag
Hallo Achim, :winke:

also ich würde sagen,daß sich jemand ruhig mal die Verdachtsspuren anschauen sollte.Bei einigen könnte sogar ein sogenanter Mittelberg zu erkennen sein.Es ist sicher wegen dem Klima und der Sicherheitslage nicht gerade eine einfache Stippvisiete.
Das erinnert mich an eine Begebenheit hier an der Neiße: :user:
Kinder haben in der Neiße gebadet und sahen im Wasser ein Kronverschluß blinken.Einer entschloß sich dennoch danach  zu tauchen und der Kronverschluß entpuppte sich als Goldmünze. :wow:
Es birgt nicht immer für Qualität,wenn viele das Gleiche sagen. :platt:     Nur wer wagt,kann gewinnen. :prostbier:

Gruß Jürgen :hut:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ben.g am August 18, 2010, 13:52:25 Nachmittag
Hi

Ich habe jetzt doch noch eines der Stücke über 100g (162g) für einen angemessenen Preis bekommen.
Heute ist es, glücklicherweise ohne Zoll, hier angekommen.
Und siehe da. Auch dieses Stück hat irgendwelche Anhaftungen.
Ob das der gleiche Schlonz ist, wie bei den bisher vorgestellten Exemplaren, weiß ich nicht.
Aber es klebt was dran, das ist die Hauptsache.  :laughing:

Gruß
Ben  :winke:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ben.g am August 18, 2010, 13:53:35 Nachmittag
Hier nochmal etwas näher:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: speul am August 18, 2010, 13:56:46 Nachmittag
Hi,
ich denke mal, das ist das selbe Material, man erkennt ja auch die blasige Struktur.
schön schlonzig
P.S. ich warte noch auf meine Stücke und hoffe entsprechend auch!
P.S 2: Hat jemand schon mal das Impaktglas so angeboten gesehen, also ohne Meteoritenanhaftung  :einaugeblinzel:?
speul
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: H5P6 am August 18, 2010, 15:59:25 Nachmittag
Hallo,

Meteorite mit Schmelzkruste.O.k.
Aber Meteorite mit Schlacke?  :nixweiss:
 
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Dave am August 18, 2010, 16:18:00 Nachmittag
Hallo,

Meteorite mit Schmelzkruste.O.k.
Aber Meteorite mit Schlacke?  :nixweiss:
 

Was  meinst du damit?
Es handelt sich doch nicht um Schlacke sondern wie schon gesagt um Impaktglas.
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: H5P6 am August 18, 2010, 16:27:31 Nachmittag
Hallo Dave,

Ich weiß.Aber hast Du schon mal solch eine Anhaftung gesehen?Besonders die weißen Klasten in der blasigen Masse lassen doch eher an Schlacke erinnern.Aber warum soll es nicht im All bei einer Aufschmelzung zu Schlackebildung kommen?Dazu benötigt es keinen Sauerstoff.

Gruß Jürgen
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am August 18, 2010, 17:12:19 Nachmittag
Hallo Jürgen,

das meinst Du jetzt nicht wirklich oder?

Kneif mich mal einer.....

Gruß Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Mettmann am August 18, 2010, 17:30:43 Nachmittag
Ui, ein Lindforsmond!   :wow:

Laß Dich bloß nich damit erwischen!
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: H5P6 am August 18, 2010, 17:39:08 Nachmittag
Hallo Mirko,

na ich weiß ja nicht.
Ich habe nur solch eine Art von Anhaftung auf einem Met noch nicht gesehen.Da macht man sich so seine Gedanken.
Nicht zuvergessen die Aussage,daß Meteoritenfälle keine Brände verursachen können.Und nun,daß der Sand mit vielleicht über 1000°C aufgeschmolzen wurde.
Mal nur so bemerkt.

Gruß Jürgen
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Mettmann am August 18, 2010, 17:43:49 Nachmittag
Macht der Reiter plunf!

Ja H5P6, wenns ein normaler Meteorit is.

Was haben wir bei Kamil? Einen Mordskrater.
Was sind Meteoritenkrater? Erste Woche Forum 2006. Oder Dein Meteoritenbuch seite 12 (hast jetzt schon eins?)
Das sind keene Löcher, wo der Mett reinpaßt, das sind Explosionskrater.

Da rummsts, da krachts.

Und bekanntlich: Es riecht nicht alles gut, was kracht.

 :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: lithoraptor am August 18, 2010, 18:44:46 Nachmittag
 :lacher: :lacher: :lacher:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: paragraf am August 19, 2010, 01:25:31 Vormittag
...explodiert? Was ist da explodiert, der Krater oder der Meteorit? Ist überhaupt was explodiert?
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Plagioklas am August 19, 2010, 02:23:53 Vormittag
Zitat
Ich habe nur solch eine Art von Anhaftung auf einem Met noch nicht gesehen.Da macht man sich so seine Gedanken.

Du hast noch nicht mal einen einzigen Meteoriten live gesehen.
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: H5P6 am August 19, 2010, 10:26:52 Vormittag
Hallo,

wo sind die Anhaftungen von Impaktschmelzen bei den großen Eisenmassen bis hin zu Hoba?Die sollten mehr Energie auf den Boden übertragen haben,als die ein paar Zentimeter großen "Gebel Kamil".Aber genau diese sollen den Boden aufgeschmolzen haben.Da paßt was nicht zusammen.Wenn jemand die nichtmetallische Schicht entfernt,wird er feststellen,daß dieser Bereich keine Strukturen aufweist,wie die übrige Oberfläche.Das heißt,daß die Schicht schon vor dem Transfer auf der Oberfläche vorhanden war.
Wahrscheinlich hat das Objekt in großer Höhe seine äußere Ummantelung verloren,aus dem die gezeigten Splitter mit ihrer Anhaftung hervorgegangen sind.Der verbleibene Meteoritenkern hat dann für die Impaktkrater gesorgt.
Also ich vermute es handelt sich bei den Anhaftungen um eine Art Schlacke,die sich schon vor dem Impakt auf dem Objekt befunden hat.

Gruß Jürgen
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am August 19, 2010, 11:32:52 Vormittag
Hallo,

wo sind die Anhaftungen von Impaktschmelzen bei den großen Eisenmassen bis hin zu Hoba?Die sollten mehr Energie auf den Boden übertragen haben,als die ein paar Zentimeter großen "Gebel Kamil".Aber genau diese sollen den Boden aufgeschmolzen haben.Da paßt was nicht zusammen.Wenn jemand die nichtmetallische Schicht entfernt,wird er feststellen,daß dieser Bereich keine Strukturen aufweist,wie die übrige Oberfläche.Das heißt,daß die Schicht schon vor dem Transfer auf der Oberfläche vorhanden war.
Wahrscheinlich hat das Objekt in großer Höhe seine äußere Ummantelung verloren,aus dem die gezeigten Splitter mit ihrer Anhaftung hervorgegangen sind.Der verbleibene Meteoritenkern hat dann für die Impaktkrater gesorgt.
Also ich vermute es handelt sich bei den Anhaftungen um eine Art Schlacke,die sich schon vor dem Impakt auf dem Objekt befunden hat.

Gruß Jürgen

Jürgen,das wird ja immer schlimmer mit Dir!! :bid:
Wie lange bist Du jetzt hier im Forum??
Und dann liest man diesen Text von Dir,den jeder blutige Anfänger hätte verfassen können,aber nicht Du,verdammt noch mal!!
Weist Du überhaubt was Du da schreibst?

Hallo,

wo sind die Anhaftungen von Impaktschmelzen bei den großen Eisenmassen bis hin zu Hoba?Die sollten mehr Energie auf den Boden übertragen haben,als die ein paar Zentimeter großen "Gebel Kamil".Aber genau diese sollen den Boden aufgeschmolzen haben.Da paßt was nicht zusammen.

Gruß Jürgen

Was passt da nicht zusammen??
Was für kleine paar Zentimeter große Gebel Kamil?
Wer sagt,das dieses ursprüngliche Objekt von Gebel Kamil nicht sogar größer als der Hoba Meteorit war?
Das Teil war zudem so schnell,das es dieses große Metallobjekt in viele tausend Splitter und Fetzen zerlegt hat, just in dem Moment wo sich der Krater gebildet hat.
Was glaubst Du,was es an Energie bedarf,das auf einen Hieb so ein Loch im Boden von 45m im Durchmesser und 8-10m Tiefe entsteht.
..ach..ich weis nicht...Du hättest mal das Thema von Anfang an mitlesen sollen!
Deine Theorie von einem Schlacke-ummantelten Eisenmeteoriten ist wirklich mehr als traurig!
Hast Du gewusst,das so ein Met beim Fall auch 90% seiner ursprünglichen Masse verlieren kann?
Was für eine große Schlacke-Murmel soll das denn gewesen sein,das am Ende nur noch die 10% "stabiler Eisenkern" übrig bleibt? :dizzy:

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironsforever am August 19, 2010, 12:27:29 Nachmittag
Zitat
wo sind die Anhaftungen von Impaktschmelzen bei den großen Eisenmassen bis hin zu Hoba?

Guxt mal drunter unter den Hoba, Jürgen! Vielleicht wirst fündig!

Zitat
Da paßt was nicht zusammen.

Ob sich Schmelzen bilden, hängt von so vielen Faktoren ab, das kann man nicht pauschalisieren: Eintrittsgeschwindigkeit, Größe des Met, Klasse des Met, Eintrittswinkel, Bodenbeschaffenheit, Witterungsbedingungen etc. pp. Schau, den Hoba hat´s nichtmal zerrissen im Unterschied zum Gebel Kamil. Und bei den Moldaviten findst nur Impaktglas aber keinen zugehörigen Met. Im Fall Sikhote ist Impaktglas kaum denkbar, weil er auf verschneiten Morast fiel...

Zitat
Wahrscheinlich hat das Objekt in großer Höhe seine äußere Ummantelung verloren,aus dem die gezeigten Splitter mit ihrer Anhaftung hervorgegangen sind.Der verbleibene Meteoritenkern hat dann für die Impaktkrater gesorgt.

Des meinst jetzt nicht ernst, oder? :gruebel:

Gruß,
Andi :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: H5P6 am August 19, 2010, 13:23:21 Nachmittag
Hallo,

meine Theorie baut auf die Oberflächenbeschaffenheit der Objekte auf.Die Bilder zeigen die Objekte meist vorn und hinten.Auf beiden Seiten zeigen die Objekte Oberflächenspuren,die ich als Ablationsspuren deute.Wenn diese Objekte erst mit dem Aufschlag entstanden wären,würden sie doch keine allseitige Ablationsspuren tragen.
Wenn sie aber von der Hauptmasse gelöst als einzelnes Objekt gefallen sind,stellt sich die Frage,ob so ein einzelnes Teil den Boden aufschmelzen kann.

Gruß Jürgen
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: DCOM am August 19, 2010, 13:38:53 Nachmittag
Hallo,

wo sind die Anhaftungen von Impaktschmelzen bei den großen Eisenmassen bis hin zu Hoba?Die sollten mehr Energie auf den Boden übertragen haben,als die ein paar Zentimeter großen "Gebel Kamil".

Die paar Zentimeter, wie geil...  :prostbier:

Ich bin ja noch nicht lange dabei "im Geschäft" sozusagen, aber wenn sich ein Einschlagskrater mit einem Durchmesser von 40 Metern bildete, hatte die Hauptmasse einen Durchmesser von gut 2 Metern und wog an die 20 Tonnen. Diese wurde durch die Wucht des Einschlags in Tausende von Schrapnelle zerfetzt. Die kinetische Energie reicht locker aus, um Metall und Sand zum Schmelzen zu bringen.

Außerdem, wenn Gebel Kamil nur Schlacke wäre, woher kommen dann der Schreibersit und die Kamazitnester?  :gruebel:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am August 19, 2010, 13:43:51 Nachmittag
Hallo,

meine Theorie baut auf die Oberflächenbeschaffenheit der Objekte auf.Die Bilder zeigen die Objekte meist vorn und hinten.Auf beiden Seiten zeigen die Objekte Oberflächenspuren,die ich als Ablationsspuren deute.Wenn diese Objekte erst mit dem Aufschlag entstanden wären,würden sie doch keine allseitige Ablationsspuren tragen.
Wenn sie aber von der Hauptmasse gelöst als einzelnes Objekt gefallen sind,stellt sich die Frage,ob so ein einzelnes Teil den Boden aufschmelzen kann.

Gruß Jürgen

Hallo Jürgen,

dieses Eisen zeigt definitiv keine Ablationsspuren!!
Das einzige Stück,welches Ablationsspuren zeigt,ist das 80kg Individual.
Alles andere,was Du und jeder andere so kennt,sind Fragmente bzw. Schrapnelle.
Diese zeigen niemals Schmelzkruste oder sonstige Spuren von Ablation.
Sie sind einfach nur beim Aufprall zerissen worden!
Zeig mir nur ein Bild,wo Du die Ablationsspuren sehen kannst!

Sicherlich könnte solch ein kleines Fragment,wie Du sie kennst,schon auf Grund seiner Größe,niemals die Durchschlagskraft besitzen,Boden aufzuschmelzen!
Das ist doch völlig logisch.

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: DCOM am August 19, 2010, 13:46:25 Nachmittag
Zitat
wo sind die Anhaftungen von Impaktschmelzen bei den großen Eisenmassen bis hin zu Hoba?

Guxt mal drunter unter den Hoba, Jürgen! Vielleicht wirst fündig!

 :lacher:

Aber die Sackkarre nicht vergessen.
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Mettmann am August 19, 2010, 14:18:34 Nachmittag
Eh und wo sollt bitte die Schlacke herkommen?
Nach dem Stand der Wissenschaft und dem Menschenverstande nach, finden mangels Aliens und Marsmenschen im Sonnensystem nur auf der Erde Verhüttungsprozesse statt.
Und vulkanische Schlacken - im Inneren, im Kern eines differenzierten Asteroiden befinden sich definitiv keine Vulkane,
da sich auch die Hohlwelttheorie als irrig erwiesen hat.

 :prostbier:
Mettmann

Pshhhht  Hoba hat gar keinen Krater.
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ben.g am August 19, 2010, 14:57:09 Nachmittag
...da sich auch die Hohlwelttheorie als irrig erwiesen hat.

Na, ich weiss nicht. Diesbezüglich scheint das letzte Wort noch nicht gesprochen zu sein.
Ich habe z.B. festgestellt, dass alle meine Schuhe insbesondere an den Kanten außen abgelaufen sind.
Das deutet ja wohl doch stark darauf hin, dass ich die ganze Zeit auf der Innenseite einer Hohlkugel laufe.
(Es könnte natürlich auch ein Hohlzylinder sein, ähnlich einem Hamsterrad)

Gruß
Ben
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: H5P6 am August 19, 2010, 17:10:17 Nachmittag
Hallo Mirko,

da staune ich aber,daß die Stukturen nicht von der Ablation herrühren.Na gut und von was dann?
@Martin:Wenn Eisen aufgeschmolzen wird,sollten sich doch eigentlich immer nichtmetallische Bestandteile absondern.
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am August 19, 2010, 17:41:49 Nachmittag
Hallo Jürgen,

welche Strukturen der Ablation meinst Du denn?

Wir haben bisher solche Stücke hier.
Diese nenne ich jetzt mal Vorderseite:

http://tin.er.usgs.gov/meteor/get_original_photo.php?recno=5649981

Da ist fast nichts mehr von der ursprünglichen Oberfläche des Schrapnells erhalten.
Der Sandschliff der Wüste hat diese Oberfläche geformt.
Die Oberflächengestalt ist also eine schöne "Wüstenpatina" welche durch Umwelteinflüsse entstanden ist.


Und das wäre hier ist die passende Rückseite dazu:

http://tin.er.usgs.gov/meteor/get_original_photo.php?recno=5649980

Diese Seite hat im Boden gelegen.
Vor Umwelteinflüssen auch nicht komplett geschützt,da die Fläche,die im Boden steckte,angerostet ist.
Aber trotzdem weit besser erhalten als die Vorderseite,da man eben noch einige Scherspuren erkennen kann.
Hätte das Stück jetzt anders herum gelegen,würde die Rückseite wie die Vorderseite aussehen..also schön Sandwindschliff und die Vorderseite würde wie die Rückseite aussehen.
Würde also dann noch schöne Scherspuren zeigen.
Im Grunde sieht die Oberfläche nur Witterungsbedingt so aus.
Aber sie sieht schön aus,wie ich finde.

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: DCOM am August 19, 2010, 17:58:22 Nachmittag
Eh und wo sollt bitte die Schlacke herkommen?
Nach dem Stand der Wissenschaft und dem Menschenverstande nach, finden mangels Aliens und Marsmenschen im Sonnensystem nur auf der Erde Verhüttungsprozesse statt.
Und vulkanische Schlacken - im Inneren, im Kern eines differenzierten Asteroiden befinden sich definitiv keine Vulkane,
da sich auch die Hohlwelttheorie als irrig erwiesen hat.

 :prostbier:
Mettmann

Pshhhht  Hoba hat gar keinen Krater.

Ahgääh. Angesichts der Tatsache, dass das Biest 60 Tonnen wiegt, hat er selbstverständlich einen Krater verursacht. Bloß ist der nach 80.000 Jahren verständlicherweise ziemlich eingeebnet worden.

 :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: lithoraptor am August 19, 2010, 23:50:23 Nachmittag
Moin!

Pshhhht  Hoba hat gar keinen Krater.

Ahgääh. Angesichts der Tatsache, dass das Biest 60 Tonnen wiegt, hat er selbstverständlich einen Krater verursacht. Bloß ist der nach 80.000 Jahren verständlicherweise ziemlich eingeebnet worden.

Fakt ist: Man kennt keinen Krater vom Hoba. Das kann daran liegen, dass...

1. Er keinen Krater geschlagen hat. Erinnere mich da an eine recht abstruse Theorie, welcher besagt, dass der Hoba so flach eingetreten und aufgeschlagen sein soll, dass er (einem flachen Stein auf dem Wasser gleich) so lange wiederholt auf die Erdoberfläche geditscht ist, bis seine komplette kinetische Energie aufgebraucht war.

2. Es sehr wohl einen Krater gibt, man diesen aber noch nicht gefunden hat, da er unter Sedimenten verborgen liegt.

3. Es sehr wohl einen Krater gab, welcher aber vollständig erodiert wurde.

Die Argumente 2. und 3. sind wohl die wahrscheinlichsten, denn auch Namibia hat eine satte Vergletscherung, sprich Eiszeit, hinter sich. Vermutlich wurde auch der Hoba selbst von seinem Einschlagsort weggeschoben. Hoba wäre auf alle Fälle ein Geschiebe nach meinem Geschmack! :einaugeblinzel:

Gruß

Ingo
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: gsac am August 20, 2010, 00:06:08 Vormittag
Na, ich weiss nicht. Diesbezüglich scheint das letzte Wort noch nicht gesprochen zu sein.
Ich habe z.B. festgestellt, dass alle meine Schuhe insbesondere an den Kanten außen abgelaufen sind.
Das deutet ja wohl doch stark darauf hin, dass ich die ganze Zeit auf der Innenseite einer Hohlkugel laufe.
(Es könnte natürlich auch ein Hohlzylinder sein, ähnlich einem Hamsterrad)

Nicht zu vergessen, Ben, die gravitationsbedingten Anomalien der Hohlwelt, die den unterschiedlichen
Schuhabtrag zwischen vorn und hinten sowie links und rechts klar belegen! Da kommt im Laufe eines
Jahres ganz schön was zusammen, das darf man bei so einer Betrachtung wahrlich nicht unterschätzen.
Es geht da nicht nur um Deine Schuhkanten, das wäre zu kurz gedacht - man muß das Gesamtbild werten!

:belehr: :troll: ...
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Mettmann am August 20, 2010, 00:22:17 Vormittag
Man muß ja auch zum Nordpol immer bergauf gehen, weil die Erde so rund ist.

Zitat
Wenn Eisen aufgeschmolzen wird,sollten sich doch eigentlich immer nichtmetallische Bestandteile absondern.

Und wann soll das Eisen bittschön Deiner Meinung nach geschmolzen sein?

Wenn ich Deine "Theorie" richtig verstanden habe,
erzählst Du von einem von Schlacke ummantelten Eisenmett.

Guxxtu in Dein Meteoritenbuch Seite 27. Hab ich keine Schwerkraft, kann ich ois mögliche im All schmelzen, die dichteren und weniger dichteren Bestandteile werden sich nicht sortieren, weil ich dazu Schwerkraft brauch.
Deswegen ist ja Shirokovsky auch gerade so ein Coup, wie man sowas bastelt, daß die Olivine ned auf der Eisensuppe aufschwimmen.

Dann sagst Du - ja in großen Höhen - aufschmelzen.


Da schaust in Dein Meteoritenbuch Seite 9, da findst dann, daß Meteorite in der Atmosphäre nicht zu schmelzen pflegen, sondern das das Zeugel direkt vom festen in den Gasförmigen Zustand übergeht - und sooo schöne Plasmaschweife baut.
Und dann nimmst Deinen gehälftelten kleinen Sikhote her, den Du Dir auf unser aller Anraten zum Preis einer Pizza Prosciutto mit Schinken vor Jahren mühsam zusammengespart hast und guxxt Dir den Rand an, und siehst, daß das Dingelchen gradmal einen Millimeter tief heiß geworden ist.

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: gsac am August 20, 2010, 00:36:43 Vormittag
Man muß ja auch zum Nordpol immer bergauf gehen, weil die Erde so rund ist.

Ja gut, das ist nicht einfach, schon allein der Weg von der Isar an die Elbe ist ein
starker Süd-Nord-Anstieg, aber wennst noch weiter gehst, wirst irgendwann mit
schönen Polarlichtern belohnt - geladene runterspiralisierende Schlackenteilchen.
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Mettmann am August 20, 2010, 00:55:55 Vormittag
Ja das kommt von den Zwergen, die im Innern der Hohlwelt unter dem Nordpol den dort befindlichen Eisenberg verhütten,
und das Loch, wo sie die glühenden Schlackepartikel, die das farbenprächtige Nordlicht erzeugen, nach außen abstoßen,
ist der Mahlstrom. Im Moment fahren sie Sonderschichten, was man daran erkennt, daß die Polkappe abschmilzt von der Abwärme.
Die Zwerge waren schon immer da, durch den Schlackeregen haben sich dereinst die Kontinentalsockel und die Erdplatten gebildet
und auch Bielefeld.


(wie gut, daß der Sheriff im Urlaub....)
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: DCOM am August 20, 2010, 01:18:14 Vormittag
Moin!

Pshhhht  Hoba hat gar keinen Krater.

Ahgääh. Angesichts der Tatsache, dass das Biest 60 Tonnen wiegt, hat er selbstverständlich einen Krater verursacht. Bloß ist der nach 80.000 Jahren verständlicherweise ziemlich eingeebnet worden.

Fakt ist: Man kennt keinen Krater vom Hoba. Das kann daran liegen, dass...

1. Er keinen Krater geschlagen hat. Erinnere mich da an eine recht abstruse Theorie, welcher besagt, dass der Hoba so flach eingetreten und aufgeschlagen sein soll, dass er (einem flachen Stein auf dem Wasser gleich) so lange wiederholt auf die Erdoberfläche geditscht ist, bis seine komplette kinetische Energie aufgebraucht war.

Naja, auf die Erde wird er ja nicht herabgeschwoben sein wie ein Wattewölkchen. Dafür ist der Auftrieb in Luft ein wenig zu gering im Verhältnis zur gravitationsbedingten Abhangskraft :einaugeblinzel:

Und ihn wie einen Stein übers Wasser springen zu lassen, das funktioniert vielleicht bei subkosmischen Geschwindigkeiten. 60 Tonnen werden in der Atmosphäre aber kaum mehr abgebremt. Schon eine Boeing 747, die mit eingefahrenen Landeklappen im Wasser notlandest, haut Funken, dass alles zu spät ist. Und der Met wurde mit sicherheit von niemandem ge-wassert, sondern brutal ge-wüstet!  :belehr:

Also einigen wir uns darauf, dass die Theorie mehr als nur abstrus ist. Einen Krater hat's gegeben, bleibt nur die Frage, warum wir ihn nimmer finden. Als Antwort schließe ich mich These 2 und 3 an:


2. Es sehr wohl einen Krater gibt, man diesen aber noch nicht gefunden hat, da er unter Sedimenten verborgen liegt.

3. Es sehr wohl einen Krater gab, welcher aber vollständig erodiert wurde.

Die Argumente 2. und 3. sind wohl die wahrscheinlichsten, denn auch Namibia hat eine satte Vergletscherung, sprich Eiszeit, hinter sich. Vermutlich wurde auch der Hoba selbst von seinem Einschlagsort weggeschoben. Hoba wäre auf alle Fälle ein Geschiebe nach meinem Geschmack! :einaugeblinzel:

Jepp, diese These gefällt mir ooch nicht schlecht. Nur frage ich mich, ob's vor 80.000 Jahren tatsächlich Gletscher in Namibia gab. Der Gletschergürtel während der letzten Eiszeit blieb AFAIK auf die nördliche Hemisphäre beschränkt, will sagen: hat die Alpen nie überschritten. Alexander der Große war klar im Vorteil

 :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: DCOM am August 20, 2010, 01:27:35 Vormittag
Ja das kommt von den Zwergen, die im Innern der Hohlwelt unter dem Nordpol den dort befindlichen Eisenberg verhütten,
und das Loch, wo sie die glühenden Schlackepartikel, die das farbenprächtige Nordlicht erzeugen, nach außen abstoßen,
ist der Mahlstrom. Im Moment fahren sie Sonderschichten, was man daran erkennt, daß die Polkappe abschmilzt von der Abwärme.
Die Zwerge waren schon immer da, durch den Schlackeregen haben sich dereinst die Kontinentalsockel und die Erdplatten gebildet
und auch Bielefeld.


(wie gut, daß der Sheriff im Urlaub....)

Du und Deine Hohlwelttheorie - alles Quatsch. Schuld an allem sind nur die Kreationisten und der intelligente Designer, der in seinem unergründlichen Ratschluss das Immanente transzendiert, indem er es symbolisiert! :belehr:

Conclusio: Gebel Kamil ist die Sublimation unerfüllter Triebwünsche jener transnaturalen Macht, die sich durch katastrophische Ersatzhandlungen ein kosmisches Ventil zu schaffen vermag. Die Schlacke ist das physische Ejakulat, oder um mit Freud zu sprechen: das somatische Symptom jener emotionalen Erektion, die hinter dem Vorhang der Transzendenz verborgen bleibt.

 :weissefahne:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Mettmann am August 20, 2010, 02:25:37 Vormittag
Zitat
Immanente transzendiert, indem er es symbolisiert!

Wenn er dabei noch in sich ruht,
muß es ein Bayer sein.

Du, wenn Du feins nicht brav bist, zieh ich morgen das Pamphlet in dem die Kreationisten erklären, wie die Meteorite entstehen, hervor.
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Andyr am August 20, 2010, 08:56:54 Vormittag
Na, ich weiss nicht. Diesbezüglich scheint das letzte Wort noch nicht gesprochen zu sein.
Ich habe z.B. festgestellt, dass alle meine Schuhe insbesondere an den Kanten außen abgelaufen sind.
Das deutet ja wohl doch stark darauf hin, dass ich die ganze Zeit auf der Innenseite einer Hohlkugel laufe.
(Es könnte natürlich auch ein Hohlzylinder sein, ähnlich einem Hamsterrad)

Nicht zu vergessen, Ben, die gravitationsbedingten Anomalien der Hohlwelt, die den unterschiedlichen
Schuhabtrag zwischen vorn und hinten sowie links und rechts klar belegen! Da kommt im Laufe eines
Jahres ganz schön was zusammen, das darf man bei so einer Betrachtung wahrlich nicht unterschätzen.
Es geht da nicht nur um Deine Schuhkanten, das wäre zu kurz gedacht - man muß das Gesamtbild werten!

:belehr: :troll: ...

Bei mir ist der Schuhabtrag am stärksten im vorderen Viertel in der Mitte. Bitte um eine Erklärung. :confused:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: H5P6 am August 20, 2010, 11:33:33 Vormittag
Hallo Mirko,

(Spuren der Ablation)
Ich habe mich früher sehr viel mit verrosteten Eisen beschäftigt und habe dabei keine solche Strukturen gesehen,wie sie hier abgebildet sind.Also nahm ich an,daß es sich um Ablationsspuren handelt.Wenn dies so nicht ist,ist die Sache im Sinne Deiner Darstellung auch schlüssig.
Konnte den nun abgeklärt werden,aus welchen Stoff die helle anhaftende Impaktschmelze besteht?

Gruß Jürgen
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Mettmann am August 20, 2010, 12:36:16 Nachmittag
Salü Jürgen,

welche Meteoritenbücher hast denn jetzt?

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: DCOM am August 20, 2010, 12:45:10 Nachmittag
Salü Jürgen,

welche Meteoritenbücher hast denn jetzt?

 :prostbier:
Mettmann

 :smile:

Nun mach ihn doch nicht völlig fertig.
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironsforever am August 20, 2010, 12:49:11 Nachmittag
Zitat
Bei mir ist der Schuhabtrag am stärksten im vorderen Viertel in der Mitte. Bitte um eine Erklärung.

@andyr: http://www.youtube.com/watch?v=RgKb55ptWDo

Zitat
welche Meteoritenbücher hast denn jetzt?

@ Jürgen: DAS würde mich auch interessieren!

Zitat
Nun mach ihn doch nicht völlig fertig.

@ Uphövel: Was macht er denn mit uns?  :crying:

Gruß,
Andi :prostbier:

Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Mettmann am August 20, 2010, 13:05:15 Nachmittag
Ja eben, der Jürgen macht uns fertig.  :laughing:

Ich versuch ja immer ihn zu verstehen. Ich mein, im 5. Jahr seit es das Forum gibt, nimmt er regen Anteil daran in der Meteoritensektion, schreibt über 1000 Beiträge, stellt Aberhunderte Bilder ein. Geht in den Wald Meteorite suchen...

Also es scheint doch so zu sein, daß er sich für Meteorite sehr interessiert -und einen beachtlichen Teil seiner Lebenszeit darauf verwendet.

Trotzdem kommt er regelmäßig daher, mit Funden, mit Ansichten, mit "Theorien" und Fragen darüber,
die sich eigentlich, wenn er wie jeder andere sich mit diesem Thema auseinander setzen würde, überhaupt nicht stellen würden, da er sie sich selber leicht beantworten könnte.

Das versteh ich eben nicht, wenn mich das Thema Mets derart in Beschlag nimmt, daß ich gar selber danach suchen geh,
dann hol ich mir doch Bücher, um mich schlau zu machen und auf jedenfall ein paar Objekte der Begierde, damit ich nicht nur weiß, worum es geht, sondern damit ich das hab, worum sich mein Faible dreht.

Stattdessen kommt er dauernd mit irgendwelchen irdischen theoretischen Analogien her und begründet sie bestenfalls mit Abbildungen von Meteoriten aus dem Internet - wo doch selbst die besten Experten, wenns nicht grad ein Chondrit ist, Schwierigkeiten haben, rein von Photos von ganzen Steinen, zu bestimmen, obs was ist oder nicht.

Ich versteh das nicht. Meteoriterei, sowohl als Hobby als auch in der Forschung, das ist etwas erzhandfestes!
Dazu muß man die Steine haben. Meteorite das läuft nicht über Gedankenexperimente, das bringt NULL.
Und zumal der Jürgen, mangels Kenntnis der Steine und der Bücher, eins um andere Mal daherkommt, mit irdischen Vergleichen, Genesen ect. - wo wir bei Meteoriten doch von Dingern reden, die sich nicht nur seiner irdischen Erfahrung völlig entziehen,
sondern die sich unter völlig anderen Bedingungen gebildet und völlig anderen Bedingungen unterworfen sind als wirs hier auf der Erde kennen.

Das will mir nicht in den Kopf.
Ich halte das für, bitte nicht hauen, nachgerade für direkt ziemlich dumm.

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: gsac am August 20, 2010, 13:10:34 Nachmittag
@ Uphövel: Was macht er denn mit uns?  :crying:

Mit Trollinger-Wein zuprosten!  :prostbier: :troll:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: H5P6 am August 20, 2010, 16:50:36 Nachmittag
Hallo, :winke:

war der Forumstart nicht 2004,also schon vor sechs Jahren?Kinder wie die Zeit vergeht.Nun stehe ich wohl immer noch am Anfang der meteoritischen Erkenntniswelt.Ob das noch was wird?In einem bin ich aber gut vorrangekommen und stehe kurz vor dem Abschluß.Ich promoviere mit einer psychologischen Studie zum Thema "Das Gruppenverhalten in Foren". :user:
Ich sage nur "Abgründe". :eek:

Gruß Jürgen :hut:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: DCOM am August 20, 2010, 17:06:45 Nachmittag
Ja eben, der Jürgen macht uns fertig.  :laughing:

Ich versuch ja immer ihn zu verstehen. Ich mein, im 5. Jahr seit es das Forum gibt, nimmt er regen Anteil daran in der Meteoritensektion, schreibt über 1000 Beiträge, stellt Aberhunderte Bilder ein. Geht in den Wald Meteorite suchen...

In den Wald...  :lacher:

Bringst Du da nicht was durcheinander? Üblicherweise suche ich da Pilze.

Oder bildet sich, auf alten morschen Baumstümpfen jedes Jahr im Spätherbst, gepaart mit Pfifferlingen regelmäßig eine Meteoriten-Fundstelle aus, von der ich noch nix weiß?  :fluester:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironsforever am August 20, 2010, 18:17:55 Nachmittag
Zitat
In einem bin ich aber gut vorrangekommen und stehe kurz vor dem Abschluß.Ich promoviere mit einer psychologischen Studie zum Thema "Das Gruppenverhalten in Foren".
Ich sage nur "Abgründe".


Dein Dank für die Inanspruchnahme unendlicher Geduld?

:unfassbar: :peinlich:

Bleibt nur  :troll:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Plagioklas am August 20, 2010, 18:19:46 Nachmittag
Ich bin für einen Rauswurf. So langsam ist das genug.
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Mettmann am August 20, 2010, 18:47:31 Nachmittag
Zitat
Ich promoviere mit einer psychologischen Studie zum Thema "Das Gruppenverhalten in Foren".

Ich nehme an Kernthese wird über das Helfersyndrom gehen?

Ernsthaft - Vielleicht würdest bei denen glücklicher, das trifft Dein Gebiet eigentlich besser.
http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Deutschland/Niedersachsen/Harz/Goslar/Astfeld/Juliush%C3%BCtte

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: pema am August 20, 2010, 19:10:17 Nachmittag
Hallo,

hier zur Abwechslung mal was zum Thema: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil:
Ich habe mich doch noch hinreissen lassen, einen kleinen Gebel Kamil zu erwerben.
Gewicht. 116 g.

Gruss, Pema
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: gsac am August 20, 2010, 20:05:21 Nachmittag
Na, ich weiss nicht. Diesbezüglich scheint das letzte Wort noch nicht gesprochen zu sein.
Ich habe z.B. festgestellt, dass alle meine Schuhe insbesondere an den Kanten außen abgelaufen sind.
Das deutet ja wohl doch stark darauf hin, dass ich die ganze Zeit auf der Innenseite einer Hohlkugel laufe.
(Es könnte natürlich auch ein Hohlzylinder sein, ähnlich einem Hamsterrad)

Nicht zu vergessen, Ben, die gravitationsbedingten Anomalien der Hohlwelt, die den unterschiedlichen
Schuhabtrag zwischen vorn und hinten sowie links und rechts klar belegen! Da kommt im Laufe eines
Jahres ganz schön was zusammen, das darf man bei so einer Betrachtung wahrlich nicht unterschätzen.
Es geht da nicht nur um Deine Schuhkanten, das wäre zu kurz gedacht - man muß das Gesamtbild werten!

:belehr: :troll: ...

Bei mir ist der Schuhabtrag am stärksten im vorderen Viertel in der Mitte. Bitte um eine Erklärung. :confused:

42
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Hungriger Wolf am August 20, 2010, 20:12:03 Nachmittag
Hallo Pema/Forum!

Ein wirklich schöner Gebel Kamil-Meteorit!

Gibt es aktuell schon eine wissenschaftliche Untersuchung, wie lange es her ist, dass der Meteorit auf der Erde eingeschlagen ist?

100 Jahre.....8000 Jahre?  

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Odessa am August 20, 2010, 20:12:24 Nachmittag
Zitat
42

 :lacher: :lacher: :lacher:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am August 20, 2010, 20:37:18 Nachmittag
Hallo,

hier zur Abwechslung mal was zum Thema: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil:
Ich habe mich doch noch hinreissen lassen, einen kleinen Gebel Kamil zu erwerben.
Gewicht. 116 g.

Gruss, Pema

Hallo Pema, :winke:

meinen Glückwunsch zu Deinem Gebel Kamil.
Finde ich wirklich Klasse,das Du Dich doch dazu hinreissen lassen hast.
Ist ja quasi auch ein MUSS für jede Sammlung.
....auch wenn es nicht historisch ist.....kann ja noch historisch werden. :einaugeblinzel:

Viele Grüße Tina und Mirko :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: pema am August 20, 2010, 20:52:34 Nachmittag
Danke für die Beiträge, Achim und Mirko!

Hübsch ist das Stück auch auf der "Rückseite" und, anders als bei vielen Stücken, nicht flach und rötlich, sondern weist, bis auf eine kleine Stelle,
ebenfalls diese reptilienhautartige Oberfläche auf.

Beste Grüsse (natürlich besonders an Tina!)
Pema
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: DCOM am August 22, 2010, 20:33:49 Nachmittag
Ich bin für einen Rauswurf. So langsam ist das genug.

Ach was, alles nicht so tragisch. Zurücklehnen und entspannen... (http://www.smiliemania.de/smilie132/00007383.gif)

Warum rauswerfen, er hat sich ja nicht unflätig benommen.
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironsforever am August 24, 2010, 13:32:33 Nachmittag
Hallo,

Tipp für alle, die noch kein Gebel Kamil-Scheibchen haben. Bei Cottingham gibbs die grad im Angebot, wirklich recht günstig:

http://stores.ebay.com/VOYAGE-BOTANICA-NATURAL-HISTORY__W0QQ_sidZ1015304?_nkw=gebel&submit=Search

Das ist meins: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=190431325275&ssPageName=ADME:B:EOIBSA:DE:1123  :lechz:

Gruß,
Andi :prostbier:

P.S.: Nein, ich bekomme keine Provision  :laughing:.
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ganimet am August 24, 2010, 13:55:39 Nachmittag
Danke Andi  :super:

.....und hier ist zwar das Scheibchen etwas teurer, aber die "Brocken" seeehr günstig  :fluester:
  
http://shop.ebay.de/cometshopnew/m.html?_nkw=gebel&_sacat=0&_odkw=&_osacat=0&bkBtn=&_trksid=p3911.m270.l1313

...und das ist mein Anteil am Meti Gebel Kamil: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=360278829671  129 Gramm für nur 130 Dollar ist doch was oder  :laughing: Und dann noch ein Stück mit viel Anhaftungen :totlach:

und obwohl die Stücke so schon günstig angeboten werden, nutz ruhig mal den "Preis vorschlagen" Button. Ihr werdet euch wundern   :wow: Das hatte sich bei mir richtig gelohnt  :lechz:

Gruß;

Andreas
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: moldijaeger am August 24, 2010, 14:02:35 Nachmittag
Hi,

na da ist mein Angebot immer noch günstiger :baetsch:!

http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=5606.0

Ansonsten kann ich wer ganze sucht auch das Cometshopnew Team empfehlen!
Da habe ich den zum Beispiel auch her!

Grüße
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironsforever am August 24, 2010, 15:36:43 Nachmittag
Hallo,

Gebel Kamil ist wohl wieder mal ein Met, bei dem es ausnahmsweise lohnte, erst mal zu abzuwarten. Die Preise waren zwar bei der Präsentation in Ensisheim - nach dem was ich so hörte - recht günstig: Schrapnelle 80 €Ct bis 1 €/g. Dann zogen die Preise aber schnell an, Schrapnelle sah ich schon für ca. 3 US$/g, für Scheiben wurden gar bis zu 10 US$/ g verlangt. Jetzt scheint sich die Lage wieder zu entspannen. Ich bin gespannt, was die Mineralienmesse München bringt.

Gruß,
Andi :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: DCOM am August 24, 2010, 15:41:51 Nachmittag
Hallo,

Gebel Kamil ist wohl wieder mal ein Met, bei dem es ausnahmsweise lohnte, erst mal zu abzuwarten. Die Preise waren zwar bei der Präsentation in Ensisheim - nach dem was ich so hörte - recht günstig: Schrapnelle 80 €Ct bis 1 €/g. Dann zogen die Preise aber schnell an, Schrapnelle sah ich schon für ca. 3 US$/g, für Scheiben wurden gar bis zu 10 US$/ g verlangt. Jetzt scheint sich die Lage wieder zu entspannen. Ich bin gespannt, was die Mineralienmesse München bringt.

Gruß,
Andi :prostbier:

Ach stimmt, die ist ja auch bald wieder...  :prostbier:

Allerdings müssen's da ein Schweinegeld für die Standmiete berappen, bei bescheidenem Interesse. Ob man sich da Sonderangebote leisten kann?  :nixweiss:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: DCOM am August 24, 2010, 15:49:13 Nachmittag
Auf der Messeliste vermisse ich übrigens Chladnis Heirs und den Grauli. Beim flüchtigen Lesen habe ich auch den Hanno nicht gefunden. Offenbar lohnt sich's wirklich nimmer...
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: JaH073 am August 24, 2010, 20:55:13 Nachmittag
Hallo D.U.

da muß ich mal ganz kurz vom Thema ägyptisches Eisen abschweifen weil du gerade die Münchner Börse erwähnst und ne Kleinigkeit richtig stellen ............

Also, ob die Chladnis dieses Jahr einen Stand haben weis ich nicht.
Mirko hatte in München noch nie einen Stand gehabt.
Ich selber hatte auch nie einen eigenen Stand in München, aber da ich viel mit Ismaily zusammenarbeite stellt er mir immer eine entsprechende Fläche seines Standes dort zur Verfügung.

So, nun schalten wir wieder um nach Äypten 

Gruß

Hanno
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: grobibaer am August 28, 2010, 13:47:07 Nachmittag
Hallo Sammelgemeinde,

zur Info:
Cottingham haut gerade seine Gebel Kamil Schrapnelle für unter 1€ pro Gramm raus.
Sind immer noch einige hübsche Stücke dabei.
Der 408gr Endcut ist aber schon weg.  :baetsch:

Viele Grüße,
Robert
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironsforever am August 28, 2010, 17:18:29 Nachmittag
Zitat
Das ist meins: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=190431325275&ssPageName=ADME:B:EOIBSA:DE:1123 

Hallo,

ich habe das Scheibchen (23,26 g) von Cottingham für 57,50 US$ erstanden. Wenn man jetzt meinen obigen Link aufruft, weist er plötzlich einen Preis von 115,00 US$ aus, während auf meiner E-Bay-Seite der richtige Kaufpreis angezeigt wird. Offenbar wird nach Aublauf einer Sale-Aktion wieder der ursprüngliche Preis angezeigt. :nixweiss:

Gruß,
Andi :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ganimet am August 28, 2010, 17:22:02 Nachmittag
Zitat
Das ist meins: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=190431325275&ssPageName=ADME:B:EOIBSA:DE:1123 

Hallo,

ich habe das Scheibchen (23,26 g) von Cottingham für 57,50 US$ erstanden. Wenn man jetzt meinen obigen Link aufruft, weist er plötzlich einen Preis von 115,00 US$ aus, während auf meiner E-Bay-Seite der richtige Kaufpreis angezeigt wird. Offenbar wird nach Aublauf einer Sale-Aktion wieder der ursprüngliche Preis angezeigt. :nixweiss:

Gruß,
Andi :prostbier:


Kann es sein dass Du einen Preisvorschlag gemacht hast  :gruebel:  Da kann man immer wenn man eingeloggt ist den Preis sehen den man selber bezahlt hat, während die anderen noch den "Grundpreis" sehen - oder  :nixweiss:

LG

Andreas
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ben.g am August 28, 2010, 17:36:44 Nachmittag
Offenbar wird nach Ablauf einer Sale-Aktion wieder der ursprüngliche Preis angezeigt. :nixweiss:

Ja. Das ist so.
Manchmal sind die Preise ja auch als Aktionspreise mit Zeitbegrenzung um einiges runtergesetzt. Wenn man dann noch einen Preisvorschlag macht, kann der angezeigte Preis nach Auktionsende schon mal wieder um zwei "Preisstufen" nach oben schnellen.
War bei einem meiner Meteinkäufe über ebay auch mal so. Preisaktion um 40% reduziert vom Originalpreis und darauf habe ich dann nochmal einen niedrigeren Preisvorschlag gemacht und den Zuschlag erhalten. Nach Auktionsende wurde dann wieder der ursprüngliche Preis angezeigt, der mehr als doppelt so hoch war, als das was ich bezahlt hatte.

Gruß
Ben
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: DCOM am August 28, 2010, 21:30:09 Nachmittag
Hallo Sammelgemeinde,

zur Info:
Cottingham haut gerade seine Gebel Kamil Schrapnelle für unter 1€ pro Gramm raus.
Sind immer noch einige hübsche Stücke dabei.
Der 408gr Endcut ist aber schon weg.  :baetsch:

Wie Du auf den Preis von unter 1€ pro Gramm kommst, weiß ich nicht. Soweit ich das sehe schwankt der Preis derzeit zwischen 1,50 und 1,60 €. Und die Endcuts gehen weg wie warme Semmeln. Donner und Doria, bald ist nix mehr da...  :wow:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ganimet am August 28, 2010, 21:42:34 Nachmittag
Hallo Sammelgemeinde,

zur Info:
Cottingham haut gerade seine Gebel Kamil Schrapnelle für unter 1€ pro Gramm raus.
Sind immer noch einige hübsche Stücke dabei.
Der 408gr Endcut ist aber schon weg.  :baetsch:

Wie Du auf den Preis von unter 1€ pro Gramm kommst, weiß ich nicht. Soweit ich das sehe schwankt der Preis derzeit zwischen 1,50 und 1,60 €. Und die Endcuts gehen weg wie warme Semmeln. Donner und Doria, bald ist nix mehr da...  :wow:

Moin D.U.

also so wie ich das momentan sehe, sind die meisten der angebotenen Stücke tatsächlich unter 1,- Euro pro Gramm http://shop.ebay.de/meteorite-collector/m.html?_nkw=gebel&_sacat=0&_odkw=&_osacat=0&bkBtn=&_trksid=p3911.m270.l1313 Was meinst du mit 1,50-1,60 Euro  :gruebel:

Gruß,

Andreas
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: DCOM am August 28, 2010, 21:54:22 Nachmittag
Hallo Sammelgemeinde,

zur Info:
Cottingham haut gerade seine Gebel Kamil Schrapnelle für unter 1€ pro Gramm raus.
Sind immer noch einige hübsche Stücke dabei.
Der 408gr Endcut ist aber schon weg.  :baetsch:

Wie Du auf den Preis von unter 1€ pro Gramm kommst, weiß ich nicht. Soweit ich das sehe schwankt der Preis derzeit zwischen 1,50 und 1,60 €. Und die Endcuts gehen weg wie warme Semmeln. Donner und Doria, bald ist nix mehr da...  :wow:

Moin D.U.

also so wie ich das momentan sehe, sind die meisten der angebotenen Stücke tatsächlich unter 1,- Euro pro Gramm http://shop.ebay.de/meteorite-collector/m.html?_nkw=gebel&_sacat=0&_odkw=&_osacat=0&bkBtn=&_trksid=p3911.m270.l1313 Was meinst du mit 1,50-1,60 Euro  :gruebel:

Gruß,

Andreas

Achso, die Individuals... Ich meinte die Endcuts.

Grüße, D.U.  :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: grobibaer am August 29, 2010, 11:06:58 Vormittag
Hallo zusammen,

mein 408gr Endcut kam auf 250 USD, also etwa 50 Cent pro Gramm.
War aber auch als "Special of the week" angepriesen.

Viele Grüße,
Robert
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ganimet am August 29, 2010, 11:35:02 Vormittag
Hallo zusammen,

mein 408gr Endcut kam auf 250 USD, also etwa 50 Cent pro Gramm.
War aber auch als "Special of the week" angepriesen.

Viele Grüße,
Robert

 :wow: :lechz:....na das ist doch mal ne Vorgabe  :super:

Gruß,

Andreas

Mein Komplettes Stück hat aber auch "nur" 0,79 Euro pro Gramm gekostet  :einaugeblinzel:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: speul am August 29, 2010, 16:56:50 Nachmittag
eigendlich ist es ja unmöglich, aber die Natur hat sich da wieder was besonderes ausgedacht. einer meiner kleinen Gebel Kamils sieht recht orientiert aus, auch wenn er ein Schrapnell sein sollte. Schauts selbst:
speul
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Greg am September 24, 2010, 09:16:18 Vormittag
Hallo,

sehe gerade erst die letzten Bilder. Eine Ähnlichkeit zu einem orientierten Stein ist ja durchaus gegeben, aber ich persönlich sehe das anders. Gut, beim Auseinanderreißen können bei Schrapnellen "orientierte" Stücke mit Scherflächen und seitlichen Wülsten entstehen. Also eher eine Zerreißorientierung als eine Flugorientierung.

Die napfenartigen Oberflächen beim Gebel Kamil entstanden meines Wissens durch Verwitterung.

Hier werden übrigens nun auch Stücke angeboten:
http://www.meteoritemarket.com/GK.htm (http://www.meteoritemarket.com/GK.htm)

Viele Grüße  :prostbier:
Greg
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: lithoraptor am September 28, 2010, 14:47:16 Nachmittag
Moin!

Über die US-Liste schwappten gerade ein paar Links zum Thema auf meinen Rechner. Die möchte ich Euch natürlich nicht vorenthalten :einaugeblinzel: :

http://www.telegraph.co.uk/science/science-news/8026237/Meteor-crater-found-on-Google-Earth-could-help-prepare-for-future-impacts.html

http://www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-1315568/Massive-meteor-crater-discovered-spotted-Google-Earth.html

http://www.sciencemag.org/cgi/content/abstract/329/5993/804

Gruß

Ingo
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironsforever am November 07, 2010, 11:40:55 Vormittag
Hallo,

ist Euch auch aufgefallen, dass sich die Gebel-Kamil-Schrapnelle der Form nach fast alle mehr oder weniger ähneln? Von der Seite betrachtet alle sind sie alle relativ flach, während sie in der Mitte etwas bauchiger bzw. massiver sind. Von oben betrachtet sind sie tendenziell rund bzw. oval. Kurz: Die hauptsächlich vertretene Form erinnert an eine klassische fliegende Untertasse.

Ich finde das bemerkenswert, denn bei den Sikhote-Schrapnellen lässt sich sowas nicht beobachen. Sikhotes gibt es in allen denkbaren Formvarianten. Gut - ein Ataxit ist in seiner Dichte wohl durchgehend homogener ist als ein Ogg, dessen Kristalle bei Belastung bzw. beim Bersten unregelmäßige Brüche provozieren. Trotzdem erklärt das m.E. nicht, warum sich die Schrapnelle des Gebel Kamil allesamt so auffällig ähneln. Mir leuchtet auch ein, dass ein Teil dieser "UFO-Schrapnelle" beim Aufprall durch seitliches Ausscheren entstehen kann. Gleichwohl erklärt das nicht die auffällige Massierung dieser Form.

Gibt es ein Erklärungsmuster für diese regelmäßige Ausformung der Gebel-Kamil-Schrapnelle?

Gruß,
Andi :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Hungriger Wolf am November 09, 2010, 17:50:13 Nachmittag
Hallo Forum!

Einfach zum Genießen/Expedition nach Ägypten:

Ein Video vom Gebel-Kamil-Meteoritenfund:


http://www.zerzuraclub.org/images/stories/kamilweb/KAMIL-H.264%20300Kbps%20Streaming.mov (http://www.zerzuraclub.org/images/stories/kamilweb/KAMIL-H.264%20300Kbps%20Streaming.mov)

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ganimet am November 09, 2010, 17:57:45 Nachmittag
Hallo Achim  :hut:

vielen Dank für den Link - einfach mega genial  :lechz:

Stell ihn doch bitte auch in die Rubrik mit den Videos...dann geht er nicht unter  :user:

LG

Andreas
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ben.g am November 09, 2010, 19:49:03 Nachmittag
Hihihi

Ist mir eben in ebay passiert:
"Meinten Sie Goebel Kamel?"  :laughing:
und dann kommt sowas:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=200539539980
Sollte man sich eigentlich dazustellen....  :smile:

Gruß
Ben
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironsforever am November 09, 2010, 20:14:06 Nachmittag
Zitat
Hihihi

Ist mir eben in ebay passiert:
"Meinten Sie Goebel Kamel?" 
und dann kommt sowas:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=200539539980
Sollte man sich eigentlich dazustellen.... 


 :lacher:

Gruß,
Andi :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: speul am November 09, 2010, 20:53:45 Nachmittag
Super Film.
ich bin doch überrascht, wie steil der Krater nach innen ist. Liegt vielleicht daran, daß meine besuchten Krater einige Millionen Jahre älter waren.
Danke für den Link Achim!!! :super:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ASchiffer am November 09, 2010, 22:05:53 Nachmittag
Hallo zusammen,

bin mir nicht sicher, ob das in dieser Gruppe schon angesprochen wurde, aber was spricht eigentlich dagegen direkt nach Ägypten zum Krater mit Ausrüstung zu düsen und selber noch nach Fundstücken zu suchen? Gibt es in Ägypten schon irgendwelche Beschränkungen oder ist das Suchen, Finden und Ausführen noch legal? Und wie sieht es aus mit der Bewegungsfreiheit in Ägypten? Kann man dort in die Wüste fahren oder brauche ich einen Haufen Genehmigungen?

Generell wäre ich dankbar, wenn mir jemand Rat geben kann, bezüglich der weltweiten Such- und Exportbeschränkungen (e.g. Aegypten, Marokko, etc.) Suche unbedingt eine Liste, die aufführt, wo was erlaubt ist. Vielleicht habe ich diese auch noch nicht im Forum gefunden...

Vielen Dank.

Gruss,
Andreas
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Mettmann am November 09, 2010, 23:04:47 Nachmittag
Salü Andreas,

eine solche Liste gibt es nicht und eine solche aufzustellen wäre eine Arbeit für Juristen für viele Jahre.
Meteorite sind so selten, daß es in den meisten Ländern keine speziellen Regelungen dazu gibt bzw. wenn es welche geben sollte, in den betreffenden Ländern selbst diese Gesetze völlig unbekannt sind. Vielfach wird in Ländern, in denen es tatsächlich Meteoritenregelungen gibt, stillschweigend hingenommen, daß dort Meteorite gefunden, gehandelt oder von dort verbracht werden, weils kein Schwein interessiert oder weil diese Regelung die Meteoritenwissenschaft in diesen Ländern gefärden.
Hie und da gibt es Gummiparagraphen, die im Notfall auch auf die Enteignung Deiner leibeigenen Zehennägel ausgedehnt werden können,
weiters gibt es manchmal Meteoritenregelungen in Rechtsstaaten, die wohl nicht konform sind mit der jeweiligen Landesverfassung, so ev. auch ungültig sein können.
Es gibt nur eine einzige Fachpublikation zu den Gesetzen, die ich Dir hier nicht gebe, da sie völlig unzuverlässig ist und in Einzelfällen rechtliche Falschinformationen beinhaltet.

Bedenke, daß es eine solche Liste nicht geben kann, da der Komplex mehrere, von einander zu trennende Komplexe betrifft.  Den Export. Die Suche und Betretungsrechte. Die Eigentumsfrage. Zudem sind die Regelung oft nicht auf nationaler Ebene zu finden, sondern auf Bundesstaatlicher oder auch Kommunaler.

Zu Ägypten weiß man nichts - zwar wurde in der Presse gelegentlich von dem italienischen Wissenschaftsteam und den Ägyptern gekräht - aber wie immer in solchen Fällen, ohne eine handfeste gesetzliche Grundlage anzugeben.

Von nur ein paar Ländern sind Details bekannt.

In Südafrika ist der Export grundsätzlich verboten, auch gehört jeder Meteorit, auch wenn er Dir auf Deinem eigenen Grund und Boden auf den Kopf fällt, oder auch noch nicht gefallen oder gefunden worden ist, dem Schdoooohd.

In Australien gehört in manchen Bundesländern dito jeglich Mett dem Staat, in anderen nicht. Immer jedoch brauch man eine Exporterlaubnis.

In Canada braucht man eine Exporterlaubnis, die neuerdings auch gern gewährt wird.

In Dänemark mußt jeden Mett dem Museum zeigen, die ihn gegen Entschädigung Dir wegnehmen.

In Namibia ist der Export verboten.

In Argentinien ist der Export verboten.

Skol
Martin
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ganimet am November 09, 2010, 23:53:37 Nachmittag
Hallo  :hut:

Mal wieder ne blöde Frage  :weissefahne:

Was buddeln die auf dem Video auf das Achim uns aufmerksam gemacht hat fürn helles Zeug aus. Sieht ja bald aus wie Asche  :gruebel:

Weiß jemand was das ist  :nixweiss:

Außerdem...ist schon etwas genaueres zu den Anhaftungen an der Rückseite einiger Stücke rausgekommen (siehe Foto)

LG

Andreas
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: MilliesBilly am November 10, 2010, 00:03:28 Vormittag
Hallo  :hut:

Mal wieder ne blöde Frage  :weissefahne:

Was buddeln die auf dem Video auf das Achim uns aufmerksam gemacht hat fürn helles Zeug aus. Sieht ja bald aus wie Asche  :gruebel:

Weiß jemand was das ist  :nixweiss:

Würde ganz spontan mal auf Gips tippen.
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ASchiffer am November 10, 2010, 21:21:40 Nachmittag
Hallo Mettman,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Das hat mich schon weitergebracht. Würde mich trotzdem freuen, wenn du diesen falschen Artikel mit mir teilen könntest. Ich werde dann sowieso noch meinen eigenem Research betreiben. Vielleicht sollte ich die Frage auch pragmatischer stellen und fragen, wo die meisten Leute Meteoriten heutzutage suchen? Welche Wüsten sind denn zu empfehlen? Danke und Gruss aus der Schweiz,
Andreas
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: speul am November 10, 2010, 21:59:14 Nachmittag
Hallo Andreas und Millies Billy
Ich denke eher an Kalkstein, durch den Impakt fein pulverisiert.
Siehe z.B. hier:
http://www.abridgetoegypt.com/blogs/matmasr/egypt_white_desert
Grüße
speul
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Chladnis Heirs am November 10, 2010, 22:42:21 Nachmittag
Hi Andreas,

Nunja, in den US-Wüsten wird gesucht,
dann im Oman, da braucht man allerdings sowohl Suchgenehmigung als auch Exportgenehmigung, die eine zeitlang niemandem mehr ausgestellt worden ist,
obs nun vernünftiger geworden ist, weiß ich nicht. Trotzdem wird dort gesucht, muß jeder für sich selbst eintscheiden, und es ist gut, daß dort gesucht wird - die Meteorite des Oman wurden ja überhaupt erst durch die privaten Pioniere erschlossen und die wichtigsten und die meisten Funde durch sie gemacht, und es ist ja auch notwendig, daß sie suchen, da das was sie tun, von offizieller Seite gar nicht geleistet werden könnte.
In Australien ist durch die Gesetze alles so den Bach runtergegangen, daß eigentlich keiner mehr suchen mag. Da ist nix mehr los, siehst ja den anderen Thread, da fahren mal ein paar Wissenschaftler mit Mordssafariausstattung zum Abenteuerurlaub auf ein verlängertes Wochenend einmal im Jahr - so findet man natürlich keine Meteorite.

Und sonst halt die Sahara, da sammeln die Einheimischen die Meteorite auf.
Algerien, Libyen und Mali sollte man aus Sicherheitsgründen meiden. Im Sudan kams mal zu einer Festnahme dies Jahr, von zwei Meteoritensuchern.
Über Ägypten ist keine handfeste Gesetzgrundlage, obses gibt oder nicht, bekannt.

Den anderen Text geb ich Dir absichtlich nicht, da alle Meteoritler seit Jahren unter diesem Text leiden,
da er der einzige ist, der in einem wissenschaftlichen Journal veröffentlicht worden ist, auch wenn er nicht die nötige Qualität dafür mitbringt.
Er ist tendenziös und inhaltlich falsch. So wird bspw. der Eindruck erweckt, die UNESCO-Konvention von 1970 über das bewegliche Kulturgut schütze a priori jeglichen Meteoriten. Ein Blick in den Konventiontext zeigt, daß das nicht der Fall ist. Die Autoren haben die Konvention offensichtlich nie gelesen.
Leiden tun wir alle darunter, weil als einzig veröffentlichter pseudowissenschaftlicher Artikel zu dieesm Thema, er bei jeder Gelegenheit in den Medien zitiert wird und sogar ein paar Kuratoren sich durch diese Fehlinformationen haben verunsichern lassen, sehr zum Schaden der Sammlungen die sie betreuen.

Und die Sammler und die Leut, die zum Frommen aller die Meteorite überhaupt erstmal auftun, wegen dieses Artikels häufig als Kriminelle, Schmuggler, Parasiten, und schlimmeres verunglimpft werden - auch wenn das, wasse machen, nicht nur völlig legal ist, sondern ja auch das Rückgrat für die Forschung bedeutet.

Daher sollte man diesen Artikel tabuisieren - er ist Pornographie.
(und die ist im Forum nicht zugelassen).

 :prostbier:
Mettmann
 
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: MilliesBilly am November 10, 2010, 23:06:32 Nachmittag
Hallo Andreas und Millies Billy
Ich denke eher an Kalkstein, durch den Impakt fein pulverisiert.
Siehe z.B. hier:
http://www.abridgetoegypt.com/blogs/matmasr/egypt_white_desert
Grüße
speul

Das können wir, fürchte ich, hier nicht mit Sicherheit entscheiden. Obwohl ich mir nicht so recht vorzustellen vermag, dass ein Impakt von solch relativ bescheidenen Ausmaßen in der Lage wäre, eine anstehende Kalkschicht dermaßen fein zu pulverisieren.

Reiche Gipsvorkommen sind indessen in Wüsten relativ häufig anzutreffen, und zwar überall da, wo Niederschläge von höheren Lagen in Becken abfließen, das Wasser dort eingedampft wird und die mittransportierten ausgewaschenen Gipskristalle sich mit der Zeit zu Schichten von nicht unerheblicher Mächtigkeit anreichern können.

Hier ein Beispiel aus New Mexico:
http://de.wikipedia.org/wiki/Chihuahua-W%C3%BCste

Bekanntlich herrschte innerhalb der letzten ca. 12-14 Tsd Jahren während gleich zwei längeren Phasen in der Sahara ein Klima, das Flußläufe und Seen (und die damit verbundene frühe Zivilisation) durchaus ermöglichte - die zur Ablagerung von Gips notwendigen Bedingungen, einschließlich eines entsprechenden Reliefs, wären also durchaus gegeben gewesen.

Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: speul am November 11, 2010, 05:57:55 Vormittag
Zitat
Das können wir, fürchte ich, hier nicht mit Sicherheit entscheiden.
genau so ist es.
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: MilliesBilly am November 11, 2010, 09:51:50 Vormittag
Zitat
Das können wir, fürchte ich, hier nicht mit Sicherheit entscheiden.
genau so ist es.

... und aus diesem Grund habe ich diese Frage jetzt dem italienischen Team gemailt, das dort exploriert hat. Schaunmermal.
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Hungriger Wolf am November 11, 2010, 21:08:51 Nachmittag
Hallo Forum!

Hier noch ein anderes Video vom Krater!

http://www.youtube.com/watch?v=j9vW5WOED1o (http://www.youtube.com/watch?v=j9vW5WOED1o)

schöne Grüsse von  :prostbier:
Achim
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ganimet am November 13, 2010, 09:32:15 Vormittag
Hallo  :hut:

für alle die noch keinen Gebel Kamil haben.......Sergey V. hat gerade wieder ein paar sehr schöne bei ebay eingestellt http://shop.ebay.de/svassiliev/m.html?_nkw=gebel&_sacat=0&_odkw=&_osacat=0&_trksid=p3911.c0.m270.l1313 Der Preis ist schon der Hammer und man kann sogar noch ein "Preis vorschlagen" senden  :super:

Sieht ja fast so aus, als wenn der Markt so langsam gesättigt ist  :weissefahne: - oder :gruebel:

Gruß  :winke:


Andreas
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironsforever am November 13, 2010, 09:52:19 Vormittag
Zitat
Autor: ganimet 
Zitat einfügen
Hallo 

für alle die noch keinen Gebel Kamil haben.......Sergey V. hat gerade wieder ein paar sehr schöne bei ebay eingestellt http://shop.ebay.de/svassiliev/m.html?_nkw=gebel&_sacat=0&_odkw=&_osacat=0&_trksid=p3911.c0.m270.l1313 Der Preis ist schon der Hammer und man kann sogar noch ein "Preis vorschlagen" senden 

Sieht ja fast so aus, als wenn der Markt so langsam gesättigt ist   - oder

Gruß 


Andreas
 

Hallo Andreas,

günstiger wird das Material wohl kaum noch. Spätestens jetzt wirds Zeit, über einen "Zweitmet" nachzudenken. Meiner steht seit gestern in der Vitrine  :einaugeblinzel: ...

Gruß,
Andi :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ben.g am November 15, 2010, 15:44:54 Nachmittag
Hallo

...und man kann sogar noch ein "Preis vorschlagen" senden  :super:

Zwei der vier sind schon weg.
Beide wurden zum angegebenen Sofortkaufpreis verkauft.
Und zumindest bei einem (beim anderen weiß ich's nicht) wurden damit zwei schon abgegebene Preisvorschläge hinfällig.
Bei so günstigen Angeboten lohnt es sich also u.U. nicht noch weiter zu handeln.
(Naja, außer sie werden noch billiger.)

Gruß
Ben
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: herbraab am November 15, 2010, 15:47:14 Nachmittag
Bei so günstigen Angeboten lohnt es sich also u.U. nicht noch weiter zu handeln.
(Naja, außer sie werden noch billiger.)

Sergei hat den Kamil in München für EUR 0,50/g verkauft. Ich habe mein Stück mit den Hinweis auf den Preis von Sergei bei einem anderen Händler dann um EUR 0,42/g gekauft.

Grüße, Herbert
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ben.g am November 15, 2010, 15:54:22 Nachmittag

Naja, das entspricht ja in etwa dem Angebotspreis hier (0,75 USD = 0,55 EUR)
Klar kann man da jetzt auch noch versuchen auf 50 cent runterzuhandeln. Damit geht man dann aber das Risiko ein, dass jemand anderes mit Sofortkauf zuschlägt um nicht beim Preisvorschlag den kürzeren zu ziehen.  :nixweiss:

Gruß
Ben
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: MilliesBilly am Januar 01, 2011, 16:26:17 Nachmittag

Weiß zufällig jemand schon mehr über allfällige neue Erkenntnisse, die irdische Verweildauer von Gebel Kamil (Gilf al-Kabir klingt allerdings weitaus besser) betreffend? Würde mich sehr interessieren.

Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: boborit am Januar 01, 2011, 16:30:40 Nachmittag
Das Letzte was ich zum Alter gehört habe ist, weniger als 5000 Jahre.
Weiss jemand genaueres?
Grüße - Michael :winke:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: karmaka am Januar 01, 2011, 16:55:51 Nachmittag
Die Verweildauer der Eisenmeteoriten bei der Suche in der Meteoritical Bulletin Datenbank
ist auf jeden Fall sehr hoch, wie Jeff Grossman gerade verkündete (hier nur die TOP 10):

"I thought some of you might be interested in this... here are the most
looked-up meteorites of 2010 in the Meteoritical Bulletin Database.
Each "hit" represents an instance where a unique user looked at the
detailed record for a meteorite (unique means having a distinct IP
address, with robots and spiders filtered out).

-Jeff

2010 Rank, (2009 rank in parentheses), name, class, # hits

1 (-) Gebel Kamil (Iron, ungrouped), 3033 hits
2 (4) Canyon Diablo (Iron, IAB-MG), 1223 hits
3 (1) Sikhote-Alin (Iron, IIAB), 1159 hits
4 (2) Campo del Cielo (Iron, IAB-MG), 1095 hits
5 (12) Murchison (CM2), 981 hits
6 (16) Ash Creek (L6), 940 hits
7 (6) Northwest Africa 869 (L4-6), 885 hits
8 (5) Gibeon (Iron, IVA), 883 hits
9 (8) Allende (CV3), 795 hits
10 (13) Park Forest (L5), 774 hits
..."

Und Gebel Kamil ist der Star des Jahres 2010 ;-)
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Plagioklas am April 11, 2011, 17:57:51 Nachmittag
Nun nach langem warten konnt ich mir endlich auch ein Stück von leisten.  :wow:

Es wiegt immerhin 99 Gramm und ist zudem komplett "verledert". Es hat wohl auf einem Felsen gelegen. Nur einzelne millimetergroße Kontaktpunkte auf der ehemaligen Unterseite zeigen den trüben Rost.
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Thin Section am April 11, 2011, 22:33:06 Nachmittag
Herzlichen Glückwunsch :super: von einem Gebel Kamil Fan!

Bernd  :hut:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Peter5 am Juni 19, 2011, 13:27:32 Nachmittag
Hallo ..

habe mir vor ein paar Tagen - hauptsächlich wegen der hier nachgewiesenen Meteoritenminerale Nickelphosphid (xx), Schreibersit (xx), Daubreeit und Troilit auch einen Gebel Kamil Ataxit zugelegt. Alle genannten Minerale tauchen auch in der Liste von Mindat.org zum Gebel Kamil auf. Soweit, so gut.

Es handelt sich hierbei um eine hochglanzpolierte Meteoriten-Scheibe von 2,8 x 1,8 cm Größe mit Schmelzkruste. Dass mit der Schmelzkruste ist übrigens auch so in der Angebotsliste vom G. Färber angegeben. Das passt aber dann nicht so richtig zu den Aussagen hier im Thread, wonach es ja nur ein Individual von 83 kg gegeben haben soll (?) .. der Rest nur komplette Schrapnelle ? .. und nur das Individual, wenn überhaupt, hat dann eine Schmelzkruste? oder ist das nun doch ganz anders? Wahrscheinlich bringe ich da jetzt auch nur einiges durcheinander. Nochmal etwas Aufklärung hierzu wäre da also sehr nett.

Die Scheibe, die ich erwerben konnte, ist auch durch beigefügte sog. EDAX-SEM Bilder sowie Analysen der einzelnen Phasen dokumentiert oder besser formuliert: soll darauf hervorragend dokumentiert sein.  :gruebel: Die Phasen-Diagramme mit den Peaks sind auch alle hervorragend dargestellt ..verstehe ich auch alle .. aber die EDAX-SEM-Bilder passen irgendwie nicht zu meiner Scheibe. Nur an einer einzigen Stelle des oberen Randes steht auch ein kleiner Teil, d.h. Mini-Eisen-Bruchstück (ca. 5 mm)? ab bzw. hoch. Das deutet dann wohl auf ein nur stellenweises Schrapnell hin (?).

Nickelphosphid soll um 20 Mikrometer große Säume um ca. 150 Micrometer großen Eisenkristallen bilden. Die Eisenkristalle bilden die Grundmatrix. Dort eingelagert sollen um 1 cm (!!) große langprismatische Schreibersit-Kristalle zu sehen sein die von 0,5 mm großem Daubreeit und Troilit-Kristallen umsäumt werden sollen. Die Scheibe hat mich 85,- Euro gekostet.

Fotos folgen gerne später, wenn ich dazu mehr Zeit habe.

Irgendwie sehe ich wohl die um 1 cm großen Schreibersit xx nicht ganz eindeutig :confused: :gruebel: .. dass ich keine Mikrometer xx von den anderen Mineralien sehe, ist natürlich schon klar.

Gruß Peter
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Peter5 am Juni 19, 2011, 16:56:02 Nachmittag
Na, dann mache ich wohl erst mal ein paar Bilder bevor man sich hier mit Antworten "überschlägt" .. :laughing:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Peter5 am Juni 24, 2011, 10:12:39 Vormittag
Hallo Experten ..  :hut:

so, hier jetzt die versprochenen Bilder und noch mal meine Fragen .. was ist davon Schreibersit bzw. wie muss der genau aussehen? Ich halte momentan noch die von mir entsprechend vergebenen Dateinamen für zutreffend (z.B. "...Schreibersit") .. aber ich kann mich ja auch irren .. :smile: .. aber der Schreibersit soll ja schließlich bis cm-Größe zu sehen sein (?) und da käme von der Größe her eigentlich nur das hin!  :gruebel: .. sind da vielleicht auch die Säume von Daubreeit und Nickelphosphid erkennbar? Troilit soll auch vorkommen. Alles andere ist dann wohl Eisen (Kamacit) ?..

.. dann noch etwas .. bitte auch Rückseite der Scheibe beachten .. meiner Ansicht nach hat da jemand mit einem Filzschreiber (??) eine große "5" draufgeschrieben?! Fände ich dann echt Mist  :ehefrau:..  oder sieht das nur aus wie eine "5" oder wie ein "S" und ist Schreibersit oder was anderes? Wenn ja, was? Danke.

Gruß Peter  :winke:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Peter5 am Juni 24, 2011, 10:18:14 Vormittag
Weitere Fotos .. siehe Fragen wie vor ..

Zusatzfrage: Wie nennt sich eigentlich dieses abstehende Teil?..  ist 2 mm groß .. Ist das nur ein kleines Eisenschrapnell?
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Peter5 am Juni 24, 2011, 10:20:57 Vormittag
Weitere Fotos .. siehe Fragen wie vor ..

Ist das alles Schreibersit? .. zusätzlich mit Säumen von Daubreeit und Nickelphosphid?

d.h. konkreter, aus was besteht jeweils der "schwarze Innenbereich bzw. Kern?" Aus was bestehen die dann hellgrauen Säume bzw. Ränder darum?
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Peter5 am Juni 24, 2011, 10:22:21 Vormittag
Letzte Fotos .. siehe Fragen wie vor ..

Was stellen diese Strukturen dar? Um welche Minerale handelt es sich hier?

Gruß Peter5  :winke:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: stollentroll am Juni 24, 2011, 12:10:40 Nachmittag
Hallo Peter,
die Bilder ...Schreibersit.... 1, ...2a und ...2b zeigen Schreibersit.
Aus was die Ränder bestehen, lässt sich nur nach dem Foto natürlich nicht sagen. Da müsste man schon die Analysenergebnisse dazu haben.

Was die Bilder ...Strukturen... zeigen, lässt sich nur nach den Bildern auch nicht sagen.

Die Farbe auf der einen Seite der Scheibe sieht etwas merkwürdig aus. Vielleicht etwas gesputtert für die REM-Untersuchung (obwohl das bei Eisen nicht notwendig ist). Das wäre dann ein Hinweis, dass dieses Scheibchen tatsächlich untersucht wurde (auch die "5" auf der Rückseite sieht nach einer Labornummerierung aus).


Große Schreibersite in Gebel Kamil kannst Du übrigens hier ansehen:
http://tw.strahlen.org/fotoatlas1/meteorite_eisen5.html (http://tw.strahlen.org/fotoatlas1/meteorite_eisen5.html)

Glück Auf
der Stollentroll
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Thin Section am Juni 24, 2011, 14:28:12 Nachmittag
..., aus was besteht jeweils der "schwarze Innenbereich bzw. Kern?" Aus was bestehen die dann hellgrauen Säume bzw. Ränder darum?

Hallo Peter5, Stollentroll und Forum,

Der etwas hellere Saum, der die Schreibersite umgibt, das ist sg. "swathing kamacite". Man findet "swathing kamacite" als Umrandung (0.5-1.5 mm) um große Troilite, Schreibersite und auch um Silikat-Einschlüsse und es ist der Kamazit (Ni-arm), der sich beim Abkühlungsprozess als erstes aus dem Taenit (Ni-reich) abscheidet.

Bernd  :hut:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Peter5 am Juni 24, 2011, 17:02:48 Nachmittag
Hallo Thomas,
danke für die Bestätigung hinsichtlich des Schreibersits. Dank Deiner Fotos konnte ich nun auch meinen Schreibersit klar "identifizieren".  :smile:

Zitat
... Das wäre dann ein Hinweis, dass dieses Scheibchen tatsächlich untersucht wurde (auch die "5" auf der Rückseite sieht nach einer Labornummerierung aus).

Da ist es aber um die Rückseite trotzdem sehr schade, denn das verschandelt ja mein ganzes Stück irgendwie. Ist das so üblich?  :crying:

Hallo Bernd,
danke für die zusätzliche Erklärung hinsichtlich der Umrandungen! "swather" heißt laut engl. dicc. = "einwickelnd" .. demnach etwa "einwickelnder" Kamacit.  :prostbier:

Gruß Peter  :winke:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Peter5 am Juni 24, 2011, 17:04:42 Nachmittag
Zitat
Was die Bilder ...Strukturen... zeigen, lässt sich nur nach den Bildern auch nicht sagen.


Weiß dazu noch jemand was .. wenigstens eine Vermutung?  :gruebel:  :lechz:

Und was ist mit dem abstehenden 2 mm großen Teil" Ist das ein Eisen-Kristall oder ein Schrapnell-Teil?

Vielen Dank im voraus für weitere Antworten zu o.a. Fragen.

Gruß Peter  :winke:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: stollentroll am Juni 25, 2011, 00:09:05 Vormittag
Zitat
Da ist es aber um die Rückseite trotzdem sehr schade, denn das verschandelt ja mein ganzes Stück irgendwie. Ist das so üblich?
Ist von Labor zu Labor verschieden, hängt auch von der Art von Proben ab, die gewöhnlich bearbeitet werden. Es ist aber durchaus üblich, da man dann keine Probleme mit eventuell vertauschten Etiketten hat. Außerdem werden in Laboren ja auch normalerweise keine Sammlungsstücke untersucht.

Das Problem dürfte sich aber mit etwas Lösungsmittel leicht beheben lassen.

Grüße
der Stollentroll
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Peter5 am Juni 25, 2011, 08:03:20 Vormittag
Lösungsmittel ist eine gute Idee .. da hätte ich auch selbst drauf kommen können. Danke.  :smile:

Gruß Peter
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironsforever am Juni 25, 2011, 08:26:34 Vormittag

Und was ist mit dem abstehenden 2 mm großen Teil" Ist das ein Eisen-Kristall oder ein Schrapnell-Teil?

Vielen Dank im voraus für weitere Antworten zu o.a. Fragen.

Gruß Peter  :winke:


Hallo Peter,

das abstehende Teil ist m.E. ein Teil des Schrapnells. Ich habe einige komplette Schrapnelle in meiner Sammlung, die ähnliche, sehr filigrane, scharfkantige Bereiche aufweisen. Bekanntermaßen sieht man ja auf einigen Exemplaren von Gebel Kamil auch noch ganz klar die Scherflächen. Dies alles ist ein Hinweis, dass der Fall offenbar doch nicht allzu lang zurückliegt. Die ledrige Narbenstruktur an der Oberfläche ist auf Verwitterung zurückzuführen, unten (auf der im Sand liegenden Seite) zeigen manche Stücke aber z.T. noch recht frische Bereiche.

Gruß,
Andi :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Peter5 am Juni 25, 2011, 12:18:30 Nachmittag
Hallo Andi,

vielen Dank für Deine interessanten Ergänzungen! Dann bin ich jetzt erst mal zufrieden damit.  :laughing:

.. dann könnten also auch diese Strukturen, die eher wie alte "Schriftzeichen" aussehen (siehe meine 2 Fotos weiter oben "...Strukturen.." ) auch Verwitterungserscheinungen sein (?), nehme ich mal an.  :smile:

Gruß Peter  :winke:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Greg am November 29, 2011, 23:02:58 Nachmittag
Guten Abend,

oh, seit 120 Tagen wurde hier nicht mehr geschrieben, na dann wird es aber mal wieder Zeit. Ich möchte euch meinen Neuerwerb vorstellen. Ein Stück Gebel Kamil. Ich hätte es auch unter "persönliche Highlights" packen können, denn das ist es für mich, aber in diesem Thread wurden schon so viele und tolle Stücke vorgestellt, da soll es sich einreihen.

Bis Samstag, als ich in Dortmund auf der Messe war, dachte ich, dass meine beiden jeweils ca. 50g schweren bzw. leichten Stücke Gebel Kamil mir völlig ausreichen. Nun muss ich aber sagen, dass die Schwere und Größe von 822g wirklich etwas für sich hat und so hat nun dieses Stück bei mir ein neues Zuhause...

Viele Grüße  :winke:
Greg
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: MilliesBilly am November 29, 2011, 23:24:19 Nachmittag

Stattliches, sehr schönes und elegantes Stück, das offenbar zu großen Teilen  a u f  dem Wüstensand lag, und nur auf relativ kleiner Fläche eingebettet war, wodurch es zu großen Teilen von der charakteristischen ledrigen "Haut" ummantelt ist. Glückwunsch von einem ausgesprochenen Gebel Kamil Aficionado!
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironsforever am November 29, 2011, 23:29:43 Nachmittag
Hallo Greg,

ein schöner Anlass, um das Thema wieder zu beleben. Glückwunsch für das Prachtstück! :lechz: Ich habe mir gerade heute auch ein neues Schrapnell geleistet mit deutlichen Scherflächen (506g). Man kann von Gebel z.Zt. nicht genug haben, zumal das Angebot langsam immer dürftiger wird...

Gruß,
Andi :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironmet am November 30, 2011, 01:06:51 Vormittag
Hallo Gregor,

....Du warst wohl der beste Kunde auf der Messe.... :einaugeblinzel:
Erst der Allende, jetzt dieses tolle Gebel Kamil Stück...Klasse !!
Bin gespannt, was noch folgt..... :fluester:

Jedenfalls Glückwunsch zu diesem 822g Stück. :super:


Viele Grüße Mirko
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Thin Section am November 30, 2011, 01:17:50 Vormittag
Das zweite Bild erinnert mich irgendwie an einen sich an den Boden des antarktischen Eises kauernden Pinguin!  :einaugeblinzel:

Herzlichen Glückwunsch zu diesem Prachtstück!

Buona notte!

Ciao, ciao!

Bernd  :hut:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Dave am November 30, 2011, 02:53:08 Vormittag
Hey Greg,

ein sehr schönes Stück hast du da und es hat auch eine schöne Größe.  :super:
Hab mir letzten auch erst überlegt ob ich nicht auch mal was vom Gebel Kamil kaufen sollte.  :dizzy:

Aber naja .... freu mich für dich.

Gruß David :hut:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Greg am November 30, 2011, 10:50:58 Vormittag
Hallo,  :hut:

vor einigen Monaten war ich noch überhaupt kein Fan von Gebel Kamil und wollte da auch gar nichts von haben. Anfangs gab es ja nur große Stücke, die finanziell gleich höher lagen. Dann diese Lederhaut; ne, anfangs gefiel mir dieses Eisen nicht.
Dann kamen die zwei kleinen Stückchen und meine Meinung weichte auf. Na und jetzt finde ich dieses Eisen wirklich richtig klasse; gerade wegen der Lederhaut (und wegen der Schrapnellformen sowie den glasigen Sandanhaftungen).  :super:

....Du warst wohl der beste Kunde auf der Messe.... :einaugeblinzel:
Erst der Allende, jetzt dieses tolle Gebel Kamil Stück...Klasse !!
Bin gespannt, was noch folgt..... :fluester:
...

Das wäre aber schade für die Messe bzw. all die Händler, wenn ich der beste Kunde gewesen wäre... :einaugeblinzel: Wobei, wenn jeder Besucher so in der Art kaufen würde... Mehr Meteoriten habe ich aber auch nicht gekauft. Nein, stimmt nicht: Dem 10 jährigen Patenjungen meiner Schwester habe ich für einen Euro vom Marokkaner ein kleines Meteoritenfragment geschenkt. Er fischte es selber aus der Kiste; ein schönes, kleines Fragment mit heller Bruchfläche und schwarzer Schmelzkruste. Ein Verkaufsstand hatte große Membrandosen (also größer als die "normalen"); da kam das Fragment dann rein. So kann er es seinen Freunden zeigen :smile:
Ich selber habe mir noch fossile Kerne/Früchte (Fund aus Braunkohletagebau) und ein oktaedrisches Pyritstück mit Dreieckskristallen zugelegt.

Viele Grüße  :winke:
Greg
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: DCOM am November 30, 2011, 13:51:37 Nachmittag
Hey Greg,

ein sehr schönes Stück hast du da und es hat auch eine schöne Größe.  :super:
Hab mir letzten auch erst überlegt ob ich nicht auch mal was vom Gebel Kamil kaufen sollte.  :dizzy:

Aber naja .... freu mich für dich.

Gruß David :hut:

Ja, ich würde noch zuschlagen. Zu dem Preis, für den Du derzeit ansehliche Stücke auf Ebay-Versteigerungen ergattern kannst, kriegst Du ihn wahrscheinlich nicht mehr. Inzwischen werden oft schon 2$/g druffgeschrieben.

Grüße, D.U.  :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: DCOM am September 18, 2012, 15:35:47 Nachmittag
Ich weiß nicht, ob es hier schon bekannt gegeben wurde: Es gibt eine interessante Publikation zu Gebel Kamil:

D'Orazio, M.; Folco, L.; Zeoli, A.; Cordier, C. (2011) Gebel Kamil: The iron meteorite that formed the Kamil crater (Egypt). Meteoritics & Planetary Science 46, 1179–1196.

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1945-5100.2011.01222.x/pdf

Für den Fall, dass der Artikel nicht frei zugänglich sein sollte, könnte vielleicht jemand mit Uni-Account aushelfen... :einaugeblinzel:

Grüße, D.U. 
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: MilliesBilly am September 18, 2012, 20:11:24 Nachmittag
Ich weiß nicht, ob es hier schon bekannt gegeben wurde: Es gibt eine interessante Publikation zu Gebel Kamil:

D'Orazio, M.; Folco, L.; Zeoli, A.; Cordier, C. (2011) Gebel Kamil: The iron meteorite that formed the Kamil crater (Egypt). Meteoritics & Planetary Science 46, 1179–1196.

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1945-5100.2011.01222.x/pdf

Für den Fall, dass der Artikel nicht frei zugänglich sein sollte, könnte vielleicht jemand mit Uni-Account aushelfen... :einaugeblinzel:

Grüße, D.U. 

Der Beitrag stammt aus dem Heft August 2011. Hier das  Abstract (http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1945-5100.2011.01222.x/abstract). Ist jetzt nicht unbedingt soo prickelnd. Was ich u.a. nach wie vor vermisse: eine seriöse Angabe zur Verweildauer des Materials auf unserem Planeten.
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Chondrit 83 am September 18, 2012, 21:00:17 Nachmittag
Gebel Kamil beinhaltet Kupfer?  :gruebel:

Das war mir neu....

Gruß

Marco

Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Thin Section am September 18, 2012, 21:44:22 Nachmittag
Gebel Kamil beinhaltet Kupfer? :gruebel: Das war mir neu...

Hallo Marco und Forum,

Ja, dem ist so! In dem zitierten Artikel steht, daß Partikelchen von metallischem Kupfer zusammen mit Troilit, Daubréelit und Schreibersit auftreten. Metallisches Kupfer ist übrigens in etlichen Meteoriten nachgewiesen. Ich nenne mal drei Beispiele von solchen kupferhaltigen Meteoriten, die sich in meiner Sammlung befinden: Bjurböle, Franconia, Leedey (und natürlich Gebel Kamil!) ... aber auch Saratov, NWA 761, der Chaunskij Mesosiderit, etc., etc.

Bernd  :winke:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Chondrit 83 am September 18, 2012, 22:02:57 Nachmittag
Hallo Bernd,

vielen Dank für diese Info, man lernt eben nie aus, das schätze ich so sehr an diesem Forum  :super:

Grüßle

Marco
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: MilliesBilly am September 21, 2012, 15:32:17 Nachmittag

Ja, der Kupfergehalt des Gelben Kamels (C: Andi Gren) findet unter "Geochemestry" auch Erwähnung im entsprechenden Eintrag im MetBull.

Wenn ich es recht erinnere, tragen die Spurenmetalle Gallium, Germanium, Kobalt, Chrom und eben auch Kupfer im Verhältnis zum Nickelgehalt eines Eisenmeteoriten bei zur Einteilung in die chemischen Gruppen.
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: karmaka am August 14, 2014, 09:27:57 Vormittag
Cosmic ray exposure and pre-atmospheric size of the Gebel Kamil iron meteorite

Ott, U., Merchel, S., Herrmann, S., Pavetich, S., Rugel, G., Faestermann, T., Fimiani, L., Gomez-Guzman, J. M., Hain, K., Korschinek, G., Ludwig, P., D'Orazio, M. and Folco, L. (2014), Meteoritics & Planetary Science. doi: 10.1111/maps.12334

LINK (http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/maps.12334/abstract)

Zitat
Abstract

Cosmogenic He, Ne, and Ar as well as the radionuclides 10Be, 26Al, 36Cl, 41Ca, 53Mn, and 60Fe have been determined on samples from the Gebel Kamil ungrouped Ni-rich iron meteorite by noble gas mass spectrometry and accelerator mass spectrometry (AMS), respectively. The meteorite is associated with the Kamil crater in southern Egypt, which is about 45 m in diameter. Samples originate from an individual large fragment (“Individual”) as well as from shrapnel. Concentrations of all cosmogenic nuclides—stable and radioactive—are lower by a factor 3–4 in the shrapnel samples than in the Individual. Assuming negligible 36Cl decay during terrestrial residence (indicated by the young crater age <5000 years; Folco et al. 2011), data are consistent with a simple exposure history and a 36Cl-36Ar cosmic ray exposure age (CRE) of approximately (366 ± 18) Ma (systematic errors not included). Both noble gases and radionuclides point to a pre-atmospheric radius >85 cm, i.e., a pre-atmospheric mass >20 tons, with a preferred radius of 115–120 cm (50–60 tons). The analyzed samples came from a depth of approximately 20 cm (Individual) and approximately 50–80 cm (shrapnel). The size of the Gebel Kamil meteoroid determined in this work is close to estimates based on impact cratering models combined with expectations for ablation during passage through the atmosphere (Folco et al. 2010, 2011).
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironsforever am Januar 31, 2015, 22:51:02 Nachmittag
Hallo,

nach 120 Tagen möchte ich diesen tollen Thread mal wieder beleben. Hat jemand eine Ahnung (Quelle), wie viel man von diesem Material nach Schätzungen barg?

Gruß,
Andi :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Thin Section am Februar 01, 2015, 00:12:18 Vormittag
Hallo, nach 120 Tagen möchte ich diesen tollen Thread mal wieder beleben. Hat jemand eine Ahnung (Quelle), wie viel man von diesem Material nach Schätzungen barg?

Hallo Andi und Forum,

Hier eine Info aus MAPS. Ob sie aber dem aktuellen Stand entspricht, entzieht sich meiner Kenntnis:

D’ORAZIO  M. et al. (2014) Gebel Kamil: The iron meteorite that formed the Kamil crater, Egypt (MAPS 46-8, pp. 1179-1196): The total mass of shrapnel specimens >10 g identified during our systematic search amounts to 1700 kg. The total mass inferred from the density map in Fig. 2c is 3400 kg.

Bernd  :winke:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironsforever am Februar 01, 2015, 11:06:11 Vormittag
Hallo Forum,

vielen Dank, Bernd, für das schnelle Feedback :hut:.

Jetzt bin ich neugierig geworden: Welchen Durchmesser hätte eine massive Gebel-Kamil-Kugel mit dem Gewicht von 3400 kg? Ich möchte mir das Volumen der gefundenen Masse bildlich vorstellen.

Leider bin ich ein mathematisches Antigenie :nixweiss:, aber unter Zuhilfenahme des Internet, kam ich auf einen recht plausiblen Wert. Als Dichte habe ich den Wert für irdisches Eisen unterstellt (7,8 g/cm3). Eine massive Eisenkugel mit dem Gewicht von 3,4 t hätte dann im Ergebnis einen Durchmesser von ca. 94 cm. Kommt das hin?

Ich würde das gerne nochmal mit der tatsächlichen Dichte von Gebel Kamil durchrechnen. Damit würde die Kugel sicher um einiges kleiner sein. Da ich meine Gebels wegen der schönen Patina nicht baden will, frag ich mal in die Runde, ob die Dichte vom Gebel Kamil-Eisen schon mal irgendwo veröffentlicht wurde. Danke für jeden Hinweis!

Gruß,
Andi :prostbier:



Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Thin Section am Februar 01, 2015, 12:18:19 Nachmittag
Jetzt bin ich neugierig geworden: Welchen Durchmesser hätte eine massive Gebel-Kamil-Kugel mit dem Gewicht von 3400 kg?

Auszug aus Seite 1193: "... 3400 kg. This mass value corresponds to a sphere slightly less than 1 m in diameter (measured density of Gebel Kamil = 7880 ± 30 kg /m3), ..."

Andi, Du siehst also, Du bist fast "punktgenau gelandet!"

Bernd  :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironsforever am Februar 01, 2015, 13:01:40 Nachmittag
Hallo Bernd, Forum,

danke vielmals für Deinen Hinweis und die Quelle :hut:.

Ich finde das beeindruckend: 3,4 Tonnen klingt nach viel, ergäbe aber nur eine massive Kugel von weniger als 1 m Durchmesser! Und davon ist auch nicht alles auf dem Markt gelandet, denn einiges wanderte in Museen und Institute:
Zitat
Specimens: Type specimens of approximately 15 kg and one section at MNA-SI; approximately 5 kg at DST-PI. Main mass of the recovered specimens at Egyptian Geological Museum (Mineral Resources Authority), Cairo, Egypt.
Quelle: Metbull

Gruß,
Andi :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Thin Section am Februar 01, 2015, 13:09:37 Nachmittag
Gleich noch mal interessante Zusatzinfos hinterher, wenn wir schon dabei sind. Aus demselben MAPS Artikel:

… assuming an impactor entry velocity of 18 km s-1, and an entry angle of 45°.

Higher impact masses up to approximately  30.000 kg could be obtained assuming extreme input para-
meters, like very low entry velocities (approximately 13 km s-1) and low entry angles (approximately 30°).

Bernd  :winke:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: DCOM am Februar 17, 2023, 18:11:47 Nachmittag
Hallo Forum,

aktuell tauchen wieder recht viele Gebels am Markt auf, selbst mehrere Kilo schwere Brocken. Weiß jemand, ob kürzlich Nachfunde gemacht wurden?

VG, DCOM  :user:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: DCOM am Februar 17, 2023, 18:31:04 Nachmittag
Den wieder aufgelegten Thread möchte ich dafür nutzen, Euch noch mein Lieblings Gebel-Kamel zu zeigen (kein Neuerwerb) :einaugeblinzel:

VG, DCOM
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Wunderkammerad am Februar 17, 2023, 19:01:37 Nachmittag
Rundherum eine Schönheit. Was bringt das feine Stück auf die Waage?
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironsforever am Februar 17, 2023, 20:27:00 Nachmittag
Hallo Forum,

aktuell tauchen wieder recht viele Gebels am Markt auf, selbst mehrere Kilo schwere Brocken. Weiß jemand, ob kürzlich Nachfunde gemacht wurden?

VG, DCOM

Ja, es gibt Nachfunde, die mittels Detektoren gefunden wurden. Die haben aber größtenteils nicht mehr die typische lederähnliche Verwitterungskruste wie die oberirdischen Exemplare.

Gruß Andi
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: DCOM am Februar 17, 2023, 23:39:48 Nachmittag
Rundherum eine Schönheit. Was bringt das feine Stück auf die Waage?

2360 Gramm  :user:

 :prostbier:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: moldijaeger am Februar 18, 2023, 15:42:41 Nachmittag
Hallo Forum,
als letztes Jahr neues Material vom Gebel Kamil auftauchte, habe ich gezielt nach einem großem gesucht und wurde auch fündig. :smile:

Das meiste aber, was ich bis jetzt an neuen Funden gesehen habe, waren meist Bodenfunde im Bereich von 10 bis 50 g.
Davon gibt es sicher über 10 000 Stück.

Grüße
Enrico

6,295 Kg Gebel Kamil
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Thin Section am Februar 18, 2023, 19:00:49 Nachmittag
6,295 Kg Gebel Kamil

Wow, Enrico, tolles Stück vom Gebel Kamil !  :super:

Bernd  :winke:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: moldijaeger am Februar 18, 2023, 21:55:25 Nachmittag
Danke Bernd :winke:

Ich vermute das die Oberfläche bei diesem Stück so stark erhitzt wurde das die Schreibersiteinschlüsse an der Oberfläche geschmolzen sind. Was ja auch bei dem gefundenen großem Individual zu beobachten war. Was meint Ihr dazu?
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: ironsforever am Februar 18, 2023, 22:06:16 Nachmittag
Fantastisches Exemplar Enrico!!!  :wow:
Titel: Re: ägyptisches Eisen - Gebel Kamil
Beitrag von: Wunderkammerad am Februar 18, 2023, 23:02:02 Nachmittag
Großartig, was hier alles so an Gelben Kamelen unterwegs ist.