Meteorite-Mineralien-Gold-Forum.de
Goldwaschen => Goldwaschtermine, -berichte ... => Thema gestartet von: tardigrade am Juli 20, 2010, 23:27:17 Nachmittag
-
Guten Tag allerseits
Hier sind nun die ersten Bilder vom Gold aus der Schlücht im Süd-Schwarzwald. Ich hoffe sehr darauf, dass das auf den Aufnahmen abgebildete Metal auch wirklich Gold ist, auch wenn bekanntlich nicht alles Gold ist, was glänzt, Eure Expertenmeinung ist ausdrücklich erwünscht :belehr:.
Die Aufnahmen sind im Vergleich zu den meisten anderen auf diesem Forum gelinde gesagt, lausig. Besserung ist in Sicht, sobald der Postmann mit dem neuen USB-Mikroskop anrauscht.. Bilder von der Fundstelle im Schwarzwald folgen demnächst.
Glück auf, ob geschüttelt oder gerührt :winke:
-
Hi tardigarde,
wenn ich Dein Ergebnis so ansehe,beschleicht mich das beklemmende Gefühl,Du hast Berggold direkt aus der Ader gebrochen oder aber Pyrit gewaschen ?Das sind keine ausgewalzten Flitter,das sind Kristalle/Kristallbruchstücke.
MfG Günter
-
Hi tardigrade,
Ich fürchte ich muss dich endteuschen was dein "Gold" angeht, es scheint sich leider nur um Glimmer zu handel. Der tritt sehr heufig in Graniten und so auf.
Ich habe mein erstes Gold in Sulzburg bei Freiburg im Schwarzwald gefunden, vielleicht solltest du es mal dort probieren. Oberhalb vom Campingplatz.
Aus dem Bach besitze ich 2 Gramm des edelen Stoffs. Wenn du es siehst, weißt du das es Gold ist.
Es ist mehr goldener und es glänzt immer gleich egal in welchem Winkel du drauf schaust. Wenn du auf den Glimmer mit dem Findernagel drückst, wird er brechen und zersplittern. Das kann dir bei Goldflittern in der regel nicht passieren.
bye Jens
-
Hoi Fossi47
Danke für deinen Hinweis! Verstehe aber leider nur Bahnhof :gruebel:. Jedenfalls ist das Material direkt aus den Sedimenten des Flüsschens Schlücht :nixweiss:.
Wie bereits in meinem Vorstellungs-Post erwähnt, ist die Schlucht von gerötetem Felsen umgeben. Nahe der Fundstelle muss offensichtlich dereinst schweres Gerät Material ab -oder aufgeladen haben. Gut möglich also, dass Deine Vermutung dadurch bestätigt werden könnte, dass in der Nähe Felsmaterial zu Bauzwecken abgetragen wurde. Hab die Umgebung aber noch nicht soo genau studiert.
Danke nochmals für den Hinweis :super:
:hut:
-
Das Ergebnis scheint klar zu sein - Jens aka Nordnugget hat recht, es ist kein Gold :crying:!
Hab soeben den "der Test beweist es"-Test mit dem Ohm-Meter gemacht und die Proben ergeben keinerlei Leitfähigkeit.
Glimmer=wer hat das erfunden? Wohl nicht etwa die Schweizer :aua: ?
Gruss an die Gemeinde
:j-gold:
-
Glimmer? Sieht mir etwas komisch aus für Glimmer und ist zudem zu undurchsichtig. Außerdem geht glimmer als erste von der Pfanne. Jedoch kann ich mich auch irren, da die Bildquali zu grenzwertig ist. Ich möcht nicht ausschließen, dass es Gold sein könnte, jedoch oberflächlich durch Ablagerungen verändert.
Mach mal einsvon den Dingern platt, wenn es sich in plättchen zerlegt ists glimmer, wenn es sich metallisch verformt und glänzt, ists gold
-
Wie wärs eve. mit Kupferkies !?
Gruß Tommy :einaugeblinzel:
-
@Plagioklas
- Dein Hinweis, dass sich Glimmer in weitere Plättchen zerlegt, ist bei meinen Proben ebenfalls zutreffend! Hab mit den Prüfspitzen des Ohm-Meters mal richtig draufgedrückt und siehe da..
Also nochmals zur Berichtigung meiner vorausgegangenen Vermutung - die Schlücht führt kein Gold!
:danke: an die eifrigen Prüfer, ohne Euch hätte ich mich am Ende noch blamiert mit dem Schrott.
:weissefahne:
-
Nicht aufgeben tardigrade ,
Als ich das erstemal in den USA gewaschen habe hat der Glimmer mich fast um den Verstand gebracht :weissefahne:
Solltest du mal an der Mosel waschen dann achte auf Schwerspat der sieht auch aus wie Gold , zerfallt aber unter Druck wie Glimmer , auch das hat mich 2 Tage lang in den Wahn getrieben , aber am Ende ist doch alles gut geworden .
Ach ja auf deinen Bildern ist oben Mitte links am Rad ein winziges Stück , bei dem bin ich mir nicht sicher ob nicht doch Gold sein könnte , es schimmert jedenfalls mehr in die Richtung als das andere Material .
Bis dann Lutz :winke:
-
Tja, schade, oft ist der Gedanke Vater des Wunsches: Auch von mir kein Gold
Aber, mach weiter :fluester: :super: irgendwann wirds schimmern, und sein erstes Gold in der Pfanne vergisst man nie.......
Full Pan Andreas
-
Aber, mach weiter :fluester: :super: irgendwann wirds schimmern, und sein erstes Gold in der Pfanne vergisst man nie.......
Hallo Tardigrade,
da kann ich Andreas nur zustimmen. Vorallem wenn man lange auf diesen Moment warten muß.
Und wenn Dich diese Misserfolge nicht schrecken, hast Du auch irgendwann das GOLDFIEBER. :einaugeblinzel:
Mach weiter und viel Glück!
Joachim :winke:
-
Tach meine Lieben, herzlichen Dank für die aufmunternden Worte! :kiss:
Das Schöne an der Sache ist doch die grandiose Natur und wie sie immer wieder Überraschungen für uns Menschlein bereithält. In diesem Sinne wünsche ich allen weiterhin einen schönen Sommer und interessante Funde. :winke:
-
Das ist für mich ziemlich eindeutig Chalkopyrit oder Pyrit; teilweise erkenne ich auch plattige Glimmer - sowohl Pyrit als auch die Glimmer bezeichnet man im Volksmund als "Katzengold" oder "Narrengold", sofern mit Gold verwechselt. Gold ist unter anderem in Königswasser löslich.
Gruß
Peter5
-
Hallo,
Laut der Seite der AG Minifossi (http://minifossi.pcom.de/) gibt es in der Schlücht Gold. Allerdings sind die Gehalte in den Bächen des Schwarzwaldes in der Regel recht gering (meist waren Nachweise nur 1-2 Flitter im Konzentrat). Höhere Gehalte weisen Rhein, Hasel, Sulzbach und Adlersbach auf. Von den beiden letztgenannten Bächen habe ich Material, vom Adlersbach allerdings Berggold von der dortigen Grube.
Das hier gezeigte Material dürfte Glimmer sein, Pyrit ist meist in Limonit umgewandelt.
Glück Auf!
Sebastian
-
Hallo
na ja, wenn das alles nur Glimmer, wie abgebildet, sein sollen, ..dann stimmt aber was mit der Kamera oder mit der Aufnahme ganz und gar nicht.
Ich sehe überwiegend messinggelbe Stücke auf den Fotos und ich kenne mittlerweile alle Glimmerarten recht gut, die es auf diesem Erdball gibt! Messinggelbe Glimmer sind bisher noch nicht gefunden worden. :baetsch:
Gruß Peter
-
Hallo Peter & alle Schreibenden!
Stimmt schon, das ist Glimmer, und zwar alterierter Biotit. Der bekommt diese ganz typische Färbung, wenn er länger der Verwitterung ausgesetzt ist.
@Peter: Persönlich sind mir solche "goldenen" Glimmer z. B. aus der Vulkaneifel bekannt, nicht nur als Flitter, sondern als komplette Kristalle in (angewitterter) Matrix. In diesem Zustand sind die Bindungen zwischen den einzelnen Plättchen bereits geschwächt, und es beginnt die Abschuppung von Flittern.
Gruß,
Rainer
-
Hallo Suevit u.a.
Ja, dass mit den alterierten Glimmern ist mir natürlich bekannt und ich habe auch selbst ähnliche und große Glimmerpakete im Gestein gefunden, egal ob in der Eifel oder in Heidelberg oder von woanders .. nur unter "messinggelb" verstehe ich immer noch etwas anderes ..
Glimmer können farblos, quittegelb, gelb, gelblich, bräunlich oder braun sein, auch schwarz, rot, grün, grau, weiß, violett und noch weitere Farben aufweisen, können auch mal mehr metallisch-glasigen Glanz aufweisen aber sie sehen dennoch nicht aus wie Pyrit! Dann sind entweder die Fotos qualitativ schlecht oder die Glimmer reflektieren nur "golden" im Sonnenlicht!..das hat dann allerdings auch nichts mit der Verwitterung zu tun. sorry.
Die Abbildung zeigt einen Muskovit, den ich damals in Sri Lanka - Edelsteinminen von Ratnapura - selbst gefunden habe. Der kommt der Sache etwas nahe aber ist immer noch nicht messinggelb oder "golden".. ich bin aber bereit soweit zuzustimmen, dass Reflektionen den Eindruck erwecken können, dass ein Glimmer (sei es nun die Serizit-Varietät Muskovit oder sei es Biotit oder sei es Phlogopit messinggelbe Farbtöne hervorrufen können; das zweite Foto zeigt übrigens den gleichen Muskovit, den ich in Abbildung 1 aufgenommen habe.. nur eben reflektierend!
Ich besitze Hunderte von verschiedenen Glimmern (auch angewitterte ..siehe z.B. Fotos) von zig Fundorten und keiner davon ist einfach so, d.h. ohne pleochroistische Effekte messinggelb. Dann müsste ja wenigstens einer davon den Kriterien entsprechen.
Gruß Peter5
-
Das hier ist für mich messinggelb.. und das ist für mich bisher immer eine Sache gewesen, die eigentlich immer klar wie Klosbrühe war! Vielleicht ist das ja bei Euch auch nur ein Frage der Definition, d.h. was versteht Ihr unter messinggelb? Ich halte mich jedenfalls an meine Bestimmungsbücher plus Erfahrungswerte durch eigene Sammlungsstücke. Aber seit es das www. gibt, habe ich manchmal das Gefühl, dass kein Bestimmungbuch mehr mit den Abbildungen aus dem www. übereinstimmt und ich am besten alles in den Müll schmeißen sollte. :crying:.. :smile:
Gruß Peter5
-
Hallo Peter,
wie man die Farbe nun auch immer nennen mag, ist in der Tat eine Frage der persönlichen Definition (und auch der Beleuchtung beim Fotografieren). Fakt ist, dass hier Glimmer vorliegt. Und wenn der in dieser Färbung in keinem Dir zugänglichen Bestimmungsbuch abgebildet ist, könnte das auch daran liegen, dass es so viele verwitterungsbedingte Farbnuancen gibt, dass es einfach müßig wäre, diese alle als verschiedene Varianten desselben Glimmers in einem Buch aufzulisten (teilweise dürfte auch die farbechte Wiedergabe ein Problem darstellen). In einem Gesteinsbestimmungsbuch wird üblicherweise ja auch nur ein Beispiel für Granit gezeigt und nicht zig Fotos der ganzen Kette vom bergfrischen Gestein bis zum Granitgrus :einaugeblinzel:
Gruß,
Rainer
-
Hallo Rainer,
gut, "einigen" wir uns auf goldbraunen Glimmer in den Ausgangsabbildungen von tardigrade plus 1 x Pyrit oder Chalkopyrit (da meine ich einen eindeutig bauchigen bzw. gedrungenen Kristall zu erkennen). :laughing: :hut:
Dass in Gesteins- oder Mineralienbbüchern nur ausgewählte repräsentative Abbildungen vorkommen können, ist auch klar. Nur wenn es messinggelben Glimmer als repräsentatives Mineral gäbe, dann wäre das auch sicher in den meisten Büchern abgebildet und ich besitze schon reichlich Mineralien- und Gesteinsbücher. :prostbier:
Gruß Peter5 :winke:
-
Guten Tag allerseits
Ich möchte abschliessend zum Thema noch meine Bewunderung, angesichts des überwältigenden Wissens welches sich hier auf diesem Forum versammelt, zum Ausdruck bringen. Bedenkt man noch zusätzlich, mit welchen wissenschaftlichen Kompetenzen die Kids von AG Minifossi künftig ausgestattet sein werden, braucht man sich um die Versorgung mit den, für die Zukunft so wichtigen "rare earth elements" sog. Lanthanoide schon weniger Sorgen zu machen.
Die gelisteten Erstnachweise für Gold im Schwarzwald sind auf jeden Fall Motivation genug, weiterhin in nächster Umgebung auf "Explorations"-Tour zu gehen :smile:
Hier noch weiterführende Angaben zur Fundstelle "Schlücht":
Bushaltestelle Allmutsteg in Richtung Ühlingen-Birkendorf. Eine kurze Trasse für Komunalfahrzeuge führt direkt runter zum Bach. Nach Flussüberquerung noch etwas flussabwärts bis kurz vor dem Stausee.
Gruss aus dem Süden :hut: