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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: roldor am Dezember 07, 2010, 09:12:55 Vormittag

Titel: Muonionalusta
Beitrag von: roldor am Dezember 07, 2010, 09:12:55 Vormittag
Mein Eisenmeteorit hat braune Stellen bekommen. Wie bekomme ich die wieder weg, ohne die Struktur zu
beschädigen? Womit kann man ihn am Besten lackieren?

Gruß
Titel: Re: Muonionalusta
Beitrag von: ben.g am Dezember 07, 2010, 09:23:53 Vormittag
Hallo roldor

Zunächst mal herzlich Willkommen im Forum.

Zum Thema Rost wurde hier im Forum ja schon viel geschrieben. Wenn du die Forensuche daraufhin abklopfst wirst du schon viele nützliche Infos finden. Muonionalusta ist leider dafür bekannt, dass er leicht rostet. Wenn der estmal damit angefangen hat, dann ist es schwer dem noch Einhalt zu gebieten. Um da weitere Tips zu geben, müsste man z.B. wissen wie groß das Stück ist und ob es sich um eine Scheibe oder ein vollständiges Individual handelt.

Gruß
Ben

P.S.: Von Lackieren halte ich persönlich zwar gar nichts, aber da gibt es genug andere hier, die da anderer Ansicht sind.
Titel: Re: Muonionalusta
Beitrag von: roldor am Dezember 07, 2010, 09:32:08 Vormittag
Eine kleine Scheibe. 23 g. nur. Kann man vielleicht ein Silberputzmittel nehmen?
Danke
Titel: Re: Muonionalusta
Beitrag von: ben.g am Dezember 07, 2010, 09:41:36 Vormittag
Du kannst zum Entfernen von kleinen Rostspots z.B. einen Glasfaserradierer nehmen:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=310274592489

Danach kannst du das Stück, anstatt es zu lackieren, zusammen mit dem Trockenmittel Silicagel luftdicht in einer Box verpacken.
Hier findest du einige Infos dazu:
http://www.aranemac.de/mets/rost.html

Gruß
Ben
Titel: Re: Muonionalusta
Beitrag von: lithoraptor am Dezember 07, 2010, 09:48:29 Vormittag
Moin!

Kann man vielleicht ein Silberputzmittel nehmen?

Das Problem ist, dass eine Silberpolitur letztlich nur ein extrem feines Schleifmittel ist. Du wirst damit ggf. die Roststellen aufmöbeln können (Ätzung wird leicht darunter leiden), ABER das grundlegende Problem der Scheibe - Feuchtigkeit und Salze in ihr - löst Du damit nicht. Die Feuchtigkeit und die Salze, die den Rost bedingen müssen raus(-gespült werden), dann muss das gute Stück getrocknet und trocken (bzw. geschützt) gehalten (in Dose mit Silica-Gel ggf. leicht eingeölt) werden...

Nur das wird Dich an das Ziel bringen, lange Freude an dem Stück zu haben. Tipps dazu findest Du reichlich hier im Forum!

Gruß

Ingo
Titel: Re: Muonionalusta
Beitrag von: roldor am Dezember 08, 2010, 08:17:31 Vormittag
Ich will ein Schmuckstück daraus machen. Habe gestern mal in einer Autolackiererei
wegen eines Lackes, der klar ist und Korrosion verhindert gefragt. Der sagte, das geht
gar nicht ohne Grundierung! Und die ist nie klar! Aber Pulverbeschichtung wäre ein Weg.
Das werde ich nun selbst probieren, eine wasserdichte Kustofffolie aufzuschmelzen.
Erst mal mit einem normalem Stück Eisen experimentieren.
Aber ich glaube, das ist vielversprechend

Gruß
Titel: Re: Muonionalusta
Beitrag von: lanthemann am Dezember 08, 2010, 09:12:47 Vormittag
 :hut:

Aus meiner Sicht führt kein Weg am fein schleifen sowie neu ätzen vorbei, zumals ja ein Schmuckstück werden soll. Danach nach guter Trocknung  handelsüblichen Zaponlack aus der Dose aufsprühen. Geht auch ohne Grundierung. Eine so von mir behandelte Dronino-Scheibe zeigt bis Dato nicht die kleinste Spur von Rost ( Dronino gilt als Extremroster ). Für ein Experiment habe ich die Rückseite dieser Scheibe unlackiert gelassen. Diese zeigt nun einen kleinen Rostspot also werde ich auch diese Seite in naher Zukunft so behandeln. Machte mit mit dieser Methode durchwegs nur gute Erfahrungen   :super:
Geschmolzenen Plastik über das Stück giessen würde ich sein lassen - gibt nur ne Sauerei  :crying:
Titel: Re: Muonionalusta
Beitrag von: lithoraptor am Dezember 08, 2010, 10:11:49 Vormittag
Moin!

Ich sage es ja nicht gern, ABER: Für ein Schmuckstück sollte man einen anderen (stabileren) Meteoriten als Muonionalusta nehmen. :belehr:

Gruß

Ingo
Titel: Re: Muonionalusta
Beitrag von: ben.g am Dezember 08, 2010, 10:16:19 Vormittag
Wenn die Scheibe ihr weiteres Dasein als Schmuckstück fristen soll, kann man sie natürlich lackieren. Das vermeidet auch gleich evtl. Probleme bei einer Nickelallergie, wenn es auf der Haut getragen werden soll. Meteorite enthalten ja einiges an Nickel.
Es geht entweder der erwähnte Zaponlack oder Polyurethanlack. Welcher da besser ist, kann ich nicht sicher sagen. Mit Lackierung habe ich keine Erfahrung. Grundierung braucht es da keine. Von der Idee mit der einer Kunststofffolie rate ich auch ab.
Vorher neu schleifen und ätzen ist tatsächlich überdenkenswert. Da gibt's hier ein einige Experten, die das Stück zu neuem Glanz erblühen lassen können.
Vielleicht stellst du mal ein Bild ein?

Gruß
Ben

P.S.:
Nun ja, Ingo hat da schon recht. Gibeon z.B. wäre tatsächlich die bessere Wahl...
Titel: Re: Muonionalusta
Beitrag von: roldor am Dezember 08, 2010, 17:16:34 Nachmittag
Bild - mal gucken wie das geht ....
Klar hab`s doch im Fotoalbum:  http://galerie.roldor.de/#0.644
Ich probiere es doch mal, eine dünne Folie drüber zu schweissen.
Runter geht es schon irgendwie, wenn es sein muß.
In einer Folie sind die polymermoleküle
länger als in einem Lack. D.h die Sache wird dichter.
Und ich kann experimentieren, das ist sowieso eine meiner
Lieblingsbeschäftigungen.

Gruß
Titel: Re: Muonionalusta
Beitrag von: Greg am Dezember 08, 2010, 17:41:09 Nachmittag
Hallo,

einen interessanten Meteoritenschmuck hast Du da.

Egal, was Du da drauf machst (ich glaube, dass die oben genannten Lacke sinnvoller sind als eine Folie), dann achte auf jeden Fall darauf, dass das Eisen wirklich trocken ist. Am besten vorher in den Backofen (ca. bei 100 Grad mind. eine Stunde). Sonst hast Du in den Mikrorissen der Scheibe eine Restfeuchtigkeit. Unter der Folie könnte (oder wird...) das Eisen dann "schwitzen", was zu unansehnlichen Rostflecken führt.

Viele Grüße
Greg
Titel: Re: Muonionalusta
Beitrag von: lithoraptor am Dezember 08, 2010, 17:55:56 Nachmittag
Moin!

Zunächst jedoch entsalzen! D.U. gib ihm doch mal einen Tipp dazu...

Gruß

Ingo
Titel: Re: Muonionalusta
Beitrag von: roldor am Dezember 08, 2010, 18:15:04 Nachmittag
Ja, das entsalzen täte mich interessieren. Aber vielen Dank für die vielen Tipps.
Um den Hals, kann ich mir ihn immer angucken und zeigen (und vielleicht bringt er Glück).
Folgens Wikipedia, soll Zaponlack nicht vor Korrosion schützen.
Jedenfalls ist der bestimmt ein paar Jahre da oben rumgeschwirrt,
da kommt es jetzt auch nicht auf ein paar Tage an.
Titel: Re: Muonionalusta
Beitrag von: ben.g am Dezember 08, 2010, 18:20:12 Nachmittag
Hinweise zur Entsalzung gibt's z.B, hier:
http://blankwaffen-lexikon.de/Entsalzung.html

Gruß
Ben
Titel: Re: Muonionalusta
Beitrag von: ben.g am Dezember 08, 2010, 18:25:17 Nachmittag
Jedenfalls ist der bestimmt ein paar Jahre da oben rumgeschwirrt,
da kommt es jetzt auch nicht auf ein paar Tage an.

Nuja, in den Jahrtausendenen, die er da oben verbracht hat, konnte er auch garnicht anders, als nicht zu rosten.
Die Jahre hier unten haben ihm den Rest gegeben. Chloride, Luft, Wasser. Alles Dinge die der Arme vorher nicht gewohnt war...  :einaugeblinzel:

Gruß
Ben
Titel: Re: Muonionalusta
Beitrag von: lanthemann am Dezember 09, 2010, 18:53:01 Nachmittag
Uups Roldor, gegen Korrision, vor allem wenn er beim Met von innen kommen sollte, nützt natürlich auch ein Zaponlack nicht viel. Ich selber benutze den von Dupli-Color, welchen es in  seidenmatter oder glänzender, kristallklarer Qualität gibt. Sowohl für Innen- wie auch für Aussenanwendungen geeignet und schützt laut Hersteller alle Metalle vor Oxidation  und vergilbt nicht. Ich bin Zufrieden damit, weils nicht viel Arbeit macht und meine meisten Scheiben danach viele Jahre stabil sind und zudem gut aussehen tun  :prostbier:
und richtig Greg, vor dem lackieren in den Ofen mit dem Stück .

Gruss

René
Titel: Re: Muonionalusta
Beitrag von: roldor am Dezember 09, 2010, 19:43:14 Nachmittag
Danke und zum Wohle.  :prostbier:
Titel: Re: Muonionalusta versiegelt
Beitrag von: roldor am Dezember 17, 2010, 11:54:38 Vormittag
Habe es jetzt, glaube ich ganz gut gelöst. Mit Acrylharz und nach Aushärtung noch bei 250°C eingebrannt.
Acryl ist gesundheitlich nicht ganz unbedenklich. Durch die Wärmebehandlung sind alle flüchtigen Bestandteile geflüchtet. Es riecht nicht mehr und ist hart und glasklar.

Gruß