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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: karmaka am Januar 02, 2011, 12:35:45 Nachmittag

Titel: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 02, 2011, 12:35:45 Nachmittag
Wer wissen möchte was die kalte Wüste, die Schatzkammer Antarktis, zuletzt an Meteoriten freigegeben hat, kann hier den interessanten Blog des Suchteams der ANSMET Mission 2010-11 in den LaPaz Eisfeldern einsehen.

http://humanedgetech.com/expedition/ansmet1011/

Ich hätte allerdings gerne noch mehr Informationen und bessere Fotos der gefundenen Meteoriten. Man sehe sich einmal die große Zahl an Markierungsflaggen (27.12.10 Post Christmas Meteorite Bonanza) an.
Wie gerne würde ich jetzt auch in diesem Foto stehen und mitsuchen dürfen, obwohl - 40 Grad...  :eek:
Auch die Bilder der Antarktis sind wunderschön. Passen gut zu der Antarktis-Doku "Begegnungen am Ende der Welt" von Werner Herzog, die gestern im WDR lief.

Schade nur, dass wir nie etwas von dem gefundenen Material besitzen dürfen.  :crying:

Martin
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Mettmann am Januar 02, 2011, 13:51:24 Nachmittag
Salü,

Zitat
Ich hätte allerdings gerne noch mehr Informationen und bessere Fotos der gefundenen Meteoriten.

Die findst in dem jeweiligen Antarctic Meteorite Newsletter:
http://curator.jsc.nasa.gov/antmet/amn/amn.cfm

Da steht dann ooch immer drin, welche Feldnummern miteinand gepairt sind.

Zusätzlich hast meist Bilder der Stoana, wennst in der Meteoritical Bulletin Database auf den jeweiligen Eintrag klickst.
Bsp:

http://www.lpi.usra.edu/meteor/index.php?sea=%2A&sfor=names&ants=&falls=&valids=&stype=contains&lrec=50&map=ge&browse=&country=Antarctica&srt=year&categ=All&mblist=All&rect=&phot=&snew=0&pnt=Normal table&code=52360

Zitat
Schade nur, dass wir nie etwas von dem gefundenen Material besitzen dürfen.


Dürfen wir, von einem Dutzend der ganz frühen Funde, wurde seinerzeit noch Material rausgetauscht, was noch im Umlauf ist.

Generell aber sei doch froh, weil wenns die gäb auch zum Sammeln, wärs ein hoffnungslos unerschwingliches Hobby.
Denn die Personal-, Beschaffungs- und die Kosten in dieser extremen Umwelt zu arbeiten, sind sehr hoch.

Und die Mittel die für ein Gramm Antarktischen Meteorites aufgewendet werden müssen, dürften um einen Faktor 100-1000 höher liegen als für das (privat besorgte) Gramm Meteorit aus der heißen Wüste.

Und da allein NWA schon, was die Fundmengen und die Anzahl verschiedener miteinander ungepairter Meteorite, und insbesondere was die rareren und rarsten Klassen angeht, ANSMET und die japanischen, chinesischen, europäischen usw. Antarktisprogramme der letzten 35 Jahre innerhalb kurzer Zeit bereits ausgebrunzt haben, können wir uns glicklich schätzen in diesen Zeiten zu leben.

Insbesondere, wenn Du bedenkst, daß die Heißwüstenfunde den Antarktischen in nichts nachstehen. Zwar wird immer angeführt, daß es den NWAs an Fundkoordinaten gebricht, indes die Antarktischen haben ja in der Hinsicht auch allen Fundzusammenhang verloren, da sie von ihren ursprünglichen Fallorten durch Eisbewegung hinfort transportiert wurden. Wenn dann trotzdem solche öffentlichen Ausgaben für die Sammlung der Antarktischen gerechtfertigt sind, wie ungleich mehr wären dann die wesentlich niedrigeren Ausgaben für die öffentliche Hand gerechtfertigt für die Funde aus den heißen Wüsten?

Daher verwenden wir uns auch alle immer so strikt, gegen öffentlich Äußerungen, wie sie Caroline Smith, Taylor, Planche und andere getan,
daß das private und das kommerzielle Engagement in Meteorite der Wissenschaft großen Schaden zufüge.
Zeugen doch solche Aussagen von fachlichen Schwächen derjenigen, die sie tun.
Und deswegen wenden wir uns auch alle, gegen die zahlreichen Bemühungen, privates Sammeln und jagen, gesetzlich zu unterbinden.
Zumindest in den Fällen, wo die Wissenschaftler und Beamte, die diese gesetzlichen Regelungen einführen, keine Alternativen aufzeigen, wie sonst derartig viele und interessante Meteorite der Forschung bereitgestellt werden können und wie das in ähnlicher, für die öffentliche Hand ressourcenschonenderweis geschehen könne.
Leider werden aber von diesen keine tragfähigen Alternativen aufgezeigt.
Wenn man sich anschaut, was bspw. in den 1990igern von der Euromet-Initiative gefunden wurde, und das allein gegen die jährlichen Personalkosten von damals auf heut umgerechneten 15-20 Millionen USD pro Jahr umlegt, oder die britischen Expeditionen mit ihren, man muß fast schon sagen, Einzelfunden, oder nunmehr die Effizienz des australischen Feuerkugelnetzes, gerade im Vgl zum Europäischen ansieht,

kommt man fast unweigerlich zu dem Schluß, daß nicht der private Sektor Schädling für Forschung und Wissenschaft ist,
sondern diejenigen, die die Verbote des privaten Engagements fördern und fordern.

Also, nicht daß es mißverstanden wird, die Antarktismeteoritenprogramme sind eine prächtige Sache und die Hunderte Millionen Dolores über die Jahrzehnte dafür gut angelegt,
aber fast noch unglaublicher ist doch das, dessen wir aus den heißen Wüsten teilhaftig werden.
Nicht? Für ein-zwei Wochen die McMurdo-Station zu heizen, bekommt der Wissenschaftler doch heutzutage, genausoviel an Mond, wie alle in der Antarktis involvierten Nationen in 35 Jahren zusammen gefunden haben, wenn er es beim Meteoritenfachhändler kauft. Dito kriegt die öffentliche Hand, die Universität, das Museum viel mehr und mehr unterschiedliche (und teilweis bessere) Rumurutiite als die Antarktis je gezeigtigt hat, läßt er dafür das Steuergeld springen, was es kostet, ein einziges Snowmobil zu erwerben, zu warten und mitsamt Sprit zum Einsatzort zu verbringen.

Warum dann die Enthusiasten, die sich hergeben, das den Wissenschaftlern zu ermöglichen und der öffentlichen Hand soviel Mittel sparen,
als Prügelknaben herhalten sollen, kriminalisiert werden sollen und aus der Meteoriterei entfernt werden sollen,
ist für den unabhängigen Beobachter nicht verständlich
und ein solcher würde eher dafür plädieren, diejenigen, die das einfordern und zum Teil mit beträchtlichem Schaden in einigen Ländern sogar schon durchgesetzt haben, aus ihrem Verantwortungsbereich zu entfernen.
Aber leider besteht in einer so unbeachteten Randsparte des Wissenschaftsbetriebes, wie teilweise auch im öffentlichen Dienstwesen, für solcherlei Leute keine Rechenschaftspflicht in der Hinsicht,
(weswegen man schwer was gegen solche Wuidsäu unternemen kann, sagt der Bayer).

Oiso sog I, wannst noch an Antarktischen zum Gaudium und für Deine Sammlungsweltkarte brauchst,
dann nimmst ein Bröcklein von diesem Massenfund OC, ALH 76009 - 400kg wurden da gefunden, bis heut mit Abstand der größte Antarktisfund.
(Dann gehts erst weiter mit 138kg, wies überhaupt nur 22 Antarktische mit tkw >20kg gibt).
Den gibts immer wieder einmal, keine Ahnung, wasser heut kost, vor 3-4 Jahren wars immer so ab 25$/g rum - da dann aber so vom Händer kaufen und nicht ebay - mit den ganzen Neusammlern und ebay-Fetischisten tät ich meinen, weil der da selten vorbeikommt, würds Gebote von beachtlicher Kränke geben.

Und ansunsten - nach dem einen Eisenfund, gibts ja sogar wieder deutsche Antarktisfahrten - die finanzierst Du durch Deine Steuergelder mit, ebenso wie die lustigen Abenteuerurlaube der Australier mit ihrem neuen Feuerkugelnetz, dies nicht mal schaffen, nach jedem errechneten tatsächlichen Dropper zu schaun, weils zu dumm sind, sich kostenloser privater Hilfe zu bedienen.

Uuuund ansonsten, mit jedem Kauf eines Meteoriten vom Sammler oder Händler, hilfst Du mit, das größte, effizienteste und erfolgreichste Meteoritenprojekt aller Zeiten am Leben zu halten:  Die Suche und das Finden in den heißen Wüsten dieser Welt.
Jedes Stücklein was Du kaufst, hilft mit und führt unweigerlich zur nächsten sensationellen Entdeckung.

In diesem Sinne:
 :prostbier:
Mettmann



Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 02, 2011, 14:38:41 Nachmittag
Salü Martin,

danke für die Info-Links.

Zitat
die Mittel die für ein Gramm Antarktischen Meteorites aufgewendet werden müssen, dürften um einen Faktor 100-1000 höher liegen als für das (privat besorgte) Gramm Meteorit aus der heißen Wüste

Wie hoch werden die Kosten pro Suchsaison wohl sein?

Zitat
die Antarktischen haben ja in der Hinsicht auch allen Fundzusammenhang verloren, da sie von ihren ursprünglichen Fallorten durch Eisbewegung hinfort transportiert wurden

Da stimme ich dir zu. Es gibt eine interessante Folge der Japanischen NHK Dokumentar-Serie ANTARCTICA mit dem Titel "Meteoriten auf der Wanderung durchs Eis", in der die Wanderung, also das Abtauchen, Wandern und Wiederauftauchen, sehr schön beschrieben wurde. Ich frage mich, wie lange (tausende Jahre?) ein Wanderzyklus wohl dauert?

Zitat
daß nicht der private Sektor Schädling für Forschung und Wissenschaft ist,
sondern diejenigen, die die Verbote des privaten Engagements fördern und fordern.

Auch hier stimme ich zu. Allerdings sollten manche amerikanische Händler noch genauer dauerhaft dokumentieren woher ihr Material ursprünglich stammt (Museum, Kaufdatum, Gewicht etc.), denn der ernsthafte Sammler möchte diese Informationen natürlich haben, damit er sie eines Tages weitergeben kann, oder?
Ich habe auch erst neulich von John Schooler erfahren, dass er sehr seltenes Material in der Vergangenheit direkt an die NASA verkauft hat.

Zitat
mit jedem Kauf eines Meteoriten vom Sammler oder Händler, hilfst Du mit, das größte, effizienteste und erfolgreichste Meteoritenprojekt aller Zeiten am Leben zu halten:  Die Suche und das Finden in den heißen Wüsten dieser Welt.
Jedes Stücklein was Du kaufst, hilft mit und führt unweigerlich zur nächsten sensationellen Entdeckung.

Daran denken wir natürlich auch bei jedem Kauf und hoffen, dass ihr uns auch in Zukunft weiterhin so tolles Material anbieten könnt....   :einaugeblinzel:
Denkt nur an den von mir prophezeiten Marsfall in diesem Jahr  :laughing:

Beste Grüße

Martin
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Mettmann am Januar 03, 2011, 15:38:35 Nachmittag
Salü,

Zitat
Wie hoch werden die Kosten pro Suchsaison wohl sein?

das ist schwer zu bestimmen, weil sehr viele Faktoren hineinspielen, die in der Regel nicht genannt sind,
nichtsdestoweniger aus öffentlichen Mitteln bestritten werden müssen.

Grundätzlich unterhält die USA ja mit der McMurdo-Station, die von den ANSMETlern genutzt wird, eine komplette Stadt in der Antarktis, die immer von 1300 Leuten + permanent bewohnt wird, in einer Umwelt, wo ausser Wasser wirklich alles eingeschifft und eingeflogen werden muß, von der kleinsten Schraube bis zu den Brennstoffen. Das zu Bauen hat gekostet, das zu unterhalten kostet - dafür und für die Forschungsprogramme gibt allein die National Science Foundation im Jahr immer zwischen 0.4 und 0.5 Milliarden USD aus.
Direkt für Ansmet spendiert die Nasa ooch so im Jahr eine bis anderthalb Millionen (die dann manchmal naiverweise von manchen als ANSMET-Gesamtkosten angeführt werden). Vor Jahren hab ich mal in einem Paper gelesen, daß ein Suchteam für die typischerweise 6 Wochen Aufhalt, bevor es abgelöst wird, ca 0.8 Millionen, nehmer Inflation, eine runde Million USD Primärkosten verursacht, also nur, damitse überhaupt suchen können.
Das ist das eine. Das andere, was, wenn man kaufmännisch rechnen würde, auch hineinkommt - guxx nimmst so ein Herkules-Transportflugzeug, um das Zeug und den Sprit und die Leut aufs Eis zu bringen, selbst wenns vom Militär gestellt werden würd, es mußt ja einmal gekauft und bezahlt werden aus Steuergeldern - solche Sachen eben.
Nuju und jeder in der freien Wirtschaft und seis der Handwerker, weiß, was oft der größte Kostenfaktor ist: Die Personalkosten.
So ein Wissenschaftler wird ja vom Schdoohd bezahlt und alimentiert, er kriegt ein Gehalt, die Sozialversicherungen werden bezahlt, er bekommt später seine Rente (weißt ja selber, daß z.B. in D mit unserer Altersentwicklung es den Staatshaushalt allein schon wegen der Beamtenpensionen zerreissen wird in wenigen Jahrzehnten)
und so kost halt ein solcher Professor odern Lehra den Steuerzahler im Erstweltland in seiner Lebenszeit ein paar Millionen,
was man anteilmäßig umlegen muß, auf die Zeit, die er mit Suche, Klassifiz, Konservierung befaßt wird und auf die Steine.
Dann muß man ihm natürlich auch eine Arbeitsplatz an seiner Uni und die Geräte bereitstellen, was kostet. Guxx in dem einen Eurometpaper stund, daß die Geräteausstattung an den Unis für Euromet allein schon umgerechnet 15 Millionen gekostet, Kugelschreiber und PC nicht eingerechnet.

Rechtverstanden, da gibts nix zu kritisieren, Wissenschaft kostet nunmal und das Geld ist für die Meteoriten gut angelegt.

Das war ja nun auch nur ANSMET, das zwote vergleichbare Unternehmen wird ja auch schon von Anfang an permanent unterhalten von den Japanern vom NIPR, dann waren zeitweis die Europäer auf Meteoritensuche in der Antarktis und die Koreaner - was beides aus Kostengründen eingestellt werden mußte,
und seit einiger Zeit unterhalten die Chinesen (PRIC) auch noch ein eigenes Antarktismeteoritensuchprogramm.

Alles gerechtfertigt,
nur eben auch mal zu erwähnen, in dem Zusammenhang, wenn sich ein Kathiri, eine Smith, ein Planche, ein Taylor, eine Zucolotto usw. dazu versteigen,
rotzfrech aus Berechnung oder aus schlichter Unbildung in den Medien zu behaupten, daß die Leut, die ihnen die Meteorite für einen im Vgl zu den aus öffentlich finanzierten Campagnen entspringenden Funden, für einen Fliegenschiß hinterhertragen, Schädlinge seien, die der Wissenschaft die Meteorite dadurch entzögen, daß sie durch ihre kommerzielle Orientierung die Meteorite so verteuerten (und hier ist höchstinteressant zu sehen, daß ein jeder dieser Gestalten tunlichst vermeidet hinzuzufügen "im Vergleich zu den Meteoriten, die die Wissenschaftler selbst finden"),
daß die Forschung nicht mehr mithalten könne.
Oder gar gutheißt, deswegen das private Engagement in Meteoriten gesetzlich zu verbieten, so wie Palme zu seiner Zeit als MetSoc-Präsident (weswegen es mir bis heute nicht möglich ist, diesem Verein beizutreten, da bis heute keine klare Position zu diesem Thema von der MetSoc geäußert wurde und es mir nicht möglich ist, einer Organisation, deren Mitgliedern ich zuarbeite, die mir meinen Beruf verbieten will, anzugehören)
Oder gar in einer herostratischen Tat a la Bevan, tatsächlich Gesetze einführen läßt, die privates Sammeln und Finden verbieten und auf Sicht den ganzen meteoritischen Wissenschaftsbetrieb in dem betreffenden Land vollständig ruinieren, wie es, wie man es in dem Bestseller nachlesen kann: "Bevan schafft sich ab." in Australien geschehen ist.

Nun und es ist halt so, in den Meteoriten, die ein Institut aus dem Privatsektor kauft, da stecken ALLE diese obengenannten Kosten bereits im Preis drin,
darum brauch sich die öffentliche Hand nicht zu kümmern, was letztendlich für die Beschaffung, für die Suche, was für den Lebensunterhalt, Arbeitsplatz, Altersversorgung ect. des Verkäufers aufgewendet werden muß, das ist dessen Bier - das ist im Grammpreis enthalten.

Nimm doch nur mal die Oman-OCs her. Die haben die Russen teilweis fertig klassifiziert und mit allen Koordinaten für 120 - 150$ pro Kilo verschleudert.
Eine Summe, die, als die Smith ihr böswilliges Interview gegeben hat, sie aufwenden mußte, wenn bei ihr im Institut der Computer crasht und sie einen IT-Heini den ne Stunde lang wieder zum laufen bringen läßt, zahlen muß. Für Kiloteile, wie sie selbst nur zweie in ihrem Leben auf teuren staatl. finanzierten Expeditionen gefunden hat.
Warum ham die Omani dann so einen Zinnober gemacht?  Jeder weiß, daß eine Klassifiz von Dünnschliffen, Meßgeräten, Meßzeit, Personalkosten mehr kostet als 120 oder 150$/kg - kurz, wennse statt es allen zu verbieten und so nun viel weniger Meteorite für viel höhere Kosten nur bekommen,
- warum hams die Leute nicht gelassen und ihnen die Meteorite einfach abgekauft, was im Endeffekt darauf hinausgelaufen wäre, dasse die Dinger fertig und gratis bekommen hätten?

Oder um es anders zu sagen, hätte die NSF über all die Jahre auch nur ein einziges Promill der Kosten für die Antarktis zurückbehalten, oder tät man nur ein Prozent der ANSMET-Kosten darauf verwenden, Heißwüstenfunde anzukaufen,
so hätte man binnen einiger weniger einzelner Jahre, allein mit NWA eine größere und bedeutendere Sammlung aufbauen können als die bestehende ANSMET-Sammlung.

Und die privaten Meteorite bergen ja noch einen weiteren Vorteil.
Mit den heutigen Meßmethoden ist es möglich, alle Analysen durchzuführen mit sehr kleinen Probengrößen - in der Regel braucht man doch heute von einem Meteoriten nur noch ein paar einzelne Gramm dafür.
Das heißt, man müßte ja den Mettheinis bei weiiiiiiiiitem nicht, ihre Funde komplett abnehmen.
Wir reden hier stattdessen von Beträgen, die je nach Sorte zwischen ein paar Einzelnen Dollars bis in extremo ein paar einzelnen Tausender in isolierten Fällen liegen, wenns halt der abgefahrenste Mars, Mond, Uranus ist.
Und da profitieren viele Institute sowieso von den privaten, da sie diese Proben ja gar nicht mehr erwerben müssen, sondern sie kostenlos im Rahmen des Klassifizierungsprozesses geliefert bekommen, plus in den meisten Fällen eben darüberhinaus durch die Hinterlegungsmassen mehr Material als sie für die Klassifiz selber benötigen, an dem sie weitere Untersuchungen betreiben oder daß sie kostenfrei an andere Institute verteilen können.
Wenn es diesen Verwirrten gelingt, alles zu verbieten, dann ists halt auch aus damit. Tragisch für solche Institute, die halt überhaupt keine Ankaufsmittel haben oder solche Länder, die keine eigenen Suchprojekte finanzieren können. Insofern halte ich solche Bemühungen auch schlicht für asozial gegenüber deren Forschungskollegen.

Das wichtigste aber:
In der Antarktis oder bei öffentlichen Suchen ausserhalb der Antarktis - es werden halt in allererster Linie, was kein Wunder ist, gewöhnliche Chondrite gefunden. Die richtig interessanten Sachen, sind gewissermaßen Kollateralfunde zu den Steinen, die eigentlich die Forschung kaum mehr interessieren, weil kaum neue Erkenntnisse von diesen zu erwarten sind.

Jede öffentlich finanziertes Unterfangen muß halt das nehmen und finanzieren, was es findt. Und das sind halt in der großen Hauptsache die ollen verwitterten OCs.

Bei den privaten Funden, da hat der Forscher den Vorteil, daß er sich genau das raussuchen kann, was ihn interessiert - und er muß halt dann zu dem Gramm Mars oder CM eben nicht noch ein paar Zentner Gleisschotterchondriten dazunehmen (die halt, wenn ers selber sucht, eben auch nicht ein par Zehner im Kilo kosten, sondern dieselben Kosten verursachen, wie ein gefunden werdender Kohliger oder Mond).

Und er hat eben die VOLLE Auswahl, die ganze Palette.

...gleich gehts weiter....
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Mettmann am Januar 03, 2011, 15:40:01 Nachmittag
Weil, Martin, gehen wir zurück zu den Antarktischen - nimm die Bulletin Database her - lange Winterabende.
Die Heißwüstenfunde, die haben ja durch die Bank im Schnitt ein viel größeres Tkw als die Antarktischen,
es steht also viel mehr und viel mehr Instituten das Zeigl zur Verfügung.
Und darüber hinaus - es ist etwas unübersichtlich, da die Antarktischen ihre Feldnummern behalten, die Pairings muß man einzeln z.B. aus den Newslettern zammpfrimeln (es handelt sich bei den Antarktischen nicht um 35.000 verschiedene Meteorite - innem älteren Paper hab ich gelesen, daß die durchschnittliche Pairingrate 5 sei, also im Schnitt 5 Antarktisnummern sind miteinand verpairt),
auch sind bei den NWAs die gewöhnlichen Chondrite im Bulletin unterrepräsentiert - weil die kein Schwein klassifizieren möcht und die Sammlerpreise dieses Jahrzehnt so niedrig waren, daß ein Händler oder Finder, wenn er sie klassifizieren ließe, draufzahlen müßt.

Aber man sieht ja ganz deutlich, daß die Privaten gegenüber allen Antarktisprojekten zusammengenommen, von den raren und rarsten Klassen und zwar praktisch bei jeder, ein größeres Vielfaches gefunden haben, an Gewicht und nach Anzahl der verschiedenen Funde.
Und das in einem Viertel der Zeitspanne, dies in der Antarktis dazu braucht.
Es ist ja oft so, daß viele der großen Nummern im Biz, als Einzelpersonen, mehr an Meteoriten einer Klasse hervorgebracht haben als alle Antarktisteams mit ihrer notwendigen finanziellen Ausstattung zusammen in 35 Jahren - und oft nehmense für die ganze Ladung nur so wenig, daß man kaum einen einzigen der Antarktisfahrer damit ein halbes oder ganzes Jahr einschließlich seiner Sozialversicherungen damit bezahlen könnte.
(Und kooft ein Institut national, gibts von dem Preis auch noch einen tüchtigen Steuerrückfluß, was es nochmal billiger macht).

Daher halte ich es für völlig indiskutabel, wenn einzelne Wissenschaftler - und gottseidank sind das nur einzelne - aus ihrem kommoden Elfenbeinturm, ohne auf diesem Sektor selbst irgend einen Leistungsnachweis erbracht zu haben,
sich selbst erlauben,
diese äußertst hart und verantwortungsvoll arbeitenden Menschen, die ihnen und ihrem Fachbereich zur Hauptsache die Arbeit ermöglicht haben und ermöglichen und ihnen und der öffentlichen Hand die Gelder ersparen, über die sie immer heulen, sie nicht zu haben,
öffentlich zu beschimpfen, zu verunglimpfen
und dafür einzutreten,
daß das großartigste und erfolgreichste Meteoritenprojekt, seit es Chladni unter den Pony gefahren ward, daß die Dinger Bruchstücke ferner Welten sind und das den Weltbestand an Meteoriten alleine vervielfacht hat,
durch gesetzliche Regelungen zu beenden.

Und, Martin, was mich eigentlich mehr erschüttert, als die fachliche Inkompetenz, die Schamlosigkeit, die fehlende Kinderstube, die Profilierungssucht und die Gedankenlosigkeit solcher Gestalten,
ist
daß deren Äußerungen im Großen und Ganzen sowohl von ihren Wissenschaftlerkollegen als auch von den privaten Sammlern, also den Gruppen, die am einschneidendsten unter deren Wüten zu leiden haben werden,
in der Öffentlichkeit kommentarlos hingenommen werden, was letztendlich diese Leute in ihrer Rücksichtslosigkeit bestärkt,

statt dasse jenen, wennse sich mal wieder vergessen, sofort eins auf den Deckel geben.

Nun, und das wird letztendlich und eher über kurz denn lang dazu führen,
daß wir als Sammler das Hobby und viele Institute die Mettforschung schlichtweg vergessen werden können
und die öffentliche Hand, was den Protagonisten ja wurscht ist, und ebenso ihr, ungleich größere Mittel für das Zeigl aufwenden werden müßt.

Calloussness killed the down-falling star,
lalalala la lala la laaah.

Zitat
denn der ernsthafte Sammler möchte diese Informationen natürlich haben, damit er sie eines Tages weitergeben kann, oder?

Aber das wird doch in der Regel gemacht.
Gut, die NWAs haben halt keine Koordinaten. Das ist strukturell nicht möglich, oder zumindest nicht zu den Preisen, die sie haben.
V.a. ist es aber auch durch die Gesetze teilweise nicht mehr möglich, in solchen Wüstenländern, die Besitz und Export einschränken.
Gesetzt den Fall, daß überhaupt noch jemand in solchen Ländern Meteorite suchen gehen möchte oder einen Meteoriten überhaupt aufheben mag, und dafür sich dann zum Kriminellen macht, so müßte er ja den Fund verheimlichen bzw falsche Angaben machen, damit man ihn ihm nicht wegnimmt und seine Arbeit, Schweiß, eingesetzte Mittel, Lebenszeit für die Katz war.
Deswegen sind diese Gesetze ja auch so fatal!  Wenn man davon ausgeht, daß sie nicht aus Rachsucht, Neid und Böswilligkeit lanciert wurden oder aus dummer Furcht, man könne die Fundleistungen gegeneinander aufwiegen,
sondern daß sie einem tatsächlichen Zweck dienen sollten, die Meteorite, die in einem Land gefunden werden, den nationalen Instituten und der nationalen Forschung zu sichern,
so sieht man ganz eindeutig, daß sie das genaue Gegenteil in der Praxis bewirkt haben.

Bitte guxxt, Martin, in Australien, wenn den Leuten ein Meteorit auf den Kopf fällt, dann sind sie in einigen Bundesländern verpflichtet, diesen nicht nur zu melden, sondern dem jeweiligen Museum zuzuführen, wofür sie dann die Fahrtkosten ersetzt bekommen.
Das ist eine so unethische Denke, daß es wirklich niemandem zu verübeln ist, wenn er halt daheim sich den Meteoriten zumindest als Familienerinnerungsstück in den Büchersschrank legt - wie auch jemand, der aktiv als Hobbysammler sucht oder gar beruflich aus Gewinnstreben, seine Funde nicht mehr melden kann - und würde in Australien der nächste Mond oder ein Mars gefunden - rumliegen tun die ja so - ist halt die Gefahr groß, daß der wegen der gesetzlichen Zwänge zu einem NWA umdeklariert werden würde. Und die Aussie-Brit-Expeditionen, die kannst vergessen, die finden sowas ja nicht.
Gäbe es keine gesetzlichen Regelungen, wie in den meisten andern Ländern oder eine Vorkaufsrechtslösung oder eine Lösung, die dem Staat einen Teil eines Fundes zuspricht, dann hätte Bevan & die Dimpflcrew schon längst ihre homeland Monde und Märse in Perth und in den anderen Museen in der Vitrine.
Bevan und solche Leut aber mit ihren idiotischen Gesetze, sind eines der größten Forschungshindernisse in der nationalen australischen Meteoriterei, es sind regelrecht Kulturgutverhinderer.
Die Dekaden davor, mehrere Hundert Funde, letzte Dekade  Fünfzehn veröffentlichte Meteorite!  Weil die Leut ja überhaupt erstens nimmer suchen gehen können, zweitens kein Mensch mehr einen Fund oder Fall dort unten deklarieren kann, weils ihm dann einfach weggenommen wird. Und das in einem aufgeklärten Rechtsstaat!
China ist kein solcher. Seitdem dort Gesetze eingeführt wurden, wo man im Schnitt seit 1960 jedes Jahr einen Neufall/Neufund hatte... haben wir auf einmal keinen einzigen Neufund mehr die laufende Dekade!

Libyen - auch sehr eindrucksvoll:

1800-1985          2
1986              60
1987            0
1988               2
1989               0
1990              44
1991               4
1992               0
1993               0
1994              41
1995             181
1996             163
1997             322
1998             213
1999             195
2000             197
2001              19
2002              12
2003               7
2004               2
2005               1
2006               2
2007               2
2008               2
2009               0
2010               0

R.I.P.

Weil halt nun vermutlich, das, was in Libyen gefunden wird, als NWA endet und so dem Land entgeht.

Nicht auszudenken, wenn sich jeder an das hielte, was im Oman eingeführt worden ist!

Es ist alles relativ leicht verständlich und offensichtlich.
Ich tu mir halt furchtbar schwer, weil es doch selbst für diejenigen, die solche Gesetze einführen wollen, seis Chennaoui in Marokko, seis Zucolotto in Brasilien, seis wies im Oman, in Polen, in Argentinien, in China, in Dänemark usw. usf. geschehen ist oder wiese in Australien dran festhalten,
leicht erkennbar ist - was für eine ungeheure Dummheit, was für ein Wahnsinn das ist, wasse da anrichten.

Ich kanns verstehen, wenn sich die Foaschers nicht dafür interessieren, wenn ein Prof. seine ruhige Kugel schieben will, und niemand wird daran Anstoß nehmen, noch hat solche in der Vergangenheit jemals einer gestört,
aber aktiv sich dafür einzusetzen, seinem eigenen Berufsfeld nach 200 Jahren das Grab zu schaufeln,
ja sind die denn von allen guten Geistern verlassen?

Vielleicht kann mans bei so jungen Kräften a la Smith verstehen, die ham halt nicht gelernt, woher die Meteorite kommen und sind zu faul, es lernen zu wollen, ich mein grad als Kurator, da sollt man doch sich eigentlich schon kundig machen, wie die eigene Sammlung entstanden,
oder im Oman oder in Marokko, wo man halt überhaupt keine Meteoritentradition gekannt - aber nach 20-10 Jahren und mit den einfachsten Statistiken, da sollte man doch mittlerweile auch schon weiter sein.
Überhaupt nicht verstehen kann ich die älteren Semester, die ja noch wissen, wie es früher war, die gesehen haben, wie segensreich die Entwicklung war, die letzten beiden Dekaden, die mit dem Zeug ihre Institutssammlungen gefüllt, daran gearbeitet und mit den Arbeiten an den privat gefundenen ihre Karrireren befördert,
daß es auch da welche gibt - die sich, ihr Institut, die Tradition in ihrem Land und ihre nationale Mettforschung ohne Not über die Klinge springen lassen wollen.
Das ist nicht normal.

Warum ich überhaupt so reden darf?
Weil ich meinen ersten Mett vor 30 Jahren in die Hand genommen hab und es eben alles gesehen hab,
die ersten Vorstöße in die Wüsten, und der ganze Segen, der dann hereinbrach - Libyen, Oman, Marokko - wie eifrig die Forschers und beglückt waren, über so viele ganz besondere neue Funde, all die neuen Papers und wiese sich die Dinger in die Museen geladen haben. Wie sich die Private Sammelei revolutioniert hat, wie dadurch immer mehr Meteorite gefunden werden konnten, und zwar auch in Europa, die neuen Fälle, wie dann die Sammler in USA endlich wieder anfingen und bald Old-Nininger übertrumpften. Wie Meteorite erhältlich wurden, von denen man 200 Jahr lang nur träumen konnte. Und wie die Preise zusammenfielen, daß sich für den privaten Sammler und für die Kuratoren Möglichkeiten auftaten, wie es sie noch niemals gegeben hatten.
Und dann begleitete ich aber auch, wie die finsteren Mächte ihre hohlen Kepf erhoben. Wie Australien, das Mekka der Meteorite und der Eisen schlicht und einfach hingerichtet wurde. Wie man sich im Oman ins gemachte Nest gesetzt hat und zum Dank, denen, die die Arbeit gemacht, höhnisch in den Hintern getreten hat. Wie Namibien mit dem letzten Aufflackern durch Korrabes nicht etwa eine neue Zeit eingeleitet, sondern in Finsternuß verschwand. Wie die Krähen in Südafrika geschnattert und heut Kongresse über Meteorite veranstalten, so spannend wie Bridge-Abende alter Weiber im Heim, die nichts mehr zu bereden haben, weil die letzten 30Jahr ois schon gesagt und sie keene Mets mehr haben.  Wie in Polen, die fast schon vergessene, aber umso urältere Meteoritentradition wieder auflebte, mit Ausstellungen, Meetings, Büchern, Registern, Webseiten, dem wunderbaren Zaklodzie, die neuen Moraskohauptmassen, die neuen alten Pultusks, die Rettung vergammelnder Stücke längst vergessen in finsteren Universitätsschubladen, die errichtung von Gedenktafeln und -steinen.. und wie dann ein Provinzgockel, der wohl noch was werden und ins Fernsehen wollte, wegen ein paar nichtdeklarierter Brahine aus Polen ein Ground Zero gemacht hat.
Die Argentinier, die längst ihre Camposchutzgesetze hatten, und deren Einhaltung nicht überwacht, wie sie beschlossen, fortan solle nie mehr ein Meteorit berührt werden, was zu Überwachen viel schwieriger ist - und koste es uns alle unsere Neufälle der Zukunft, die nimmer dokumetiert werden.
Was man wohl an Maribo hätte finden können, hätte es eine klare Aussage gegeben, was Helfer zu erwarten hätten, was aber nicht möglich war, weil man ja dieses tolle Gesetz 30 Jahre lang hatte, es aber nie zur Anwendung gekommen war, weils der erste Fall.  In USA gehen dutzende, wenn nicht Hundert auf die Pirsch nach jedem Dropperling, am Bodensee, da ists auch schee - aber weil Smith, Schmitt, Scmidt&Barrister die absichtsvolle Fehlinformation gestreut, in ihrem so moralisierenden Paper, wer fuhr schon hin.  China!  Jilin... und wie waren alle froh über Juancheng!!  Die Schauer der Zukunft, sie werden unbemerkt bleiben.
Einzig Lichtblick:  Kanada.


Warum tut ihr das?

Diese Frage hat keiner dieser Terroristen jemals beantwortet.
Nicht mal das.


A Gschwerl, sogt da Börnie.
A Gfrett, sogi.
 :prostbier:

Mettmann
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: lithoraptor am Januar 03, 2011, 18:43:12 Nachmittag
Moin Mettmann!

Obwohl ich jene gewissen Entwicklungen in der Meteoriterei, seitens einiger weniger "Wissenschaftler", auch sehr besorgniserregend finde, wie Du und sicher das Gros der Leute hier im Forum auch, frage ich mich, ob man das hier in wirklich jedem (thematisch anderen) Diskussions-Thread lesen muss. Wir haben dafür entsprechende Threads aufgemacht, etwa den hier: http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=4289.0 . Es gibt aber sicher noch andere...

Ich finde es sehr SCHADE und auch wenig zweckdienlich, wenn man mit dieser Geschichte den spezifischen Inhalt jedes Threads immer wieder verwässert bzw. in eine andere Richtung lenkt.

Einfach mal bei der Sache bleiben. :pro:

Nurmalsomeinemeinung!

Gruß

Ingo
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Mettmann am Januar 03, 2011, 22:45:03 Nachmittag
Wieso lithoprator?

In den Antworten hast alles drin:
Wost die Bilder und die petrologische Beschreibung der Antarktismeteorite findst:
- im Antarktischen Meteoriten Newsletter
- in der Bulletin Database

Wer ANSMET trägt
- NSF
- NASA

Welche prallelen Programme es gibt
- NIPR
- PRIC
- früher Euromet
- früher Korea
- Einzelfahrten Germanien
- die private Heißwüstensuche

Welche Primär-Budgets bestehen
und was es kostet.

Ferner die Bedeutung der Antarktisfunde
- die Größe der Funde
- die durchschnittl. Pairingrate und damit der Anteil am Weltmeteoritenbestand
- das Verhältnis der raren Klassen und gewöhnlicher unter den Funden

Rechtliches
- Status der Antarktismets
- welche man warum als Privatsammler besitzen kann
- was der preiswerteste ist, wo man ihn besser kauft, was er kosten dürft.


Ausblick auf die Weltmeteoriterei, implizierend, daß die Antarktischen an Bedeutung gewinnen werden,
weil alles andere verboten wird.


Also Litho, eine Fülle von Informationen, entweder direkt hingelinkt oder die Hebelpunkte, wo man eigene Internetrecherchen beginnt.
Und im wesentlichen die Fragen beantwortend, die der Eröffner des Threads in der Diskussion gestellt hat,
(weil bis dahin ja auch kein anderer geantwortet hatte).

Weißt lithoprator, es ist viel mühsamer, das alles zusammenzutragen und hinzuschreiben,
als es selektiv zu lesen, in dem man die Passagen, die einen nicht interessieren, überliest.
Aber ich bin überzeugt, daß das nächste mal, Du ja besser auf den Punkt die gestellten Fragen zu beantworten und weniger digressiv zu sein, in der Lage sein wirst.
Ich pers. habe wenig Zeit, meine Ergüsse stilgerechter als Aufsätze tagelang zu komponieren und abzuwägen, bevor ich sie einstelle,
sondern rotz sie runter, wie mir die Finger gewachsen sind.
Trotzdem hoffe ich, daß der eine oder andere, den ein oder anderen Aspekt für sich, ab und zu, interessant findet und mit Gewinn liest,
den andern hoffe ich zumuten zu können, das, was sie nicht interessiert, zu überlesen oder das Rad an der Maus ein bisserl weiter zu drehen,
so eine große Anstrengung ist diese Millimeteramplitudenhandbewegung nun ja auch wieder nicht.

Im Übrigen denk ich, könnte ich mir viele Beiträge sparen, wenn anstelle meiner, andere antworten würden.
Aber wannses ned tun, was solltens sich dann beschweren?

Wie ich wohl auch noch über diese Kommunikationsform eines solchen Forums unterrichtet werden muß.
Ich verstehe selbige nämlich nicht als das Äquivalent einer Anthologie oder eines Lexikons oder eines regidierten Pfarrbriefes, noch als eine Art Poster, wo Beiträge von einer übergeordneten pädagogischen Instanz darauf abgeklopft werden, wie konzise eine Themenstellung treffen und danach benotet oder zensiert werden,
sondern eher als ein Ort der Diskussion, wo jeder nach seinem Blickwinkel und seinen Voraussetzungen im Grund seinen Sempft zu einem Themenkomplex abgeben kann.

Mußt verzeihen, Blogs, Groups, Books, Twitters, Apps und Fieps - ich als alter Sack bin da nicht so firm, was wo wie statthaft ist.
Steht ja auch nirgends so richtig geschrieben.
Mich pers. regts z.B. nie auf, wenn einer was schreibt, was jetz mich speziell nicht interessiert oder langweilt, niwwa?

Und es hängt ja alles mit allem zusammen, sie sind doch Relativist?
Guxx, was ich sonst niiie gemacht habe, ich gestehe in den Wikipedia-Artikel über ANSMET eingegriffen zu haben,
da dort wieder die künstliche, nix destotrotz unzutreffende Opposition aufgemacht wurde, daß die Antarktischen der Forschung zur Verfügung stünden, die Funde aus dem privaten Sektor hingegen nicht.
Dabei stehen letztere doch der Forschung sogar in einem stärkeren Qualität der Forschung zu Verfügung, nämlich daß ein Institut tatsächlich Eigentümer dieser Mets werden kann, was ihnen bei den Antarktischen gesetzl. verwehrt ist.
Und, wie Du sicher weißt, Ingo, war einer der federführenden ANSMETler seinerzeit Koautor jenes unsäglichen MAPS-Papers zu Besitzrecht an Meteoriten generell, der danach auch, Dir als begeistertem MetSocler sicherlich bekannt, Mitglied jener Ethikkommission war, die Richtlinien zu rechtlichen Problemen der MetSoc ausarbeiten sollte. So spielt das am End, ja auch in Dein Lem mithinein, es, das ANSMET bzw. das, was die Leut draus machen.

Aber eeeeeeegal.
Schreib ich halt nur noch Werbung, is eh angenehmer.

Krölps
 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 04, 2011, 00:23:30 Vormittag
Hallo Martin,

Zitat
In den Antworten hast alles drin

Finde ich auch, ich habe mich bei der freundlichen Beantwortung meiner Fragen nie gelangweilt, sondern GANZ IM GEGENTEIL mich WIE IMMER bei deinen Texten nicht nur bestens informiert, sondern auch bestens unterhalten gefühlt. Was will man mehr?
In Foren soll diskutiert werden, und das beinhaltet auch immer kleine Exkurse in andere Themenbereiche, ist also völlig normal.
Zu stark reglementieren sollte man hier, glaube ich, nicht.

Zitat
eine Fülle von Informationen, entweder direkt hingelinkt oder die Hebelpunkte, wo man eigene Internetrecherchen beginnt.
Und im wesentlichen die Fragen beantwortend, die der Eröffner des Threads in der Diskussion gestellt hat,
(weil bis dahin ja auch kein anderer geantwortet hatte).

Ebenso völlig richtig! Ausdrücklich VIELEN DANK dafür! Ich will auf keinen Fall darauf verzichten.

Zitat
meine Ergüsse stilgerechter als Aufsätze tagelang zu komponieren und abzuwägen, bevor ich sie einstelle,
sondern rotz sie runter, wie mir die Finger gewachsen sind.

Eben, und so soll es auch sein! Und das ist ja auch das Charmante, das Ureigene,  an unserm Mettmann, oder? . Ich will darauf auch nicht verzichten.

Zitat
Trotzdem hoffe ich, daß der eine oder andere, den ein oder anderen Aspekt für sich, ab und zu, interessant findet und mit Gewinn liest, den andern hoffe ich zumuten zu können, das, was sie nicht interessiert, zu überlesen oder das Rad an der Maus ein bisserl weiter zu drehen,

Nicht nur 'der eine oder der andere', viele würde ich vermuten. Ich möchte auf deinen Erfahrungsschatz und deinen Humor hier im Forum nicht verzichten. Er wird von mir hier genauso geschätzt wie auf der US-Liste, auf der deine Kommentare eine hohe Wertschätzung genießen, wie mir immer wieder auffällt. Außerdem wäre die US-Liste ohne dich, Martin, deutlich humorärmer und manchmal öde.

Zitat
eher als ein Ort der Diskussion, wo jeder nach seinem Blickwinkel und seinen Voraussetzungen im Grund seinen Sempft zu einem Themenkomplex abgeben kann.

ABSOLUT RICHTIG !!!!

Zitat
Mich pers. regts z.B. nie auf, wenn einer was schreibt, was jetz mich speziell nicht interessiert oder langweilt, niwwa?

Ich kann mich erinnern, dass du Fragen von neuen Forenmitgliedern in der Vergangenheit oft mit viel Geduld und auch Respekt für die 'Neulinge' umfangreich beantwortet hast. Und das, finde ich, verdient großen Respekt, denn es ist oft keine Selbstverständlichkeit.

Zitat
Schreib ich halt nur noch Werbung, is eh angenehmer.

NEEEEEE, BITTE NICHT, nur weiter so detailreich, interessant, ironisch  und humorvoll antworten, sonst wäre dieses Forum um etwas ganz Besonderes ärmer.

Zitat
Werbung, is eh angenehmer

Ach was, sei ehrlich, Werbung bringt zwar mehr ein, ist doch aber für dich sicherlich auf Dauer viel zu langweilig, oder?

Das musste ich jetzt doch noch mal in die Tasten hämmern.

Grüße an alle

Martin (der andere  :einaugeblinzel:)
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: ben.g am Januar 04, 2011, 08:32:53 Vormittag
Hallo Martin und Martin.

...und das beinhaltet auch immer kleine Exkurse in andere Themenbereiche...

Gegen die Fülle von wertvollen Informationen hat niemand etwas einzuwenden und gegen "kleine Exkurse" auch nicht.
Wenn aber in (gefühlt) fast jedem Beitrag die Gelegenheit ergriffen wird und die Brücke zum immer gleichen Lieblingsthema geschlagen wird, dann ist das auf die Dauer schon etwas ermüdend. So wichtig die Sache sein mag, manchmal wäre hier etwas weniger tatsächlich mehr.

Gruß
Ben
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Mettmann am Januar 04, 2011, 11:32:57 Vormittag
Ja rechtmachen, Ben, kann mans sowieso nie allen.
Das hab ich gelernt, von den Zeiten an, als das Forum hier ausschließlich noch mit Campo und Gleisschotter befaßt war.
Inzwischen ists fast unmöglich, überhaupt noch einen Beitrag abzulassen, ohne daß sich sofort irgendjemand beschwert,
mit Ausnahme von Werbungen (wo nur gelegentlich sich die Leut in die Haare geraten) und im Ebay-Pseudo-Board,
wo sich immer alle einig sind, da es um die Schlechtigkeit der Welt sich dreht (was z.B. für mich persönlich sehr langweilig ist, weil es immer um idente Wiederholungen geht).
Heutzutag - selbst wenn wir die Sensationsfunde in der Meteoriterei des Jahres vorstellen und die Premiere exklusiv in dieses Forum verlegen, was es ja auch aufwertet, ohne auch nur ein Stück zum Verkauf anzubieten,
es gibt da immer welche, die sich gleich beschweren müssen.
Wenn ab und zu ein kleiner Uz oder Flaxx in einem Thread dazwischen gerät, und da bin ich ja beleibe nicht der einzige, knickknack, sofort stehen da Griesgräme uffem Tapet und mahnen, weil das Forum eine bierernste Sache zu sein hat.
Entwickelt sich eine Diskussion weiter von der ursprünglichen Fragestellung, was das natürlichste der Welt ist, sofort fühlt sich jemand berufen, den Thread und den Zusammenhang zu zerreißen, und den Thread zu zerhackstückeln und in mehrere aufzuspalten.
Sind zweie mal nicht einer Meinung, argumentieren aber zivilisiert und in der Sache, kommen sofort die Blockwärte und verschieben aus Übervorsicht Teile oder ganze Threads in Bereiche, die vielen, die der Diskussion folgen wollen, nicht zugänglich sind.
Überempfindlichkeiten sind an der Tagesordnung, manche nehmen Anstoß sogar an einem Halbsatz, tendieren grundsätzlich alles auf sich selber zu münzen, auch wenn nicht im Entferntesten von ihnen die Rede ist, üben sich in Interpretation, mit bedenklichen Egebnissen..

Also ich weiß nicht.
Die meisten Mitglieder sind doch gestandene Manns- und Weibsbilder. Ich glaub nicht, daß die ständig brauchen, daß ihre Beiträge benotet, kommentiert, zensiert werden, als wärens Schulbuben. Ich schätz, wennse auf sowas stünden, gingens lieber in ein Ostalgie- oder Poesiealbenforum  :lacher:

Jetzt hier, das aufgemachte Nebenfässchen,
das ist eben ein Komplex, der in Zukunft die Art, Anzahl und den Inhalt der Beiträge im Forum bestimmen wird.
Jetzt sind die Beiträge fröhlich und unschuldig über die unterschiedlichsten Meteorite, Neufunde, neue wiss. Entdeckungen, über Sammeln und Kaufen.
Das wird sich dann zu einem ziemlichen Teil erledigen, weils halt dann weiiiiit weniger Mets geben wird bzw. nimmer soviele an diesem Hobby, weils zu teuer wird, teilnehmen können. Wenn jetzt der Saft abgedreht wird. Und als langjähriger Beobachter und als beruflicher Teilnehmer in der Chose, muß ichs halt ab und zu nauslassen, weils just die Zeit Mattei zum Letzten steht, so schlimm wie nie.

Wers ned hören mag, der überlese es halt.
Und eins versteh ich sowieso nicht, hier z.B. war der Themen- und Fragesteller zufrieden mit meinen Antworten,
wenns andere nicht sind,
warum verzapfens dann nicht selber bessere Antworten, statt sich zu beschweren (was für sich genommen ja gar die größere Themenverfehlung ist).

Also rechten Spaß hier zu schreiben, machts im Moment nimmermehr, wenn man jeden Gedanken und bald jedes Wort auf die Goldwaage legen muß,
um ja auch keinem der Übersensiblen der etlich Hundert Mitglieder mutmaßlich und im irrealen Potentialis auf den Schlips zu treten.

Wenn mans anders haben will, dann ist wohl die Form eines Forums nicht dafür geeignet.
Dann sollt man eher sowas wie eine Meteoritenwikipedia aufmachen, Hauptthreads, wo dann die Zensoren das ihnen genehme ausgewählt hinposten,
plus zu jedem einen Unterthread, wo sich die Leut normal unterhalten können.
Bzw. man beläßt es bei der ganz normalen Rede- und Gedankenfreiheit und zu kürende Obermotze fassen die trockenen Informationen und die pädagogisch oder für ihren Geschmack pädagogisch wertvollen Sentenzen in wöchentlichen Digesten zusammen.
(Beides hielte ich indes für einen ausgemachten Schmarren, zudem würds das Forum stinkfad machen).

Naja, ich halt mich jetzt erstmal zurück mit Beiträgen.
Wenn man nix schreibt, kann man auch nix falsch machen,
auch wenns zu jeistiger Entropie führt.

Schad ja nix.

 :prostbier:
Mettmann


Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: gsac am Januar 04, 2011, 12:06:52 Nachmittag
Kleine Fußnote

Wer die Geschehnisse im und rund ums Forum aufmerksam verfolgt, dem wird nicht entgangen sein, dass es seit einiger Zeit sowohl quantitativ (siehe z. B. die monatlichen Statistiken im Vergleich der letzten Jahre) als auch qualitativ (ein paar Aspekte davon hat Mettmann gut beschrieben) in einem deutlichen Wandel begriffen ist – wohin auch immer…

Da man hier viel lernen und man sich über den Gegenstand unseres Hobbies persönlich austauschen kann, hoffe ich zumindestens, es bleibt uns noch ein ganzes Weilchen als sehr unterhaltsame Plattform erhalten. Hier hat der Admin, wie stets, das letzte Wort.

Ansonsten wünsche allerdings auch ich mir, dass es zur Lebendigkeit und Unbeschwertheit der letzten (reifen) Jahre zurückfindet. Dazu gehört durchaus auch eine Portion Gelassenheit im Umgang miteinander.


Meinmalnur,
Alex
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: ben.g am Januar 04, 2011, 12:22:12 Nachmittag
Hallo Martin

Na, da versteh mich mal nicht falsch.
Ich bin einer der letzten, der sich hier über Themenabschweifungen aufregt. Auch ich bin der Meinung, dass sich so eine Disskussion immer entwickeln dürfen sollte. Und wenns dann halt vom ursprünglichen Thema weggeht, was solls. Da muss man dann nicht groß rumreglementieren und es wieder ins ursrüngliche Gleis drängen.

Ich hab auch garnix dagegen, wenn du dieses wichtige Thema immer mal wieder ansprichst. Mittlerweile ist es aber so, dass wenn ich sehe, dass du wieder einen deiner längeren Beiträge geschrieben hast, ich dann sofort weiß, dass ich das letzte Drittel nicht mehr lesen werde, weil ich den Inhalt schon kenne. Irgendwann habe ich aufgrund Übersättigung angefangen diesen Teil auszublenden. Und das ist eigentlich schade, denn eigenlich ist das Thema zu ernst um es zu überlesen. Das meinte ich mit "weniger ist manchmal mehr".

Gruß
Ben
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 04, 2011, 13:24:20 Nachmittag
Zitat
Da man hier viel lernen und man sich über den Gegenstand unseres Hobbies persönlich austauschen kann, hoffe ich zumindestens, es bleibt uns noch ein ganzes Weilchen als sehr unterhaltsame Plattform erhalten.

Das hoffe ich auch von ganzem Herzen. Sieht man sich die zunehmend länger werdende Liste der Sponsoren 2011 an,
wird, glaube ich, deutlich, dass wir dieses tolle Forum gerade wegen der Mischung aus INFORMATION und UNTERHALTUNG so sehr schätzen.
Und diese besondere Kombination bietet weder die US-Liste, noch irgendein anderes Meteoriten-Forum, das ich aus den USA oder Frankreich kenne. Was meint ihr dazu?
Denkt doch auch noch einmal über einen Sponsoring-Beitrag nach. Das wäre doch mal ein deutliches Zeichen für dieses Forum.

Ich habe jedenfalls eben auch einen kleinen Sponsoring-Beitrag geleistet und auch aus voller Überzeugung.

Das Forum ist das, was wir daraus machen. Und 'machen' bedeutet doch wohl etwas 'beitragen', oder?

Und deshalb, Martin, glaub ich, dass Zurückhaltung bei den Beiträgen gerade jetzt nicht gut wäre.
'Nix sagen' würde das lange (edited) Ende dieses wunderbaren Forums einläuten, und das wollen wir ja wohl nicht, oder?

... und wir sind wieder vom Ursprungsthema dieses Threads abgekommen (ja, so ist das numal), aber jeder kann ja etwas dazu beitragen, um den thematischen Kreis wieder zu schließen.

my two cents' worth
 :prostbier:

PS: LEBENDIGKEIT UND UNBESCHWERTHEIT sind immer gute Begleiter im Leben, nicht nur in den 'reifen' Jahren, und 'Gelassenheit im Umgang miteinander' macht definitiv glücklich  :einaugeblinzel:

Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: speul am Januar 04, 2011, 13:40:38 Nachmittag
Zitat
Das hoffe ich auch von ganzem Herzen. Sieht man sich die zunehmend länger werdende Liste der Sponsoren 2011 an,
wird, glaube ich, deutlich, dass wir dieses tolle Forum gerade wegen der Mischung aus INFORMATION und UNTERHALTUNG so sehr schätzen.
Und diese besondere Kombination bietet weder die US-Liste, noch irgendein anderes Meteoriten-Forum, das ich aus den USA oder Frankreich kenne. Was meint ihr dazu?
Denkt doch auch noch einmal über einen Sponsoring-Beitrag nach. Das wäre doch mal ein deutliches Zeichen für dieses Forum.

Ich habe jedenfalls eben auch einen kleinen Sponsoring-Beitrag geleistet und auch aus voller Überzeugung.

Das Forum ist das, was wir daraus machen. Und 'machen' bedeutet doch wohl etwas 'beitragen', oder?

Und deshalb, Martin, glaub ich, dass Zurückhaltung bei den Beiträgen gerade jetzt nicht gut wäre.
'Nix sagen' würde das lang :einaugeblinzel:e Ende dieses wunderbaren Forums einläuten, und das wollen wir ja wohl nicht, oder?



Dem möchte ich mich vorbehaltslos anschließen!!
speul
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am November 28, 2011, 12:11:19 Nachmittag
Und sie läuft wieder, die neue ANSMET Field Season 2011-2012

gesucht wird auf den Miller Range Icefields:

http://www.humanedgetech.com/expedition/ansmet2012/images/mil_map.jpg

Im letzten Jahr wurden 1200 Meteoriten gefunden, wovon viele vermutlich pairings sind.

täglicher Blog: http://humanedgetech.com/expedition/ansmet2012/

 :hut:

Martin
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Dezember 05, 2011, 00:57:21 Vormittag
Gerade ist ein Artikel über ANSMET in der Washington Post erschienen:

http://www.washingtonpost.com/national/health-science/at-the-bottom-of-the-world-a-controversial-search-for-cosmic-leftovers/2011/12/02/gIQAUU8hTO_story.html

http://www.washingtonpost.com/national/health-science/at-the-bottom-of-the-world-a-controversial-search-for-cosmic-leftovers/2011/12/02/gIQAUU8hTO_story_1.html

Zitat
Harvey pinned the cost of ANSMET at about $1 million a year. He said it’s a bargain; Cassidy called it “the poor man’s space program.” Sending robots or humans into space to collect such rocks would costs tens of billions. “It’s a unique way to explore the solar system, and we are doing it inexpensively, minimizing risk, and bringing home the bacon,” said Harvey. “In this case, the bacon is space rocks.”

To McCain and Sen. Tom Coburn (R-Okla.), though, that bacon smells like pork. In August 2010, the pair listed what they called the 100 most wasteful projects funded by the 2009 stimulus act. A $600,000 grant to ANSMET clocked in at No. 75. The report suggested that the program had collected enough meteorites already.

Kann es jemals genug gefundene Meteoriten geben?  :einaugeblinzel:

Bonne nuit!

Martin

Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: MilliesBilly am Dezember 05, 2011, 11:48:05 Vormittag

Meine Herren, ich glaub, wir brauchen dringend ein neues Geislingen, Ansmet feeling einbegriffen. Schnee und Eisfelder gabs dort auch, von den immensen Summen, die in die örtlichen Pensionen, Wirtschaften und, horribile dictu, Nightclubs (Team Schweiz) geflossen sind, ganz zu schweigen. In diesen wonnig-frostigen Zeiten herrschte hier fast einmütige Euphorie, quasi eine FallendeSternStunde des Forums. Und wenn dann gar nochwas gefunden würde (einverstanden mit Mars) - nicht auszudenken.

Gern nerv ich auch aufs Neue mit einer schon mehrfach getätigten Nachfrage. Der anschwellende Mettmann'sche Rocksgesang ist ja nun in der Tat einer nicht zu übersehenden Misslichkeit gewidmet. Da frag ich mich weiterhin ganz naiv: welcher tätige Schritt könnte in Folge der Klage getan werden, um die Zustände dahingehend zu bessern, dass es zu mehr Einvernehmlichkeit zwischen privater und wissenschaftlicher Seite käme, die betreffenden Länder selbstverständlich mit eingeschlossen?

Aber das führt nun auch wieder nur vom Thema ab, ich bitte also, dies als offtopischen Einwurf zu entschuldigen. Und damit back to teuerkalt Antarctica mit seinen Wandermets.


Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: MeteoritenanundVerkauf am Dezember 05, 2011, 12:59:47 Nachmittag
Naja, ich halt mich jetzt erstmal zurück mit Beiträgen.
Wenn man nix schreibt, kann man auch nix falsch machen,
auch wenns zu jeistiger Entropie führt.

Schad ja nix.

 :prostbier:
Mettmann




Ei, das hoff ich doch nicht Mettmann. Ich schreib zwar nit viel, lese deine Ausführungen dennoch jedesmal mit großem Interesse. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in den US-Listen einen Händler und zugleich LIEBHABER der Steine gibt, die ähnlich fundiert berichten, sondieren und sezieren... Ich finde deiner Berichte großartig. Man  kann zwar in Punkten eine andere (seine Eigene) Meinung haben - doch kann man dir weder Sachkenntnis noch die Fähigkeit Dinge auf den Punkt zu bringen absprechen. Ich hoffe somit (auch für alle Neueinsteiger, die dringend auf Infos angewiesen sind) dass du´s weiter so sprudeln lässt! Mal ganz abgesehen davon dass du deine Meinung so humoristisch raffiniert würzen tust - dass es einem immer Freude macht deine Ausführungen zu lesen.

Guckts euch doch mal die US - Liste an: ich hab mich da ehrlich gesagt wieder frustriert ausgeklinkt, weil von den 40 neuen Posts jeden Tag mindestens die Hälfte nur händlerinternes Aufeinander-rumgehacke ist. Da gehts doch nur ums Businesssss... Grausam sag ich da.

Du hast es ja bereits richtig erkannt: man kann es nicht jedem Recht machen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, die meisten Leser denken wie ich: mach weiter so ! Wir haben das Glück in D, dass wir fundierte Infos frei Haus geliefert bekommen, wo der Martin sich sutundenlang die Arbeit macht - Infos zusammenzuklauben und sie uns mundgerecht und verständlich zuzutragen. Ich find das sehr famos.  Danke Ma!

Gruß aus Franken - Micha 
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Mettmann am Dezember 06, 2011, 14:43:44 Nachmittag
Erröth...
Nunja, die Mettmannschen Schwanengesänge sind längst schon ungehört verhallt,
staaad wird er sein, denn meteoritsch beginnt nun die Stade Zeit, es ist seiner Meinung nach nämlich schon viel zu spät  x-06 und das letzte Gurgeln der Brunnenkinder zu kommentieren - I bin doch ned der Himbeertoni!  :w-or:

Zitat
dass es zu mehr Einvernehmlichkeit zwischen privater und wissenschaftlicher Seite käme

Ist hier in D, wenn es um einen neuen Geislingen gehen sollte, völlig anders als in F, nicht nötig - hier in D herrscht längst eine fruchtbare Kooperation und großartiges Einvernehmen zwischen privater Seite und Forschung/Instutioneller Sammlungstätigkeit. Das betrifft die Neufunde, selten genug geschehen sie, wie natürlich rein mengenmäßig alle anderen Meteorite, sind wir doch ein reichlich meteoritenarmes Land, sodaß ohne die permanente Versorgung der spezialisierten Departemengs der Unis gerade auch mit den seltensten neuen Brüdern aussem All, der Umfang der Forschung, wie wir ihn jetzt haben, ja kaum möglich wäre. - Daher gibt es wohl kaum einen von der wissenschaftlichen Seite in D, der das private Engagement nicht begrüßen oder gar Anstoß daran nehmen würde - und falls es welche gäbe, die noch nicht über die Kenntnisse verfügen, daß diese Kooperation überaus fruchtbar für ihre eigene Tätigkeit ist und historisch gewachsen, so opponieren sie nicht in dieser agressiven Weise, wie wir es in anderen Ländern gelegentlich in den Medien erleben.
Insofern ist hierzulande alles in bester Ordnung und die Handlungsanweisung für die private Seite wäre vielleicht, schlicht und einfach fortzufahren, die Institute mit (aufregendem - also nicht gerade H5, W3-4) Forschungsmaterial weiter zu versorgen und die Förderung des öffentlichen Interesses an dieser Disziplin, vulgo die Werbung, durch die vielfältigen Aktivitäten, wie sie die Sammler und Händler in D betreiben, fortzusetzen.

In manch andern Ländern sieht es freilich zappenduster aus oder es ziehen dunkle Wolken herein.

Naja in anderen Ländern gibt es eben zu einem nicht die lange Wissenschaftstradition bei den Meteoriten, wie wir sie bspw. in Deutschland oder in Österreich haben und zum anderen auch nicht eine so lebendige und umfangreiche Sammlerwelt, die Fehlentwicklungen durch Aufklärung und Einflußmöglichkeiten vorbeugen oder entgegensteuern könnte.
Die Probleme treten ja nicht in den Ländern mit einer etablierten Meteoritenkultur auf, also nicht in Deutschland, USA, Kanada, Japan, England ect. sondern hauptsächlich in solchen, wo kaum gesammelt wird und wo es keine oder kaum meteoritische Forschung gibt, also schlicht die Kenntnisse nicht vorhanden sind, was methodologisch für Rahmenbedingungen Voraussetzung sind, daß Meteorite gefunden werden können - also Länder wie Australien, Oman, viele Saharaländer oder Länder wo es eh kaum Meteorite gibt.  Das ist natürlich insoweit tragisch, daß da auch meistenteils Länder darunter sind, die mit Abstand am produktivsten für die Meteoritensuche sind und sein könnten - sodaß die ganze Disziplin und der rasante Erkenntnisfortschritt, den wir die letzten beiden Jahrzehnte erlebt haben, insgesamt und international Gefahr läuft, irreparablen Schaden zu nehmen.

Nun, da sich diese Länder nicht selbst behelfen können, wäre es eigentlich eine Aufgabe für eine internationale Vereinigung, Hilfestellung zu leisten.
Nur gibt es dererlei bei den Meteoriten nur zweie.
Das ist zu einem die Meteoritical Society;
doch diese sieht es nicht in ihrem Aufgabengebiet die Meteoriterei dahingehend zu fördern, auf einem akademischen Level Empfehlungen auszusprechen, was ihre Mitglieder in den jeweiligen Ländern beachten und garantieren müßten, daß dort mehr (oder überhaupt) Meteorite gefunden werden können, was den jeweiligen nationalen Institutionen zu Gute käme - oder gar, in einen letztlich (forschungs-)politischen Diskurs einzugreifen;
sondern die MetSoc ist eine Gesellschaft, die den wissenschaftlichen Austausch befördert, in dem sie Meetings und Kongresse organisiert, die Daten aller Meteorite verwaltet und herausgibt (Meteoritical Bulletin), sowie das Fachmagazin MAPS.

Die andere Vereinigung wäre die IMCA, die zugegebenermaßen die schwächere Position innehat, da sich ihre Mitgliederschaft zum größeren Teil aus Privatsammler und Meteoritenerzeugern und -händlern zusammensetzt, ihr das Image anhaftet, eine Lobbyorganisation des kommerziellen Handels zu sein
und somit wohl nicht unbedingt viel Gehör finden würde in wissenschaftlichen Diskussionen (zumindest nicht bei denen, die es am meisten anginge),
was allerdings das geringere Problem wäre.
Das größere ist, daß die IMCA vor 3 Jahren einen Kursschwenk in ihrer Politik vollzogen hat hin zu einem appeasement und darüberhinaus zur proaktiven Unterstützung von Maßnahmen, die erkennbar schädlich für das Auffinden neuer Meteorite und die nationale und internationale Forschung sind, sei es bei der Einführung neuer porhibitorischer Gesetze, sei es, in dem sie quasi-polizeiliche Aufgaben übernehmen will, teilweise in vorauseilendem Gehorsam, für die Stellen der betroffenen Länder, die die Befolgung von Meteoritenregularien überwachen sollen und das selbst bei solchen Ländern, die der Einhaltung solcher Regularien keine Bedeutung einräumen.
Insofern ist die IMCA zurzeit für eine Verbesserung in diesem Komplex ungeeignet, solange sie gegen die Interessen ihrer Mitglieder, sei es der private Sammler, sei es der Wissenschaftler, handelt. Vielleicht hat ja der neue Direktor, den wir hier im Forum haben, mehr Fortune, den Laden auf einen meteoritenfreundlicheren Kurs zurückzuführen.

Was man machen könnte, Milly, ist eigentlich nicht so sehr die Frage, sondern wer es machen könnte.

Zurück zum Thema.
Zwar kostet Ansmet schon deutlich mehr als nur die jährliche Einzelzuweisung der NSF,
aber das ist nicht die Frage - da ist jeder Penny gut angelegt, insbesondere wenn man tatsächlich die Kosten dagegenhält, der Unterfangen - grad ist ja schon der nächste Marsrover auf die Reise gebracht worden - die gleichartige Fragestellungen beantworten sollen und es nicht in dem Maße können, wie die Untersuchung der Proben anderer Himmelskörper in irdischen Labors.
Dieser ganze Zinnober ist Wahlkampfgeklingel. Dieser Senator, der ja auch einmal selbst Präsidentschaftskandidat war, ist ja seit Jahren bemüht, vergessen zu machen, daß unter der Regierungszeit seiner Partei der Staatshaushalt seines Landes völlig aus den Fugen geraten ist, indem er sich als eisener Sparer darzustellen versucht. Sei es in der Ablehnung der allg. Krankenversicherung, sei es in dem Kladderadatsch der Erhöhung der geseztl. Schuldengrenze, seis im Fordern nach dem Ausstieg aus den Verträgen für die Entwicklung neuer Kampfflugzeuge, diese mal bestellt hatten und wo die Kosten völlig aussem Ruder, ("trillion"?) und das eben auch vor dem Hintergrund, daß dessen Partei seit Jahren Fundamentalopposition betreibt, aber mit keinen eigenen Vorschlägen aufwarten kann - daher wohl dieser Gag mit den 100 sinnlosesten Forschungsausgaben.
Der andere Senator scheint unbekannt zu sein und nur als Populist aufgefallen zu sein, bspw. mit der Forderung der Todesstrafe für Abtreibungsärzte oder dem Verbot der Ausstrahlung des Filmes "Schindlers Liste", da die dort dargestellte Nacktheit jugendgefährdend sei.

Lustig allerdings, dasse beide ausgerechnet aus Arizona sind, wo ja das größte Nest der Meteoritenleut sitzt.
Vielleicht solltens mal einen von ihren Büros dort hinschicken, damit die denen mal aufschreiben, was ein Meteorit überhaupt ist.

Also alles in allem nicht ernstzunehmen und der Ruf nach "Rettet ANSMET", wie auf der US-List geschehen, wohl etwas übertrieben.
(Mei und zur Not findens halt dann die Japaner und die Chinesen).

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Greg am Dezember 06, 2011, 15:29:22 Nachmittag
Hi,

etwas am Thema vorbei, aber ich persönlich glaube fest daran - wobei ich hierfür keine Fakten habe, mich mit den einzelnen Gesetzen der Bundesstaaten nicht auskenne und es einfach nur ein "Bauchgefühl" ist, was sich schlagartig nach einer Folge der "Meteoriten Männer" bildete  :einaugeblinzel: - dass wir in den nächsten 10 bis 30 Jahren noch einiges von australischen Meteoriten hören und sehen werden.

Auch wenn man Genehmigungen braucht und es alles derzeit nicht lukrativ ist oder gar verboten zu sein scheint und dadurch anscheinend auch nicht betrieben wird, so sind auf diesem Kontinent sicherlich noch viele, sehr viele Meteoriten zu finden. Geoffrey Notkin beschrieb beispielsweise die Bedingungen in der Nullarbor Plain als phantastisch.
Man sollte sich einmal ernsthaft mit den Bestimmungen auseinandersetzen und dann nach dort hin eine Exkursion unternehmen... 
Ja ja, Wunschträume oder Ziele...? :streichel:

Also, sollte ANSMET das Geld ausgehen, die Sahara abgegrast und meteoritisch leer werden oder durch politisch/religiöse Dinge zu gefährlich werden, dann wird man sich wieder besinnen auf den großen roten Kontinent und er wird wie der Phönix aus der Asche und so weiter... :laughing:

Greg  x-02
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Mettmann am Dezember 06, 2011, 16:59:32 Nachmittag
Hi Greg,

daß in Australien die Meteoriten umeinanderliegen und ihrer Aufhebung warten, ist üüüüüüüberhaupt nicht die Frage!

Das weiß man schließlich aus der Statistik, als man da noch suchen durft und wo auch noch institutionelle Suchen durchgeführt wurden.
Weißt, wen wir Chladnis Dir sowas wie den frischen Brachiniten anbieten und dann behaupten, daß es das beste Angebot der Geschichte sei,
dann ist das so, weil halt sonst diese Rarlinge früher nur in Australien gefunden wurden, mehr als in der Antarktis und mehr als in der Sahara pro Fläche/Suchzeit - es ist evident anhand aller raren Klassen, - es gab kein Land vor der Sahara, wo derart viel der exotischsten Klassen gefunden worden war als Australien - evident, daß es das Zeigl dort nicht nur gibt, sondern daß es ein vielversprechendes und besseres Fundgebiet ist, als wohl die allermeisten anderen Wüsten.

NUR es ist politisch unerwünscht, daß Meteorite dort gesucht werden.
Es geht keiner hin, weil er alles dem Schdoooohd abliefern muß, entschädigungslos.

Das ist das einzige Problem! Da haben sich eben Leut an die Spitze der Mettbewegung gesetzt, deren Bestreben es war, aus übertriebener Sorge vermutl. (Auslöser mag der Calcalong Creek gewesen sein), sich die Pfründe zu sichern und alle anderen Finder als sie selber rauszuhalten, in dem sie gesetzlich reglementieren.

Nur das Problem war danach, daß sie selber es eben nicht auf die Reihe gebracht haben und das bis heute nicht, vernünftig Meteorite zu finden.
Es gab zwar drei Expeditionen, aber die letzte ist eben auch bald 20 Jahre her. Wovon das Resultat einer davon, die Euromet-Expedition, halt auch in keinerlei Verhältnis zu den Kosten stand.
Es ist halt dort noch heute so, daß die Verhinderung, daß ein australischer Meteorit, oder auch nur Teil davon, in private Hände fällt, ein höheres Gut ist,
als daß überhaupt ein Meteorit gefunden wird und in die australischen Labs und Staatssammlungen kommt.

Hätte man es vor zehn Jahre rückgängig gemacht, dann hätte man in Australien nun mindestens soviele Mond- und Marsfunde wie im Oman und allerhöchstwahrscheinlich mehr anderer Rarlinge als dort - und somit, selbst wenn man keinen Pfenning für die Beschaffung von Meteoriten ausgeben würd,
unendlich mehr an interessanten Samples in den Instituten völlig kostenfrei, wenn man ein zwei Klassifizstellen angeboten hätte, allein durch das übliche Depositverfahren.

Das alles ist aber nicht erwünscht. Wir sind in Australien auf den Stand der 1860iger Jahre zurückgeworfen (Achtzehnhundert, nicht Neunzehnhundert).
Daher werden wir vermutl. auch in Zukunft nix aus Australien hören, da - es ist letztlich nur eine personelle Frage - momentan halt immer noch dieselben Leute auf den maßgeblichen Positionen sitzten, die seinerzeit den Schlamassel angerichtet haben und nachwievor von der Richtigkeit ihres Tuns überzeugt sind.

Sicherlich, man kann argumentieren, daß diese Meteorite ja nicht weglaufen und die dann eben spätere Generationen ernten sollten.
Nur ich hab da eben meine praktischen Zweifel. Es geht eben die ganze Forschungsstruktur bei den Meteoriten flöten dort unten.
Australien war Meteoritenland nummro zwo auf der Welt vor dem Saharaboom.
Heute haben wir die Situation, daß die Australischen Forschungseinrichtungen so heruntergekommen sind, daß sie kaum in der Lage sind, überhaupt noch einen Meteoriten zu klassifizieren. Such mal die Jahresberichte des Australischen Mettnabels Perth heraus, dort war Zielsetzung im Zwo-Jahres-Plan, die Mettaktivitäten stark zu forcieren - nun und was dann kam, für diesen projektierten Zeitraum - da wurden dann in ganz Australien zwei einzelne Meteorite in diesen zwei Jahren klassifiziert!
Und im Keller hamse noch 300 Funde ihrere früheren Expeditionen, die nach bald 20 Jahren immer noch nicht klassifiziert worden sind!
Ich frag mich dann halt, wo alle Welt über Mittelknappheit klagt, siehst ja daß gar das ANSMET-Programm infrage gestellt wird,
wie die sich das vorstellen - konkurrenzfähig zu privaten Suchen ist naturgegebenermaßen egal wo auf der Welt keine institutionelle Suche - wie sie sich das vorstellen, wenns eh keine Meteoritenfunde dort gibt, wie die jemals überhaupt dann mal die Mittel zusammenkriegen wollen, um Stellen zu schaffen, um wieder Expeditionen machen zu können, um ihre Labs auf vordermann zu bringen ect.?
Nicht? Wie stellen die sich das vor, selbst solche neuen Projekte wie das Feuerkugelnetz, wofür sie Mittel einwerben konnten, später weiterfinanziert zu bekommen? Nicht wahr, Hauptargument für diese Stationen im Förderantrag war, vermöge dieses Netzes neue und meeeehr neue Meteorite finden zu können. Ja bitte was sollen sich die für die Vergabe der Mittel zuständigen Stellen denken, wenn sie als Ergebnis, wie jetzt lesen, ja wir haben zwar etlich garantierte Dropper fotografiert und trianguliert - aber in 90% dieser Fälle hattmer keine Zeit suchen zu gehen.

Weißt Greg, nicht daß Landstriche abgeerntet wären, nicht der private Sektor ist das Problem,
diese paradiesischen Zuständ, der 2000er, wo die Sammler wie die Forscher all diese sensationellen Neufunde hereinbekommen haben und im Vgl zu den früheren Jahrhunderten fast zum Nulltarif - das könnt 20 Jahre lang noch so weitergehen.
Es wird nur eben in vielen Ländern einfach unterbunden, weil fachfremde Beamte und weil einzelne Meteoritenforscher in diesen Ländern, es schlicht und einfach verbieten lassen.

Für Australien seh ich keine Hoffnung, wenn das MetSoc-Treffen in Perth ähnlich scheitert wie der MetSoc-Sahara-Workshop,
dann werden wir keine nennenswerten Funde mehr zu unseren Lebzeiten in Australien erleben.

Es ist keine wissenschaftliche Frage, keine Begrenzung durch die Natur, noch eine Frage des Unwillens oder der mangelnden Kooperationsbereitschaft der Privaten - es ist eine politische Entscheidung auf Seiten einzelner Mettforschers/kuratoren in jenen Ländern.

Und das Gefährliche ist, die Welt würde sich auf völlig gleiche Weise weiterdrehen, selbst wenn die komplette Weltmeteoriterei vollständig vor die Hunde gehen würde - es würde eigentlich niemand bemerken.
Niwwa? Wemmer z.B. eine solche Situation hätten, daß einzelne Wissenschaftler, sagen wir, die universitäre Krebsforschung oder die Halbleitertechnik in ihrem Land willentlich oder unwissentlich gegen die Wand fahren würden, gäbs einen Riesenaufschrei und entsprechende Konsequenzen.
Aber Meteorite - so grundlegend die Erkenntnisse, die wir über unz und das Wöltall aus ihnen auf diese noch dazu so einfache und billige Weise gewinnen, auch sind - es ist eine Orchideennische im Wissenschaftsbetrieb.
Niemand wird das Verschwinden der Mets und ihrer Erforscher bemerken.

 :weissefahne:
Mettmann

PS: Sodala, das muß aber nun bis zum nexxten Frühjahr reichen.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Greg am Dezember 06, 2011, 18:58:11 Nachmittag
Hi Mettmann,

leider ist deine Argumentation inhaltlich schlüssig. Leider, weil es schade für uns Meteoriten-Liebhaber ist.
Sofern der Umgang mit den Meteoriten dort wirklich so frustrierend ist, was ich nicht beurteilen kann. Außer deinen Stellungnahmen habe ich bzgl. australischen Meteoritenangelegenheiten groß keine weiteren Infos. Habe auch nicht danach gesucht, weil es letztlich für mich nicht relevant war.

Es ist sehr schade, wenn von seiten eines Staates nur negatives Interesse an solchen Himmelssteinen liegen sollte.

Hier im Forum hat sich mal jemand aus Australien angemeldet. Ich glaube, er hat geschrieben (bin mir aber nicht sicher; kann auch wer anders gewesen sein), dass es in Australien zwischen den Bundesländern Unterschiede gibt und es an manchen Orten niemanden stört und erlaubt sei. Letztlich erscheint ist es mir unklar, was wo dort erlaubt, geduldet oder nicht erlaubt ist.
Wie auch immer; dies muss und kann wahrscheinlich hier nicht geklärt werden. Ich glaube einfach, dass, falls der Sahara-Bereich wirklich zukünftig weniger bis sehr wenig Material hergeben sollte (was relativ ist) und die Sammlerschaft nicht kleiner, sondern sogar noch größer werden sollte, sich auf einem so riesigen, aber dünn besiedelten Kontinent wie Australien, wo die Leute tendentiell eher locker und freizeitorientiert sind, Möglichkeiten finden lassen, auch auf legalem Wege.

Vielleicht nehmen wir uns oder die Meteorite auch zu wichtig und in 10-20 Jahren interessiert das Ganze auch hier niemanden mehr? Vielleicht wird aber auch in 10 Jahren ein riesiges Eisenstreufeld mit super tollen Eisenstücken irgendwo im westaustralischen-Outback gefunden, was einen Hype auch bei den Australiern auslöst und ein anderes Denken bewirkt. Wer weiß?  :w-or:

Greg  :hut:
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: MilliesBilly am Dezember 06, 2011, 19:40:06 Nachmittag

Wer es machen soll?

Ich skizziere mal ein bislang noch völlig fiktives Procedere am Beispiel Australien.

Es erscheint eine glänzend gemachte, in internationaler Zusammenarbeit "privat" + "professionell" erarbeitete Monographie, irgendeinem der berühmten australischen Meteoriten gewidmet.

Man nimmt's Büchlein zum Anlass und schickt's an die bekannten australischen Sammler/Händler und natürlich an die entsprechenden Museen/Institute/Bibliotheken/Labors mit Bitte um Feedback; dann auch an zuständige Regierungsstellen, sowohl regional als auch nach Canberra (zusammen mit dem, voraussichtlich positiven, Feedback).

Man führt explizit aus, wie diese Publikation aus der gedeihlichen, beiden Seiten förderlichen Kooperation privat/professionell entstanden ist und zeigt des weiteren die Perspektiven auf, die sich beidseits eröffnen würden, würde die restriktive Gesetzgebung gelockert oder gar suspendiert. So könnte man vorschlagen, von jedem neu gehunteten Meteoriten nach Klassifikation einen angemessen definierten Anteil den einschlägigen Forschungs-/Museumsinsitutionen des Landes zu überlassen; die oben angenommene Publikation zu einer repräsentativen Reihe auszubauen; anbieten, sich bei der privaten Suche mit den entsprechenden Spezialisten des Landes zusammenzutun (was eh sinnvoll wäre) etc.

Dieses Schreiben müsste von unterstützenden Statements möglichst prominenter internationaler Meteoritizisten begleitet sein, namentlich professioneller - sind ja schließlich nicht alles Holzköpp. Und natürlich auch von positiven Empfehlungen der beiden genannten Vereinigungen MetSoc und IMCA - auch wenn die selber nicht aktiv werden, könnten sie dennoch bereit sein, wenigstens pro zu optieren.

So, oder so ähnlich.


 



Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: speul am Dezember 06, 2011, 20:28:53 Nachmittag
Zitat
Man führt explizit aus, wie diese Publikation aus der gedeihlichen, beiden Seiten förderlichen Kooperation privat/professionell entstanden ist und zeigt des weiteren die Perspektiven auf, die sich beidseits eröffnen würden, würde die restriktive Gesetzgebung gelockert oder gar suspendiert. So könnte man vorschlagen, von jedem neu gehunteten Meteoriten nach Klassifikation einen angemessen definierten Anteil den einschlägigen Forschungs-/Museumsinsitutionen des Landes zu überlassen; die oben angenommene Publikation zu einer repräsentativen Reihe auszubauen; anbieten, sich bei der privaten Suche mit den entsprechenden Spezialisten des Landes zusammenzutun (was eh sinnvoll wäre) etc.

Polemikmodus an:
klingt gut, kann man nur hoffen das die australische Legislative schneller als die deutsche ist, denn auch hierzulande weiß man seit reichlich einem, oder sind mittlerweile zwei Jahrzehnten, daß die Sommerzeit keine Energie spart, viel kostet, gesundheitlichen Streß bedeutet usw, aber trotzdem bleibt sie bestehen
Polemikmodus aus

speul, frustriert
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: MilliesBilly am Dezember 06, 2011, 20:50:55 Nachmittag
Zitat
Man führt explizit aus, wie diese Publikation aus der gedeihlichen, beiden Seiten förderlichen Kooperation privat/professionell entstanden ist und zeigt des weiteren die Perspektiven auf, die sich beidseits eröffnen würden, würde die restriktive Gesetzgebung gelockert oder gar suspendiert. So könnte man vorschlagen, von jedem neu gehunteten Meteoriten nach Klassifikation einen angemessen definierten Anteil den einschlägigen Forschungs-/Museumsinsitutionen des Landes zu überlassen; die oben angenommene Publikation zu einer repräsentativen Reihe auszubauen; anbieten, sich bei der privaten Suche mit den entsprechenden Spezialisten des Landes zusammenzutun (was eh sinnvoll wäre) etc.

Polemikmodus an:
klingt gut, kann man nur hoffen das die australische Legislative schneller als die deutsche ist, denn auch hierzulande weiß man seit reichlich einem, oder sind mittlerweile zwei Jahrzehnten, daß die Sommerzeit keine Energie spart, viel kostet, gesundheitlichen Streß bedeutet usw, aber trotzdem bleibt sie bestehen
Polemikmodus aus

speul, frustriert

Kann man schlecht vergleichen. Die Sommerzeit gilt Eu-weit und die Abschaffung wäre daher ungleich komplizierter; zudem ist es in der Öffentlichkeit ein flächendeckendes Thema mit unzähligen Interessen, Pros und Contras.

Das exotische Meti-Thema, da würden u.U. ein paar gezielte Interventionen wie oben beschrieben ausreichen, und das (vorerst mal) in nur einem Land. Ist potentiell weitaus einfacher.


Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: gsac am Dezember 06, 2011, 21:18:02 Nachmittag
Das exotische Meti-Thema, da würden u.U. ein paar gezielte Interventionen wie oben beschrieben
ausreichen, und das (vorerst mal) in nur einem Land. Ist potentiell weitaus einfacher.

Die Idee als solche ist grundgut, Milly! Freilich wird es potenziell an den Leuten scheitern, die
eine vermutlich zementierte Meinung haben, so lange diese Leute noch in Amt und Würden sind
und einen nicht unmaßgeblichen Einfluß auf die Legislative haben. Namen müssen wir hier nicht
nennen im öffentlichen Forum, das kann jeder für sich selbst leicht recherchieren.

Alte Wunden - Calcalong Creek! - und sicherlich auch Verkrustungen und Verhärtungen in den
persönlichen Sichtweisen im Laufe der Jahre. Man muß gar nicht weit schauen - diese Haltung
findet sich selbst in Europa. Auch hier keine Namen, aber mindestens mal zwei, drei Direktoren
bedeutender Museen, die einen gewissen Einfluss haben (und geltend machen könnten), fallen
einem dazu auch ein, die einen eher restriktiven Kurs fahren.

Ich setze da eher 1. auf den Zahn der Zeit und die Tatsache, daß alle ersetzbar sind, sowie im
konkreten Fall auch 2. ziemlich konkret auf das vorgesehene MetSoc-Meeting in Australien, das
hoffentlich, gerade dort vor Ort, einen Umdenkungsprozess einleiten könnte. Was man selber als
MetSoc-member dazu beitragen kann? Eine gut formulierte Petition unterschreiben, die rechtzeitig
eingereicht und zum Thema gemacht wird. Die IMCA halte ich nach den Beobachtungen der letzten
ein, zwei Jahre für eher ungeeignet, so einen möglichen Prozeß positiv zu begleiten oder erst recht
zu beschleunigen. Aber auch da kommen neue Leute ans Ruder bzw. sind schon, und auf die kann
und sollte man dann auch setzen! Die müssen sich freilich erst bewähren und auch durchsetzen!

Was man immer nur zuletzt aufgeben darf, ist: ... die Hoffnung!

Alex  
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: MilliesBilly am Dezember 06, 2011, 23:37:04 Nachmittag
Freilich wird es potenziell an den Leuten scheitern, die
eine vermutlich zementierte Meinung haben

gsac, übernehmen Sie. Sollten Sie gefasst werden, werden wir leugnen, Sie zu kennen.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: gsac am Dezember 06, 2011, 23:42:44 Nachmittag
Freilich wird es potenziell an den Leuten scheitern, die
eine vermutlich zementierte Meinung haben

gsac, übernehmen Sie. Sollten Sie gefasst werden, werden wir leugnen, Sie zu kennen.


"Round up the usual suspects!"  :belehr:
http://www.youtube.com/watch?v=5kiNJcDG4E0
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: MilliesBilly am Dezember 06, 2011, 23:50:59 Nachmittag
Freilich wird es potenziell an den Leuten scheitern, die
eine vermutlich zementierte Meinung haben

gsac, übernehmen Sie. Sollten Sie gefasst werden, werden wir leugnen, Sie zu kennen.


"Round up the usual suspects!"  :belehr:
http://www.youtube.com/watch?v=5kiNJcDG4E0

Diese Nummer hier (http://www.humboldt-innovation.de/projects/HumboldtInnovation/static/custom/image/EC_TUT_Marken16.jpg) wäre die Alternative ...
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: gsac am Dezember 07, 2011, 00:05:38 Vormittag
Freilich wird es potenziell an den Leuten scheitern, die
eine vermutlich zementierte Meinung haben

gsac, übernehmen Sie. Sollten Sie gefasst werden, werden wir leugnen, Sie zu kennen.


"Round up the usual suspects!"  :belehr:
http://www.youtube.com/watch?v=5kiNJcDG4E0

Diese Nummer hier (http://www.humboldt-innovation.de/projects/HumboldtInnovation/static/custom/image/EC_TUT_Marken16.jpg) wäre die Alternative ...


Nein, mit so einem läßt man sich nicht ein - da muß man gleich "STOP".....
http://www.youtube.com/watch?v=vyapiXSA3Ag
PS: bei dem hier gibt´s das passende Schild dazu, und der ist von wo..??? GENAU!!!  -->> Ebay!  :eek:
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: MilliesBilly am Dezember 07, 2011, 00:24:53 Vormittag
"STOP"

Definitiv das Ende, (http://www.kensfi.com/wp-content/uploads/2009/12/end_internet_1.jpg) sozusagen, um aufs Thema zurückzukommen: der ultimative Südpol ...

... guuds Nächtle allerseits.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Dezember 17, 2011, 22:22:22 Nachmittag
14.12.2011

Antarctic centennial

100 Jahre nach Amundsens historischer Leistung ( http://explorersweb.com/sitemedia/images/20111215xroald_amundsen.jpg )
werden die ersten 15 Meteoriten der neuen Saison gefunden

http://humanedgetech.com/expedition/ansmet2012/

Der erste neue Fund: http://www.humanedgetech.com/expedition/ansmet2012/images/Dec14%20First%20collection.JPG
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 23, 2012, 18:08:22 Nachmittag
Nun ist die Suchsaison 2011/2012 praktisch beendet.

Resümee der Suche:

302 Meteoriten (insgesamt jetzt mehr als 20.000 Funde seit Beginn des ANSMET-Programms)

Weniger Funde als in den letzten Jahren, aber mehr Masse und mehr Achondrite
(vermutlich vor allem HEDs).

http://www.space.com/14316-hundreds-meteorites-antarctica-scientists.html

 :hut:

Martin
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am November 16, 2012, 14:43:30 Nachmittag
In Kürze beginnt wieder eine ANSMET-Suchaktion

http://www.earthmagazine.org/article/down-earth-antarctic-meteorite-hunters

Zitat
This year, two separate teams are exploring different locations. One is a scout team headed out to explore a handful of ice fields around the Robison and Amundsen glaciers, and the other is conducting a systematic search of ice fields near Larkman Nunatak and the Grosvenor Mountains.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Dezember 06, 2012, 13:30:23 Nachmittag
Die ANSMET 2012/2013 Field Season hat begonnen und man wird wohl in Kürze mit der eigentlichen Meteoritensuche beginnen.

Mit dabei ist dieses Mal auch  Dr. Meenakshi Wadhwa von der Arizona State University

Hier können die Ereignisse wieder täglich verfolgt werden:

http://artscilabs.case.edu/ansmet/
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Dezember 16, 2012, 12:29:07 Nachmittag
Die ersten zwei Funde (OC) wurden gemacht:

http://artscilabs.case.edu/ansmet/wp-content/uploads/2012/12/Picture1-760x1024.jpg

Na, wer verbirgt sich hinter der Maske? Man beachte die Körperhaltung....

http://artscilabs.case.edu/ansmet/2012/12/16/two-meteorites-recovered-by-the-reconnaissance-team/
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Hungriger Wolf am Dezember 16, 2012, 18:13:27 Nachmittag
Hallo Martin!

Zitat
Na, wer verbirgt sich hinter der Maske? Man beachte die Körperhaltung....

Es könnte Dr. Katherine Joy, mit dem neu gefundenen Meteorit sein (Photo)!  
http://artscilabs.case.edu/ansmet/wp-content/uploads/2012/12/Picture1-760x1024.jpg (http://artscilabs.case.edu/ansmet/wp-content/uploads/2012/12/Picture1-760x1024.jpg)

http://en.gravatar.com/khjoy#pic-1 (http://en.gravatar.com/khjoy#pic-1)

Grüsse  x-10
Achim
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: speul am Dezember 16, 2012, 18:24:57 Nachmittag
Zitat
That team consists of…..
 •Jim Karner, from Case Western Reserve University (field team leader)
 •Shaun Norman,  from Twizel, NZ  (mountaineer)
 •Andrew Beck, from the Smithsonian Institution
 •Tom Sharp,  from Arizona State University
 •Marianne Mader,  from the University of Western Ontario
 •Rob Coker,  from NASA Marshall Space Flight Center
 •Mini Wadhwa,  from Arizona State University
 •Stan Love,  from NASA Johnson Space Center.

also eher nicht
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 15, 2013, 18:14:55 Nachmittag
Hier habe ich einmal einen Überblick über die vorläufige Fundbilanz der aktuellen ANSMET-Suche (Reconnaissance Team und Systematic Team) erstellt.
Leider wird insgesamt recht wenig über die eigentlichen Funde berichtet.
Auch Fotos der gefundenen Exemplare (siehe links unten) gibt es nur wenige zu sehen.
Quelle: http://artscilabs.case.edu/ansmet/

10.1.13 Recon Team
Zitat
there is not a lot of meteorite action to report

7.1.13 Systematic Team
Zitat
We spent the morning pulling flags from the moraine and along the way we found several new meteorites.

5.1.13 - 6.1.13 Recon Team
Zitat
We are glad that fourteen meteorites were recovered yesterday, and one beautiful large carbonaceous chondrite today.

4.1.13 Recon Team
Zitat
We managed to collect 15 meteorites (see the photo of one of our finds on the blue ice), which is the recon team’s best day count so far, including one or two rarer carbonaceous chondrite types.
http://artscilabs.case.edu/ansmet/wp-content/uploads/2013/01/Recon-team-find-4th-Jan-2013-300x212.jpg

2.1.13
Zitat
So far, we (the recon team) have collected thirty three meteorites in total.

1.1.13 Recon Team
Zitat
On the ice we searched yesterday we found 8 meteorites and another 6 today

1.1.13 Systematic Team
Zitat
Today, we went out searching the blue ice again on our snowmobiles and were rewarded with 12 meteorites

1.1.13 Systematic Team
Zitat
To date, we’ve collected a total of ~230 meteorites with many samples larger than a grapefruit (see photo of one of the largest samples collected so far)!

29.12.12 Recon Team
Zitat
Although we weren’t able to move to our new field area as hoped today, we did get out to search on the blue ice and were rewarded by finding six meteorites.

29.12.12 Systematic Team
Zitat
We collected 44 meteorites today, the most we have collected in a single day this year!

28.12.12 Systematic Team /Main Team
Zitat
We found and marked 15 meteorites and decided to quickly collect them before returning to camp. As we collected, people kept finding more meteorites. The best of all was a beautiful black and shiny sample that may be an achondrite. By the time we were done, our Christmas morning had given us 19 meteorite presents

28.12.12 Recon Team
Zitat
We heard good news from the main team though that they have now got about a hundred meteorites so far

26.12.12 Systematic Team /Main Team
Zitat
Yesterday the mileage seemed especially worth it: we got 15 new meteorites, some of which weighed over a kilogram.)

25.12.12 Recon Team
Zitat
We collected the two meteorites that we had found a few days back

24.12.12 Systematic Team /Main Team
Zitat
We spent the day searching a previously unsearched portion of an ice field near camp, and were rewarded with 6 new meteorites
http://artscilabs.case.edu/ansmet/wp-content/uploads/2012/12/Pic11-300x225.jpg

23.12.12 Systematic Team /Main Team
Zitat
We found some early presents today out on the ice – 9 meteorites!

21.12.12 Recon Team
Zitat
One meteorite was found yesterday, and another today.

20.12.12 Systematic Team /Main Team
Zitat
We collected 5 samples on blue ice and another 3 in a moraine which are areas of concentrated sediment deposition at the end or side of glacial ice. At the end of the day we came home with some interesting meteorites that are unlike those we have seen so far this year. The team tentatively classified one sample, shown in the attached picture, as a carbonaceous chondrite.
http://artscilabs.case.edu/ansmet/wp-content/uploads/2012/12/22610-300x160.jpg

29.12.12 Systematic Team /Main Team
Zitat
This was a very successful search for the ANSMET Team. I found my first ever meteorite, an ordinary chondrite about 5 cm long and 4 cm wide. Others on the team found similar stones. However, the big find of the day was a very large meteorite that was visible from about 100 meters away. Stan, who was searching along the edge of the row, found this monster. It is about the size of a honeydew melon, and isn’t far the largest sample found this year.
http://artscilabs.case.edu/ansmet/wp-content/uploads/2012/12/P1020304.jpg

18.12.12  Systematic Team /Main Team
Zitat
Today we found some meteorites!
http://artscilabs.case.edu/ansmet/2012/12/18/a-most-wonderfuld-day-of-days/attachment/22615/
http://artscilabs.case.edu/ansmet/wp-content/uploads/2012/12/22615.jpg

17.12.12 Recon Team
Zitat
The reconnaissance team did a meteorite search in Scott Glacier yesterday. It took one hour commuting drive by snowmobile to get there. The weather was just beautiful without wind. We found three meteorites in the morning and two in the afternoon. One looked liked it might be chondritic with an unusual fusion crust with lots of vesicles, but beautiful mm-sized chondrules were visible in the exposed interior.
http://artscilabs.case.edu/ansmet/2012/12/17/more-meteorites-found-yesterday-and-snowing-today/olympus-digital-camera-5/

16.12.12 Recon Team
Zitat
After two hours passed since we started, we found the first meteorite which is about 6 cm across, covered by a dark chocolate brown shiny fusion crust (the first picture). All of us were excited about the recovery of the first meteorite on the very first day of our mission. In the afternoon, the second meteorite, about 8 cm across with a brown fusion crust was recovered on the different blue ice field. Both of them are likely ordinary chondrites
http://artscilabs.case.edu/ansmet/2012/12/16/two-meteorites-recovered-by-the-reconnaissance-team-2/olympus-digital-camera-4/

 :hut:

Martin
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Februar 02, 2013, 11:20:48 Vormittag
Joy for Dr. Joy

http://www.manchester.ac.uk/aboutus/news/display/?id=9469

Zitat
Dr Katherine Joy, who is based in the School of Earth, Atmospheric and Environmental Sciences, has been awarded the 2013 Winton Capital Award for her pioneering work on lunar meteorites and rocks brought back by the Apollo astronauts.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am April 26, 2013, 13:49:45 Nachmittag
Der dänische Geologe Jesper Holst vom Geologischen Museum der Universität Kopenhagen war ein Mitglied der ANSMET Suchtruppe

Hier einige seiner Bilder:

Foto 1 (http://universitypost.dk/files/universitetsavisen.dk/imagecache/1000x/pictures/antarktis-_jesper_team.jpg)

Foto 2 (http://universitypost.dk/files/universitetsavisen.dk/imagecache/1000x/pictures/antarktis_-_jesper_liggende.jpg)

Foto 3 (http://universitypost.dk/files/universitetsavisen.dk/imagecache/1000x/pictures/antarktis_-_jesper_finder_meteorit.jpg)

Quelle (http://universitypost.dk/article/photo-story-antarctica-meteorite-hunt)
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am August 31, 2013, 10:42:37 Vormittag
Neue antarktische ANSMET-Meteorite im MetBull

Alle Einträge zu den interessanteren Funden sind vorbildlich reich bebildert.

LINK (http://www.lpi.usra.edu/meteor/metbull.php?sea=*&sfor=names&ants=&falls=&valids=&stype=contains&lrec=50&map=ge&browse=&country=Antarctica&srt=name&categ=All&mblist=All&rect=&phot=&snew=2&pnt=Normal%20table&dr=&page=5)

LINK (http://curator.jsc.nasa.gov/antmet/amn/amnaug13/AMNFall2013.pdf)
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am August 31, 2013, 12:23:01 Nachmittag
Hier auch noch einmal der prächtige 4,86 kg schwere

Larkman Nunatak 12002 (CV3) (http://www.lpi.usra.edu/meteor/metbull.php?code=57804)

in situ

FOTO (http://artscilabs.case.edu/ansmet/wp-content/uploads/2013/08/22620-1024x768.jpg)
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Andyr am August 31, 2013, 19:04:07 Nachmittag
Hier auch noch einmal der prächtige 4,86 kg schwere

Larkman Nunatak 12002 (CV3) (http://www.lpi.usra.edu/meteor/metbull.php?code=57804)

in situ

FOTO (http://artscilabs.case.edu/ansmet/wp-content/uploads/2013/08/22620-1024x768.jpg)

Wow :wow: :lechz: Der könnte auf dem ersten Blick glatt als Allende durchgehen.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am November 27, 2013, 16:15:30 Nachmittag
ANSMET Season 2013-2014

Es geht bald wieder los. Dieses Mal geht es mit nur einem Team wieder auf die Miller Range Eisfelder.
Im Fokus stehen dabei das nördliche und vor allem das südliche Eisfeld

Miller Range Icefields, Beardmore Region (http://artscilabs.case.edu/ansmet/wp-content/uploads/2013/10/8-MIL-MillerRangeAllYears.jpg)

LINK (http://artscilabs.case.edu/ansmet/)

Zitat
For the 2013-2014 field season,  ANSMET is planning a return to the Miller Range icefields.  Last visited in 2011-2012, these icefields have been visited six times previously, yielding over 2300 specimens and including many rare types such as martian and lunar meteorites. There are three large blue ice areas informally called the Miller Range “North”, “Middle” and “South” icefields, as well as many smaller peripheral icefields where meteorites have been found.

The main focus for the 2013-2014 field season will be the South icefield, large areas of which remain to be searched. However, as in the 2011 field season, we plan to start at the north end of the Miller Range.  Our efforts to search several of the blue ice areas in the north end were hampered by snow cover in 2011,  so we’ll try again by landing there first.  After about a week we’ll then traverse uphill and southward to the South icefield, and set up camp to spend the remainder of the season systematically searching.

ANSMET is fielding only a single team this year;  some modest reconnaissance flights may also take place both before and after the field season. Currently most ANSMET field party members are departing from the US in late November. They should get to McMurdo in the first few days of December and  Deployment into the field is planned about a week after that,  with most of the crew returning to the “civilized world” in the third week of January.

Thanks, David!
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Februar 09, 2014, 20:40:22 Nachmittag
Ein kleines Resumée der 2013/ 2014 Field Season in Zitaten und Bildern

24.1.14

Zitat
there is an entire flatbed Delta with just our little meteorite box on top! It’s interesting to think that those 333 specimens are the whole reason for all of this work

FOTO (http://artscilabs.case.edu/ansmet/wp-content/uploads/2014/01/P1040469-blog-640x480.jpg)


21.1.14

Zitat
“We are stardust, we are golden, we are billion year carbon….”? I find myself humming it a lot when I’m working late in the lab and I was singing it on the skidoo after we found several meteorites that looked like carbonaceous chondrites to some of the experts in our group.

Zitat
A small carbonaceous chondrite, about the size of your last thumb nuckle, with a characteristic  ”breadcrust” texture fusion crust.

FOTO (http://artscilabs.case.edu/ansmet/wp-content/uploads/2014/01/image151.jpg)


19.1.14

Zitat
Camp from above

FOTO (http://artscilabs.case.edu/ansmet/wp-content/uploads/2014/01/image148.jpg)

Zitat
331 Number of meteorites collected by the team this year. The most meteorites collected by ANSMET in one season is about 1200.

Zitat
The proceeds of a 47 meteorite day

FOTO (http://artscilabs.case.edu/ansmet/wp-content/uploads/2014/01/image146.jpg)


17.1.14

Zitat
Today was a highly productive day of meteorite hunting, and we’ve now found over 300 specimens! We collected several beautiful achondrites, one of which is particularly intriguing and has gotten all of the ANSMET team especially excited.

15.1.14

Zitat
They report a total of about 250 meteorites so far, and expect to have more than 300 when they’re done.   That’s lower than average for a season but given the difficulties in getting the full crew out there,  it’s a pretty good haul.

Zitat
We found a large iron meteorite yesterday that was especially exciting, not only because of its perfect condition, large size (maybe 9 pounds!) and awe-inspiring beauty, but because of the amazing information that it holds.
the team with the big iron meteorite

FOTO (http://artscilabs.case.edu/ansmet/wp-content/uploads/2014/01/image139.jpg)

Zitat
Barb with a beautiful large meteorite, one of several unusually large individuals we found today – 13 meteorites but in mass it was a good haul!

FOTO (http://artscilabs.case.edu/ansmet/wp-content/uploads/2014/01/image138.jpg)

13.1.14

Zitat
Despite about 50% snow coverage of the ice field, we ended up collecting 48 meteorites today – our daily best so far!

7.1.14

Zitat
We’ve now had three days searching, finding, and collecting meteorites. We have seven more from this afternoon, and found several others this morning in our “home” moraine

Zitat
Meteorite in a moraine (glacial deposit of terrestrial rocks). Can you spot it? Hint: it is to the right of the flagpole.

FOTO (http://artscilabs.case.edu/ansmet/wp-content/uploads/2014/01/image124.jpg)

6.1.14

Zitat
37 meteorites were collected this day, including two probable achondrites that present the hope for amazing findings.

Zitat
Taking pride in the smallest find of the day

FOTO (http://artscilabs.case.edu/ansmet/wp-content/uploads/2014/01/image15.jpg)

5.1.14

Zitat
John with meteorite

FOTO (http://artscilabs.case.edu/ansmet/wp-content/uploads/2014/01/image1.jpg)
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 02, 2015, 08:51:31 Vormittag
“Who wants to spend 35 days living in a 9 foot by 9 foot area with (in many cases) a complete stranger?” (http://caslabs.case.edu/ansmet/2015/01/02/life-in-a-9-by-9-area/)

I do !

163 Funde bisher (2014/ 2015) ...

Ich wünsche euch allen ein glückliches und gesundes neues Jahr!

(http://www.animated-smileys.com/emoticons/animated-smileys-new-years-eve-081.gif)
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Dezember 20, 2015, 18:39:40 Nachmittag
ANSMET 2015 / 2016 Field Season

Nach zwei Tagen mit ersten Suchaktivitäten unter einer sommerlich warmen Antarktissonne wurden bisher 15 Meteorite gefunden. Morgen wird zum ersten Mal ganztäglich gesucht.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: majjoo am Dezember 21, 2015, 09:34:29 Vormittag
Das ist ein wirklich tolles Ergebnis und ich wünsche den Suchern noch viele weitere Funde
 x-09
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Sikhote am Dezember 21, 2015, 10:46:47 Vormittag
Das ist ein wirklich tolles Ergebnis und ich wünsche den Suchern noch viele weitere Funde
 x-09

Ja, super, und das ohne Schneemobile! Ich hätte gedacht, dass dann kaum was gefunden werden kann, weil das Suchgebiet recht groß ist und wenn man zu Fuß unterwegs ist, kann man sich aus Sicherheitsgründen nicht so weit vom Lager entfernen, oder denken die Russen da anders? Auf jeden Fall: Toi, toi, toi.

Sigrid
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Dezember 21, 2015, 14:59:55 Nachmittag
Ja, super, und das ohne Schneemobile! Ich hätte gedacht, dass dann kaum was gefunden werden kann, weil das Suchgebiet recht groß ist und wenn man zu Fuß unterwegs ist, kann man sich aus Sicherheitsgründen nicht so weit vom Lager entfernen, oder denken die Russen da anders? Auf jeden Fall: Toi, toi, toi.

Sigrid

Liebe Sigrid,

ich vermute, dein Beitrag bezieht sich auf die normalerweise erst morgen beginnende Suche der Uralischen Föderalen Universität.

Kurz zusammengefasst, die Amerikaner (ANSMET) haben Schneemobile, die Russen nicht.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Sikhote am Dezember 21, 2015, 18:25:04 Nachmittag
Ja, stimmt, ich meinte die Russen, danke für die Richtigstellung und Deine fortlaufenden Informationen, Martin.

 :danke: Sigrid

p.s. Hoffendlich ist die russische Expedition ähnlich erfolgreich.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 01, 2016, 20:22:38 Nachmittag
Zwischenstand:

Am Neujahrstag hat die ANSMET-Suchmannschaft bereits mehr als 200 Meteorite gefunden.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 04, 2016, 15:33:39 Nachmittag
Inzwischen wurden mindestens 114 weitere Meteorite gefunden, davon allein heute 68 Exemplare. Bei einem Exemplar handelt es sich offenbar um einen möglichen Pallasiten.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 05, 2016, 15:10:13 Nachmittag
Die Inventarisierung (http://caslabs.case.edu/ansmet/files/2016/01/image2-1.jpg) nach drei Wochen im Suchgebiet ergab heute die Anzahl von 361 Meteoriten. Hier das Exemplar 23000. (http://caslabs.case.edu/ansmet/files/2016/01/image1-3.jpg)
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 06, 2016, 18:55:38 Nachmittag
Nachdem es bei der Inventur gestern doch nur 351 Exemplare waren, sind es mit den 41 Funden von heute nun 392 Exemplare insgesamt.

What a Ski-Doo can do!
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 09, 2016, 15:44:38 Nachmittag
Heute wurde vom ANSMET Team ein Exemplar (OC) in der Größe eines Basketballs gefunden.  :super:
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Sikhote am Januar 09, 2016, 15:51:40 Nachmittag
Super,
gibt es davon auch ein Bild?

Grüße
Sigrid
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 09, 2016, 16:25:46 Nachmittag
Mir ist bisher keines bekannt. Fotos, d.h. viele Daten, aus der Antarktis über das Satellitentelefon nach Hause zu schicken wird nicht immer sofort erledigt. Vor allem dann, wenn man müde ist und mit den gefrorenen Fingern die Tasten nicht mehr bedienen kann.  (http://theshaveden.com/forums/smilies/smiley_freezing.gif) Mal ein paar Tage abwarten...
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Allende am Januar 09, 2016, 21:54:37 Nachmittag
Dann hat sich die ANSMET-Suche ja schon recht ordentlich gelohnt.  :super:

Hut ab  :hut:
Allende
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 11, 2016, 17:14:23 Nachmittag
Aktueller Zwischenstand von heute: mehr als 450 Exemplare.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 15, 2016, 16:25:03 Nachmittag
Aktueller Zwischenstand nach einer Pause von mehreren Tagen aufgrund schlechten Wetters: mehr als 500 Meteorite
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 29, 2016, 19:14:32 Nachmittag
Insgesamt wurden in dieser Saison offenbar 569 Exemplare gefunden.

Im Rahmen der heutigen Science Friday Sendung berichtet Nina Lanza (von der Space and Remote Sensing group im Los Alamos National Lab in Los Alamos, New Mexico) über die Erfahrungen während der sechswöchigen ANSMET-Meteoritensuche in der Antarktis.

Die Sendung müsste heute eigentlich ab 20.00 Uhr live HIER (http://www.sciencefriday.com/listen/) zu hören sein. Sie kann aber später noch aus dem Archiv 'nachgehört' werden.

Als appetizer HIER (https://w.soundcloud.com/player/?url=https%3A//api.soundcloud.com/tracks/244298507%3Fsecret_token%3Ds-f156n&color=ff5500&inverse=false&auto_play=false&show_user=true) eine 'Antarktis-Atmo' über einen 'coolen' (d.h. hier möglichen Howarditen) Fund

Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Februar 16, 2016, 22:04:06 Nachmittag
Eine vor dem Hintergrund der Meteoritensuche in der Antarktis interessante Gratislektüre:

A potential hidden layer of meteorites below the ice surface of Antarctica

G. W. Evatt, M. J. Coughlan, K. H. Joy, A. R. D. Smedley, P. J. Connolly, I. D. Abrahams

Nature Communications 7,
Article number: 10679

PDF (http://www.nature.com/ncomms/2016/160216/ncomms10679/pdf/ncomms10679.pdf)

Supplementary information (PDF) (http://www.nature.com/ncomms/2016/160216/ncomms10679/extref/ncomms10679-s1.pdf)
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am November 16, 2016, 00:28:27 Vormittag
Dank einer kürzlich erneut unterschriebenen Vereinbarung wird ANSMET mindestens eine weitere Dekade fortgesetzt.   :super:

"NASA, the National Science Foundation (NSF) and the Smithsonian Institution (SI) recently renewed their agreement to search for, collect and curate Antarctic meteorites in a partnership known as ANSMET—the Antarctic Search for Meteorites Program. The signing of this new joint agreement advances the program for an additional decade, replacing an earlier agreement signed in 1980."

LINK (https://www.nasa.gov/feature/science-from-the-sky-nasa-renews-search-for-antarctic-meteorites)

Aktuell laufen die Vorbereitungen für die bald beginnende 2016-2017 Season.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 09, 2017, 15:57:15 Nachmittag
ANSMET 2016/2017

Gestern und vorgestern wurden die ersten, meist kleineren Meteorite gefunden, darunter auch ein seltenes 'antarktisches Eisen'.
Eine systematische Suche konnte offenbar erst seit dem 07.01.17 durchgeführt werden.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 18, 2017, 19:29:02 Nachmittag
Im Verlauf der kurzen diesjährigen Suchaktion wurden bis heute über 200 Exemplare gefunden.
Darunter befinden sich auch einige kohlige Chondrite.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 19, 2017, 16:23:27 Nachmittag
Die verkürzte ANSMET Meteoritensuche 2016/2017 wurde heute beendet. Insgesamt wurden 219 Meteorite gefunden.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am November 06, 2017, 23:49:01 Nachmittag
ANSMET 2017 / 2018

In drei Wochen geht es wieder los.

Bei der diesjährigen Suchexpedition mit dabei: Juliane Gross (http://geology.rutgers.edu/people-directory/19-faculty/607-juliane-gross)  :super:
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am November 20, 2017, 18:42:20 Nachmittag
Ein weiterer Bericht über Juliane Gross in  Rutgers Today

LINK (https://news.rutgers.edu/going-extremes-juliane-gross-gets-ready-hunt-meteorites-antarctica/20171114#.WhMS0TcxmUm)
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Dezember 15, 2017, 13:16:14 Nachmittag
ANSMET 2017/18

Heute, am ersten Tag der neuen Suchsaison, wurden die ersten vier Meteorite vom 'Team A'  auf einer Moräne nahe des Mount Cecily in den Grosvenor Mountains gefunden.
Einer wird von Juliane Gross als 'really sizable' beschrieben.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Sikhote am Dezember 15, 2017, 16:03:28 Nachmittag
 :super:
Danke, Martin!

 :winke:
Sigrid
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Dezember 18, 2017, 15:05:09 Nachmittag
Aktueller Zwischenstand nach drei Tagen: 48 Meteorite
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Dezember 20, 2017, 14:20:00 Nachmittag
Aktueller Stand: 80 Meteorite (davon sieben Achondrite und ein Eisenmeteorit).
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 14, 2018, 12:20:29 Nachmittag
Aktueller Stand kurz vor dem Ende der Saison 2017/2018: 211 Meteorite (einschließlich 13 Achondrite, 3 Eisen).
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Dezember 12, 2018, 19:26:08 Nachmittag
ANSMET 2018/19

Frühstart!

Zwei Mitglieder der ANSMET 2018/19 Expedition haben während der Vorbereitungen vor Ort (Davis-Ward-Eisfelder der Dominion Range) offenbar bereits 15 Meteorite ausgemacht und 'beflaggt', obwohl noch nicht alle Teammitglieder von der ca. 870 Kilometer entfernten McMurdo-Station eingeflogen wurden. Die Suche findet in diesem Jahr auf den Eisfeldern nahe Davis Nunataks und Mount Ward statt, also irgendwo hier (https://goo.gl/maps/gNiowbvGibD2) (-85.656709, 167.349653). Das Suchgebiet ist oben auf dieser Karte (https://curator.jsc.nasa.gov/antmet/_images/annotated_map_3.jpg) gut zu erkennen.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Dezember 18, 2018, 00:52:13 Vormittag
Nach zwei Tagen des gesamten Teams im Feld wurden auf einer Moräne am Fuß des Mount Ward, inzwischen offenbar ca. 60  Meteorite gefunden, im Wesentlichen gewöhnliche Chondrite. Ein Meteorit mit der Größe eines Golfballs ist aber offenbar besonders, denn er soll eine glasartige , grünliche Kruste und 'weiße Kristalle' im Inneren haben.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Dezember 28, 2018, 12:25:13 Nachmittag
Trotz vieler Tage im Zelt aufgrund mehrerer Stürme wurden bisher 176 Meteorite gefunden.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 01, 2019, 17:14:09 Nachmittag
Nach einem sehr erfolgreichen Tag heute liegt die Anzahl der gefundenen Meteorite aktuell wohl so um die ca. 306 Exemplare.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 03, 2019, 23:41:03 Nachmittag
Dank des aktuell guten Wetters sind es nun bereits über 400 Exemplare, offenbar viele kleinere.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 08, 2019, 21:49:39 Nachmittag
Nach der Hälfte der diesjährigen Suchsaison, die sechs Wochen dauern wird, sind es nun bereits ca. 520 Exemplare.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 11, 2019, 00:01:22 Vormittag
Die Davis-Ward-Moränen sind ausgesprochen ergiebig. In den von den Winden freigelegten Gebieten werden so viele Meteoritenfunde angenommen, dass es nicht möglich sein werde, die vielversprechenden Bereiche alle in den verbleibenden Tagen der diesjährigen Saison systematisch zu durchsuchen. Somit werde man sich in der verbleibenden Zeit auch verstärkt auf die Erkundung der aussichtsreichsten Gebiete für zukünftige Suchexpeditionen konzentrieren.

Aktueller Zwischenstand: ca. 660 Funde.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 13, 2019, 20:33:01 Nachmittag
Aktueller Zwischenstand: ca. 693 Exemplare

Ein kleines Ratespiel: Bei diesem Exemplar (https://artscimedia.case.edu/wp-content/uploads/sites/111/2019/01/13044107/image14.jpg) darf man raten. Lunar oder nicht Lunar?
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 24, 2019, 09:04:26 Vormittag
Nach Ende der diesjährigen Suche liegt die Fundrate bei ca. 865 Exemplaren. Es wurden vor allem kleinere Meteorite mit einem Durchmesser von wenigen Zentimetern gefunden. Ungefähr die Hälfte davon in bereits in der Vergangenheit durchsuchten Gebieten. Nur wenige faustgroße Exemplare konnten gefunden werden, allerdings scheint die Anzahl wahrscheinlicher Achondrite höher als für die durchsuchten Gebiete (Davis Ward) im Vorfeld angenommen.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Sikhote am Januar 24, 2019, 17:54:16 Nachmittag
Das liest sich doch alles sehr gut.
Danke für´s Einstellen , Martin.

Grüße
Sigrid
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am November 07, 2019, 18:40:20 Nachmittag
Aus dem All in die Antarktis

Alexander Gerst wird bei der diesjährigen ANSMET-Field Season (2019-2020) im Gebiet um die Davis Nunataks and Mt. Ward dabei sein und erfüllt sich damit wohl einen Traum.  :super:

Weitere Teammitglieder:

John Schutt, Brian Rougeux, Jim Karner, Cindy Evans, Marc Caffee, Emilie Dunham, Lauren Angotti und Nicole Lunning
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Dezember 30, 2019, 16:39:00 Nachmittag
Aus dem All in die Antarktis

Alexander Gerst wird bei der diesjährigen ANSMET-Field Season (2019-2020) im Gebiet um die Davis Nunataks and Mt. Ward dabei sein und erfüllt sich damit wohl einen Traum.  :super:

Und findet auch sogleich seinen ersten Meteoriten! Herzlichen Glückwunsch!  :super:

LINK (https://artscimedia.case.edu/wp-content/uploads/sites/111/2019/12/30014400/image2.jpg)

Die ANSMET-Saison 2019/20 hat gerade begonnen, mit bisher ca. 12 Exemplaren.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Pauzi am Dezember 31, 2019, 00:20:39 Vormittag
Hi Martin
das heißt dann für dich, da du ja auch schon einen Met. gefunden hast,
hinauf auf die ISS
Gruß Pauzi
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 14, 2020, 00:27:29 Vormittag
"Imagine yourself to be out here on the ice with us. If you step outside of our camp, you are usually the first human in history to put your foot there. There is no news access, no internet, and no weather forecast. If you want to send a sign of life home, like this text, you have to do it via a painfully slow satellite link. You sleep in bright sunlight. There is no night to tell you when to go to bed, the sun is up every second of each day. There are no forms of life out here. Just eight humans in small yellow tents – everything else in a radius of 500 km is either rock, ice, air, or a meteorite."

Astronaut Alexander Gerst, 85.64°S, 166.66°E (https://goo.gl/maps/VhMvfZzPijvtH6BR9); 500 km from the South Pole (13. Januar 2020)
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Nordnugget am Januar 14, 2020, 16:03:51 Nachmittag
Huhu,
Alexander Gerst hat in einem Interview auch berichtet das es sich in der Antarktis einsamer und entfernter von Zuhause gefühlt hat als in der ISS. Fand ich ziemlich bemerkenswert.
Grüße Jens
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Januar 23, 2020, 17:41:26 Nachmittag
Die diesjährige Suche ist nun praktisch beendet. Insgesamt konnten 346 Meteorite gefunden werden.  :super:

Die Rückkehr zur McMurdo-Station ist für morgen und übermorgen geplant.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Mai 23, 2020, 08:48:21 Vormittag
Ein BBC-Bericht zur letzten Suche:

VIDEO (https://www.bbc.com/news/av/science-environment-52776440/how-to-find-a-meteorite-in-antarctica)
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Juni 27, 2020, 01:30:48 Vormittag
Auf Meteoriten-Jagd in der Antarktis

Alexander Gerst berichtet kurz über seine Erfahrungen. Zu sehen sind auch einige sehr schöne Aufnahmen aus dem Feld.

VIDEO (3,32 Min.) (http://www.esa.int/ESA_Multimedia/Videos/2020/06/Antarctic_meteorite_hunt)

Download (46.31 MB) (https://dlmultimedia.esa.int/download/public/videos/2020/06/039/2006_039_AR_DE.mp4)
Download (257,16 MB) (https://dlmultimedia.esa.int/download/public/videos/2020/06/039/orig-2006_039_AR_DE.mp4)
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am August 23, 2020, 17:41:06 Nachmittag
Webinar am 26.08. (03:00 Uhr MESZ)

NASA's Search for Meteorites in Antarctica

Dr. Cynthia Evans berichtet über ihre Teilnahme an der ANSMET_Suche 2019-2020

VIDEO (https://www.youtube.com/watch?v=BHfU-60dGLw)
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am November 28, 2020, 08:41:17 Vormittag
Alexander Gerst auf Expedition – Im Eis der Antarktis

Erlebnis Erde, ARD, 30.11.2020, 43:30 Min.

VIDEO (Mediathek) (https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/erlebnis-erde/videos/alexander-gerst-auf-expedition-video-100.html)  :super:

Interessant! Ansehen! 


Alexander Gerst und seine Expedition in die Antarktis

Landesschau Baden-Württemberg, SWR, 27.11.2020

VIDEO (https://www.swrfernsehen.de/landesschau-bw/studiogaeste/alexander-gerst-und-seine-expedition-in-die-antarktis-100.html)
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: karmaka am Dezember 09, 2020, 19:07:04 Nachmittag
Hier noch einmal ein analoges ESA-Video:

An astronaut’s perspective on searching meteorites in Antarctica

VIDEO (https://www.youtube.com/embed/tkbS_qTafjE)

P.S.
Visueller Zufallsfund: Man achte auf die kleine unfreiwillige Slapstick-Einlage unten links im Bild bei Laufzeit 5:02 Min.  :einaugeblinzel:
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Wunderkammerad am Dezember 10, 2020, 13:56:30 Nachmittag
Der Film über die Antarktis-Meteoriten-Expedition mit Alexander Gerst ist eindrucksvoll - danke für den link.
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Wunderkammerad am April 09, 2024, 18:03:39 Nachmittag
Hier kurz und knackig zum Thema Antarktis-Meteoriten und Klimawandel:
https://www.wsl.ch/de/news/klimawandel-laesst-meteoriten-verschwinden/
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: hugojun am April 09, 2024, 18:53:29 Nachmittag
Ein wohl unerwartetes Ergebnis.


Joy et al . sind ja ausgezogen um eine Erklärung für die statistisch geringere Häufung an Eisen-Meteoriten- Funde
 in der Antarktis zu Finden. Ich erinnere an die großen Metalldetektoren die wie Teppiche hinter den Skidoos hergezogen wurden,
um die in dem Eis versunkenen Eisen Meteorite
aufzuspüren. Die hatten nach der Arbeitsthese den höheren Wärmeleitwert und haben die einstrahlende
Sonnenenergie auf die Unterseite der Meteorite transportiert. Das so länger und intensiver anhaltende Schmelzen
verursachte das schnelle Absinken der Eisenmeteorite, so die Theorie.
Das Equipment hat aber den Anforderungen nicht standgehalten und so konnte auch nicht eine statistische relevante
Menge an Eisen Meteorite im vorgesehenen Versuch Aerial nachgewiesen werden. Ich vermute nun mal stark,
dass dennoch einige Messergebnisse brauchbar waren und nach ihrer Auswertung den im Bericht vermuteten Vorgang indizieren.

War also nicht alles um sonst.

file:///C:/Users/J%C3%BCrgen/Downloads/ncomms10679.pdf

LG
Jürgen
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Mettmann am April 09, 2024, 19:34:34 Nachmittag
Zitat
Joy et al . sind ja ausgezogen um eine Erklärung für die statistisch geringere Häufung an Eisen-Meteoriten- Funde
 in der Antarktis zu Finden

Ehm..gibt es die? Bzw. welchen Prozentsatz erwarten die denn?

Spekuli und spekula: 
Gebe zu bedenken, daß in NWA auch prozuental viel weniger Eisen gefunden werden, als die Fallstatistik prozentual hergibt (wobei ich die für problematisch halte, da die absoluten Zahlen wohl zu gering sind). Die Nichtwüstenfundstatistik mag ebenfalls irreführend sein, da Eisen auffälliger sind als Steine und leichter gefunden werden.

Vielleicht gibt es einfach nicht mehr?

(Beurteilen würde man es wohl besser können, wenn dereinst eine genügend große Datenmenge vorhanden sein wird von Kameras, die die Spektren von möglichen Droppern erfassen und diese dann auch eindeutig Eisen zugeordnet werden können, um ein aussagekräftiges prozentuales Verhältnis zu ermitteln)
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: hugojun am April 09, 2024, 19:45:19 Nachmittag
Zitat
Joy et al . sind ja ausgezogen um eine Erklärung für die statistisch geringere Häufung an Eisen-Meteoriten- Funde
 in der Antarktis zu Finden

Ehm..gibt es die? Bzw. welchen Prozentsatz erwarten die denn?

Spekuli und spekula: 
Gebe zu bedenken, daß in NWA auch prozuental viel weniger Eisen gefunden werden, als die Fallstatistik prozentual hergibt (wobei ich die für problematisch halte, da die absoluten Zahlen wohl zu gering sind). Die Nichtwüstenfundstatistik mag ebenfalls irreführend sein, da Eisen auffälliger sind als Steine und leichter gefunden werden.

Vielleicht gibt es einfach nicht mehr?

(Beurteilen würde man es wohl besser können, wenn dereinst eine genügend große Datenmenge vorhanden sein wird von Kameras, die die Spektren von möglichen Droppern erfassen und diese dann auch eindeutig Eisen zugeordnet werden können, um ein aussagekräftiges prozentuales Verhältnis zu ermitteln)

Was hier gemeint ist, dass es in den Antarktisfunden eine nochmals geringeres Vorkommen im Vergleich zu andere „ Dense collection areas“ gibt. Die allgemeine Minderzahl der Irons ist ja bekannt.
Auf der anderen Seite gibt es in der Antarktik Gletscher Windungen , an denen die Irons wie Gold in den Flussläufen abgelagert wurden.

LG
Jürgen

Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Mettmann am April 09, 2024, 20:52:12 Nachmittag
Ich seh dieses geringere Vorkommen aber nicht, wenn ich an die dense collection areas NWA und Oman denke.

Vielleicht ist die Prämisse falsch...
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: hugojun am April 10, 2024, 10:11:37 Vormittag
"up until December 2015, some 34,927 meteorites (official approved names of stones
Committee4) classified by the Meteoritical Nomenclature were
recovered from the surface of Antarctica, representing 66.3%
of the world’s total number of collected specimens…
However, while meteorite falls should be distributed almost uniformly across the
Earth’s surface, meteorite collection data (see Table 1) reveals
that the proportion of iron-based meteorites (iron meteorites
and stony-iron meteorites) recovered from Antarctica, 0.7%, is
significantly lower than the proportion recovered after witnessed
falls (see Supplementary Note 2) from the rest of the World4–8 ,
5.5%—a statistical difference at over the 99.9% confidence level..."

Die Zahlen lassen sich anhand des MB nachvollziehen

LG
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Mettmann am April 10, 2024, 10:50:49 Vormittag
Man muß jedoch beachten, daß die Statistik des Bulletins stark gegenüber den wirklichen Fundzahlen verzerrt ist.
Der Satz:
Zitat
classified by the Meteoritical Nomenclature were
recovered from the surface of Antarctica, representing 66.3%
of the world’s total number of collected specimens…

Dieser Satz stimmt nicht. In der Sahara wurden weit mehr specimens collected als in der Antarktis.

So man guckt:

Aus der Antarktis haben wir 48.202 Nummern, davon 197 Eisen.

In NWA-Landen ist der Bulletin bei Nummer 14.650 angelangt, worunter 154 ehern seind.

Nun gilt es zwei gravierende Unterschiede bei der Erfassung zu beachten:

1. In der Antarktis wird nicht gepairt, sondern das Feldnummernsystem verlangt, daß jeder ranzige und noch so kleine Chondritenpopel, auch wenn sie erkennbar zum selben ursprünglichen Fall gehören, klassifiziert und benummert wird.
Evatt, Smedley et al. kommen bei ihren Modellen für den Flux auf eine Pairing-Rate von 3,18:
https://pubs.geoscienceworld.org/gsa/geology/article/48/7/683/584575/The-spatial-flux-of-Earth-s-meteorite-falls-found


Das ist bei NWA anders, sieht man u.a. daran, daß die TKWs der Nummern größer sind. Nummernaufblähung haben wir dort v.a. bei den allerrarsten und teuersten Sorten - ist ja einleuchtend, es lohnt sich schlicht kommerziell nicht, einen 20g Eukriten oder einen einzelnen 30g CO3 klassifizieren zu lassen. Und dem individuellen Meteoritenagenten ist daran gelegen, möglichst seine Einkäufe zusammengefaßt  klassifizen zu lassen aus Zeit- und Kostenersparnis.
Als bspw. kauft sich ein Händler ein Eimerchen mit 30 Stücken CV3ern, dann bekommt er dafür eine Nummer.
Oder holt er sich eine Kiste mit 200 Fragmenten, die er Kraft seines Wissens als NWA 869 identifiziert, so schlägt er die der vorhandenen NWA 869-Nummer zu - in der Antarktis bekämen die indes 200 eigene Nummern.

Oh, die mythischen NWA-Boomzeiten, wo ist nur der Oheim - da hat man nur eine einzige München-Messe gebraucht,
da kam der legendäre Dean Bessey mietete sich ein größeres Ecke, stellte Schwerlastregale im Karree auf und kippte seine Chondriten
auf die Fächer, dieweil bei jedem dritten marokkanischen Händler die Chondrite auf Knöchelhöhe stiegenweise vor den Tischen standen,
auf denen sie marktgängigeres feilhieten.
Da hatte man an einem verlängerten Wochenende mehr "collected specimens" als man in fünf Jahren Ansmet-Suchen zusammenbringen konnte.



2. Die Dunkelziffer.
Gibt es bei Antarctica nicht.

Wiewohl aber bei NWA. Mit großem Abstand werden nun mal gewöhnliche Chondrite gefunden.
Die werden vom Bulletin jedoch nicht erfaßt, die Statistik dahingehend ist stark verzerrt.
Wenn ein gewöhnlicher Chondrit nicht unäquilibriert, also kein 3er ist oder wenn er nicht W0- oder W1-frisch ist, oder wenn er keine besonders schönen features, wie Melts, bunte Brekziierung ect. hat,
dann will ihn keiner haben und v.a. keiner klassifizieren. Das hat bei den NWA-Preisen noch nie Sinn gemacht.
D.h. das Gros der NWA-Funde, was nun mal die verwitterten Chondrite Typ Gleisschotter ausmacht, wurde und wird nie erfasst.


Im Oman sieht es etwas besser aus, was die Erfassung der gewöhnlichen Chondrite und der Koordinaten angeht und es wird weniger gepairt als bei den NWAs.
Da finden wir im Bulletin bei 4439 Einträgen 20 Eisennummern (die ihrerseits lediglich zwei Eisenfälle repräsentieren: den Shisr 043 und die restlichen 19 Nummern sind das Relikteisen Ramlat Fasad 059-591).

Zu Australien gibt es keine zuverlässige Daten,
was einmal an den Beschränkungen und Verboten, zum andern an dem institutionellen Desintresse liegt - rund 500 Funde aus früheren Suchcampagnen sind nach 30 Jahren immer noch nicht klassifiziert.


Und so beschleicht mich das Gefühl, daß im Verhältnis zu den "dense collection areas" der übrigen Welt keineswegs verhältnismäßig weniger Eisen in der Antarktis gefunden werden.

 :prostbier:
Mettmann

Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Wunderkammerad am April 10, 2024, 12:40:41 Nachmittag
À propos antarktische Eisen, da möcht ich gern an den wunderbaren QueenMet 009 erinnern, einfach weil er so schön ist.

31 kg, gefunden im Queen Maud Land am Rand des Polarplateaus in 2350 m. Höhe. 250 km von der Küste entfernt (!).

https://www.geozentrum-hannover.de/DE/Themen/Sammlungen-Grundlagen/GG_Sammlungen/Objekt_Quartal/Bilder/0208_queenmet2_g.jpg?__blob=normal&v=2
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: lithoraptor am April 10, 2024, 13:20:53 Nachmittag
Moin!

Einen weiteren Gedanken möchte ich noch in den Diskurs einwerfen: Ist nicht auch davon auszugehen, dass zumindest ein kleiner Teil der NWA-Eisen von Menschen gesammelt und verarbeitet (verschmiedet) wurde? Dieser anthropogene Eingriff fand in der Antarktis sicher nicht statt. Somit besteht auch hier eine Verzerrung.

Es ist somit sehr schwer wirklich sinnvolle quantitative Vergleiche anzustellen.

Gruß

Ingo
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: hugojun am April 10, 2024, 14:14:10 Nachmittag
Die von dir zitierte Arbeit beschäftigt sich aufwendig mit dem   Problem des Pairings und dem Einfluss der geologischen Lage.
 G-W- Ewatt ist Mitautor an beide Arbeiten. Es ist also denkbar, dass die Idee zu der Arbeit 2019 dem Umstand geschuldet ist,
 dass die Mission aus der Arbeit 2016 keine brauchbaren Daten lieferte.
Den Einwand des Pairings kann ich zustimmen, immerhin bekommt jeder Fund eine Nummer und ist somit eine separater „record“ im MB.
 Zwar wird der Hinweis auf ein Pairing gegeben, aber jeder Eintrag zählt mit.
Dies geschieht wie du sagst aber nur bei dem besonderen Material, also nicht OC.
Auch was die Dunkelziffer bei den NWA angeht muss ich zustimmen, liegen doch wahrscheinlich noch
100derte von Kilo irgendwo un-klassifiziert gebunkert. Aber auch von diesem Material wird sich mehr in
den Verkaufsräumen wiederfinden, wenn es was Besonderes ist und so verschiebt sich das Verhältnis zu Gunsten des „höherwertigen“ Material.

Dazu würden dann auch die NWA Eisen gehören, was die Diskrepanz zu den Antarktik – Eisen wieder ( künstlich ) verschärfen würde.

LG
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: lithoraptor am April 10, 2024, 16:27:48 Nachmittag
Moin Jürgen!

Ich habe den Eindruck, dass Du den wichtigen Punkt in den Ausführungen von Martin nicht verstanden hast und somit an diesem vorbei argumentierst. Bei den antarktischen Funden bekommt jeder einzelne Stein seine eigene Nummer - auch dann, wenn klar ersichtlich ist, dass ein Pairing vorliegt. Wichtig ist, das hierin zwei wichtige Infos stecken: 1. es wird jeder (auch wirklich jeder) einzelne Stein/Fund klassifiziert und 2. Pairings werden nicht berücksichtigt.

Bei den NWAs ist das völlig anders: 1. Es wird gar nicht jedes Material klassifiziert und dies aus zwei Gründen, da A: für stark verwitterte OCs kein Markt besteht und B: es seitens der Klassifikateure schlicht abgelehnt wird solches Material überhaupt zu klassifizieren. 2. Ist die gängige Praxis die, dass viele Steine unter einer Nummer subsumiert werden, und dass Pairings durchaus unter einer Nummer laufen können - also neue Steine einer alten Nummer zugeschlagen werden können.

Aus diesen Aspekten heraus entsteht die Verzerrung, denn es wird im Vergleich zwischen Antarktis und NWA für die Antarktis eine größere Menge von Funden angenommen, die tatsächlich überhaupt nicht existiert. Nun, die Mengen an verwitterten NWA OCs, die irgendwo in einem Lager liegen können wir nicht quantifizieren, aber mit anderem Material geht das sehr wohl. Das in diesem Forum vielfach erwähnte Material NWA 869 ist da ein hervorragendes Beispiel. Im MetBull ist von zwei Tonnen Material die Rede (ich denke, dass es mehr davon gibt, aber gut). Schaut man sich an, was da in den letzten 24 Jahren so an Material gehandelt wurde, dann bekommt man eine gute Vorstellung was es von dem Material gibt und wie es aussieht, wie groß die Stücke sind etc. pp. Jeder, aber auch wirklich jeder, der hier schon lange genug dabei ist, wird Dir sagen, dass wir hier von hunderten von Kilos an Material sprechen, wo die individuelle Stückmasse zwischen 2 und 20 Gramm liegt. Rechne Dir selber mal aus, was das für eine Anzahl an Stücken gibt. Wir erreichen also locker einen mittleren 5-Stellungen Bereich an Stücken (wenn das mal reicht). In der Antarktis hätte das nun eben auch zu einer gleich großen Anzahl an Nummern geführt - bei NWA nicht. Das ist die Verzerrung!

Die tatsächliche Fundmenge der Stücke in NWA ist um ein vielfaches größer als es im MetBull erscheint und somit im Verhältnis gesehen, die der Eisen kleiner als gelistet - ggf. sehr viel kleiner - auf keinen Fall ist das Fundverhältnis der Eisen in NWA somit größer als in der Antarktis. Das ist der Punkt, den Martin in die Waagschale geworfen hat.

Gruß

Ingo
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Mettmann am April 10, 2024, 17:56:00 Nachmittag
Zitat
Ist nicht auch davon auszugehen, dass zumindest ein kleiner Teil der NWA-Eisen von Menschen gesammelt und verarbeitet (verschmiedet) wurde?

Guter Punkt.
In dieser Hinsicht wäre Australien so wichtig gewesen, weil die Aborigines keine Metallverarbeitung kannten.
Aber leider gibt es aus den bekannten Gründen keine gute Daten aus Down-Önder.

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: hugojun am April 10, 2024, 19:29:06 Nachmittag
Hallo Ingo,

ich glaube nicht, dass wir aneinander vorbei argumentieren. Der Ansatz von G.W. Ewatt et al . in seiner Arbeit von 2015 konnte
durch seine Suche mit speziellen Detektoren nicht untermauert werden. Damit ist klar, dass entweder die Zahlen des MB verzerrt sind,
 oder die Fläche des Untersuchungsgebiets zu klein war, um statistisch relevant zu sein. Deshalb ist er in der Arbeit von 2019
einen anderen Weg gegangen, um herauszufinden welche anderen Möglichkeiten es gibt an exakteren Zahlen zu kommen.
Im Grunde ist das Zuarbeit zu euren Argumenten.
Die von dir und Martin bereits gesagten Gründe sind der Teil der Untersuchung, der sich am allerwenigstens überprüfen lässt,
denn was die Non- Antarktik Klassifizierung angeht, gibt es keine einheitliche Linie und was nicht klassifiziert ist, gibt es nicht.
Der Grund, warum ich überhaupt auf Wunderkammerad´s Beitrag reagiert habe ist, dass bei all den Bemühungen von
G.W Ewatts et al. nichts zur Sache herausgekommen ist, aber zumindest vielleicht ein kleiner Beitrag zur Klimaforschung.

LG
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Mettmann am April 10, 2024, 22:55:44 Nachmittag
Nun ja, vielleicht wird die unterschiedliche Erfassung von Antarktis versus NWA im Bulletin damit deutlicher:

Von den 48.202 Antarktisnummern entfallen 41.268 auf die Gewöhnlichen Chondrite (1.488 davon unäquilibriert).

Von den 14.650 NWA-Nummern      entfallen  7.150 auf die Gewöhnlichen Chondrite (1.373 davon unäqulibriert).

Jetzt mal davon abgesehen, daß unter einer NWA-Nummer mehrere Steine eines Fundes zusammengefaßt sein können, was bei den Antarktischen nicht erlaubt und daß die tkws der NWA-Einträge im Schnitt erheblich größer sind,
wird trotzdem klar, daß sowohl die Anzahl der gefundenen ursprünglichen Fälle und erst recht die Anzahl der einzeln aufgehobenen Steine aus Nordwest-Afrika, die derer aus der Antarktis um Größenordnungen übersteigen muß.

(Wenn man noch den Zeitfaktor einbezieht, was da in den wenigen Jahren in der Sahara geleistet wurde - kann man verstehen, daß anfänglich etliche Forscher eine regelrechte Aversion gegen die NWAs entwickelten. Sahen sich wohl - unnötigerweise - einem Rechtfertigungszwang für ihre Antarktissuchen ausgesetzt).

Oder man zäumt das Pferd von vorne auf und nimmt die Märse und Monde als Anhaltspunkt,
denn die sind alle, ob Wüste oder Antarktis, säuberlich nach Zusammengehörigkeit sortiert,
für die Monde führt Korotev die Liste, für die Märse Irving,
um letztlich ein besseres Gespür oder einen Näherungsfaktor für die tatsächlichen Funde der Dunkelziffer abzustecken.

(Wobei ich der Bequemlichkeit halber wohl eine Zeitgrenze vor dem neueren Mehrzentnermondfund setzen würde, weil dieser einen großen Nummernsalat verursacht, da durch ihn der Mondpreis ins Bodenlose gestürzt ist, sodaß sich zur Hauptsache nicht mehr allein die gewerblichen Händler damit befassen, sondern er in die Reichweite von Sammlern und Gelegenheitshändlern gekommen ist, die kleinere Chargen klassifizieren lassen).

Die Anzahl der Antarktis- und der NWA-Eisen ist eigentlich noch gut überschaubar. Zumindest tentativ könnte man die einigermaßen sortieren und zusammenkürzen.

Das wäre meine Herangehensweise gewesen, um abzuschätzen, ob es unerwartungsgemäß wenige Eisen in der Antarktis gibt oder nicht.
Die Statistik des Bulletins allein gibt für die Frage zu wenig her.

 :prostbier:
Metttmann
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Wunderkammerad am April 11, 2024, 10:38:36 Vormittag
Zusatzfrage bezüglich der Antarktis-Eisen: könnte es sein, dass diese - im Vergleich zu Steinen - aufgrund ihrer chemischen-physischen Eigenschaften in relativ "wärmeren"/tiefer gelegenen Regionen der Antarktis rascher nach unten verschwinden als jene?
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Mettmann am April 12, 2024, 09:46:43 Vormittag
Nu, Bootes,

soweit ich es verstanden habe, erwärmen sich dunkle Meteorite durch die Sonneneinstrahlung so stark, daß sie sich langsam in das Eis schmelzen. Bei Eisen mag es vielleicht ein bisserl schneller gehen..
Das Phänomen kennen wir ja noch vom kohlrabenschwarzen Tagish Lake, der auf einen zugefrorenen See gefallen,
wo die Fragmente zusehends und binnen Wochen in das Eis wanderten, bis sie in den Tiefen des Sees verschwanden.
(War ein bisserl bled, weil die Gesetzeslage damals noch so war, daß keiner sammeln durfte; der Canadian Geological Survey aber so lahmarschig gehandelt, daß das meiste unweiderbringlich verloren ging).

Und soweit ich es verstehe, wäre dieses erste Einschmelzen in der Antarktis nicht schlimm, weil es die Grundvoraussetzung für den Transport durch das Eis zu den sog. Meteorite Stranding Zones ist. Hatte gelernt, daß die Meteorite im Eis verschwinden, das Eis selber durch sein Gewicht fließt. Trifft es auf eine Erhebung im Untergrund, wird es nach oben gedrückt, wo es durch die Winde und Eiskristalle langsam abgetragen wird, sodaß die Meteorite wieder an die Oberfläche gelangen und so sich die Fälle aus Jahrtausenden und aus einem großen Einzugsgebiet sich an geeigneten Stellen akkumulieren.

Aus dem alamierenden Artikel geht nicht hervor, ob gemeint ist, daß die Meteorite, die auf diese Weise wieder an die Oberfläche gelangt sind, ein zweites Mal im Eis verschwinden, weil sie durch die Erwärmung schneller absinken als der Abtrag des Eises. Das wäre in der Tat ungut.

Hier kann uns nur ein Ebbesmeyer-Experiment :belehr: Klarheit verschaffen.
Du schnitzt aus Speckstein 14.400 Enten, Frösche, Biber und Schildkröten und ich gieße dergleichen selbe Zahl aus Eisen.
Diese verteilen wir sodann um die ergiebigsten Meteorite Stranding Zones in einem dreifachen Radius der jeweiligen Zone.
Danach warten wir 200 oder 500 Generationen,
sammeln die wieder aufgetauchten Tierlein in den Meteorite Stranding Zonen wieder ein, bestimmen den Anteil der Eisenviecher und gleichen ihn ab mit dem Anteil der zuvor ausgebrachten.

Hmm, noch eine Zahl aus dem obig verlinkten Artikel.
Evatt, Smedley et al. schreiben, daß die Verweilzeit an der Oberfläche der Meteorite in den Meteorite Stranding Zones im Schnitt 7.200 Jahre beträgt. Das wäre in der Tat also eine drastische Veränderung, wenn diese nunmehr innnerhalb weniger Jahre verschwinden würden.

 :prostbier:
Mettmann




Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Wunderkammerad am April 12, 2024, 11:27:02 Vormittag
Dank dem Herrn im Wilden Süden vielmals.

Das Einsinken, Mitwandern im Eisfluss und Akkumulieren an den Barrieren der Coast Ranges, einverstanden.

Die Frage ist:

Aus dem alamierenden Artikel geht nicht hervor, ob gemeint ist, daß die Meteorite, die auf diese Weise wieder an die Oberfläche gelangt sind, ein zweites Mal im Eis verschwinden, weil sie durch die Erwärmung schneller absinken als der Abtrag des Eises. Das wäre in der Tat ungut.

So ist's. Ob die vom Eisfluss transportierten und dann wieder aufgetauchten Meteoriten abermals abtauchen (Klimawandel), erhellt aus dem Artikel für mich auch nicht. Und ob die Eisen aufgrund hoher Dichte und Wärmespeicherungskapazität evtl. rascher gen Orkus fahren würden?

Ich denke, das Ebbesmeyer-Experiment könnte da in der Tat Klarheit schaffen. Die 500 Generationen Wartezeit, kein Problem, wir müssten uns halt warm anziehen. Heikler ist schon: ich kann keine Biber  :weissefahne: Würden es Syrische Goldhamster auch tun?

Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Mettmann am April 12, 2024, 12:25:58 Nachmittag
Als Reminiszenz an Peter Simon Pallas, dem (Er)Finder der Pallasite,
sollte es schon ein dsungarischer Zwerghamster - Phodopus sungorus Pallas - sein, den er erstlich beschrieben.
Er wird gerne von der Pallaskatze, dem Manul, verspeist, die er erstlich....
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Nordnugget am April 13, 2024, 10:10:17 Vormittag
Hallo Zusammen,
Wenn die Population für eine statistische Aussage zu klein ist, könnte man vielleicht die gleiche Tendenz zwischen L und H Chondriten erkennen, auch wenn der Unterschied vielleicht nicht so ausgeprägt ist. Dennoch müssten H Chondrite eine deutlich höhere Wärmekapazität als L Chondrite haben.
Darüber hinaus habe ich mich gefragt wie weit die Stücke in der Antarktis wohl ins Eis einschmelzen. Es bildet sich zwar klares Eis über den Meteoriten, aber bedingt durch den niedrigen Sonnenstand in der Region dürften doch nur wenige cm sein, oder habe ich da einen wichtigen Faktor übersehen ?
Die Meteoriten sind dann vielleicht nicht mehr auf 100m Entfernung zu sehen, aber verloren für die Wissenschaft sind sie dadurch doch nicht. Nur schwerer zu finden würde ich sagen.
Grüße Jens
Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Mettmann am April 13, 2024, 11:43:50 Vormittag
Eigentlich wollte ich dem Wunderkammerrad noch Schnitztipps geben, so muß er berücksichtigen - schließlich geht es in die Antarktis:
Die hibernale Hodenschrumpfung des dsungarischen Zwerghamsters, die im bayerischen Exzellenz-Cluster Andechs (47°58' N, 11°11'E) experimentell nachgewiesen wurde:
https://www.jstor.org/stable/4214846

Der Alarm ob der abtauchenden Meteorite in der Antarktis rührt aus dieser brandneuen Arbeit von Tollenaar, Zekollari et al. her:
https://www.nature.com/articles/s41558-024-01954-y

Da wird auch klar, daß es um das Versinken der Meteorite in den Meteorite Stranding Zones geht. Also dem zweiten Verschwinden.

(Wir überlesen pflichtschuldigst die Standardfloskel des alternative fact's, daß in der Antarktis die meisten Meteorite der Welt gefunden worden wären).

Daraus entnehmen wir, daß die Meteorite schon bei Temperaturen ab -10°C sich ins Eis schmelzen.

Kritik an der Arbeit gibt es auch schon (van Ginnecken)
https://edition.cnn.com/2024/04/10/world/meteorites-antarctica-climate-warming-scn/index.html#:~:text=As%20Earth%20warms%2C%20about%205%2C000,60%25%20of%20specimens%20found%20globally.

Bemängelt wird, daß der Artikel zu wenig über die Unsicherheit der Annahmen für das Modell diskutiert, entwickelt wurde ein Algorithmus für maschinelles Lernen und nichts über etwaige experimentell gewonnene Erkenntnisse zum Einschmelzen der Meteorite gesagt wird.

Etwas entwarnend kann man eine weitere Arbeit von Tollenaar und Zekollari  lesen, die ebenfalls vermöge maschinellen Lernens eine Schatzkarte mit 600 Meteorite Stranding Zones entworfen haben (mit angebl. 80% Wahrscheinlichkeit):
https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.abj8138

Es wäre also für die nähere Zukunft noch genug Schotter da
und das Problem ist eher logistischer Natur, da diese neu berechneten Stranding Zones schwieriger erreichbar sind.

 :prostbier: (Auf Andechs!)
Mettmann


Titel: Re: ANSMET
Beitrag von: Wunderkammerad am April 13, 2024, 17:13:15 Nachmittag
Dachte bislang, die Mäuseartigen hätte man sich speziell in Borstel zur Brust genommen. Na gut, dann halt Andechs. Hoffentlich wird berücksichtigt, dass der Schwund durch die hibernale Hodenschrumpfung durch glazial-fluidale Abrasion ("Dann setz ich meinen Hobel an", siehe bei F. Raimund, H. Moser e.a.) verstärkt werden kann, bis hin zum ... nein, undenkbar.

Diese neuen Texte sind schon ein Stückerl genauer und ergiebiger  :os01: Allerdings konnte ich beim ersten Querlesen auch hier nichts zur Differenz Stein- / Eisenmeteoriten entnehmen. 

Einschmelzen von Meteoriten in Eis bei Temperaturen ab höher als -10°C - meine gelesen zu haben, dass es zur sicheren, immobilen Lagerung etwa -30°C braucht.

Das Aufweisen neuer vielversprechender Stranding Zones ist immerhin eine positive Perspektive. "Schwieriger erreichbar" kennt der meteorite hunter dabei nicht. Notfalls lässt er sich per Fallschirm über den Feldern der Verheißung absetzen (siehe auch "Fallt mit Danken, fallt mit Loben", in: J.S. Bach, Weihnachtsoratorium). Wird schon ein Alexander Gerst auftauchen bevor es kritisch wird.