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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: speul am Januar 04, 2011, 14:23:53 Nachmittag

Titel: Geschichte der Meteoritenkunde
Beitrag von: speul am Januar 04, 2011, 14:23:53 Nachmittag
Hallo zusammen,
neben den Meteoriten beschäftige ich mich auch mit der Geschichte der Meteoritenkunde. Deshalb will ich hier mal ein Thema aufmachen, um darin "Gedenkstätten" der Meteoritik zu zeigen. Was soll das sein? Nun, ich denke da an Gedenktafeln, Denkmäler, Gräber etc. von Personen die etwas mit unserem Hobby zu tun hatten. Ich will einen kleinen Anfang machen. Weitere Belege dringend erwünscht.

1. Wohnhaus und Gedenktafel für E.F.F. Chladni in Lutherstadt Wittenberg
Titel: Re: Geschichte der Meteoritenkunde
Beitrag von: speul am Januar 04, 2011, 14:25:37 Nachmittag
2. Gedenktafel für E.F.F. Chladni im Kuppelsaal des Naturkundemuseums in Berlin
Titel: Re: Geschichte der Meteoritenkunde
Beitrag von: karmaka am Januar 04, 2011, 14:33:52 Nachmittag
Der Grabstein von Peter Simon Pallas auf dem "Friedhöfe vor dem Halleschen Tor" in Berlin:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/31/Grab_Pallas.JPG

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/1c/Grab_Pallas_Relief.JPG

---> DIESER BEITRAG KANN ENTFERNT WERDEN !!!!!

Titel: Re: Geschichte der Meteoritenkunde
Beitrag von: speul am Januar 04, 2011, 14:57:57 Nachmittag

3. Gedenktafel für Alfred Wegener am Museum in Uummannaq, Grönland
Titel: Re: Geschichte der Meteoritenkunde
Beitrag von: speul am Januar 04, 2011, 15:00:11 Nachmittag
nun wartetst doch die Zeit ab:
4. Grabmal für Petrus Simon Pallas auf besagten Friedhof (Baruther Strasse Ecke Zossener Str.), Abteilung 1/1
Titel: Re: Geschichte der Meteoritenkunde
Beitrag von: Mettmann am Januar 04, 2011, 15:29:32 Nachmittag
Ungefähre Lage E.F.F.Chladnis Grab heute, glaub irgendwo unter dem Tonnenhäuslein wurds rekostruiert, in Breslau.

http://astroblemy.pl/cmentarz_wielki/IMG_3620.gif

Titel: Re: Geschichte der Meteoritenkunde
Beitrag von: Mettmann am Januar 04, 2011, 15:34:21 Nachmittag
Grabmal des Henry Augustus Ward  (1834 -1906)

http://www3.findagrave.com/photos/2003/340/7663299_1070840486.jpg

Mount Hope Cemetery
Rochester
Monroe County
New York, USA
Plot: Section G, Lot 76
Titel: Re: Geschichte der Meteoritenkunde
Beitrag von: Mettmann am Januar 04, 2011, 15:44:16 Nachmittag
Ehrengrab des Gustav Tschermak von Seysenegg (1836 - 1927)

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6d/D%C3%B6blinger_Friedhof_-_Erich_Tschermak-Seysenegg.jpg

Döblinger Friedhof, Grab 90, Wien

Titel: Re: Geschichte der Meteoritenkunde
Beitrag von: ben.g am Januar 04, 2011, 15:58:37 Nachmittag
Eine Gedenkstätte der besonderen Art, fernab kreisend, unbeirrt von unseren irdischen Wirren:

Minor planet 163800 = 2003 QS69
Official Name: 'Richardnorton'

Gruß
Ben
Titel: Re: Geschichte der Meteoritenkunde
Beitrag von: karmaka am Januar 04, 2011, 16:13:35 Nachmittag
Zitat
Minor planet 163800 = 2003 QS69
Official Name: 'Richardnorton'

Schöner Vorschlag, Ben.

Eine 'Pilgerreise' dorthin hätte ihren Namen wahrlich verdient, im Moment sind es
573.109.443 Kilometer! Bis wann müssen wir denn unser Raumschiff fertig haben?
Wann ist das ideale Startfenster?

http://ssd.jpl.nasa.gov/sbdb.cgi?sstr=163800;orb=1

Grüße
Martin
Titel: Re: Geschichte der Meteoritenkunde
Beitrag von: Dirk am Januar 04, 2011, 16:47:44 Nachmittag
Hallo Speul  :winke: ,


Zitat
  Wohnhaus und Gedenktafel für E.F.F. Chladni in Lutherstadt Wittenberg 


Kann man in das Wohnhaus von Chladni auch hinein? Oder muss man sich mit der Außenansicht begnügen?

Ich hatte selber mal überlegt, nach Wittenberg zu fahren, um auf Chladnis Spuren zu wandeln.


 :winke:  :prostbier:

Dirk
Titel: Re: Geschichte der Meteoritenkunde
Beitrag von: speul am Januar 04, 2011, 16:56:24 Nachmittag
nö, da kann man nicht rein, ist ein ganz normales Wohnhaus und wie an so vielen Häusern dt. Universitätsstädte mit einer Tafel versehen. Wenn da überall Museen drin wären, würde es kaum noch Wohnungen geben  :smile: (und man hätte die Platten nicht abreisen müssen)
speul
Titel: Re: Geschichte der Meteoritenkunde
Beitrag von: Mettmann am Januar 04, 2011, 20:53:53 Nachmittag
Nuju, allzuviel dürfte Chladni da ooch nich gewohnt haben, wohl hptsl. als Hupfer als er Jus und Philosophie studieret,
danach konnt er ja nicht in Wittenberg bleiben, weil er keine Stelle dort bekommen hat und begann sein Zigeunerleben,
teilweis in selbstgebauten Wägen, auwei. Hat ja zeitlebens keine Festanstellung gefunden, noch einen festen Wohnsitz, starb im Hotel.
Glaub in Kemberg bei Wittenberg hatte er sich mal ein Häusl kauft, als Altersruhesitz, von der Kohle, die Napoleon ihm springen hat lassen, nach dem er ihm einen Vortrag gehalten. Ironie des Schixxals, als dann die napoleonischen Truppen da durchkamen, wurd das Häusl ein Raub der Flammen.
Schon viel Pech im Leben gehabt, dytt hatter nich verdient, der Chladni. Nun ruht er in Frieden, unterm Tonnenhäusl, im Plattenbauwohngebiet. Auweia.

Titel: Re: Geschichte der Meteoritenkunde
Beitrag von: speul am Januar 04, 2011, 22:00:49 Nachmittag
Ja Martin da hast du freilich Recht, allein, wir sollten jetzt nicht versuchen an jedem Hotel eine Tafel anbringen zu lassen der Art:
"Hier wohnte Chladni", da haben wir schon vom ollen Goethe genug davon!
Titel: Re: Geschichte der Meteoritenkunde
Beitrag von: gsac am Januar 04, 2011, 22:02:17 Nachmittag
... der Chladni. Nun ruht er in Frieden, unterm Tonnenhäusl, im Plattenbauwohngebiet.

Und wenn ihr mal nach Breslau/Wroclaw fahrt, dann sprecht den Tomasz "Tomek"
Jakubowski an, der dort wohnt - der führt Euch sicher gern zum Tonnenhäusl. Mir
hat er diesen Ausflug schon angeboten und ich fahre wahrscheinlich tatsächlich im
Sommer mal da hin (..ne Woche Urlaub mit miner Fru im ollen Lomnitz-Schlösschen?).
Titel: Re: Geschichte der Meteoritenkunde
Beitrag von: Mettmann am Januar 06, 2011, 00:50:51 Vormittag
Eugene Shoemaker (1928 - 1997)

http://science.nasa.gov/media/medialibrary/1999/07/16/ast21jul99_1_resources/bullseye2.gif

Shoemaker Crater, Südpol, Erdmond.
Verbracht von Lunar Prospector.
Titel: Re: Geschichte der Meteoritenkunde
Beitrag von: Mettmann am Januar 17, 2011, 17:34:28 Nachmittag
Tststs, der schöne Thread...

Hier ihr Baliner Banausen, muß euch tatsächlich ein Münchner erzählen, wen ihr alles an erlauchten Weltkoryphäen und -meteoritengöttern in eurer Garnison habts?

Gedenktafel für Martin Heinrich Klaproth auf dem Dorotheenstädtischer Friedhof:
http://www.mentopia.net/images/stadtwelten/dorotheenstaedtischer-friedhof-berlin/bilder/dorotheenstaedtischer-friedhof-086.jpg

Denkmal für Klaproth beim Hauptgebäude der TU Berlin:
http://mitue.de/?p=847

Und hier in der Spandauer Straße 25 hat er zwanzich Jahhre jejobbt, wa?
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Gedenktafel_Spandauer_Str_25_(Mitte)_Martin_Heinrich_Klaproth.JPG&filetimestamp=20090524105444


 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: Geschichte der Meteoritenkunde
Beitrag von: karmaka am Januar 30, 2011, 12:51:42 Nachmittag
Die Bezeichnung Chladnis als "the groundbreaker" with the "extraterrestrial belief" ist doch auch ein schönes temporäres Verbal-Denkmal an ihn.

Das Wort "extraterrestrial" wurde zu Chladnis Zeiten übrigens noch gar nicht benutzt.

Bei ihm waren unsere geliebten Steine die 'Ankömmlinge' aus dem 'Weltenraume'.

Hier der link zum book review:  http://meteoritemanuscripts.blogspot.com/

Zum Glück erinnert Mark Grossman bei seiner review des Buches von Cathryn J. Prince über den Weston Meteorit und Benjamin Silliman da wieder an "unsere" alten Helden: 
"the key deficiency of the book is its failure to acknowledge the truly groundbreaking work of others who preceded"

 :prostbier:
Martin
Titel: Re: Geschichte der Meteoritenkunde
Beitrag von: Mettmann am Januar 30, 2011, 13:35:02 Nachmittag
Zitat
Das Wort "extraterrestrial" wurde zu Chladnis Zeiten übrigens noch gar nicht benutzt.

Nuju boborit, die Ausserirdischen und das was wir heute haben - ich glaub im Grunde is Schiaparelli an Star Trek schuld.  :lacher:
Weil guxx. So ins Welltall versetzt wurdmer ja schon ab der Antike, a la Scipios Traum, Lukian, Kallisthenes... nur da gings nicht ums Ausserirdische.
Guxx so in der Literatur, dann ab dem 17.Jhdt, hat man eigentlich ferne Orte dazu benutzt um dort dann philosophische, politische, gern auch satirische Betrachtungen und Spiegelungen über die Gesellschaft zu veranstalten. Als die Welt noch soviele weiße Flecken hatte, eben in ferne Weltgegenden, entlegenden Inseln, Phantasieländer - halt im Grund so, wie eben auch Gullivers Reisen - und genauso hat man auch den Mond oders Weltall als Projektionsfläche hergenommen, und seis der olle Voltaire.
So richtig konkret mit den Ausserirdischen, wie wirs heut haben, da spielt was ganz anders als Auslöser mit rein.
Das war doch damals, wie die canali vom Schiaparelli versehentlich als Marskanäle ins englische übersetzt worden waren, oiso erste mal wissenschaftl. konkret (durch Unfall) tatsächlich anderes Leben, Zivilisation usw. ausserirdisch aufs Tapet kam.  Daraud ist ja dann dieser Großindustrielle, der Percival Lovell voll abgefahren - und hat zu diesem Behufe das beste Observatorium seiner Zeit in USA aus dem Boden gestampft, nur um diese vermeintlichen Marskanäle zu beobachten und zu kartographieren.  Nun das war dann schon ein öffentliches Gesprächsthema.
Und wennst dann reinguxxt, beim H.G.Wells - da hast dann Deinen Lovell und die Invasion vom Mars.
Gab ja da eigentlich nur die zwei großen Antagonisten der SciFi-Lit. nur beide eben mit unterschiedlichen Utopien - der Jules Verne mit seinem optimistischen Positivismus, daß der technische Fortschritt, die Gesellschaft und Menschheit unweigerlich zum besseren kehren würde und aus der Finsternis ans Licht führe - und eben der wesentlich düstere Wells.
Nu und als dann später der andere Welles, der Orson, den alten Wells, zu diesem sagenhaften Hörspiel verwurstet hat,
seitdem hammer eigentlich den Ausserirdischen Kram und die Aliens, wie wir ihn heute haben. Angefangen von den urigen antikommunistischen Alien-Trashfilmen der 1950iger bis hin zu dem ganzen Startrek-Zeug.  Und diese ganzen Ufologen, die Dänikens, Rosswelljünger, die Esokepf...  also eigentlich, ob ers gwollt hat oder nicht, der Schiaparelli is schuld.   Wär eine schöne Doktorarbeit.
Und als Magisterarbeit, dem Wort und der Verwendung und dessen Auftauchen, von "ausserirdisch" und "extraterrestrial" nachzuspüren.

Und handfest.
Was kömmer nur an ehrlich und wahrhaft und einzigem extraterrestrischem in die Hand nehmen?

Eben.
Das einzige und das wahre ausserirdische,
das hat er.

Der Meteoritensammler.

 :prostbier:
Mettmann


Titel: Re: Geschichte der Meteoritenkunde
Beitrag von: karmaka am Januar 30, 2011, 13:49:53 Nachmittag
Zitat
Nuju boborit

Nixx 'boborit', sondern der andere Martin  :einaugeblinzel:

Zitat
Das einzige und das wahre ausserirdische,
das hat er.

Der Meteoritensammler.

Geeenau. Die wahrhaft EXOTISCHE REALITÄT eben.  :super:

 :prostbier:
Martin
Titel: Re: Geschichte der Meteoritenkunde
Beitrag von: Mettmann am Januar 30, 2011, 14:00:16 Nachmittag
Oh, Verzeihung,
hat mich verlesen.

Zitat
Die wahrhaft EXOTISCHE REALITÄT eben

Aber nicht nur das, es hängt so unendlich mehr an diesen Steinen....
Was wir für Weltbilder gehabt haben, wie sie in diese hinein gefallen sind und sie verändert haben..
und soviel anderes...
und so kram.

( hihi, Mir war es nie genug, zu sagen - hmm ja nette Kruste. Der hat mehr Balkenchondren, der andere Fächerchondren.
Hmm ja nett fürn Campo, aber es gibt bessere. Oh ich hab nur 10$ statt 15$ gezahlt. Hmm ungewöhnlicher Fayalitgehalt..
N Gleisschotter undscho... Ja nochn Mond. Und ich denk, die allermeisten ticken ähnlich wie ich).

 :prostbier:
Mettmann


Titel: Re: Geschichte der Meteoritenkunde
Beitrag von: Mettmann am Januar 30, 2011, 14:09:01 Nachmittag
...aber zurück zum Thema.

http://2.bp.blogspot.com/_-_OMl505-tM/ScMIniJWwkI/AAAAAAAACOs/_nvJORZGQIQ/s320/Meteorite_OTIS.JPG

Eine Station aus dem Carl Sagan-Gedächtnisplanetenpfad in Ithaca. Mit Meteorit zum Anfassen.

Carl Sagan (1934-1996)
war zwar kein Meteoritenforscher,
aber als wirkungsmächtigster Populärastronom seiner Zeit hat er Millionen meiner Altersklasse in die Astronomie und einige davon letzlich auch zu den Meteoriten getrieben. Daher in dem Thread sicherlich nicht fehl am Platze.

http://www.oddthingsiveseen.com/2009/03/carl-sagan-memorial-planet-walk.html

Mettmann
Titel: Re: Geschichte der Meteoritenkunde
Beitrag von: karmaka am Januar 30, 2011, 14:42:53 Nachmittag
Auch ein schönes Ziel für eine 'Pilgerreise' in ferner Zukunft:

die 'Carl Sagan Memorial Station' aka 'Mars Pathfinder Landing Site' (4.7.1997 / Ares Valley, at 19°5'53'' N, 33.15'02'' W)

http://apod.nasa.gov/apod/image/0005/marspan3_pf.jpg

http://abyss.uoregon.edu/~js/images/pathfinder_station.gif

http://spider.seds.org/spider/Mars/Pics/mpf_s39.jpg

Zitat
als wirkungsmächtigster Populärastronom seiner Zeit hat er Millionen meiner Altersklasse in die Astronomie und einige davon letzlich auch zu den Meteoriten getrieben

Ich gestehe, ich bin ebenfalls einer unter diesen Millionen. Ich habe auch heute noch das Buch "Unser Kosmos" im Regal stehen.

"Carl Sagan was a very unique individual who helped young and old alike to dream about the future and the possiblities it may hold"

http://www.jpl.nasa.gov/releases/97/sagansta.html

 :prostbier:
Martin

PS: Unbedingt mal bei Google Earth (Mars) 'Pathfinder' eintippen und in die 360°-Ansicht aus der Lander Perspektive 'hineinfliegen'  :super:
Titel: Re: Geschichte der Meteoritenkunde
Beitrag von: speul am Februar 11, 2011, 15:22:31 Nachmittag
dann verlinke ich den mal schnell hierher
http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=6167.msg79278;topicseen#msg79278
toll