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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: Iason am Februar 18, 2011, 20:49:17 Nachmittag

Titel: Meteoritenfall und Infraschall-Messungen
Beitrag von: Iason am Februar 18, 2011, 20:49:17 Nachmittag
Mal eine Frage an euch,

ist dieses Thema schon mal behandelt worden?

Bin gerade zufällig über die Seite vom BGR gestolpert, auf welcher Infraschallmessungen und Kreuzpeilungen
zum Neuschwanstein-Fall beschrieben sind:

http://www.bgr.bund.de/cln_109/nn_1386312/DE/Themen/Seismologie/Infraschall/Quellen__Phaenomene/Besondere-Ereignisse/Meterorit/meteorit__inhalt.html

Hat das BGR vielleicht auch den Geislingen-Fall aufgezeichnet? Wenn ja, könnte man dann nicht mehr Informationen
zur Bahn und auch zur Fragmentierung erhalten?

Gruss Iason
Titel: Re: Meteoritenfall und Infraschall-Messungen
Beitrag von: KarlW am Februar 18, 2011, 21:09:53 Nachmittag
Hallo Iason,
in günstigen Fällen kann man mit gut auflösenden Seismogrammen die Fragmentierungen gut lokalisieren. Ich habe bei zwei früheren Fällen dabei Übereinstimmungen mit den optisch bestimmten Orten auf 1km erhalten. Idealerweise hat man Aufzeichnungen von wenigstens vier gut verteilten und nicht zu weit entfernten Stationen. Bei weniger Stationen kann man u.U. mit zusätzlichen anderweitigen Informationen kombinieren.
In unserem Schalkstetten-Fall ist damit mE kaum etwas zu holen, was wir nicht schon besser haben. Außerdem wäre dafür ein verläßliches Windmodell bis in über 40km erforderlich; das ist für den Schall viel kritischer als für den weit schnelleren Bolidenflug. Kleine Ausnahme: Wenn sich überraschenderweise in einem Seismogramm die letzte kleine Fragmentierung bei knapp 31km Höhe finden ließe, gäbe das evtl. ein Bausteinchen zur Dynamik.
Grüße
Karl