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verwandte Themen => kleine Fossilien-Ecke => Thema gestartet von: rheinwäscher am Mai 01, 2011, 20:40:39 Nachmittag
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Hallo,
habe im Rheinkies aus der Kiesgrube ein interessantes Teil entdeckt.
Könnte auch nur ein Stein sein.
Im Bild ist leider nur der obere Teil zu sehen -fü mein USB - Micro ist es zu groß.
Das Teil ist ca. 5 cm lang und sieht aus wie eine Kralle oder ein Zahn und ist glatt.
Hat jemand eine Ahnung was das sein könnte?
Grüße
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Moin!
Hmmmm, schwierig! Ich würde es eher nicht für ein Fossil halten. Ich tendiere so in Richtung "Phosphorit", aber sicher bin ich mir hier nicht. Meinst Du, dass Dir ein schärferes Bild gelingen könnte? Ein Maßstab (etwa ein 1-Euro-Stück) wäre auch gut - ist immer Pflicht.
Gruß
Ingo
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Ich habe noch mal ein Gesamtbild mit einer Euro-Münze eingestellt.
Das Teil ist 35 mm lang.
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Hallo Ingo,
könnte das hier was ähnliches sein? hab diesen Stein im Urlaub am Mittelmeer (Leucate-Plage, i.d. Nähe von Perpignan) gefunden.
Zunächst ist mir die "Hautfarbe" aufgefallen, mit den rötlichen Äderchen sah er zunächst fast "menschlich" aus :einaugeblinzel:
Ciao, Heiner :winke:
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hier noch etwas näher dran...
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sowie die "Vorderseite"...
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Die zweite Abbildung oben grau neben Münze zeigt doch ganz deutlich entweder einen Zahn oder ein Kralle. Muss nicht mal fossil sein. An eine Laune der Natur glaube ich nicht, denn dann wären die Kanten des Stücks nicht so klar.
Das rosa Stück ist wieder was ganz anderes. Entweder verkieselter Quarz (rosa durch Eisenoxide-/ hydroxide) mit div. Organismenresten oder Resten von dunklen Eisen- und Manganoxiden oder als "Matrix" ein entsprechendes Carbonat wie Kalkstein (braust dann mit Eissigsäure z.B.) ..
Gruß Peter
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Hallo Peter,
vielen Dank für Deine Erklärungen :hut:
Den Test mit Säure (hatte gerade HCL zur Hand) hab ich schon gemacht, kein Aufbrausen, also eher verkieselter Quarz, oder?
Ciao, Heiner
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Moin!
Hmmmm, schwierig! Ich würde es eher nicht für ein Fossil halten. Ich tendiere so in Richtung "Phosphorit", aber sicher bin ich mir hier nicht. Meinst Du, dass Dir ein schärferes Bild gelingen könnte? Ein Maßstab (etwa ein 1-Euro-Stück) wäre auch gut - ist immer Pflicht.
Gruß
Ingo
Hallo Ingo,
ähnliche Stücke (schwarze, sehr harte, durch Verwitterung herausstehende Adern, die auch meist Sprünge und Absplitterungen zeigen, in einem kristallinen (?) Flußgeröll) kenne ich aus der Isar - dort handelt es sich meist um Pseudotachylit. Da hier aber die Natur des Muttergesteins nicht klar zu erkennen ist, würde ich nicht mit Sicherheit behaupten wollen, dass dieses Stück ein Pseudotachylit ist. Aber es ist eine weitere Möglichkeit neben der Phosphoritkonkretion.
Die "zahn- oder krallenartige" Form dürfte dagegen bloßer Zufall sein.
Gruß, Holger
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Moin!
Die "zahn- oder krallenartige" Form dürfte dagegen bloßer Zufall sein.
Ja, so sehe ich das auch. Ein Haizahn, dem das Stück sicher recht ähnlich sieht und der auch noch ein vergleichsweise häufiger Fund wäre, ist es sicher nicht. Der Schmelz eines Haies ist unverwechselbar.
Ich vermag das Gestein auch nicht sicher anzusprechen würde jedoch auch eine rein sedimentäre Bildung nicht ausschließen wollen.
@ Heiner: Deinen Fund würde ich als Quarzit ansprechen. Das bräunliche ist sicher nicht fossilen Ursprungs.
Gruß
Ingo
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hier noch etwas näher dran...
Also Heiner, ich meine Du solltest mit dem Stück mal zum Hautarzt gehen. Sieht sehr nach einem cancerogenen Melanom aus!
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Hallo Speul,
Du wirst lachen: ich habe diese Vergrößerung einem Freund, der Dermatologe ist , mal so nebenbei gezeigt und er hat zunächst sehr erschrocken geguckt :lacher:
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wenns kein Zahn ist, weil der Schmelz fehlt oder nicht erkennbar ist, könnte es doch auch die Kralle eines kleinen Räubers sein; im anderen Fall, wenns z.B. wider Erwarten doch eine Limonit- oder Phosphoritkonkretion sein sollte, dann wäre das aber schon eine sehr gelungene "Adaption" bzw. Laune der Natur! :laughing:
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Hallo,
habe noch ein paar Aufnahmen gemacht.
Muß noch anmerken, dass der Zahn/Kralle relativ schwer ist und
doch mehr auf einen Stein hindeutet.
Werd mal abwarten und dann mit Werkzeug drangehen
Gruß
Uwe
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Hallo Uwe,
kannst Du den vermeintlichen Zahn bzw. die Kralle mal von unten, d.h. am Wurzelansatz fotografieren und das Foto einstellen? Bei versteinerten Zähnen ist der harte Schmelz immer klar abgesetzt vom ursprünglich relativ weichen Inneren, u.U. erkennt man auch noch den Nervenkanal. Wenn´s ein Zahn wär, müßte man diese typische Schichtung erkennen. Im Falle einer Kralle müsste man eigentlich auch die typische Krallen-Form am Wurzelansatz erkennen.
Gruß,
Andi :prostbier:
P.S.: Ich glaube aufgrund Deiner Bilder, dass es eher eine Laune der Natur ist, aber keine Versteinerung (Zahn oder Kralle).
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Moin!
Aufgrund des Bildes "fossil_3.jpg" würde ich das Gestein nun als Sandstein ansprechen, denn ich meine kleine Quarzkörner zu erkennen.
Gruß
Ingo
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Hallo Uwe,
definitiv kein Zahn, sondern eine Laune der Natur.
Zahnschmelz ist nicht zu sehen. Zahnbein allein bleibt nicht erhalten, da Transport- und Umlagerungsprozesse, die zu Kieslagerstätten führen, dieses in Nullkommanix zerstören. Solche Formen findet man in Kies recht oft, sie gehen einfach auf längliche Gesteinsstücke zurück, die abgerollt wurden. Kommt dann noch eine Fremdkomponente hinzu (bspw. eine Konkretion oder eine Kluftfüllung), die sich morphologisch vom Rest des Steins abheben (wie hier bei der "Zahnwurzel"), kommt man schon mal in Versuchung, die Fantasie schweifen zu lassen.
Dein anderes Objekt hat einen ähnlichen Hintergrund. Da wurde durch die Abrollung einfach eine andere Gesteinsart spezifisch aus der Matrix herauspräpariert. Die zahlreichen Brüche/Versätze sprechen tatsächlich für eine Phosphoritkonkretion.
Mach doch mal den Säuretest, ob es sich bei der Matrix (und dem Zahn) um Kalkstein handelt.
Gruß,
Rainer