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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: Greg am Mai 21, 2011, 01:13:20 Vormittag

Titel: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Greg am Mai 21, 2011, 01:13:20 Vormittag
Hallo,  :hut:

ich schlage vor, einen eigenen Thread für diesen herrlichen Rumuruti zu eröffnen. Es wurden in verschiedenen Threads schon wunderbare Stücke gezeigt. Hier können wir das alles bündeln. Zudem werden die Fotos aus den Verkaufsthreads später gelöscht, hier bleiben sie erhalten.

Ebenso die Infos zur NWA Pairing-Group, die schon zusammengetragen wurden und fortlaufend aktualisiert werden können:

NWA 5469 -   497g - 1 Stein  - Chladnis
NWA 6145 -   310g - 1 Stein  - Graul
NWA 6220 -   200g - 3 Steine - Ph.Thomas
NWA unclass - 13g - 1 Stein   - Cimala
NWA bald -  1100g -10 Steine - Chladnis
NWA bald -    390g - 35 Steine - Strufe


Dann fange ich mal mit zwei Stücken an.
1. Eine Teilscheibe von Mirkos NWA 6145 mit dunklem Schockbereich.
2. Ein Fragment vom Hanno, welches ich mir aktuell gegönnt habe. Die frische, schaumige Kruste geht in ein glatteres Schildkrötenmuster über.

Greg  :hut:
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Greg am Mai 21, 2011, 02:03:37 Vormittag
...und noch mal aus anderem Winkel.

Greg  :hut:
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: ironmet am Mai 21, 2011, 02:12:56 Vormittag
Hallo Greg,

das ist eine sehr gute Idee von Dir, das Thema nochmals gesondert aufzugreifen. :super:
Vielleicht kann man dann in Zukunft noch den ein oder anderen  Stein hier ergänzen.

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Rob L am Mai 21, 2011, 10:14:42 Vormittag
Gute Idee, und schöne Fotos Greg!  :super:

Da mach ich mit, mit meine 6,1g NWA 6220 Scheibe.

Rob  :hut:
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: herbraab am Mai 21, 2011, 11:38:56 Vormittag
"NWA bald" :smile: von Chladnis, 93.4g Individual.

:hut:
Grüße, Herbert
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0S4,
Beitrag von: Sterntaler am Mai 21, 2011, 12:31:23 Nachmittag
Ein Rumuruti R5, W0, S4 von Hanno.  :super:

PS. Die Blümchen waren auch dabei.  :lacher:
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Mettmann am Mai 21, 2011, 15:07:59 Nachmittag
Zitat
"NWA bald"  von Chladnis, 93.4g Individual.

Nummer ist für nächste Woche versprochen (endlich!);
ab dann gibts auch günstige Scheiben.

Bemerkenswerte neben vielen anderem ist, daß die sonst 4 so frischen anderen Rs, die nicht der Pairinggruppe angehören, alles Regolithbrekzien sind,
und dieser hier nicht.

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: ironmet am Mai 21, 2011, 17:54:45 Nachmittag
Hallo Rob,

was ist das für ein schwarzer Einschluss in Deiner Scheibe? :gruebel:
Kannst Du Dir das mal unterm Mikroskop anschauen und berichten? :pro:

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Rob L am Mai 21, 2011, 22:01:26 Nachmittag
Hallo Mirko und Forum,

Gute Frage.  :gruebel:
Der Einschluss war der Anlass das ich gerade diese Scheibe gekauft habe.

Unter dem Mikroskop sieht man Einschlüsse (Chondren?), und schwarzer Matrix mit leichtere und dunklere „Bänder“ (Schmelze?).

Ich habe mal eine Makrofoto gemacht. Diese Seite ist poliert. Die „Bänder“ sind wellenförmig und vertikal im Foto.
Es folgt auch noch eine Vergrößerung in meine folgende Antwort.

Ich weiß nicht was es ist. Wenn es ein Regolithbrekzie ist wie Mettmann schrieb, kann es ja allerhand sein.
Weiß jemanden was es sein könnte?

Viele Grüße,
Rob
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Rob L am Mai 21, 2011, 22:02:46 Nachmittag
Es folgt auch noch eine Vergrößerung in meine folgende Antwort.
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Thin Section am Mai 21, 2011, 23:10:26 Nachmittag
Weiß jemanden was es sein könnte?

Späten guten Abend Rob und Forum,

Eventuell handelt es sich um einen Einschluß mit etlichen opaken Körnchen von Sulfid (z.B. Pentlandit, Pyrrhotit) und chromhaltigem Spinell. Die gleichmäßige Verteilung dieser Körnchen lässt diese Einschlüsse dunkel erscheinen (sg. silicate darkening). Solche Fragmente können mehrere Millimeter messen.

Bernd  :hut:
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: ironmet am Mai 22, 2011, 13:23:52 Nachmittag
Hallo Rob,

danke für die Detail Fotos.
Nein, Mettmann meinte, das es eben keine Regolithbrekzie ist.
Daher war ich etwas verwundert und mein Interesse für diesen Einschluss war geweckt.
Die Details sehen sehr interessant aus.
Hm, aber was das nun tatsächlich sein könnte.... :gruebel:

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: lithoraptor am Mai 22, 2011, 13:41:31 Nachmittag
Moin!

Also für mich wirkt dieser Xenolith sehr kohlig. Dies kann zwar man letztlich nur über einen Dünnschliff oder eine Analyse verifizieren, aber es spricht, nach meinem Verständnis, nichts dagegen.

Gruß

Ingo
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: ironmet am Mai 22, 2011, 13:55:09 Nachmittag
Hallo Ingo,

ja, die Vermutung hatte ich ja auch zuerst. (einmal wach gerüttelt duch den Howi mit CM)
Es spricht auch sicher nix dagegen.
Warum sollte ein R nicht auch kohliges enthalten.
Die Detailfotos von Rob sehen auch irgendwie danach aus.
Was mich allerdings etwas stört, ist das "große" gelbliche Korn.
Was sollte das wohl sein?

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Thin Section am Mai 22, 2011, 16:33:25 Nachmittag
Also für mich wirkt dieser Xenolith sehr kohlig ... es spricht, nach meinem Verständnis, nichts dagegen.

Hallo Rob, Ingo, Mirko und Forum,

Daran habe ich natürlich auch schon öfters gedacht, zumal diese Einschlüsse auf den ersten Blick tatsächlich kohlig aussehen (unter dem Mikroskop aber eher wie die Matrix eines primitiven Typ 3 Chondriten ... ohne Chondren aber mit Mineralfragmenten) und zumal S. Russell schreibt:

R chondrites are more closely related to carbonaceous chondrites and strengthen the suggestion that the R parent body may have formed between the ordinary and carbonaceous chondrite-forming regions.

Quelle:

Russell S.S. (1998) A survey of calcium-aluminum-rich inclusions from Rumurutiite chondrites: Implications for relationships between meteorite groups (Meteoritics 33-4, 1998, A131).

Aber Vorsicht ist dennoch geboten, denn Prof. Bischoff weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich um zweierlei Paar Stiefel handelt:

Since 1994, the R-chondrites have been recognized as a new well-established chondrite group different from carbonaceous, ordinary, and enstatite chondrites.


Quelle:

Bischoff A. et al. (2001) Mineralogy, Chemistry, and noble gases of the unpaired Rumuruti chondrites NWA 753 and NWA 755 (MAPS 36-9, 2001, A021).

Bernd  :hut:
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Thin Section am Mai 22, 2011, 16:51:03 Nachmittag
... einmal wach gerüttelt duch den Howi mit CM ...

Ich bin's noch mal!  :smile:

Auch hier ist Vorsicht geboten! :belehr: Die meisten dunklen Einschlüsse in meinem NWA 6620 Endcut erweisen sich unter dem Mikroskop als Chromit und/oder Ilmenit, was natürlich der Schönheit meines Endstücks keinerlei Abbruch tut. Nur der etwas größere, rundliche, dunkle Einschluß auf der linken Seite könnte eventuell ein kohliger Einschluß sein, wobei mich aber der etwas "seidig matte" Glanz bei demselbigen etwas verunsichert.

Ich nehme mal Mirkos Originalphoto, da ich noch immer mit den Details und Tücken meines neuen Notebooks kämpfe!

Bernd  :hut:
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Dirk am Mai 22, 2011, 19:50:47 Nachmittag
Hallo Rumuruti-Sammler  :winke: ,

ich habe hier eine Vollscheibe vom NWA 5469. Diese stammt vom 1.Stein dieses frischen Rumurutiiten, den 2008 die Chladnis aufgetrieben haben. Allerdings betrug das TKW 958g (steht im MetBul und auf meinem Kärtchen) und nicht 497g, wie am Anfang des Themas aufgeführt wurde.

Die Scheibe wiegt 25,588g und misst 64 x 55 x 3mm. Viel verteiltes Troilit ist zu sehen und einige zarte Schockadern (hat ja auch S4 ! ). Die meisten R`s sind durch fortgeschrittene Verwitterung sehr farbig und bunt. Die Frische dieses Materials kann man dagegen an der grauen Färbung erkennen.

 :winke:  :prostbier:
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Dirk am Mai 22, 2011, 19:54:25 Nachmittag
... und noch die Rückseite, die etwas geschliffen wurde und damit kontrastreicher aussieht.
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Rob L am Mai 22, 2011, 20:45:23 Nachmittag
Hallo Bernd, Mirko, Ingo und Forum,

Danke für eure Antworten!  :hut:

Bernd,
Weiß jemanden was es sein könnte?
Eventuell handelt es sich um einen Einschluß mit etlichen opaken Körnchen von Sulfid (z.B. Pentlandit, Pyrrhotit) und chromhaltigem Spinell. Die gleichmäßige Verteilung dieser Körnchen lässt diese Einschlüsse dunkel erscheinen (sg. silicate darkening). Solche Fragmente können mehrere Millimeter messen.
Mit nur Fotos ist es immer schwierig zu zeigen, aber „live“ unter dem Mikroskop sieht dieser Einschluss, Einschlüsse wie in R3.8 NWA 2921 (ist das was du meintest?) nicht ähnlich.
( http://www.mail-archive.com/meteorite-list@meteoritecentral.com/msg46262.html ; http://www.meteorites.com.au/features/nwa2921.html)

Mirko, Ingo,
Was für mich gegen kohliges spricht, ist die härte (es ist sehr gut zu polieren), und auch die Struktur im Matrix. Wie ich schon erwähnte hat es wellenförmig Bänder. Nicht homogen schwarz.

Obwohl etwa 50% der Rumuruti Chondriten Regolithbrekzien sind, hat man nach „Nature and Origins of Meteoritic Breccias“ ( http://www.lpi.usra.edu/books/MESSII/9013.pdf ) noch keine Fragmente von andere Chondriten Klassen in R-types gefunden:

4.2. Rumuruti Chondrites
The abundance of regolith breccias among the R chondrites
is 50% (Table 2; Fig. 6). The brecciated samples [e.g.,
Rumuruti, DaG 013, Hughes 030, Pecora Escarpment (PCA)
91002, and Acfer 217] have been studied in great detail (e.g.,
Schulze et al., 1994, Bischoff et al., 1994a, 1998; Rubin and
Kallemeyn, 1994; Jäckel et al., 1996; Kallemeyn et al., 1996;
Bischoff, 2000). These breccias contain cognate, lithic fragments
of various type and metamorphic degree. Impactmelt-
rock clasts (Fig. 7), dark unequilibrated fragments, and
clasts of all petrologic types are embedded in a fine-grained,
well-lithified, olivine rich matrix. A detailed characterization
of unequilibrated, type 3 lithologies in R chondrites is given
by Bischoff (2000). So far, fragments of other chondrite
classes have not been found within the brecciated R chondrites
.“

Meine Meinung geht in Richtung Impact-melt clast.

Viele Grüsse,
Rob
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Mettmann am Mai 22, 2011, 21:17:44 Nachmittag
Hups Rob,

bisschen mißverständlich ausgedrückt...

NWA 5469/6145/6220/ff.
sind keine Regolithbrekzien.

Von den anderen W0 und W0-1 frischen Rs sind Rumuruti, NWA 2897 und NWA 5035 alles Regolithbrekzien,
Bilder derselben findet man hier in diesem alten Thread:
http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=4117.0

Über NWA 4545 ist ja nix näheres bekannt.

Na und sonst, wenn man die wenigen Antarktischen durchklickt,
dort ist „grade A“, was W0 und W0-1 entspricht nur ersichtlich:

Der La Paz Icefiel 031156, ein R4, da isser, der Lauser mit seinen 14.7g
http://curator.jsc.nasa.gov/antmet/amn/amnfeb06/LAP031156.htm

und ansonsten noch der Mount Prestrud 95404, 39.5g,
der allerdings nicht nur als R3, sondern auch als CV3 und C3 herumgeistert.
http://curator.jsc.nasa.gov/antmet/amn/amnjul97/PRE95404-xpl.htm

D.h. – die anderen viere sind ja aus,
die NWA 5469 ff. ist das absolut beste, was man überhaupt von dieser exotischen Gruppe, von diesem eigenen Mutterkörper, nicht nur als Sammler bekommen kann.
Das muß man schon einzuschätzen und hernach zu schätzen wissen!
(Und wenns dann gar hergeht, in der Ecke, nicht weit entfernt davon, wo gegenwärtig der Durchschnitt aller Rs liegt – oder gar, Oheim, wenn man sich zurückerinnert,
was man hingelegt hat für den nunmehr auch nur durchschnittlichen Früh-NWA mit Eigennamen Ouzina – dann macht das Sammeln erst recht Spaß!)

..zum Einschluß würde ich mich dem Rob anschließen, dieser R ist mit S4 sehr stark geschockt, enthält ja auch feine Schockäderchen.

 :prostbier:
Mettmann




Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Dirk am Mai 29, 2011, 21:27:11 Nachmittag
Hallo,

heute habe ich es geschafft, ein paar Bilder von meinen beiden Stücken zu machen, die ich vom Hanno bekommen habe: NWA 6848 - Rumuruti.

Das eine ist ein kleines 11,92g schweres Individual, das andere ein 7g schweres Endstück. Hier die Bilder:


 :winke:  :prostbier:
Dirk
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Thin Section am Mai 29, 2011, 21:36:32 Nachmittag
Hier ein paar Bilder:...

Wo denn ?! Hab' ich 'nen Ouzo zuviel, denn wir kommen gerade von einem griechischen Restaurant zurück oder hast Du die Bilder vergessen?

Bernd  :prostbier: (Prost Ouzo  :einaugeblinzel:)

P.S.: Jetzt sind die Bilder da!  :winke:
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Dirk am Mai 29, 2011, 21:43:52 Nachmittag
Hallo Bernd  :winke: ,

hihi, nein - ich hatte nur vergessen, die Originale kleiner zu machen. Jetzt sind sie aber soweit ....  :laughing:

.... jetzt noch das Endstück:

 :user:
Dirk
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Hungriger Wolf am Mai 29, 2011, 22:18:31 Nachmittag
Hallo!

Mein neuer frischer NWA 6848 Rumuruti R5 geschnitten:

Grüße :winke:
Achim

Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Thin Section am Mai 30, 2011, 09:15:36 Vormittag
Hallo Dirk  und Achim,

Schöne Neuzugänge habt ihr da! Herzlichen Glückwunsch dazu!
So, jetzt wieder ab in den Garten, muß gewässert werden, denn es wird heiß. Über 30°C sind angesagt!

Bernd  :hut:
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: DCOM am Mai 30, 2011, 13:13:12 Nachmittag
Hi,

wenn ich Mettmann recht verstanden habe, ist das hier nun der neu klassifizierte NWA 6825...
Das Stück, was hier zu sehen ist, habe ich vor einem halben Jahr erworben.

LG, D.U.  :hut:
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 02, 2011, 16:58:12 Nachmittag
Hallo!

Von NWA 6848 Rumuruti R5 habe ich nun einen Dünnschliff hergestellt (siehe Photo I/II/III Polarisation)!

Photo I

Grüße  :hut:
Achim
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 02, 2011, 17:09:17 Nachmittag
Photo II
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 02, 2011, 17:10:09 Nachmittag
Photo III
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: ironmet am Juni 02, 2011, 18:39:56 Nachmittag
Hallo Achim,

zeig doch bitte auch mal ein Foto von
dem ganzen Schliff auf dem Trägerglas.

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 02, 2011, 20:40:06 Nachmittag
Hallo Mirko!

Mein Experimental-Dünnschliff NWA 6848 auf Glas (siehe Photo).

Auf einen Glasobjektträger habe ich ein sehr kleines Meteoriten-Fragment von NWA 8648 mit 2K-Epoxidharz fixiert.
Dann dünn geschliffen, die schwarzen Randzonen habe ich nicht mit Aceton gereinigt!
 
Grüße  :hut:
Achim

Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: ironmet am Juni 02, 2011, 23:24:32 Nachmittag
Hallo Achim,

danke fürs zeigen. :hut:
Also dafür das der Schliff so winzig ist, ist wirklich viel zu sehen.

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: lithoraptor am Juni 02, 2011, 23:41:05 Nachmittag
Moin Achim!

Ich denke, dass der Schliff noch zu dick ist. Die IF stimmen noch nicht. Zum Üben hättest Du aber auch anderes Material nehmen können. :fluester:

Gruß

Ingo
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: karmaka am September 19, 2011, 19:20:21 Nachmittag
Auch John Higgins'

NWA 6280  (R5, 135 g, W (low), S2, gekauft im März 2010)

könnte zur frischen
Rumuruti (R5) Pairings-Gruppe

(NWA 5469/NWA 6145/NWA6220/NWA 6848)

gehören.

http://www.lpi.usra.edu/meteor/metbull.php?code=52015

Was meint ihr?

 :hut:

Martin
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Mettmann am September 19, 2011, 19:45:48 Nachmittag
Zitat
Was meint ihr?

Wir meinen, daß wir ohne Bilder überhaupt nyscht meinen können.

Schockstufe ist mit S2 deutlichst geringer und im Text steht, es sei eine fragmentale Brekzie.
Hört sich zumindest also nach etwas anderm an.

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: karmaka am September 19, 2011, 21:50:22 Nachmittag
Zitat
Was meint ihr?

Wir meinen, daß wir ohne Bilder überhaupt nyscht meinen können.

John wird uns Fotos von NWA 6280 speziell für unser Forum zur Verfügung stellen
und hat sich übrigens sehr über unser Interesse an seinem Rumuruti gefreut.

Ich werde die Bilder hier einstellen, sobald ich sie erhalten habe.

 :prostbier:

Martin
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Thin Section am September 19, 2011, 22:11:41 Nachmittag
Der Fayalitwert (Fa39.1-39.7) und das Vorhandensein von Pentlandit und Pyrrhotit sprechen auch ohne Bilder ziemlich eindeutig für einen Rumuruti!

Bernd  :hut:
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: lithoraptor am September 19, 2011, 23:57:58 Nachmittag
Moin!

Ich mag sie ja sehr gern, die Rs, aber es knüpfen sich für mich doch noch so einige Fragen an das Material. Ein Beispiel: Schauen wir uns alle bisher bekannten R-Mets an, dann stellen wir fest, dass es sich bei fast allen um Brekzien handelt. Es gibt insgesamt nur sehr wenige Ausnahmen (etwa Carlisle Lakes; bei einigen NWAs scheint es auch so zu sein). Diese Tatsache ist doch sehr bemerkenswert, denn im Normfall sollte es doch so sein, dass eine Brekziierung eher die Ausnahme ist, denn so verhält es sich bei allen anderen Chondrit-Typen (die Kohligen dürfen wir hier natürlich nicht berücksichtigen, da sie ja eher primitiv sind). Hält man sich diese Tatsache vor Augen, dann gibt es letztlich nur zwei Erklärungen dafür - zumindest nach meinem Verständnis:
1. Alle R-Typen sind Brekzien. Bei allen Stücken ohne Brekziierung handelt es sich lediglich um einzelne Klasten aus einer solchen. Dieser Eindruck kann bei kleineren Steinen sicher sehr leicht entstehen. Dies würde bedeuten, dass ihre Mutterkörper in einem Bereich oder zu einer Zeit entstanden sein müssten, in dem/ in der es wesentlich häufiger zu Kollisionen kam. Dass gänzlich andere Genesebedingungen geherrscht haben müssen, zeigt ja bereits die Chemie der Rumurutis. Bernd hat in diesem Zusammenhang ja schon dankenswerter Weise auf das Vorhandensein von Pentlandit und Pyrrhotin hingewiesen. :hut:
2. Brekzien sind auch bei den R-Typen nicht häufiger, aber bisher wurde das Gros der unbrekziierten R-Typen schlicht übersehen bzw. fälschlich klassifiziert. Dies würde ich allerdings eher für unwahrscheinlich halten - insbesondere nach etlichen Jahren NWA-Material und der Forschung daran.

Wie seht ihr das?

Gruß

Ingo

P.S. Kommt mir gerade so vor, als hätte ich etwas Ähnliches schon mal geschrieben. Schon komisch das! :gruebel:
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Dave am September 20, 2011, 09:24:20 Vormittag
Hey,

habe einige Bilder des Stückes gesehen es ist auf jeden Fall ein frischer grauer Rumuruti. Ob es nun ein Pairing ist mhh ich würde denken eher nein, der Stein hat eindeutig größere klasten drin von daher würde ich auf was neues tippen.
Mal sehen was ihr sagt wenn der Martin die Bilder hier einstellt, die er von John bekommen soll.
Ist aber ein wirklich schöner Stein!

Gruß David :hut:
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Mettmann am September 20, 2011, 15:38:23 Nachmittag
Zitat
Wie seht ihr das?

Ich seh das so, daß wir eine viele zu kleine Zahl und Menge an Rs haben, als daß wir Spekulationen anstellen könnten, was der "Normalfall" bei den Rumurutis sein könnte. Wir haben nur wenige Stichproben!
Bei sowas muß man immer die MetBull-Database zu Rate ziehn (buoh, das war grad alte Rechtschreibungsreform 1.0, hihi).

Die Rs sind zusammengenommen eine der allerseltensten Gruppen überhaupt, viel viel rarer als die Monde und die Märse.
Annähernd nyschte hamwa aus der Antarktis, nur ein paar Popelchen. Einen einzigen winzigen beobachteten Fall.
Und das was den Bulletin hptsl. anfüllt - oh Segen der Wüste (Reprise, wie kann man als Forscher so dumm sein, dem gesetzlich ein Ende fordern zu wollen),
diese Nummern, die kann man derart zusammenstreichen nach Pairings, daß die Schwarte kracht.

Also hammer nur einzelne Stichproben - und noch dazu so geringe Gewichte. Bräuchte nur einmal ein durchschnittlich gewichtiger Neufall oder Neufund eines unbrekziierten Rs geschehen, zwupp wäre nach Statistik qua Gewicht unbrekziierter R das Normale und die Regolithbrekzien die Ausnahme.

Diese Pairings sind halt geschehen, weil die Funde in der Regel und bislang sehr kleinteilig waren und wenn man dann eine typische kleinskalige bunte Regolithbrekzie hat, bleibt dem Klassifikateur halt meist nix, als als petrologischen Grad den der Lithologie herzunehmen, die als Fragmente in der nochmal kleineren Probe, die ihm zur Verfügung steht, vorherrschend ist.
Vermeiden läßt sich sowas nur, wenn Zusammengehörigkeit zu anderen von den Einreichern angegeben oder bekannt ist oder wenn es eine Funddokumentation gibt, sodaß Nachfunde zugeordnet werden können.
Niwwa, nimmst drei der vier SAHs-Rs her, die haben alle unterschiedliche petrologische Grade im Bulletin, sind aber ein einzjer Meteorit.

Nun und es gibtja schon Unterschiede - es gibt unbrekziierte mit einer einzjen Lithologie, wo man nun argumentieren könnte, war der Stein groß genug, um den möglichen "Meteorid" richtig abzubilden,
aber das kann man eigentl. immer - wenn man in Gedanken den Stein immer größer aufbläst, bis man am End seinen Mutterkörper hat, hihi -
und dann gibts welche, die ham halt nur zwo verschiedene Lithos, sodaß man nicht sprechen kann von dem, was die meisten sind,
nämlich stärkstest und buntest durchmischte Trümmerbrekzien, Regolithbrekzien.

Btw. /Reprise Nummro zwo - es ist doch absolut fantastisch, daß sich er komma der Sammler komma allen ernstes von der großen Mehrheit aller auf der ganzen Welt bekannten R-Exemplare diese wenigen Jahre jetzt seine specimines hat ansammeln können (und vergleichen hat können).

Nunja und da gibt es eben große Unterschiede. Nimm den Sankt NWA 5469 her, nach Jahren immer noch der Hauptstein der besagten Frisch-Gruppe, der hatte fast ein ganzes Kilogramm und bestund aus einer einzigen Lithologie, war als solcher also völlig unbrekziert. Daß dieser Fall noch über eine zwote hellere Lithologie verfügt, kam ja erst mit den späteren Nummern heraus. 
Trotzdem hat er nur diese zwo Lithologien - unterscheidet sich damit aber grundlegend von den wilden Trümmerbrekzien, die momentan die Mehrheit unter den Rs darstellen, ist also anders.

Wenn also nun bei dem Neuen, von dem wir nun noch keine Bilder haben, im Bulletin explizit als Hauptcharakteristikum als allererstes angegeben wird, daß es sich um eine Fragmentale Brekzie handelt, (zudem vermerkt wird, daß in einigen Klasten sehr deutlich ausgeprägte Chondren vorhanden sind, die in beiden Lithologien der NWA 5469ff.-Gruppe in der Art fehlen, wie Ihr ja selber an euren entsprechenden Sammlungsstücken nachvollziehen könnt),
und zu dem die Nummern der NWA 5469er-Gruppe allesamt sehr stark geschockt gelistet sind, der Neue hier aber nur schwach mit S2 auf der Schockskala eingestuft wurde
(und wenn man dann noch weiß, kein hartes Kriterium in dem Sinne, aber nicht zu verachten, daß der neue von ausgesprochen rührigen und umtriebigen NWA-Spezialisten klassifiziert wurde, die wie nur wenige am Puls der Zeit sind und natürlich wissen, was es an spektakulärem neuen Material jeweils gegeben hat, den also ggfs. sofort zu pairen gewußt hätten zu dem bislang herausragendstem R-Fund aller Zeiten, den die 5469er-qua Masse und Frische nunmal darstellen).

Dann liegt, so man keine Bilder noch hat, doch die Vermutung sehr nahe, daß der neue ein anderer ist. Ein R,der nicht zu dieser Pairing-Gruppe gehört. Niwwa?

Wie nun die Rs zusammenhängen, warums soviele Regolithbrekzien unter den wenigen Funden gibt, dem könnte man nachspüren, nun unabhängig ob dem Jesetz der kleinen Zahl, in dem man sich die kosmischen Bestrahlungsalter vielleicht mal anschauen könnte, die Reisezeiten sozusagen, ob man die dadurch ev. nur wenigen einzelnen Impakt-, Zerbruchs- und Freisetzungsereignissen zuordenen könnte. Allein solche Untersuchungen sind sehr aufwendig und sehr kostspielig (weswegen sie auch nicht zum Standardprogramm der Mettanalyseprozeduren gehören). Dytt kann man ja irgendwann später mal angehen.

Zitat
Dass gänzlich andere Genesebedingungen


In meiner laienhaften Ansicht würd ich das nicht so sehen. Die Rumurutis sind ja nicht aussergewöhnlich anders zu den anderen Chondriten. Sie sind ganz genauso primitive und ursprüngliche Gesteine, ganz genauso alt und mit gleichen Entstehungsaltern, haben die gleiche Struktur, halt Chondren und Matrix plus dieselben sekundären Veränderungen durchlaufen, Kristallwaxxtum, Erwärmung, Schockeffekte..
Der einzige Hauptunterschied ist eigentlich doch nur, daß im Anfangstopf ordentlich mehr Schwefel drin war als eine der Zutaten. Deswegen haben wir halt diese ganzen Schwefelverbindungen drin (und den Gestank bei frischen Rs, hihi), wie eben das Pendlandit und kaum freies Nickeleisen sondern die Metalle in den Sulphiden - hat man ja kaum Nickeleisenkörnlein drin, sondern stattdessen diese Unmengen an Troilit.
Also insofern zwar anderer Mutterkörper, anderer Ort, geringfügig andere Zutaten, aber keine besonders verschiedene Genese, tät ich als Laie sagen.

Nehmers Pendlandit her, ist doch bei den CKs genauso, die sehr reich an Pendlandit sind, generisch aber äußerst nah an den CV3s gebaut ham (bei TNZ 87 und NWA 2900 sind ja CK und CV gar nebeneinand in einem Stein vereint).

Zitat
aber bisher wurde das Gros der unbrekziierten R-Typen schlicht übersehen bzw. fälschlich klassifiziert. Dies würde ich allerdings eher für unwahrscheinlich halten
 

Ja das kann man schon ausschließen.
Sag ich Antarktis, bisserl verallgemeinernd jeder Stein ein Mett - da ist ein solches Verhältnis nicht vorgefunden worden.
Das heißt es wurd ja eh fast nix gefunden, alles Kleinholz, zu faul die Pairings rauszusuchen, eh nur 5 Steine über 100g.
Zusammen nur 1.4kg in 35 Jahren.
(Reprise 3, knickknack, herrliches Bsp für das Wirken der Privaten, aus Forschersicht völlig unsinnig, die in einen Rechtfertigungszwang bringen zu wollen für ihre Arbeit).

Dann schaumer mal in den Oman, wo die Funddokumentationslage ja pfundig ist...
Hamwa auch nur 4 Stück, auch nur ein einziger über einem halben Pfund. Oiszamm 2.6kg.

So, die Wüste lebt nicht mehr, weilman nicht mehr derf, aber es wurde ja früher mal gesucht, daher schaun wir uns Australien an:
Da haben wir zweie - zusammen 0.15kg
(Carlisle Lake ist halt auch hinsichtlich der Brekkzien-Frage eher nicht zugebrauchen, der war ja nur 50g.)

Und wo wird sonst noch tüchtig gesucht mit Dokumentation, eben in den US-Wüsten.
Und da gabs ja überhaupt nur den einen Wunderfund neulich vom Sonny Clary, den Blue Eagle mit 70g.

Und unabhängig jeglich Suchgeschicks - die Fälle - gibts auch nur einen, den Rumuruti selber mit mageren 67g.

Daran sieht man halt, daß es nicht eine Frage des Erkennens oder Nichterkennens ist - sondern daß die Rs schlicht und einfach mit zum wahnsinnig seltensten zählen auf Erden, was man sich überhaupt nur vorstellen kann.

Wie sie auch von Erscheinung und Gestalt nun auch nicht besonders übersehbar sind.
Niwwa?
Nimmt man solche Frischlinge her, wie die 5469er-Gruppe und die 3-4 anderen kleen die überhaupt nur so frisch sind,
denen sieht mans vielleicht im Felde nicht genau an, was sie sind, da sie ja mit einer so schönen Schmelzkruste überzogen sind,
allein solche frischen Steine sind ja auch unter den Chondritenfunden eine wönzigste Minderheit vonnem Hunderstel und darunter, sodaß solche Steine für goldgeiziggeldgierigen Schurken, die man Händler und Sucher nennt, von besonderem Interesse sind, auch wenn sie "nur" H5 oder L6er sind.

Sind sie aber verwittert und nackert schaunse auch nicht so wesentlich anders aus als verwitterte Chondriten und sind als solche erkennbar.
D.h. für den eingefleichsten Kennerblick schauens von außen schon interessanter und attraktiver aus, beim Setzen im großen Wüstencasino, als ein Gleischotterlings-OC.

Insofern dürfte da der Welt nicht überproportional ausgerechnet bei den Rs was entgehen.
(Im Anschnitt und natürlich im Lab sindse dann eh so unverwexxelbar, daß sie nicht verkannt werden können).

Langweilend, eine so langes Posting, gell?
Ich mach das bei solchen Sachen aber trotzdem unbeirrt, da man sich wirklich vor Augen führen muß, über was atemberaubend seltenes für jeden noch so eingwaxxenen Sammler wir hier reden, bei Rumututiiten.

Man ist ja und war ja lange Zeit selber Sammler - und daher hält man das oft mit offenem Mund für völlig spinnös was heut viele Sammler machen oder besser gesagt nicht machen.
Gell.
Sitzen soviele in ihrem Armstühlen und Gähnen, pfffht, nen Rumurutit halt, och jo frisch isser auch, und schon...
Und haben überhaupt NULL Gefühl, was sie daran haben oder besser gesagt hätten! Selbst die Alten.
(Bulletin und Bullertäh, wenns so gar keine Notiohn haben, aber mei).

Zehn Jahr zuvor, alle Hebel der Welt hätte der Mettsammler in die Gänge gesetzt, um einen Rumuruti, um einen FRISCHEN Rumuruti in die Hände zu bekommen.  Und heut? Nachwievor kanners an den Fingern einer Hand abzählen, was es an Frisch-Rs gibt, und eine so kleine Schublad hat er gar nicht in seinen Möbeln, daß alle solchen der Welt darin diese füllen könnten - und Perversion 2010, kriegt er solches welteinziges R-Zeug, das innerhalb dieser Gruppe, die für sich genommen, der Irrsinn an Rarität ist, diese aktuell hingerieben teilweise zu Preisen absoluten Durchschnitts-Rs und darunter!
Und... er....verschnarchts.

Jungs, die beiden Damen,
das ist jetzt keine Werbung, nicht daß ich nu auf den Deckel bekomm.
Von den aktuell frischen Rs hamwer glaub ich fast nix mehr oder gar nix mehr übrig, müßtmer kramen gehen, zwo drei Scheiben vielleicht.
Unsere früheren beiden anderen Frisch-Rs - die warn nur sehr klein, und gleich weg.
Ihr müßt also woanders, aber ihr müßt, die Türen nach solch Stein einrennen!!

Denn - bitte - wie war es denn. Ich rede nicht von Äonen, ich rede von nur 10 Jahren zurück.
Wem ist es nicht so erschienen, als wäre es gestern passiert, die ganze Sep-11-10.Jahrestag-Berichterstattung anschauend?

Vor 2000, es gab ja nicht einmal ein Kilöchen auf der ganzen Welt.
R haben die meisten Sammler gar nicht richtig gekannt, da gabs ja nicht einmal Photos - da hat man in den schlauen Buchen Randnotizen gelesen
und das war für einen eine völlig ausserirdische Welt, sowas wie ein R, völlig unzugänglich und unerreichbar - noch begehrlicher als der ALH84001 heutzutage.

So richtig - und es war die Sensation - wurde R doch erst durch den Prä-NWA-NWA-Fund Ouzina zugänglich.
Und etwas später dann, durch den Mutikilo-753.
(Und beide stinken enorm ab gegen die Frisch-Rs unserer Saison).

Und nun Zeitsprung. Hol ich meine alte Weltpreisgesamtkompilation (Hunnert Anbieters) heraus, 2001, das Jahr in dem wir Kontakt aufnahmen;
inflationsbereinige es geschwind,
und was habt Ihr damals im Vgl zu heut geben müssen, für diese unfrischen Rs:

Ouzina:         5 Anbieter  - Durchschnittspreis:      498$/g

SaH98428      2 Anbieter                                             864$/g

SaH99527      1 Anbieter                                             768$/g

SaH99531      1 Anbieter                                             768$/g

SaH99537      2 Anbieter                                             902$/g

HaH 119        1 Anbieter                                             Preis nur auf Anfrage

DaG 013        1 Anbieter                                             Preis nur auf Anfrage

Und das war es. Und von den kleinen Nummern, da wurde oft jeweils nur ein einziges Stück überhaupt im Bereich von weit unter einem Gramm bis ein paar einzelne Gramm öffentl. angeboten.


Zeug, von Art, Frische und Qualität, wie wir und andere es Euch die letzten Jahre teilweise als Sonderangebote für 8-15$ nachgschmissen haben.
Gut, nun ists wieder teurer geworden, weil es weniger wird, aber immerhin immer noch.

Wie um Himmelswillen kann man - als Sammler - dann eigentlich überhaupt sowas, wie diese R-Frischlinge, wos in der 200jährigen Mettgschichte zuvor nur 5 kleine Steinchen in vergleichbarer Qualität überhaupt gab, denn stehn lassen, wenn sie, muß nachschaun, für 35-80$/g hergehen?
Und stattdessen irgendwelche blöden OC-Hämmerhypes für Irrsinnsgeld oder das Dritte Masseneisenexemplar kaufen, was es seit 50 Jahren gibt und in 50 Jahren immer noch geben wird?

Ich komm da als Sammler nimmer mit - gerade jetzt, wo es deutlich dem Ende zugeht - und wenn ihr Euch die Weltstatistik anschaut, ja wo glaubt ihr denn, soll ein derartiges Material in der Zukunft noch herkommen - und das zu so wenig Geld?

Es ist ungeheuer wichtig, daß man als Sammler sich einen Überblick verschafft - das ist auch gar nicht schwer.
Man hat dann halt so ungeheuer viel mehr von seinen Steinen. Mehr als den kurzfristigen Kaufgelüstbefriedigungskick, man hat dann unglaublich Freude in der Zukunft und für alle Zeit an sowas, wenn es sowas nimmer geben wird oder es völlig unbezahlbar geworden ist, daß man es damals genommen hat.
Floskel:  Nachhaltig is das!

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: karmaka am September 20, 2011, 17:23:39 Nachmittag
So, hier kommen sie nun endlich, die erwarteten Bilder von NWA 6280.
Ich musste sie noch einzeln für das Forum komprimieren.

@ Hanno, Mirko und Martin:
Solltet ihr die Bilder in einer höheren Auflösung (4000 x 3000) zum Vergleich haben wollen, lasst es mich bitte wissen.

Ich bin gespannt auf eure Kommentare.

 :prostbier:

Martin
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: karmaka am September 20, 2011, 17:25:46 Nachmittag
Und noch zwei:
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: lithoraptor am September 20, 2011, 18:49:20 Nachmittag
Moin!

Wir haben nur wenige Stichproben!

Eben! Gerade DAS spricht doch nur dafür! Wenn man nur wenig Stichproben von unterschiedlichen Fällen und Funden hat und alle sind brekziös, dann kann das doch nur dafür sprechen, dass dieser Zustand bei dem Material die Norm ist. Es würde sich anders verhalten, wenn es nur ein einziger Fall oder Fund wäre, aber dem ist ja nachweislich nicht so - auch dann nicht, wenn man die Pairing-Flut der NWA-Rs berücksichtigt. Selbst wenn die "gebräunten" Rs aus NWA nur 3 bis 5 unterschiedliche Fälle repräsentieren (was sie sicher tun), gebven sie uns genug Hinweise.

Die Rs sind zusammengenommen eine der allerseltensten Gruppen überhaupt, viel viel rarer als die Monde und die Märse.

Hier mal 100%ige Zustimmung von meiner Seite! Kommt bei uns ja seltenst vor - noch seltener, als es Rs gibt! :laughing:

Bräuchte nur einmal ein durchschnittlich gewichtiger Neufall oder Neufund eines unbrekziierten Rs geschehen, zwupp wäre nach Statistik qua Gewicht unbrekziierter R das Normale und die Regolithbrekzien die Ausnahme.

Aber das Gewicht zählt in der Met-Statistikerei nicht unbedingt viel. Du kannst ja auch nicht sagen, dass Eisen häufiger Fällt bzw. sein muss, als Chondrite, nur weil es einige 100 t Material davon gibt, die sich letztlich jedoch nur auf eine Hand voll Fälle und Funde beschränkt. Die Statistik sagt ganz klar, dass Eisen viel seltener Fällt, als es Chondrite tun.

Die Rumurutis sind ja nicht aussergewöhnlich anders zu den anderen Chondriten.

Eben doch! Es ist ja gar nicht nur ihr besonders hoher Gehalt an Schwefel oder die höchste erreichte Stufe der Eisen-Oxidation, wie sie bei Chondriten vorkommt, sondern es gibt auch andere Unterschiede. Ich meine mich zu erinnern (wo ich es her hab, kann ich nicht mehr genau sagen - könnte von einem Kurs in Kosmochemie an der Uni Köln sein), dass die Fa-Anteile der Chondren-Olivine sich von denen in der Matrix deutlich unterscheiden (Bernd, Du wandelndes Meteoriten-Lexikon :einaugeblinzel: hast Du dafür nicht eine Quelle im Kopf?), was bei keinem anderen Chondrit-Typen so ist. Ergo muss der Mutterkörper oder müssen eben die Mutterkörper der Rs eine gänzlich andere Genese durchgemacht haben, als ALLE anderen.

Letztlich ist es aber auch wurscht! Ich bin auf alle Fälle immer hin und weg von den Rs! Wenn icvh nur so viel Geld hätte, wie ich sie gern kaufen würde! :crying:

Gruß

Ingo
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: lithoraptor am September 20, 2011, 21:05:06 Nachmittag
Moin!

Ich würde, nach genauer Betrachtung der Bilder in hoher Auflösung, übrigens stark vermuten, dass es ein Pairing zu den anderen R-Frischlingen ist, auch wenn die Brekziierung sich hier in sehr kleinen Klasten, dafür jedoch diese in Hülle und Fülle, zeigt. Die Kruste sieht nicht viel anders aus, als die der anderen Frischlinge (besonders im Vergleich zu Mirkos NWA 6145 nicht), sie ist noch sehr frisch und zeigt Kontraktionsrisse. Viele so frische R-Fälle dürfte es, schon in Anbetracht der Seltenheit von R-Typen, gar nicht geben - schon gar nicht annähernd zeitgleich.
 
Ich komme, aus welchen Gründen auch immer, gerade nicht in die Datenbank der MetSoc und kann die Chemie nicht abgleichen, aber rein vom Erscheinungsbild her ist es das selbe Material. NWA 6145 zeigt auch in beiden Lithologien Chondren. Sicher ist 6145 mit S4 und der neue NWA 6280 mit S2 klassifiziert worden, aber wie stark sich der Schock auf ein Gestein auswirkt, hat auch sehr mit dessen Lage im Mutterkörper und seiner strukturellen Beschaffenheit zu tun. Jeder der z.B. mal selbst Shatter Cones in Steinheim oder überhaupt Impaktite gesammelt hat, wird das bestätigen können.
Es gibt eine Fülle von Gründen, warum der SL unterschiedlich ausfallen kann, so kann etwa die Größe von (bereits vorher generierten) Klasten dabei durchaus eine Rolle spielen. Man denke nur an den stetigen Materialwechsel "Klast-zu-Matrix-zu-Klast", welchen die Schockwelle durchlaufen muss bzw. an denen es ggf. auch zu deren Reflektion (und so zu teilweiser Auslöschung) kommen könnte (was ich hier jedoch nur vermute). Wenn diese Überlegung stimmt, dann sollten viele kleine Klasten den Schockverlauf schneller abschwächen, als es wenige Große oder gar keine tun würden.

Gruß

Ingo
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Andyr am September 20, 2011, 22:11:53 Nachmittag
Stimmt, die Merkmale zur Klassifikation der Schockstufe können manchmal schon in einem Schliff variieren.
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Thin Section am September 20, 2011, 22:29:08 Nachmittag
Guten Abend Ingo und Forum,

Komme erst jetzt an den Computer, da ich bei diesem sonnigen Wetter natürlich draussen zugange war und an unseren Terrassenbalustern weitergebastelt habe. Gefunden habe ich in meiner Datenbank dieses, vielleicht ist es ja das, was Du suchst:

"In all cases, matrix olivines in type-3 fragments have a significantly higher Fa content (44-57 mol%) than olivines in other (equilibrated) lithologies (38-40 mol% Fa)."

Diese Aussage stammt aus: BISCHOFF A. (2000) Mineralogical characterization of primitive, type-3 lithologies in Rumuruti chondrites (MAPS 35-4, 200, pp. 699-706).

Ganz extrem ist diese Abweichung z.B. beim Hughes 030 (R3-6): "Olivine mainly Fa39–41 except in R3 clasts Fa01–61."


Bernd, Du wandelndes Meteoriten-Lexikon :einaugeblinzel: hast Du dafür nicht eine Quelle im Kopf

Danke für dieses Lob aber ich muß leider widersprechen. Es ist meine umfangreiche Datenbank, die es mir ermöglicht, relativ schnell und gezielt auf bestimmte Daten und Artikel zuzugreifen. Leider hinke ich viele Jahre hinterher mit meiner Updaterei. Na ja, vielleicht wieder über die Wintermonate, wenn man draussen ausser Schneeschieben nicht viel tun kann.

Bernd  :hut:
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Mettmann am September 21, 2011, 15:28:49 Nachmittag
Ja schaut schon ähnlich aus.

Aber ehm Ingo,
je weniger Stichproben man hat, desto weniger Aussagen lassen sich über die Beschaffenheit der Gruppe/Mutterkörpers sagen.

Rs hamwa nur wenige und es ist doch gar nicht so, daß die alle fragmentale oder regolithische Brekzien sind?

Niwwa?
 NWA 753, der dickste, ist unbrekziiert.
Dito die Gruppe NWA 755/845/851/855/978/1471 ect.,
NWA 800,
der SaH 98dingens,
der Acfer 217,
der NWA 1668 und mögl. pairs.
HaH 119,
Ouzina,
Carlisle Lake,
NWA 053...

und wenn ich an unsere jüngeren Rs denk, der NWA 5245 z.B., ein R3 war unbrekziiert oder auch der coole NWA 6022, ein R4, der mit dem wunderbaren Verwitterungsrahmen rundrum, und den komischen Albasterblobs drinne... der war auch unbrekziiert.
(Da könnt sogar ein letztes Scheiberl da sein, moxxtas Ingo?).

Insofern wärs doch ein bisserl voreilig, anzunehmen, bloß weil halt von den arg wenigen Rs, die man überhaupt hat, eine Mehrheit brekziiert und der Regolithschicht entstammt, anzunehmen, die sein deswegen besonders repräsentativ?

Hmm, is ja dieses Jahr ein R-Paper rausgekommen von Bischoff/Vogel/Roszjar  "The Rumuruti chondrite group",
aber ist leider nur wieder auf einer Bezahlseite, kanns daher ned lesen. (Ich mag sowas überhaupt nicht, wenn solche Forschung ganz oder teilweise aus Steuermitteln bezahlt wird, daß dann die Publikationen solcher Art Grundlagenforschung, die absehbar nicht zu wirtschaftlich verwertbaren Ergebnissen kommen, im Internet gekauft werden müssen, wenn mans lesen will).

Naja im Klappentext steht, sie hätten 43 NWAs angeschaut - welche 16 unterschiedl. seien,
(ob auch welche von unsern dabei, ich weiß es nicht, wir sind doch die Welt-Erkönige der letzten Jahre, Anfragen gabs keine und Emails and die Autores blieben unbeantwortet).

Also ich denk, man muß noch auf etlich mehr Funde warten, um bessere Aussagen machen zu können.

Und die wird es geben, wenn man die Profis weiterhin läßt.
Sonst halt nicht  :crying:


 :prostbier:
Mettmann

 
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: speul am September 21, 2011, 17:48:10 Nachmittag
Ach Martin, war da nicht irgendwas mit nem Eimer im Keller oder so  :winke:
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: Greg am Juli 22, 2012, 12:51:58 Nachmittag
Hallo,  :hut:

vorhin erinerte ich mich wieder an diesen Thread und daran, dass ich schon längst ein weiteres Pairing des frischen Rumuruti in die Liste einpflegen wollte. Und zwar die Nummer NWA 6959 mit 88,3g von Greg Hupé.

Nach allem, was bislang hier gelistet wurde, haben wir vermutlich folgende Pairings:

NWA 5469 -  497g - 1 Stein  - Chladnis
NWA 6145 -  310g - 1 Stein  - Graul
NWA 6220 -  200g - 3 Steine - Ph.Thomas
NWA 6280 –  135g – 1 Stein – John Higgins
NWA 6825 - 1100g - 10 Steine – Chladnis
NWA 6848 -  390g - 35 Steine – Strufe
NWA 6860 -   80,5g - mehrere Steine - Mike Bandli
NWA 6959 –   88,3g - 2 Steine - Greg Hupé
NWA unclass - 13g - 1 Stein - Cimala

Gesamt: 2813,8g

Schönen Sonntag
Gregor

Nachtrag:
Gerade habe ich auch noch den NWA 6860 von M. Bandli eingefügt.
Titel: Re: frischer Rumuruti R5, W0, S4
Beitrag von: herbraab am Juli 22, 2012, 15:58:09 Nachmittag
NWA 6825 - 1100g - 10 Steine – Chladnis

In der MetBull Datenbank (http://www.lpi.usra.edu/meteor/metbull.php?code=53735) stehen 14 Steine mit 820g...  :gruebel:

:hut:
Herbert