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Fundstücke => unbekannte Gesteine, auch meteoritenverdächtige => Thema gestartet von: titan am März 11, 2007, 09:51:34 Vormittag

Titel: Schlacke?
Beitrag von: titan am März 11, 2007, 09:51:34 Vormittag
Als Landschaftsgärtner habe ich ein Gestein gefunden welches mir durch sein
>
> extremes Gewicht im
> verhältniss zur Größe aufgefallen ist.
> Ich habe dieses Gestein untersucht : Härte(Messer ist nun stumpf), es ist
> leicht magnetisch,starke raktion auf Phosphorsäure (24% ,Rostumwandler >
> metallisch glänzend,komische Oberflächenstrucktur,danach Sauerstoffanfällig-
>
> habe ihn in Oel gelagert),Chlorreiniger ergab ein Glanz ähnlich
> Bleiglanz,Essigreiniger erzeugt einen bräunlichen Farbton
> ??????????
> Anbei ein paar Bilder
> -Jedoch noch keins vom Anschliff aber auch hier erneut die gleiche
> Oberflächenstrucktur
>
> Im Vorraus Dankeschön
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: titan am März 11, 2007, 09:56:44 Vormittag
So erstmal Guten Moschen
Bin neu- habt noch etwas rücksicht mit mir.
Versuche noch ein Bild zu senden.
Gewicht (Schlacke?) ca.540gr

Wer kann mir sagen ob es Schlacke ist und wenn ja wo bekomme ich infos über Schlacken.
Gruß T
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: MetGold am März 11, 2007, 10:02:07 Vormittag
Hallo titan,

sei hier herzlich begrüßt. Du kannst ruhig etwas größere Bilder hochladen: pro Bild bis 128 kb, max 4 Bilder pro Beitrag, aber zusammen im Beitrag höchstens 192 kb. Du hast immer 1 Stunde Zeit deinen Beitrag noch zu korrigieren.

 :winke:  MetGold   :alter:
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: titan am März 11, 2007, 10:29:40 Vormittag
Danke Herr Administrator
Sehr schönes Forum!!!
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: MetGold am März 11, 2007, 11:32:50 Vormittag
Hallo titan,

da man meteoritenverdächtiges Material normalerweise nicht so massagriert  :einaugeblinzel: , ist mir das Äußere, was bei dieser Behandlung entstanden ist auch ziemlich ungeläufig. Es wäre für uns sehr vorteilhaft, wenn du auch ein Bild des Stückes im Ur/Fundzustand  :super: gemacht hättest. Hast du?
Metallisches Aussehen und nur schwach magnetisch passen bei Meteoriten nicht gut zusammen. Die vielen kleinen Hohlräume lassen tatsächlich auf Schlacke schließen - aber warten wir's ab, vielleich hast du ja noch ein Org.-Foto. ... Und wir wollen ja auch noch andere Meinungen hören. Vielleicht kennt sich ja auch jemand mit solchen Stein-Foltermethoden  :lacher: aus.

 :winke:  MetGold   :alter:
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: titan am März 11, 2007, 11:49:00 Vormittag
Naja hab halt net so ne Ahnung von "Steinen" oder Chemie, war aber beim Werkzeug entrosten---
also werkzeug vertieg- Glas voll Rostumwandler noch übrig-- rein mit dem ollen schwarzen Broken--kost ja nix,lag nur im porphyrähnlichen Bau-bahngleisschotter,----blubber,blubber,heftige raktion. Nun glänzt es schön aber oxidiert sofort (milchiges anlaufen)--dann die anderen Hauhaltsreiniger....Oelbad und jetz stabiler zustand.
Hab halt net gedenkt.
Sehe häufig komische Stein im meinen Beruf.
Naja dann mal nen Hauptschul-chemielehrer aus der Family gefragt-dichtemessung---Ergebniss weis net mehr
und grob geschatzt Chrom,Mangan,Nickel,Eisen,..?
Dann Internet,so ne Type aus nem Mineralienladen der aber nur verkaufen wollte-aber nem Kunden der meinte sehr interresant und schau mal nach Meteoriten und nun Ihr.
ach so hab ihn mal angeschliffen,innen keine Blasen,------dann wieder gefoltert erneut Riefen
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: titan am März 11, 2007, 12:29:44 Nachmittag
Hier der vergewa... anschliff.
Dort wo die Blasen sind wurde fast net geschliffen aber überal viel Phosphorsäure :nixweiss: :weissefahne:
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: metcollector am März 11, 2007, 13:10:01 Nachmittag
Hier der vergewa... anschliff.
Dort wo die Blasen sind wurde fast net geschliffen aber überal viel Phosphorsäure :nixweiss: :weissefahne:
Hi,
willkommen im Forum, schaut komisch aus das Ding, Schlacke wäre schon möglich.

Kannst Du  das spezifische Gewicht feststellen, geht ganz einfach, das Ding einmal mit der normalen Waage abwiegen, dann in ein Gefäß mit Wasser so tauchen, dass alles mit Wasser bedeckt ist (mehrere Zentimeter Wasser sollten schon über die höchste Kante des Gegenstandes liegen), dort eine Markierung anbringen. Dann den Gegenstand wieder herausnehmen, die Differenz zwischen jetzigem Wasserstand und Markierung am Besten mit einer Spritze mit Einteilung wieder langsam auffüllen. Die Menge an Wasser welche die Differenz zwischen dem Wasserstand und der Markierung ist das Volumen des Gegenstandes 1ml=1cm^3, 1 Liter= 1000 cm^3. Nun das Gewicht durch das Volumen dividieren das Ergebnis (Einheiten beachten) ist das spezifische Gewicht (physikalisch richtiger eigentlich Wichte, aber das ist hier jetzt egal). Wenn das spezifische Gewicht nun genau bei 1 kg/dm^3 liegt, wäre Ding aus Wasser  :laughing:, nein aber im Ernst kleiner 3 kg/dm^3 mit ziemlicher Sicherheit kein Meteorit, zwischen 3kg/dm^3 und 4kg/dm^3 ist die Chance schon ganz gut (aber es gibt viele irdische Gesteine und Schlacken die das spez.Gewicht haben), und dann darüber erst wieder so ab 7-8kg/dm^3. 
lG
Christopher   
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: titan am März 11, 2007, 17:35:02 Nachmittag
Danke metcollector!
So ca. 6kg/dm³ aber nur ca. da Maß von Babyfläschchen.
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: MetGold am März 11, 2007, 18:04:57 Nachmittag
Hallo titan,

also Vanadium hat ungefähr eine Dichte von 6 (6,11). Ist denn das Stück elektrisch Leitfähig?

Aber mal was anderes - der Meteoritenverdacht ist vom Tisch !!! - net wahr !!! Es geht jetzt höchstens darum, was es sein könnte, ohne es ordentlich untersuchen zu lassen, weil das den Aufwand kaum rechtfertigen würde.

Beschreib doch mal, wie das Stück im Fundzustand aussah - metallisch?

 :winke:  MetGold   :alter:
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: titan am März 11, 2007, 18:11:06 Nachmittag
ne ganz und gar nicht war ein schwarzer Klumpen,wäre nie aufgefallen wenn er nicht gerade im Porphyrschotter gelegen wäre.sehr schwarz mit extrem wenig rost eigentlich nur zu erahnen.
Ist sogar sehr Leitfähig, der Fischertechnikmotor schnurrt wie ne eins.
Vandium!? Meine Schraubenschlüssel aus Chrom Vanadium reagieren zum Gluck net so auf Rostumwandler und so nen schönes Muster bekommen die auch net---zum Glück
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: metcollector am März 11, 2007, 19:14:05 Nachmittag
Also wie wir festgestellt haben Meteorit ist es keiner, was war dort in der Nähe irgendeine Industrieansiedelung, ein Hochofen eine Mülldeponie ? Dadurch läßt sich einiges klären, wenn es ein Feld war, kann auch das erklärt werden, die Bauern haben zum Düngen oft den Hausabfall auf die Felder geführt, dadurch erklären sich viele Scherbenfunde aus dem Mittelalter auf solchen Flächen. Wobei dies eher eine neue Legierung ist, Vanadium wird erst sehr relativ kurzer Zeit (19 Jhdt) verwendet, möglicherweise ein Kriegsrelikt ?
lG
Christopher 
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: titan am März 11, 2007, 19:45:49 Nachmittag
Also die einzige Erklärung wäre eine Bahnlinie nahe der Baustelle.
Aber zum verlegegen,verschweissen der Gleise nehmen die net so oxidationsfreudiges Material und vom Zug gefallen.... ein Eisenbahner meinte bei dem Gewicht nur bei nem Crash zumal die bahngleise neu sind---Fundort Ubstadt -Weiher zwischen Heidelberg-Bruchsal. Da es sich bei dem Umgebungsgestein um Bauschotter (Porphyr) handelt vermute ich daß die Schlacke schon durch die Mühlen des Steinbruchs gewandert sind,zumindest durch die Siebe, da die Größe dem Bau-Schotter entsprach. Konnte den genauen Steinbruch nicht ermitteln.Zuviele Zwischenhändler.
Kriegsrelikt: Fundort zu neu,habe außerdem schon viele geschosssplitter uä.gesehen haut net hin--außerdem mocht ich nix in der hand oder unterm Po haben das aus dem Material besteht, wnns ums leben geht.
Landwirt:Tut net Düngen,einen Schweißpkt in der größ macht der dummste Bauer net und nen Vanadiumwerkzeug so zu ruinieren?
Eisenhütte:Würden die es net lieber wieder einschmelzen bei derart konzentriertem Material?
                wenn net, bei welcher art der metallverarbeitung konnte soetwas abfallen?
Frage:In meine schönsten stücke zeigt Paragraf einen Tambo, in der Bildmitte (des ersten Bildes)  sieht man wenige Rillen, die im winkel etwa denen auf der Schlacke? entsprechen . Aus was besteht denn der Tambo?
Womoglich kann ich durch die Chemie den "man made " Erzeuger ermitteln.
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: metcollector am März 11, 2007, 20:27:45 Nachmittag
Hi,
braucht nur bei einem Transport vom Zug gefallen sein. Ein Tambo Quemedo besteht natürlich aus Eisen, Nickel und einigen anderen Elementen nur hat dieser ein spezifisches Gewicht so um die 7.5-7.9 kg/dm^3. Die Linien sind entweder von Neumann Linien oder Widmannstättsche Linien, letztere bestehen aus Kamacit, Taenit und Plessit, also verschiedenen Eisen Nickel Legierungen, bzw. Gemengen von diesem. Also wenn du immer noch an einen Meteoriten (Stein und Steineisen scheiden aufgrund des spezifschen Gewichtes aus) glaubst, mußt du folgendes machen, ein Stück anschneiden dieses absolut glatt polieren und dann die Oberfläche mit einer Mischung von konzentrierter Salpetersäure und 95% Alkohol ca. 1-2 Minuten ätzen, die Mischung heißt Nitol . Dann sollten  sich die o.g. Linien ergeben, eine genaue Anleitung findest du im Internet. Ich übernehme auch keine Haftung für irgendwelche Schäden die durch diese ziemlich heftige Säuremischung entstehen können   :smile: .   
lG
Christopher
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: titan am März 11, 2007, 21:01:17 Nachmittag
Oh keine sorge wegen den nebenwirkungen!
hab das ding schon gut missbraucht und Grundkenntnisse im umgang mit Chemikalien sind auch vorhanden.
Blos in der Apotheke wollen die mir Säuren gleich literweise verkaufen,muß erstmal schauen wo ich das Zeug fur zukünftige Funde in kleinstmengen bekomme. + Säge und so für den kleinen Geldbeutel--drei Kinder sind net billig.
Aber ich glaub selber net das es ein Meteorit ist,wollte aber Eure Meinung hören.Zumal ich schon einige Foren durchstöbert hab.Auf Euch Meteoritenjunkies (net böse gemeint),bin ich nur gestossen weil ein ("almer...ingel) auch unter dem Suchbegriff Mineralien im Googeluniversum zu finden ist.und der bla.bla...
Bin aber froh auf diese seite hingewiesen worden zu sein.
Stamm-user machen einen sympatischen +kompetenten Eindruck-----------kompliment.
Hatte bis jetzt eher die Prof. Dr. Hochnasen befragt.
Das Ding, Schlacke oder was auch immer, gefallt mir so gut (hat auch nen Ehrenplatz) das ich wissen will was es ist. Weil guck mal was fur nen tollen Stein ich hab---reicht meinen Kids net ganz aus-mir auch net
Wo bekomme ich infos über Schlacken?
Hab nämlich noch eine weitere sehr interresannte, vermutlich glasindustie.
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: metcollector am März 11, 2007, 21:09:30 Nachmittag
Na dann werde ich mir wieder einen intravenös einziehen, sind ganz geil die Wirkungen  :wow:.
Nein aber im Ernst, Google einfach dannach, über Schlacken habe ich wenig bis keine Ahnung.
lG
Christopher
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: MetGold am März 11, 2007, 21:11:42 Nachmittag
Hallo titan,

da hast du aber Glück mit deiner Apotheke. Bei mir schreien die immer gleich Sprengstoff- und Bombenalarm und holen ihre Chefin, der muß ich dann das genau erklären. Lasse mir meistens so 100ml  einer 10% Salpetersäure/Alkoholmischung dort anfertigen, die ich ggfls. noch ein bischen verdünne.

 :winke:  MetGold   :alter:
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: titan am März 11, 2007, 21:56:47 Nachmittag
Mit drei Kinder ist man halt oft in der Apotheke, da vermuten die keinen Bombenleger.
Aber die Meinige mag net wenn ich eben mal nen Liter Säure hier habe und da noch.
Muß so schon genug mit meinen Gartenutensilien aufpassen.
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: pallasit am März 11, 2007, 22:41:27 Nachmittag
Hallo,

Da ist mir doch noch was eingefallen. Beim Verschweißen der Bahnschienen wird ein Verfahren verwendet bei dem eine überhitzte Eisenlegierung entsteht. Aluminium wird mit Eisenoxid gemischt und dann enzündet. Haben wir im Chemieunterricht mal gemacht, das geht ab wie eine Rakete.
Den Fundort könnte man damit erklären.

http://de.wikipedia.org/wiki/Thermit (http://de.wikipedia.org/wiki/Thermit)

Grüße Willi

Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: Aurum am März 11, 2007, 23:00:32 Nachmittag
Hallo Willi ,

Leider muss ich dir da wieder sprechen den ich habe genügend von den schweiß Resten in meinem Leben gesehen , beim Therrmiet schweißen wird kein Vanadium verwendet und die Reste sehen auch nicht schwarz aus sondern wie Rost richtig roter Rost , sorry aber das ist meine Erfahrung .

Bis dann Lutz  :winke:
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: pallasit am März 12, 2007, 01:45:22 Vormittag
Hallo Lutz,

Die Ausgangsprodukte des Thermits sind Eisenoxid (Rost) und Aluminium. Nach der heftigen, hitzebildenden Reaktion entsteht eine überhitzte Eisenschmelze, diese erstarrt.

Zitat Wikipedia Link:
Zitat
Zusatzstoffe wie z. B. Vanadium machen den Schweißstahl härter als den eigentlichen Schienenstahl.

Zitat Wikipedia Link:
Zitat
wird eine bestimmte Menge Thermit in einem Schamotte-Trichter über dem mit Formsand eingeschlossenen Schienenstoß entzündet
Stark überhitzte Eisenschmelze mit Formsand(quarzhaltig) ergibt eine Magnetitkruste. Magnetit ist schwarz.  Beim Schmieden als sogenannter "Hammerschlag" bekannt. Eisenschmelze ist in die Formsandpackung geflossen und darin erstarrt.

Ich finde, der Fundort wird erklärt, die Dichte kann stimmen, Schwarz kann auch sein. Was anderes fällt mir nicht ein. Deshalb bleib ich mal dabei.

Grüße Willi  :prostbier:



Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: MetGold am März 12, 2007, 06:31:39 Vormittag
Hallo Willi,

was mich dabei ein bischen stört, ist die Anfangsbeschreibung: "schwach magnetisch" Hast du Erfahrung wie das mit Thermit wäre?

Die passende Dichte von Vanadium trifft auch nur zu, wenn es um ein Element ginge und nicht etwa um eine Verbindung oder ein Gemisch etc., aber das wissen wir ja nicht. Außerdem, wo kleine Hohlräume sind könnten auch größere sein, was dann die Dichtebestimmung als  ad absurdum  degradiert.

 :winke:  MetGold   :alter:
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: pallasit am März 12, 2007, 11:05:20 Vormittag
Hallo Peter,

Beim schweißen mit Thermit wird die Eisenlegierung an den Schienentyp angepasst. Viele Edelstähle sind nur schwach oder gar nicht magnetisch. Die besseren Edelstahltöpfe in der Küche sind z.B. nicht magnetisch.

Bei der Dichtebestimmung meine ich, dass der Wert nach oben korrigiert werden muss (Hohlräume). Ich kenne die Dichte der beim Thermitverfahren produzierten Eisenlegierungen jedoch nicht.

Es fällt auch Aluminiumschlacke an, die müsste dann recht Hart sein (wegen Korundbildung). Wenn ich mich recht erinnere sieht die jedoch ?braun? aus.

Ein paar Bilder zum Verfahren:
http://www.u-bahn-hamburg.com/html.php/modul/HTMLPages/pid/189 (http://www.u-bahn-hamburg.com/html.php/modul/HTMLPages/pid/189)

Grüße Willi
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: MetGold am März 12, 2007, 11:17:37 Vormittag
Hallo Willi,

hui, das geht ja richtig ab !!!!!

Ich sag mal so, einen Meteoriten im Forum zu erkennen bzw. ein Mineral oder Gestein mag ja noch angehen, aber ein künstliche Schmelze zu identifizieren, wenn man keinerlei Anhaltspunkte aus der Umgebung (Fabriken, Historik etc.) hat, kann sicher nur in Vermutungen enden. Wenn ich mir z.B. das/mein  PSdE (http://www.meteoritenjäger.de/METEORITE/PSdE/PSE.HTM)  ansehe  :traurig2: , wieviel silbrig/weiße Elemente/Metalle es da gibt, die ich vom Bild her niemals alle unterscheiden könnte ...

 :winke:  MetGold   :alter:
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: titan am März 12, 2007, 16:44:33 Nachmittag
Pallasit war so freundlich und hat mir eine Adresse gegeben an welche ich mich mit der Schlackeproblematik wenden kann,werde Euch auf dem Laufenden halten.
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: Plagioklas am März 12, 2007, 19:27:48 Nachmittag
Hallo,
es sieht nach Ferromangan aus, das bild mit der Fläche zeigt schöne skelettierte Kristalline bestandteile. Ferromangan rostet auch schön, und ist nur schwach magnetisch. ebenfalls möglich ist eisenphosphid (Snth. Schreibersit), was ebenfalls gut rostet. Hab davon auch einige schöne bröckchen, aber leider rostet er auch gut, wenns erstmal angefangen hat.
Gruß
Plagioklas
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: titan am März 12, 2007, 19:34:08 Nachmittag
Probiers mal mit nem Oelbad!
Hab das Ding nach dem Phosphorsäureangriff einfach sehr heiß abgewaschen und sofort danach ins Nähmaschinenoel gelagert.Nach einer weile ist es dann stabil.
Frage: hast du vieleicht Photos davon? Würde nmich sehr freuen!
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: titan am März 13, 2007, 21:21:05 Nachmittag
Spinifexgefüge...Fayalit... :nixweiss:
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: pallasit am März 13, 2007, 22:10:13 Nachmittag
Spinifexgefüge = Skelettförmige Kristalle in einer Glasmatrix. Dieses Gefüge kommt häufig bei eisenreichen Schlacken vor.

Fayalit = Eisenreiches Silikat (Fe2SiO4, eine Olivinvariante)


Das hilft dir wahrscheinlich nicht viel weiter. Worum gehts?
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: Plagioklas am März 14, 2007, 23:21:57 Nachmittag
Hallo,
bei meienr digicam würdest nur nen braunen fleck oder nen hellen fleck mit überstrahlendem Glitzern sehen, je nach Stück.

Frisch ist mein Zeugens silberweiß (Heller als Stahl und Edelstahl) und spröde. Es hat übrigens eine Härte, die ausreicht um Glas zu ritzen.
Gruß
Plagioklas
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: titan am März 15, 2007, 19:26:02 Nachmittag
Zwischenstand:
Johannes Gutenberg-University Mainz.
Nun zum Fundstück: Die rundliche Form und die vielen Blasenhohlräume sprechen dafür, dass dieses Stück tatsächlich aus einem Verhüttungsprozess stammt. Es scheint aber kein silikatisches Schlackenstück zu sein, da die Silikate, die in einer Schlacke üblicherweise vorkommen (Fayalit (Fe2SiO4), Ferrosilit (Fe2Si2O6)) keinen metallischen Glanz aufweisen. Die Strukturen auf der Oberfläche könnten nadelige, d.h. rasch abgekühlte, Kristalle sein, sie könnten aber ebensogut Ätzfiguren sein von der nicht ganz sanften Behandlung mit diversen Säuren. Das magnetische Mineral wird wahrscheinlich Magnetit sein, was in geringen Mengen enthalten ist. Was das restliche Material betrifft, ist es schwer eine Aussage zu treffen. Sie sagten, dass das Stück beim Fund schwarz war. Das könnte tatsächlich ein Hinweis auf ein manganhaltiges Mineral sein, da Mangan bei der Oxidation schwarz wird.
Im Internet habe ich mich kundig gemacht, welche Erze in BW abgebaut wurden, was durchaus hilfreich sein kann, aber ich fand nur Fahlerze. Diese Erze enthalten aber Kupfer und das müsste auch bei den Schlacken eher überwiegend Kupfer- bis rotbraune oder goldene Farben/Verwitterungsfarben hervorrufen.


Im großen und ganzen würde ich vom äußeren des Stückes sagen, dass es sich nicht um eine silikatische Schlacke selber handelt, sondern um den metallischen Teil, der nach dem Abstich der Schlacke normalerweise im Ofen zurück bleibt. Wenn das Stück direkt aus dem Ofen wäre, würde es aber eher massiv sein, da es langsam abkühlen kann. Da bei einem Abstich mit der Schlacke auch immer etwas Metall mit aus dem Ofen fließt, welches dann die gleiche blasige Struktur wie die Schlacke selber aufweisen kann (durch rasche Abkühlung bleiben die Entgasungs-Blasen "eingefrohren"), würde ich sagen, dass es sich bei Ihrem Fundstück um ein solches Stück handelt. Von den Eigenschaften (silber, schwarze Oxidation, Härte, magnetisch) würde ich sagen, dass das Stück aus einem Verhüttungsprozess stammt, in dem Eisenerz, in dem auch häufig Mangan enthalten ist, verhüttet wurde.


Es wäre sehr hilfreich, wenn man das Stück zersägen (bzw. eine Ecke absägen) könnte, um das noch unbehandelte/unverwitterte Innere zu sehen. Das könnte weiteren Aufschluss geben auf den Mineralgehalt des Fundstückes. Aber es liegt in Ihrem Ermessen, ob Sie das Ihrem Fundstück antun wollen, oder ob diese etwas ungenaue Aussage meinerseits für Sie genügt.


Noma schleifen,polieren,weitersehen.
Gruß titan
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: Aurum am März 15, 2007, 20:08:38 Nachmittag
Hallo Titan ,

Das ist doch mal eine  Antwort mit der man leben kann .  :super:
Besonders die letzte Aussage mit dem schneiden hat mich beeindruckt , vonwegen Schneiden , den nach der Aussage seinerseits , und unserer ist Meteoritischer Herkunft ja ausgeschlossen .
Aber dir dann noch das schneiden für eine genaue Analyse anzubieten finde ich toll aber auch den Hinweiß  das das Stück dann nicht mehr das selbe ist , finde ich sehr lobenswert .

Bis dann Lutz  :winke: 
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: MetGold am März 15, 2007, 20:24:47 Nachmittag
Hallo Lutz,

wenn das Institut (wie wir ja übrigens auch) überzeugt ist, daß das kein Meteorit sein kann, tut es sich natürlich leicht zu sagen, daß man nicht anschneiden muß, weil ja keine Meteoritenklassifikation, die eine Hinterlegungsprobe erfordern würde, durchgeführt werden braucht/muß.

 :winke:  MetGold   :alter:
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: titan am März 15, 2007, 21:03:06 Nachmittag
Habe der "Sie" aus Mainz nix net von nem Meteorit geschrieben.
Hab Sie im I-net unter historischen Schlacken ergoogelt, wegen Fayalit und so.
in nem anderen Forum (Mineralienatlas) reden se viel, sind sich aber au net so sicher.
Warten wir mal ab was dann irgendwann der Schlackeprofi von Pallasit schreibt.

Ach so Pallasit! Wegen Spinifexgefüge--- das kam als mögliche Lsg aus dem benannten Forum.
Hab nen bischen nach  gegoogelt und wollte mal hören was Du/Ihr dazu denkt.
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: pallasit am März 15, 2007, 21:14:29 Nachmittag
Hallo,

Das Thermitverfahren ist noch nicht aus dem Rennen!  :einaugeblinzel: Als Mini-Hochofen auf dem Bahnschotter ist es sogar Wahrscheinlicher geworden. Zumal die produzierte Eisenlegierung dabe sehr überhitzt ist (Blasenhohlräume).

Übrigends in Baden-Württemberg werden keine Erze mehr abgebaut und richtig große Schmelzen gibt es, meines Wissens, schon lange nicht mehr.

Wirklich weiterhelfen kann da wohl nur eine RFA-Analyse.

Grüße Willi :prostbier:
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: titan am März 15, 2007, 21:28:04 Nachmittag
Wer bitte kann eine Röntgenfluoreszensanalyse eben mal daheim machen?
Razeburg is auch nen bissel weit von Heidelberg.
Titel: Re: Schlacke?
Beitrag von: pallasit am März 15, 2007, 22:04:15 Nachmittag
Hallo Titan,

Heidelberg ist eine "Alte" Universität. In allen alten Universitäten in Deutschland wird Geologie/Mineralogie gelehrt. Somit haben diese Unis alle einen Stall voll Analysetechnik.

Frechheit siegt. Geh einfach mit deinem Stück hin und leg es einem auf den Tisch. Es sind alles Beamte mit öffentlichem Auftrag. Wenn du den richtigen erwischt, legt er dein Stück in eine RFA (Ein Stück mit ca. 3-5 cm Durchmesser vorbereiten, damit nicht auch noch gesägt werden muss). Oder er hat eine andere Idee.

Ein Versuch ist es Wert, wenn dir die Zeit dazu nicht zu schade ist.

Willi  :prostbier: