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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: Haschr Aswad am Juli 19, 2011, 09:03:05 Vormittag

Titel: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: Haschr Aswad am Juli 19, 2011, 09:03:05 Vormittag
"Astronomers inspect a big stony-iron meteorite that was found in Altay prefecture, Xinjiang Uygur autonomous region, on July 17, 2011. The above-earth part of the rock is 2.2 meters long and 1.25 meters tall, with a width of 1.2 meters (average data). Its weight is estimated at 25 tons. [Photo/Xinhua]" (Quelle: China Daily)

http://www.facebook.com/l.php?u=http%3A%2F%2Fburl.cc%2FsavN&h=JAQAsdbfv

Anständiges Kaliber!
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: Dave am Juli 19, 2011, 09:24:22 Vormittag
Man :lechz: da sieht man mal das auch heute noch solche Riesen gefunden werden.
Somit kann auch nicht ausgeschlossen werden das in unseren Wäldern irgendwo vielleicht auch so ein Teil liegt. Wer weiß.
Bin auf jeden Fall sehr gespannt was es wird.

Gruß David :hut:
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: Dave am Juli 19, 2011, 09:33:42 Vormittag
Das sieht mir übrigens stark danach aus, als ob das dort ein Gletscherfeld ist. Die ganzen Felsen da sind stark abgerundet und es liegen viele herum. Außerdem sieht man im Hintergrund die typische U-Form des Tales. Zudem liegt der Met ja unter einem mächtigen Stück Fels.
Könnte also gut sein, das das Teil dort vom Gletscher abgelegt wurde.

Auf jeden Fall muss es ein unbeschreibliches Gefühl sein, so ein Stück zu finden.

Gruß David :hut:
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: Haschr Aswad am Juli 19, 2011, 10:44:43 Vormittag
Somit kann auch nicht ausgeschlossen werden das in unseren Wäldern irgendwo vielleicht auch so ein Teil liegt. Wer weiß.

Bevölkerungsdichte Xinjiang Uygur: 12 Einwohner je Quadratkilometer
Bevölkerungsdichte Bundesrepublik: 230 Einwohner je Quadratkilometer
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: Haschr Aswad am Juli 19, 2011, 11:05:10 Vormittag
Link ohne Facebook: http://www.chinadaily.com.cn/photo/2011-07/19/content_12932999.htm
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: ironmet am Juli 19, 2011, 12:21:28 Nachmittag
Hallo Haschr,

vielen Dank für die Infos und Links.

Was für ein geniales Teil !!! :lechz: :wow: :lechz:

Sowas kann man bis dato auch nur übersehen, wenn es sich um sehr mager besiedeltes Gebiet handelt.

...etwas schade, das er gleich an der schönsten Seite angeschnitten wurde.
Dazu hätte man auch eine Probe von der unteren, rostigen Seite nehmen können.

Aber egal.. ein wirklich überaus toller Fund!

Wenn heute der 1.April gewesen wäre, wäre ich skeptisch gewesen.
Da hätte ich fast gedacht, es hätte sich jemand eine Fotomontage mit nem
schönen vergrößerten Individual des NWA 5549 erlaubt.  :fluester:

Viele Grüße Mirko :hut:
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: karmaka am Juli 19, 2011, 12:48:43 Nachmittag
"Astronomers inspect a big stony-iron meteorite that was found in Altay prefecture, Xinjiang Uygur autonomous region

Eisen oder Steineisen (Pallasit, Mesosiderit), 'that is the question'.
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: gsac am Juli 19, 2011, 13:31:37 Nachmittag
"Astronomers inspect a big stony-iron meteorite that was found in Altay prefecture, Xinjiang Uygur autonomous region
Eisen oder Steineisen (Pallasit, Mesosiderit), 'that is the question'.

Wie auch immer - bei dieser Masse ein gesicherter Eintrag für künftige Bücher...
[...und dann irgendwann bestimmt ein beeindruckendes Stück in einem Museum]

Die Provinz Xinjiang scheint ein "gutes Gebiet" für Meteoritenfunde zu sein. Siehe
auch: das Armanty-Eisen (28 MT).
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: karmaka am Juli 19, 2011, 14:21:08 Nachmittag
Die Provinz Xinjiang scheint ein "gutes Gebiet" für Meteoritenfunde zu sein. Siehe
auch: das Armanty-Eisen (28 MT).

Der Fundort des Pallasiten Fukang liegt übrigens direkt an der südlichen Grenze des Regierungsbezirks Altay, in der
der Fund gemacht wurde.

Vielleicht lautet die Frage also auch: Fukang oder Armanty ?

 :prostbier:

Martin
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: gsac am Juli 19, 2011, 14:28:00 Nachmittag
Vielleicht lautet die Frage also auch: Fukang oder Armanty ?

"Que Sera, Sera,
Whatever will be, will be
The future's not ours, to see
Que Sera, Sera
What will be, will be..."

(Interpreter: Doris Day)

Einstweilen gilt das Motto: Ruhe bewahren, es auf sich wirken lassen,
denn viel mehr als das schon Bekannte weiß man doch eh noch nicht..!!


:einaugeblinzel: Alex
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: karmaka am Juli 19, 2011, 16:11:45 Nachmittag
Hier gibt es mehr Informationen zum Fund (in der google-Übersetzung aus dem Chinesischen)

http://translate.google.de/translate?hl=de&ie=UTF8&prev=_t&sl=zh-CN&tl=de&u=http://tech.qq.com/a/20110719/000299.htm

Die englische Übersetzung ist besser zu verstehen:

http://translate.google.de/translate?js=n&prev=_t&hl=de&ie=UTF-8&layout=2&eotf=1&sl=zh-CN&tl=en&u=http%3A%2F%2Ftech.qq.com%2Fa%2F20110719%2F000299.htm

Quelle: http://tech.qq.com/a/20110719/000299.htm

 :prostbier:

Martin
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: Haschr Aswad am Juli 19, 2011, 16:51:32 Nachmittag
Danke Martin.

Dachte mir schon, dass die Sägemarken nicht von den Forschern stammen. Scheint ja bereits seit mehr als 30 Jahren ein lokales Ausflugsziel gewesen zu sein. Das schmälert die Entdeckung natürlich keineswegs.
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: gsac am Juli 19, 2011, 23:30:26 Nachmittag
THX Haschr und Martin für die Basisarbeit in journalistischer Vermittlung!  :super:
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: karmaka am Juli 20, 2011, 12:58:10 Nachmittag
Und jetzt gibt es auch bewegte Bilder. Die Schnittstelle ist ganz gut zu sehen:

http://v.ku6.com/show/NUekK2QFPy8piN-j.html

Wer übersetzt?  :einaugeblinzel:

 :prostbier:

Martin
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: lithoraptor am Juli 20, 2011, 13:38:56 Nachmittag
Moin!

Ich könnte sie ja würgen diese Spinner, die nichts anderes zu tun haben, als irgendwelche Graffiti (wie auf dem Video zu sehen) in solche Objekte zu ritzen. Das ist eine absolute Verschandelung. Wenn ich da so an die Oberfläche des Hoba denke, dann kommt mir das kalte Ko... :ehefrau: Grrrrrhhh!

Muss dat denn sein? :traurig:

Gruß

Ingo
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: ganimet am Juli 20, 2011, 14:05:47 Nachmittag
Moin!

Ich könnte sie ja würgen diese Spinner, die nichts anderes zu tun haben, als irgendwelche Graffiti (wie auf dem Video zu sehen) in solche Objekte zu ritzen. Das ist eine absolute Verschandelung. Wenn ich da so an die Oberfläche des Hoba denke, dann kommt mir das kalte Ko... :ehefrau: Grrrrrhhh!

Muss dat denn sein? :traurig:

Gruß

Ingo

Moin Ingo  :hut:


....hast schon Recht. Die beim Hoba geritzt haben wußten ja worauf sie ritzen :aua: ....die beim Xinjiang Uygur haben aber leider wohl nicht gewußt worauf sie ritzen (lateinische Schrift in China :gruebel:)   :unfassbar:

Gruß;

Andreas
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: Mettmann am Juli 20, 2011, 14:11:37 Nachmittag
Was im Umkehrschluss aber nichts anderes bedeutet,
als daß dieser Brocken schon seit längerem als etwas Besonderes bekannt gewesen sein muß
und es sich nicht um eine "Neu"-Entdeckung handelt.

Den er, der Vandale, sucht sich ja für seine Nothdurft stets prominente Stellen aus.

Und sunst hätt ers ja in jeden beliebigen anderen Stein dort in der Pampa gritzt.

Zitat
an die Oberfläche des Hoba denke

Das sagt m.E. hauptsächlich etwas über den tatsächlichen Stellenwert von Meteoriten in den betreffenden Ländern aus.
Man beachte die bemerkenswerte Diskrepanz zwischen Getöne und Gewese und Gesetz über Meteorite in Namibia,
aber andererseits - und Arbeitskraft ist dort wirklich sehr günstig - wird nicht mal ein ungelernter Wachmann abgestellt, um dieses ach so großartige Naturdenkmal zu schützen bzw. werden die Gibeöner in Form eines kitschigen Denkmals der Zerwitterung und dem völligen Verfall mitten in der Stadt und somit auch der Gefahr des Diebstahls ausgesetzt, stattse ins Museum zu legen.

Ähnliches haben wir ja über den berühmten Agpalilik in Kopenhagen gehört und gesehen, der in einer Sternstunde des Naturkundemuseums dereinst unter großen Mühen aus der Arktis dorthin geschafft wurd. Und der nun auf dem Parkplatz kaputtgeht. Wie das mit dem Danekrae zusammengehen soll?
Und daß da nichmal ein Kurator aus Mitleid... ich mein zur not so ein Fertiggartenhäusl zum Drüberstülpen aussem Baumarkt, was kost sowas, 500 oder 800 an..  nen?

Also fragt man sich selbst schon manchmal, ob die Herrschaften nicht besser statt so einen Wind zu machen über Recht und Moral sich nicht doch ein bisschen wenigstens besser um die Kuration der ihnen anvertrauten Meteorite bekümmern sollten. Niwwa?  :nixweiss:

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: gsac am Juli 20, 2011, 14:13:53 Nachmittag
Moin!

Ich könnte sie ja würgen diese Spinner, die nichts anderes zu tun haben, als irgendwelche Graffiti (wie auf dem Video zu sehen) in solche Objekte zu ritzen. Das ist eine absolute Verschandelung. Wenn ich da so an die Oberfläche des Hoba denke, dann kommt mir das kalte Ko... :ehefrau: Grrrrrhhh!

Muss dat denn sein? :traurig:

Gruß

Ingo

Es ist natürlich nicht entschuldbar, Ingo, aber so ist nun mal der Mensch: er hinterläßt
gern Spuren. Und gehe mal davon aus, daß diejenigen, die das mit dem Eisen gemacht
haben, lange nicht so einen Respekt vor dem Material haben wie Du oder ich oder andere,
die unsere kosmischen Besucher schätzen.

Du warst doch persönlich auf der Hoba-Farm. Ist es dort jetzt wenigstens so, daß jemand
aufpaßt, daß solche Dinge mit dem berühmten Meteoriten nicht mehr geschehen können wie
in früheren Jahrzehnten? Ist Hoba jetzt "bewacht" und vor Feilen, Handsägen oder anderen
Werkzeugen geschützt? Unter den Arm klemmen wie in Windhoek (?) geschehen, wird dort
wenigstens nicht passieren - da sind die 60 Tonnen vor, die schiere Masse.

Wie steht es eigentlich um die freistehenden Grönland-Meteorite in Kopenhagen? Sind die
auch stellenweise derart "bearbeitet"? Na, ich denke mal, dort wird man inzwischen auch
ein wachsames Auge haben. Wenn dann mal ein wenig Shale von selber abplatzt, weil die
Natur bzw. das skandinavische Klima es so wollen, na gut, das mag man dann vielleicht noch
ohne schlechtes Gewissen unter dem Trumm aufheben dürfen, ehe es endgültig verrottet -
alles weitere sollte aber strikt tabu sein und darauf wird hoffentlich auch streng geachtet. (*)

Alex

(*) Wobei selbst exponierte Stellen vor Diebstahl und Frevel nicht sicher sind: in Kopenhagen
wurde auch schon der Kopf der Lille Havfru, der kleinen Meerjungfrau, abgesägt und mitgenommen.
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: karmaka am Juli 20, 2011, 15:53:45 Nachmittag
Ein neuer Erlebnisbericht als Blog-Eintrag. Der Meteorit liegt also vielleicht auf einer Bergspitze in einer Höhe von 2900 Metern über dem Meer:

http://translate.google.de/translate?hl=de&sl=zh-CN&tl=en&u=http%3A%2F%2Fye61611666.blog.163.com%2Fblog%2Fstatic%2F103269955201162093955569%2F


Da kommen die Bergketten westlich (Berge: Heyuan Feng und Borgora) und östlich der Stadt Ürümqi in Frage.

Die liegen aber südlich des Regierungsbezirks Altay, glaube ich.  :gruebel:

Andererseits kommen aber auch einige Berge im Nordosten des Regierungsbezirks Altay an der Grenze zur Mongolei in Frage. Auch im extremen Norden der Altay-Region gibt es derart hohe Berge.

 :prostbier:

Martin
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: lithoraptor am Juli 20, 2011, 17:58:08 Nachmittag
Moin!

Also WER da nun sein Grafitti hinterlassen hat, kann ich natürlich nicht sagen. Im Falle des Hoba waren es sicher Touris, würde ich für den neuen Chinesen auch vermuten - eben irgendein Wanderer/Bergsteiger oder so...

Was das letztlich über den Stellenwert eines solchen Fundstückes aussagt, wenn man ihn vor Ort beläßt - im im Falle von Hoba geschehen, dazu mag jeder denken, was er mag. Unklug ist sicher, dass man hier dieses "Amphi-Theater" drumherum gebaut hat, so dass der Hoba in der Regenzeit teilweise recht tief im Wasser steht. Einen Wachmann oder so gab es, als ich den Hoba besuchte, nicht.
Den Gibeons in der inzwischen fast schon legendären "Mall Straße" ind Windhoek geht es da schon deutlich besser und sie werden daher auch lange erhalten bleiben. Sicher war es sehr unklug einen Meteoriten auf einen Sockel zu bocken, der etwa genau die Höhe der Ladefläche eines Pickups hat - was da passieren musste ist natürlich auch passiert... Wegtragen kann man die Stücke nicht, dafür sind sie schlicht zu schwer. Ich denke, man muss hier bedenken, dass man mit dieser öffentlichen Präsentation der Stücke ein enormes Bewußtsein bei den daran vorbeiflanierenden Leuten weckt (oder dies zumindest beabsichtigt hat). Teilweise funktioniert es recht gut.
In Namibia oder zumindest in Windhoek weiß jeder, wie ein Eisenmeteorit aussieht, was ich für Deutschland, oder Hamburg (um mal beim Beispiel zu bleiben) nicht behaupten kann. Es ist auch nicht so, dass die öffentlich präsentierten Stücke in der "Mall" die einzie Gibeon-Ausstellung in Windhoek wäre. Beim Geological Servey (Ministry of Mines & Energy) etwa gibt es noch einige Stücke im "National Earth Science Museum" ( hier mal der Link zu einem sehr schlechten Bild davon http://www.mme.gov.na/gsn/earthmuseum.htm ). Daneben gibt es in ganz Namibia verteilt viele kleinere und größere, teils private, Museen und Ausstellungen, die einige schöne Gibeon-Individuals besitzen und auch präsentieren.

Was nun die Grönlander in Kopenhagen angeht, die habe ich noch nie selbst gesehen und kenne den Zustand nur aus Beschreibungen. Sicher kann/muss und sollte man da eine geeignetere Aufbewahrungsmethode suchen und finden.

Letztlich muss aber auch hier gesagt sein, dass das Vergehen eines Objekts, auch in einem Museum unter den besten Bedingungen nie 100%ig gestoppt werden kann. Das Werden und Vergehen gehört zu einem Ausstellungsstück immer dazu, aber man muss diesen Zerfall natürlich nicht, so wie jetzt, derart vorantreiben...
Ich bin übrigens (@ Martin: NOCH IMMER) der Meinung, dass das Danekrae-Gesetz weit mehr Positives bringt, als Negatives, aber das mag eine reine Betrachtung aus dem (Sammler-)Herzen sein. Ich würde sagen, dass uns auch in D so ein Gesetz sehr gut tun würde. Meines Wissens hat sich bisher auch noch kein Finder eines Danekraes über seinen "Finderlohn" beschwert - verstehe also auch nicht, warum Du hier immer so rumunken musst, Martin. Geh doch mal selbst los und finde so einen Danekrae und berichte dann von deinen Erfahrungen, denn grau ist alle Theorie...
 
Ich habe, ganz im Ernst, noch keinen anderen Staat kennengelernt, in dem man als Sammler direkt an der Uni so viele Tipps zum Sammeln erhält, wie in Dänemark - auch scheint mir, dass dort Wissenschaftler und Sammler viel enger miteinander verwoben sind, als hier bei uns. Das dies bei uns nicht so ist, ist sicher extrem Schade und letztlich nur für beide Seiten von Nachteil.

Gruß

Ingo

Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: Mettmann am Juli 20, 2011, 19:06:52 Nachmittag
Griaßdi Ingo,

grad eilig nur, den siehe anders Board, grad viel Verkehr. Huiiiiiiii.

Ich bin kein Tea-Party-Typ - ich finde nur, wenn man allenernstes eine Sondergesetzgebung für Meteorite bastelt und das auch noch in meteoritenarmen Ländern, dann muß die auf jeden Fall so gestaltet sein, daß sie Neufunde nicht verhindert, sondern im besten Falle diesen förderlich ist und wenn man letzteres nicht hat, dann muß man es zumindest richtig propagieren. Im Danekrae-Fall, Ingo Du bist Student jewesen, hast mit den Leuten zu tun,
aber ein jeder anderer - alles was Otto Normalinteressent zu Meteoriten und Dänemark finden konnte, war die lapidare Auskunft auf der Kopenhagener Museumsseite, daß jeglicher Meteoritenfund dem Museum auszuhändigen sei.
Was kostet es bitteschön, diesen Satz zu ergänzen, um einen zweiten, daß der Übergeber sodann eine Entschädigung in höhe des "Marktwerts" erhält?
Das kostet nix, ändert aber alles. In diesem Fall wars nicht möglich, weil mangels Anwendungsfall (so schwachsinnig ist das Gesetz!!) kein Däne auf Erden gewußt hat, ob es denn eine entsprechende Entschädigung gäbe. Ich hab es selbst erlebt - einige der nachweislich besten Meteoritenjäger, die wir auf dem Planeten haben, hatten mich gefragt, obse kommen sollten - als ich dann die Auskunft vom Kurator weitergegeben, daß er über die Höhe einer Entschädigung auch nicht nur die geringste Idee sagen könne - hamses alle natürlich gelassen. Und so wurde mal wieder eine große Chance auf ein höheres tkw verspielt.

In den 200 Jahren sind fast alle Meteorite dieser Welt von Privatmenschen und von Kommerziellen gefunden worden, bis dann die Antarktisprogramme aufgelegt wurden. Die sind jedoch teuer, kaum ein Land mag sich das leisten. Mittlerweile durch die Wüste sind es längst wieder die privaten und kommerziellen, die das Gros der Meteoritenneufunde besorgen.

Dem muß eine Meteoritengesetzgebung, wenn man denn eine überhaupt für notwendig erachtet - ich persönlich halte sowas ja nicht für notwendig, da wir ja rund 200 Jahre aufs prächtigste auf der Welt ohne eine solche ausgekommen sind und die Wissenschaft und die Fundzahlen und die Nationalsammlungen sich ohne Gesetze auf das prächtigste entwickelt haben, und in den Ländern, wo man neu Sondergesetze eingeführt hat, alles seitdem stagniert oder gleich ganz den Bach runtergeht -
dem muß also eine Meteoritengesetzgebung rechnung tragen.
Sonst gehts wie in Australien, sonst gehts wie in Libyen, sonst gehts wie in Südafrika ect. - und das kann kein Mensch wollen. Zumindest nicht, wenn er ernsthaft an Meteoriten interessiert ist.

Gibeon, Windhoek. Hast mal die Bilder gesehen? Von dem "Denkmal" sind etliche Stücke geklaut worden und die, die noch da sind - weißt früher war ein rostender Gibeon so etwas wie das Äquivalent zu: "Man hat schon Pferde kotzen sehen". Die Stücke sind ruiniert, schauen aus wie wenn man Campos in Salzlauge lagert und schlimmer als jeder Dronino nach 20 Jahren Saunagang. Derart kaputte Gibeons hab ich mein ganzes 30jähriges Sammlerleben nicht gesehen.

Und wenn man seine Meteorite derart verkommen läßt, dann beißt sich das eben mit dem, was in den selbsterwählten Gesetzen steht, von unwiderbringlichen Naturerbe oder gar dieser unsägliche Quast von "Kulturgut".

Und Buchwalds Agpalilik - also ehrlich, ein jeds Museum tät den zumindest ins Vestibül packen.
Und komm mir keiner, es sei kein Geld da.
Übrigens, sehr interessant, wenn man die alten Bücher liest - früher schien es zum guten Ton für die Kuratoren zu gehören, zu stiften...
dös is heut wohl nimmer so.
Als ob wenigstens ein Dacherl drüber, ein Verschlag soviel Geld kosten tät.

Generell - Ingo, Du bist zwar in den Wüstenrausch hineingekommen - aber Meteorite bleiben etwas derart unglaublich seltenes, daß sie einfach nicht per Gesetz mit Fossilien und Mineralien in einen Topf geworfen können - versteh doch, die haben völlig andere Bedingungen nötig, damit sie überhaupt gefunden werden können!

So sehe ich das zumindest.
 :prostbier:
Mettmann

Das nur gschwind, daher keinen Anstoß an der Formulierung zu nehmen, müssen doch grad uns um den Wunderstein kümmern.



Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: karmaka am Juli 20, 2011, 20:49:18 Nachmittag
Und noch ein Bericht, mehr zum Schauen als zum Hören .... wohltuend.

http://newscontent.cctv.com/news.jsp?fileId=113849
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: MilliesBilly am Juli 20, 2011, 21:25:16 Nachmittag
Der Meteorit liegt also vielleicht auf einer Bergspitze in einer Höhe von 2900 Metern über dem Meer:

Da kommen die Bergketten westlich (Berge: Heyuan Feng und Borgora) und östlich der Stadt Ürümqi in Frage.

Die liegen aber südlich des Regierungsbezirks Altay, glaube ich.  :gruebel:

Andererseits kommen aber auch einige Berge im Nordosten des Regierungsbezirks Altay an der Grenze zur Mongolei in Frage. Auch im extremen Norden der Altay-Region gibt es derart hohe Berge.

 :prostbier:Martin

Zur geographischen Annäherung denke ich:

Genannt werden die chinesische (uigurische) Provinz Xinjiang, gelegen im Nordwesten der Volksrepublik, Hauptstadt Urumtschi (ehemals an der Seidenstraße gelegen); sowie Altay, Hauptstadt der gleichnamigen nördlichsten Präfektur. Die Stadt Altay liegt am Fuße eines von NW nach SE streichenden Gebirgszugs, der im mongolischen Khüiten Peak (Dreiländereck China - Russland - Mongolei) bis zu 4371 m. Höhe erreicht (obacht, die Höhenangaben bei Google Earth zur Region scheinen inkorrekt zu sein). In diesem Gebiet, also Richtung Grenze zur Mongolei, müsste der Meteorit liegen. Aber das ist natürlich immer noch größer als der gemeine bundesdeutsche Vorgarten.
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: MilliesBilly am Juli 21, 2011, 01:04:22 Vormittag

Fragen und Aspekte:

Ist der Meteorit an dieser Stelle gefallen? M.E. unwahrscheinlich. 30 t. Eisen (oder Steineisen) ziemlich ungebremst in die Landschaft, das dürfte eine hübsche Impaktstruktur ergeben. Davon ist aber auf den vorliegenden Fotos resp.Videos nichts zu erkennen. Aber auch der originäre Krater dürfte schwerlich nachzuweisen sein in einer Region, die qua Klima extreme Einebnungskräfte erwarten lässt.

Könnte daher der Meteorit qua Gletscherdynamik an diese Stelle verfrachtet worden sein? Scheint angesichts der Morphologie und des Reliefs der Umgebung durchaus möglich zu sein. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob 30 t. selbst von einem ziemlich aktiven Gletscher so ohne weiteres bewegt werden können.

Einmal angenommen, der Gletschertransport käme infrage: ist es möglich, die glazialen Prozesse vor Ort so zu rekonstruieren, dass man dem ursprünglichen Impaktort auf die Spur kommen könnte? Dabei wäre es äußerst förderlich, die terrestrische Verweildauer der Masse zu bestimmen.

Weiterhin angenommen, eine mögliche Transportbahn des Meteoriten könnte rekonstruiert werden, wäre es sicherlich interessant zu versuchen, möglichen weiteren Massen dieses Falls auf die Spur zu kommen.



Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: gsac am Juli 21, 2011, 01:16:38 Vormittag
Fragen und Aspekte: .............

...mit einer diesbezüglichen Assoziation zu den damaligen grönländischen Funden...
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: MilliesBilly am Juli 21, 2011, 01:24:09 Vormittag
Fragen und Aspekte: .............

...mit einer diesbezüglichen Assoziation zu den damaligen grönländischen Funden...

Ja, CY wäre die einzige Parallele, die auch mir einfallen würde. Überaus interessant.
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: Thin Section am Juli 21, 2011, 09:20:07 Vormittag
Ist der Meteorit an dieser Stelle gefallen? M.E. unwahrscheinlich. 30 t. Eisen (oder Steineisen) ziemlich ungebremst in die Landschaft, das dürfte eine hübsche Impaktstruktur ergeben.

Nicht unbedingt! Man denke an Hoba mit ca. 60 Tonnen Gewicht!

Bernd :hut:
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: Andreas Gren am Juli 21, 2011, 09:46:01 Vormittag
Moin,

nun werden se alle schimpfen....
aber ich find die Grafits cool, das gehört in diesem Fall dazu, zur Fundgeschichte, zur irdischen Geschichte.
Lag da rum, kamen Leute haben drauf rum geritzt ohne zu wissen was sie da vor sich haben, das ist teil der Geschichte dieses Stückes, andere wurden als Türstopper verwendet, als Briefbeschwerer, als Amboss, als Mauerstein. Für mich eine weitere Besonderheit der Meteorite, daß sie dem ungeübten Menschen gar nicht auffallen und unter Umständen eine lange Zeit schon gefunden, aber nicht entdeckt wurden.

Und den Riesen Cape York in Kopenhagen habe ich besucht, und das Museum auch. Der ist so riesig, der kann noch tausend Jahre da liegen, ohne daß man eine Veränderung der Form wahrnehmen würde und noch viele 10 tausend Jahre bis ernsthafter Schwund eintreten würde. Viel mehr Sorgen muss man sich da um die Scheiben und Schnitte anderer Lokalitäten in der Ausstellung machen, die sahen wirklich teilweise sehr böse aus.

Gruß
Andi
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: gsac am Juli 21, 2011, 10:07:34 Vormittag
Moin,

nun werden se alle schimpfen....
aber ich find die Grafits cool, das gehört in diesem Fall dazu, zur Fundgeschichte, zur irdischen Geschichte.
Lag da rum, kamen Leute haben drauf rum geritzt ohne zu wissen was sie da vor sich haben, das ist teil der Geschichte dieses Stückes, andere wurden als Türstopper verwendet, als Briefbeschwerer, als Amboss, als Mauerstein. Für mich eine weitere Besonderheit der Meteorite, daß sie dem ungeübten Menschen gar nicht auffallen und unter Umständen eine lange Zeit schon gefunden, aber nicht entdeckt wurden.

Und den Riesen Cape York in Kopenhagen habe ich besucht, und das Museum auch. Der ist so riesig, der kann noch tausend Jahre da liegen, ohne daß man eine Veränderung der Form wahrnehmen würde und noch viele 10 tausend Jahre bis ernsthafter Schwund eintreten würde. Viel mehr Sorgen muss man sich da um die Scheiben und Schnitte anderer Lokalitäten in der Ausstellung machen, die sahen wirklich teilweise sehr böse aus.

Gruß
Andi


Wieso schimpfen? Du hast ja insofern recht, als es wirklich ein Teil der
irdischen Geschichte bzw. des "Schicksals" dieses Meteoriten ist. Das
ist eben so! Wie schon gesagt: der Mensch hinterläßt gern auch Spuren
an besonderen Orten...

Andererseits sollte man dem Treiben jetzt, nach der Entdeckung, aber
Einhalt gebieten, wie es auch beim Hoba und den Grönländern sein sollte.
(Übrigens habe ich meine solide Hoba-Scheibe wohl genau dieser Frevelei
früherer Jahre zu verdanken - ich muß da ganz leise sein.... - ich war´s
aber nicht!)

Was die Dauerhaftigkeit der Cape-York-Meteorite im Freien auf dem Hof
des Kopenhagener Museums angeht, so stimme ich Dir zu. Man wird sich
schon Gedanken dazu gemacht haben, mindestens auch mal der alte Vagn
Buchwald selber, dem diese Stücke ja sehr am Herzen liegen. Wenn da ab
und zu in diesem Klima etwas Shale abplatzt - na und? Substanziell wird es
die Meteorite auf lange Zeit nicht wesentlich verändern. Die haben ja auch
Jahrtausende im viel ärgeren Klima im grönländischen Geröll frei gelegen und
dies überlebt, so muß man das auch sehen. Gibt es eigentlich Spuren oder
sichtbare Eingriffe der Eskimos an diesen Stücken, Andi, hast Du da was
gesehen?

Will auch mal wieder nach Kopenhagen und muß dann unbedingt ins Museum.
Der Henning Haack soll ja ganz zugänglich sein. Für die maroden Stücke dort
sollte er allerdings was tun. Da kann er sich ein Beispiel an der Patenschafts-
Aktion des Berliner Museums nehmen, obwohl die Sanierung vieler Stücke hier
nicht gut gelungen ist und eher einer Hinrichtung gleicht. Aber die Grundidee
ist gut! An Fördergeldern sollte es dem dänischen Staat auch nicht mangeln,
denn das ist ja nun wahrlich kein Entwicklungsland.

Alex
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: lithoraptor am Juli 21, 2011, 10:14:51 Vormittag
Moin!

Nicht unbedingt! Man denke an Hoba mit ca. 60 Tonnen Gewicht!

Für Hoba nimmt man auch an, dass er nicht mehr am Einschlagsort liegt und ggf. durch Gletscher transportiert wurde. Es bestehen hier grundlegend zwei Möglichkeiten. 1. Die Impaktstruktur wurde von Sedimenten vollständig überdeckt und man hat sie bisher einfach noch nicht entdeckt. ODER 2. Die Struktur ist bereits vollständig erodiert worden.
Eine weitere Theorie, nach der der Hoba so flach eingetreten und aufgeschlagen ist, dass er, ähnlich einem flachen Stein, den man übers Wasser springen lässt, immer mehr Energie verloren hat - ohne diese in voller Wucht an einem Punkt entladen zu können, halte ich für sehr fraglich.

Wobei ich mir nicht sicher bin, ob 30 t. selbst von einem ziemlich aktiven Gletscher so ohne weiteres bewegt werden können.

Ja, vom Gewicht her geht das ohne Probleme. Wenn man das Gewicht nur mal eben mit dem Gewicht diverser Findlinge in Deutschland vergleicht. Wikipedia hat dazu eine schöne Aufstellung: http://de.wikipedia.org/wiki/Findling (etwas weiter unten). Wer sich nun Gedanken darum macht, dass man hier ja das spez. Gewicht betrachten muss und der Met so dann schnell im Eis versinkt, der hat eine sehr "saubere" Vorstellung eines Gletschers. Das gute Stück kann ja mit einem riesen Haufen unterlagerndem Gestein transportiert worden sein, so dass sich das Gewicht über viele Blöcke auf eine erheblich größere Fläche verteilt hat...

Gruß

Ingo

P.S. @ Martin: Die Gibeons in Windhoek rosten gar nicht so stark - konnte sie ja selbst schon in Augenschein nehmen. Dem Hoba geht es da sehr viel schlechter. :user:
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: gsac am Juli 21, 2011, 10:29:45 Vormittag
Wobei ich mir nicht sicher bin, ob 30 t. selbst von einem ziemlich aktiven Gletscher so ohne weiteres bewegt werden können.
Ja, vom Gewicht her geht das ohne Probleme. Wenn man das Gewicht nur mal eben mit dem Gewicht diverser Findlinge in Deutschland vergleicht....

Dazu fallen mir spontan die Externsteine bei Detmold ein. Das sind ja auch riesige hingeschobene Klötze...

P.S. @ Martin: Die Gibeons in Windhoek rosten gar nicht so stark - konnte sie ja selbst schon in Augenschein nehmen. Dem Hoba geht es da sehr viel schlechter.

Dem Hoba sollte man im Boden dieses Amphitheaters wenigstens eine ordentliche Drainage verschaffen,
damit das Regenwasser abfliessen kann. Das ist doch wirklich nicht mit viel Aufwand verbunden.

Alex
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: MilliesBilly am Juli 21, 2011, 10:31:44 Vormittag
Ist der Meteorit an dieser Stelle gefallen? M.E. unwahrscheinlich. 30 t. Eisen (oder Steineisen) ziemlich ungebremst in die Landschaft, das dürfte eine hübsche Impaktstruktur ergeben.

Nicht unbedingt! Man denke an Hoba mit ca. 60 Tonnen Gewicht!

Bernd :hut:

Das ist richtig. Umgekehrt hat im Falle Gebel Kamil eine wesentlich geringere Masse einen veritablen Krater ausgestanzt, freilich bei unterschiedlichen geologischen Bedingungen.

Ein weiteres Indiz für einen glazialen Transport könnte der Felsbrocken sein, der auf dem Meteoriten aufruht.

Herr Raptor: interessanter Hinweis auf die Findlinge, hat mich überrascht.

Herr Gren: Ihr Zutritt zu meiner Sammlung kann inskünftig nur nach eingehender Kontrolle und Entfernung sämtlicher als Schreib- oder Ritzgerät infrage kommender Gegenstände erfolgen :-)
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: gsac am Juli 21, 2011, 11:02:42 Vormittag
....Ihr Zutritt zu meiner Sammlung kann inskünftig nur nach eingehender Kontrolle und
Entfernung sämtlicher als Schreib- oder Ritzgerät infrage kommender Gegenstände erfolgen :-)

Huschende Schatten im nächtlichen Dunkel......  :weissefahne:

Ich muß es mal wieder tun, es geht an dieser Stelle gar nicht anders:
"Das Buch vom Stein", Texte aus fünf Jahrtausenden, Hrsg. Matthias
Bärmann, 2005 Jung und Jung, ISBN 3-902497-02-05 und hoffentlich
dann bald/irgendwann eine erweiterte Neuauflage

PS: der "Alte Schwede" am Strand von Ovelgönne (Hamburg) lohnt einen
Besuch. Siehe Ingos Hinweis auf die Findlinge!
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: herbraab am Juli 21, 2011, 11:56:24 Vormittag
Ich könnte sie ja würgen diese Spinner, die nichts anderes zu tun haben, als irgendwelche Graffiti (wie auf dem Video zu sehen) in solche Objekte zu ritzen.

Solche Spinner gab's vor 200 jahren auch schon. :einaugeblinzel: Ich zitiere mal die "Kleine Meteoritenkunde" von Heide:

"In das seit 1600 bekannte Eisen von Morito ist mit einem Meißel die nachfolgende Inschrift eingraviert worden:
Solo Dios con su poder Este fierro destruira, Porque en el mundo no habra Quien lo puede deshacer. A°. 1821.
Auf deutsch etwa: Nur Gott mit seiner Macht kann dieses Eisen zertrümmern, denn die Menschheit hat kein Mittel, es in Stücke zu zerteilen."


Grüße, Herbert
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: MilliesBilly am Juli 21, 2011, 12:17:12 Nachmittag

Dazu fallen mir spontan die Externsteine bei Detmold ein. Das sind ja auch riesige hingeschobene Klötze...

Ich glaube, die Externsteine sind autochthon, Alex; senkrecht gekippte Gesteinspakete, rausgewittert.

Ansonsten: guter Tip, danke :-)
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: gsac am Juli 21, 2011, 12:52:38 Nachmittag
Ich könnte sie ja würgen diese Spinner, die nichts anderes zu tun haben, als irgendwelche Graffiti (wie auf dem Video zu sehen) in solche Objekte zu ritzen.

Solche Spinner gab's vor 200 jahren auch schon. :einaugeblinzel: Ich zitiere mal die "Kleine Meteoritenkunde" von Heide:

"In das seit 1600 bekannte Eisen von Morito ist mit einem Meißel die nachfolgende Inschrift eingraviert worden:
Solo Dios con su poder Este fierro destruira, Porque en el mundo no habra Quien lo puede deshacer. A°. 1821.
Auf deutsch etwa: Nur Gott mit seiner Macht kann dieses Eisen zertrümmern, denn die Menschheit hat kein Mittel, es in Stücke zu zerteilen."


Ja, Herbert, wobei allein schon das Vorliegen dieser Inschrift und deren Erwähnung im Buch von
Heide an sich wieder einen gewissen kulturellen Rang hat, wenn man so will. Oder andersherum:
Die Spinner von gestern liefern die Zitate für heute!   :belehr: (*)

Alex

(*) Affinitäten zu einem gewissen aktuellen Kartenspiel mit einem gewissen Zitat bei gewissen
Kartenblättern, rückführbar auf den Autor des Zitats, sind jetzt natürlich rein zufällig...  :einaugeblinzel:

Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: gsac am Juli 21, 2011, 12:58:25 Nachmittag
Ich glaube, die Externsteine sind autochthon, Alex; senkrecht gekippte Gesteinspakete, rausgewittert.

Hast recht, hatte ich irgendwie aus meiner Schulzeit anders in Erinnerung und
jetzt fix vorschnell rausgekramt ohne Nachschau - halt sehr lange her...

Aber die von Ingo erwähnten Findlinge sprechen ja eine klare Sprache. Dieser
chinesische Meteorit kann durchaus transportiert worden sein. Interessant die
Frage, von woher....
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: MilliesBilly am Juli 21, 2011, 13:21:21 Nachmittag
Ich glaube, die Externsteine sind autochthon, Alex; senkrecht gekippte Gesteinspakete, rausgewittert.

Hast recht, hatte ich irgendwie aus meiner Schulzeit anders in Erinnerung und
jetzt fix vorschnell rausgekramt ohne Nachschau - halt sehr lange her...

Aber die von Ingo erwähnten Findlinge sprechen ja eine klare Sprache. Dieser
chinesische Meteorit kann durchaus transportiert worden sein. Interessant die
Frage, von woher....

Jedes Nicht-Googeln ehrt. Lieber mal ehrenhaft danebenliegen. So halt ich's meistens auch :-)

Klar, wenn transportiert, die Frage: woher? Keine Ahnung, ob und wie man das rauskriegen könnte. Okay, das Relief gibt den groben Rahmen vor. Aber Spuren, noch dazu in einem solchen Environment, dürfte man wohl vergessen, sicher alles längst überformt. Ich denke, man könnte nur weiterkommen, wenn man 1. den Zeitpunkt des Falls ungefähr bestimmen und 2. die seitdem wirksam gewordenen geomorphologischen Prozesse, die zur Versetzung eines solchen Klotzes geführt haben könnten, rekonstruieren würde.


Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: Jepara am Juli 21, 2011, 13:38:14 Nachmittag
http://newscontent.cctv.com/news.jsp?fileId=113849

Hier bewegte Bilder. Für mich sieht aber der Schnitt nicht nach Olivinen aus. Die Meldungen im Netz aus China sind sehr unterschiedlich, offizielle nachrichten sprechen von stony-iron, mehr wissenschaftliche Information sagen nur Iron. 
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: gsac am Juli 21, 2011, 13:49:59 Nachmittag
Ich denke, man könnte nur weiterkommen, wenn man 1. den Zeitpunkt des Falls ungefähr
bestimmen und 2. die seitdem wirksam gewordenen geomorphologischen Prozesse, die zur
Versetzung eines solchen Klotzes geführt haben könnten, rekonstruieren würde.

Hier sind wieder Geo-Spezialisten gefragt. Ingo, Ulrich, Harald, Manfred et al...??!! Kann man
aus dem Verwitterungsgrad des Meteoriten, aus der Inspektion dessen oberster Schicht,
wenigstens grobe Schlüsse ziehen und wie geht das (Schleifspuren, chemische Analyse...)?
Macht denn eine Isotopenanalyse noch Sinn bei vermutlich schon hoher irdischer Verweildauer?
Man wird das Eisen in seiner speziellen Fundsituation auch ganz gewiss in den Kontext setzen
müssen zu den geomorphologischen Prozessen der Umgebung, wie Milly schreibt. Wie kommt
man da weiter? Ist das offensichtlich entlegene geografische Gebiet schon einigermassen
erforscht, gibt es dazu geologische Karten?

Ich stelle mir vor, hier könnten die Erfahrungen aus den früheren Recherchen um die Cape-York-
Meteorite von einiger Bedeutung sein.
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: lithoraptor am Juli 21, 2011, 14:20:04 Nachmittag
Moin!

Für mich sieht aber der Schnitt nicht nach Olivinen aus.

Ich kann da auch keine Olivine oder andere Silikate erkennen. Das gesamte Individual sieht für mich auch eher nach einem klassischen Eisen aus und nicht nach einem Palli oder Meso. Sehr erstaunlich finde ich, dass es trotz des sicheren Ni-Gehaltes offensichtlich einige Flechten geschafft haben, auf diesem Stück Fuss zu fassen.

Kann man aus dem Verwitterungsgrad des Meteoriten, aus der Inspektion dessen oberster Schicht, wenigstens
grobe Schlüsse ziehen und wie geht das (Schleifspuren, chemische Analyse...)? Macht denn
eine Isotopenanalyse noch Sinn bei vermutlich schon hoher irdischer Verweildauer?

Über den Verwitterungsgrad definitive Rückschlüsse über die Verweildauer des Stücks auf der Erde zu schließen ist sehr schwer. Letztlich bräuchte dies (nebst chemischer Analyse des Materials selbst) exakte Wetterdaten vom Fundort (und da bezweifle ich, dass es die gibt) und man muss davoan ausgehen, dass diese Bedingungen seit dem Aufschlag konstant geblieben sind. Das bedeutet in der Quintessenz: Das geht nicht - ist zu ungenau bzw. ist nur unter Laborbedingungen möglich.
Man bedint sich sich also besser diverser Radionukleide, eben solchen mit kurzen Halbwertszeiten für Material mit nur geringen terrestrischen Altern oder eben lang HWZ für altes Material. Schaust mal schnell hier rein: http://www.meteoroids.de/wiss_met_e.htm

Man wird das Eisen in seiner speziellen Fundsituation auch ganz gewiss in den Kontext setzen müssen
zu den geomorphologischen Prozessen der Umgebung, wie Milly schreibt. Wie kommt man da
weiter? Ist das offensichtlich entlegene geografische Gebiet schon einigermassen erforscht,
gibt es dazu geologische Karten?

Das ist eine sehr gute Frage. Wenn man mehr über die Dynamik der Gletscher und die Geographie in diesem Gebiet weiß, dann wird man sicher sehr schnell einen groben Bereich für das potentielle Fallgebiet ausmachen können. Fraglich ist dann natürlich, ob es nicht einfach ein Einzelobjekt war - muss ja nicht immer ein Schauer gewesen sein. Ob man also noch mehr finden wird? :gruebel: Ich denke eher nicht...

Was mich auch etwas verwundert: So ein Eisenklotz ist doch, wenn er schon länger bekannt war, eine sehr willkommene Rohstoffquelle - gerade in einer solchen Gegend. Die Grönlandmassen wurden, wenn ich recht informiert bin, von den Inuit ja auch genutzt. Warum finden sich hier denn dann keine Spuren einer solchen Nutzung?
Könnte es sein, dass das hier schnee- und eisfreie Gelände noch gar nicht so lange schnee- und eisfrei ist? Könnte es sein, dass dieser Bote aus dem Asteroidengürtel quasi erst "kürzlich" (ggf. durch die Klimaerwärmung) freigelegt wurde? Dies würde im Umkehrschluss ggf. bedeuten, dass man hier über die Geologie und Geographie noch gar nicht so viel wissen muss bzw. kann.

Gruß

Ingo
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: Jepara am Juli 21, 2011, 16:39:40 Nachmittag
http://www.chinadaily.com.cn/photo/2011-07/19/content_12932999.htm

Chinadaily, welches eine angesehene Tageszeitung ist, zitiert die Wissenschaftler "stony-iron"
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: Thin Section am Juli 21, 2011, 16:49:29 Nachmittag
Guten Tag Miteinander,

Über den Verwitterungsgrad definitive Rückschlüsse über die Verweildauer des Stücks auf der Erde zu schließen ist sehr schwer

Hierzu ein Artikel aus Meteoritics, der sich diesem Thema ein wenig widmet:

GOLDEN D.C. et al. (1995) Chemistry and mineralogy of oxidation products on the surface of the Hoba nickel-iron meteorite (Meteoritics 30-4, 1995, 418-422).

und, ... was das terrestrische Alter des Hoba angeht, so findet man in diesem Artikel und bei Buchwald auf Seite 648:

"Hoba is believed to have fallen about or before 80,000 years ago (McCorkell et al., 1968) in what is now Namibia. The terrestrial age was estimated* from the 59Ni, a spallation product nuclide."

* das müsste bei dem chinesischen Eisenmeteoriten doch auch anwendbar sein können. Ausserdem gibt es inzwischen wahrscheinlich (noch) bessere Methoden und Möglichkeiten, das terrestrische Alter zu bestimmen.

Bernd  :hut:
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: Mettmann am Juli 21, 2011, 17:01:54 Nachmittag
Zitat
gerade in einer solchen Gegend. Die Grönlandmassen wurden, wenn ich recht informiert bin, von den Inuit ja auch genutzt. Warum finden sich hier denn dann keine Spuren einer solchen Nutzung?

Vermutl. weils a bisserl weit vom Schuß, gar verborgen unter andern Fels und Geröll.
Und zudem er, der Eskimo oder Inuk (man weiß ja nie was bulitsch korrekt ist), nur die Kalteisenverarbeitung gekannt - Kunststück, mit was sollt er den auch verhütten dort. - Das soll ja auch der Grund sein, warum man in Australien überdurchschnittl. mehr Eisen findt als in der Sahara, weils der Aborigine nicht zur Erzverhüttung und Eisenverarbeitung gebracht hat.

Die Morakos/Seeläsgens sollen ja auch ganz schön durch die Gletschers herumgeschoben worden sein.

(Warum aber dieses Eisen dann äußerlich, sieht ja aus noch teilweis wie olle Regmaglypten, noch so gut beinand ist und nicht abgerollt?).

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: Thin Section am Juli 21, 2011, 17:25:32 Nachmittag
Für Hoba nimmt man auch an, dass er nicht mehr am Einschlagsort liegt und ggf. durch Gletscher transportiert wurde.

Hallo Ingo und Forum,

Hierzu folgende Passage aus Buchwald:

BUCHWALD V.F. (1975) Handbook of Iron Meteorites, Volume 2, p. 649:

 "No crater and no crushed rocks have been found associated with the impact site. McCorkell et al. (1968) proposes that the meteorite, since its fall on the granite surface, has become almost covered by a layer of calcareous tufa (= a porous limestone) or surface limestone. "This probably formed by the evaporation of stagnant surface water, bearing calcium carbonate from the nearby Otavi dolomite. The region today is arid with an annual rainfall of only 500 to 750 mm and little runoff. Thus, it seems probable that a period of moister climate occurred in the region during the last 80,000 years, probably at the time of the last pluvial and glacial period in the Northern Hemisphere. The oxidation crust or iron shale that covers the bottom and sides of Hoba contains Fe, Ni, and Co in the same proportions as does the metal (Spencer 1932), indicating that the oxidation occurred with no leaching. The oxidation probably took place rapidly during the moist period in which the surface limestone formed."

Die Tatsache, daß weder ein Einschlagskrater noch zertrümmertes Gestein gefunden wurde, könnte natürlich als Indiz dafür dienen, daß die Masse transportiert worden ist. Andererseits "klingt" der nachfolgende Text ("since its fall on the granite surface") so, als ob der Fundort des Hoba auch der Ort des Einschlags gewesen ist. Dann aber folgt die Textstelle "at the time of the last pluvial and glacial period" ... da müssten die Geologen unter uns aufklären, ob Gletscher während der letzten Eiszeit Material transportierten, das geographisch so weit südlich liegt wie der Hoba. Könnte mir auch statt Eismassen so weit südlich sintflutartige Regenfälle vorstellen, die ja auch enorme Energie freisetzen können, wie von Berichterstattungen aus Überschwemmungsgebieten bekannt ist.

Bernd  :hut:
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: DCOM am Juli 21, 2011, 18:08:39 Nachmittag
Moin!

Ich könnte sie ja würgen diese Spinner, die nichts anderes zu tun haben, als irgendwelche Graffiti (wie auf dem Video zu sehen) in solche Objekte zu ritzen. Das ist eine absolute Verschandelung. Wenn ich da so an die Oberfläche des Hoba denke, dann kommt mir das kalte Ko... :ehefrau: Grrrrrhhh!

Muss dat denn sein? :traurig:

Gruß

Ingo

Also, wenn mir von Hoba jemand ein kleines Stückchen wegschneiden würde...  :einaugeblinzel:
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: DCOM am Juli 21, 2011, 18:21:37 Nachmittag
Das sieht mir übrigens stark danach aus, als ob das dort ein Gletscherfeld ist. Die ganzen Felsen da sind stark abgerundet und es liegen viele herum. Außerdem sieht man im Hintergrund die typische U-Form des Tales. Zudem liegt der Met ja unter einem mächtigen Stück Fels.
Könnte also gut sein, das das Teil dort vom Gletscher abgelegt wurde.

Gar nicht so abwegig die Erklärung, wie wir von Chinga her wissen. Würde mich nicht wundern, wenn der Meteorit bereits vor ein paar Tausend Jahren fiel und erst im Zuge des Gletscherschwunds freigelegt wurde.

Grüße, D.U.  :prostbier:
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: Thin Section am Juli 21, 2011, 18:26:41 Nachmittag
Also, wenn mir von Hoba jemand ein kleines Stückchen wegschneiden würde...  :einaugeblinzel:

Hier bitteschön!  :einaugeblinzel:

Bernd  :hut:
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: speul am Juli 21, 2011, 20:26:17 Nachmittag
Zitat
Klar, wenn transportiert, die Frage: woher? Keine Ahnung, ob und wie man das rauskriegen könnte. Okay, das Relief gibt den groben Rahmen vor. Aber Spuren, noch dazu in einem solchen Environment, dürfte man wohl vergessen, sicher alles längst überformt. Ich denke, man könnte nur weiterkommen, wenn man 1. den Zeitpunkt des Falls ungefähr bestimmen und 2. die seitdem wirksam gewordenen geomorphologischen Prozesse, die zur Versetzung eines solchen Klotzes geführt haben könnten, rekonstruieren würde.


was hilft denn die Antwort auf die Frage nach dem Woher?
Neue Funde? eher nicht, die sind ja dann genau so transportiert wurden und liegen entweder in der Nähe des Fundortes oder anderswo
Krater? Kann man bestimmt ganz vergessen. Wenn der in den Gletscher eingeschlagen hat, gabs halt nen Eiskrater, der ist lange zugeflossen und nun im Laufer der Jahre offensichtlich mit weggeschmolzen, vielleicht gabs einen Gletscherlauf und das wars dann auch schon.
Freun wir uns doch einfach daran, daß er gefunden wurde!

Grüße
speul







Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: MilliesBilly am Juli 21, 2011, 20:34:24 Nachmittag

Die Freude an diesem Fund vermittelt, denke ich, die lebhafte und interessante Diskussion selbst.

Und so ganz abwegig ist die Vorstellung eines größeren Streufelds keineswegs. Man denke etwa an die Dimensionen im Falle von Campo (dessen größter Brocken, glaube ich, sich in vergleichbarer Gewichtsklasse befindet). Zumal nicht in einer offenbar so abgelegenen Region. Spekulation, klar, aber die sei uns in einem solchen Fall erlaubt.
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: gsac am Juli 21, 2011, 20:41:42 Nachmittag
Also, wenn mir von Hoba jemand ein kleines Stückchen wegschneiden würde...  :einaugeblinzel:

Ja Herrschaftszeiten, Sackzement! Sie, Herr Darwin, Sie......!!!  :ehefrau:

Schau Dir mal das gepostete Foto von der Verwundung an: das
ist doch wirklich nicht schön, oder? Wartest halt ein Weilchen, bis
einer der jetzigen Besitzer eines soliden Hoba sein Stück wieder
her- bzw. weitergibt. Braucht viel Geduld! Aber i sogs Dir gleich:
das mußt dann sehr teuer derzoin, das wird kein Schnäppchen!  :einaugeblinzel:

PS: und Milly hat im Posting zuvor mal wieder einen schönen,
weil auch wahren (imho), Satz gesagt, gleich zu Beginn...

Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: Mettmann am Juli 21, 2011, 22:51:05 Nachmittag
Zitat
Ja Herrschaftszeiten, Sackzement! Sie, Herr Darwin, Sie......!!!    :ehefrau:


..aber im Grunde ists doch, wie heißt es so schön:

cosmic  Debris*


*engl. debris =  Abfälle, Ablagerung, Bauschutt, Brandschutt, Bruch, Bruchstücke, Detritus, Fasertrümmer, Felsschutt, Fremdkörper, Geröll, Gerölle, Geschiebe, Haufwerk, Rechengut, Rückstände, Schmutz, Schutt,  Schuttmassen,
                  Trümmer, Trümmerteile, Trümmerschutt, verstreuter Abfall, Überbleibsel, Unrat.

Mon vieux débris...   :aua:

 :prostbier:
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: DCOM am Juli 22, 2011, 13:41:10 Nachmittag
Also, wenn mir von Hoba jemand ein kleines Stückchen wegschneiden würde...  :einaugeblinzel:

Ja Herrschaftszeiten, Sackzement! Sie, Herr Darwin, Sie......!!!  :ehefrau:

Nur keine Aufregung, ich würde mich fürs Erste mit einer Vollscheibe begnügen :smile:
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: gsac am Juli 22, 2011, 14:41:22 Nachmittag
Nur keine Aufregung, ich würde mich fürs Erste mit einer Vollscheibe begnügen :smile:

Brav! :streichel:
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: karmaka am Juli 22, 2011, 19:34:40 Nachmittag
Bericht mit einer Festlegung des Fundortes im Norden der Altay Region (kleines gelbes Kreuz) sowie Spekulationen über ein mögliches pairing mit dem Armanty Meteoriten.

http://www.skyandtelescope.com/news/126009563.html
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: MilliesBilly am Juli 22, 2011, 21:03:43 Nachmittag

Na bitte, Fundregion, Gletschertransport, die brauchen doch bloß uns zu fragen :-) Und wenn das Kerlchen tatsächlich mit Armanty gepairt wäre, ja, warum sollten dann nicht auch noch ein paar mehr von der Sorte da abhängen im Uigurischen?
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: gsac am Juli 22, 2011, 21:09:46 Nachmittag
Na bitte, Fundregion, Gletschertransport....

..."das ganze Programm!"

...ja, warum sollten dann nicht auch noch ein paar mehr von der Sorte da abhängen im Uigurischen?

Es wäre ein reines Suchprojekt!  :einaugeblinzel:


Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: MilliesBilly am Juli 22, 2011, 21:29:28 Nachmittag
Na bitte, Fundregion, Gletschertransport....

..."das ganze Programm!"

...ja, warum sollten dann nicht auch noch ein paar mehr von der Sorte da abhängen im Uigurischen?

Es wäre ein reines Suchprojekt!  :einaugeblinzel:

Jaja, wird bald wieder mal Zeit (http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/images/smilies/text/cool.gif)
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: karmaka am Juli 27, 2011, 20:47:38 Nachmittag
Eine chinesischer Meteoriten-Blog von Tong Xianping (einem Meteoriten-Sammler) mit neuen Aussagen zum Fall.

Die Texte sind in der automatisierten Übersetzung schwer zu verstehen:

Blog-Eintrag

Original: http://blog.sina.com.cn/s/blog_67ddf1c80102dqzh.html

deutsche Übersetzung:

http://translate.googleusercontent.com/translate_c?hl=de&rurl=translate.google.de&sl=zh-CN&tl=de&u=http://blog.sina.com.cn/s/blog_67ddf1c80102dqzh.html&usg=ALkJrhh8q4UcNf_mvuyDX7qHoMAGJBfW3w

englische Übersetzung:
http://translate.googleusercontent.com/translate_c?hl=de&rurl=translate.google.de&sl=zh-CN&tl=en&u=http://blog.sina.com.cn/s/blog_67ddf1c80102dqzh.html&usg=ALkJrhgpzf4XP7_mhcRa2pVSWLtbGlpyAg

Der Blog im Original:

http://blog.sina.com.cn/u/1742598600

Blog in deutscher Übersetzung:

http://translate.googleusercontent.com/translate_c?hl=de&rurl=translate.google.de&sl=zh-CN&tl=de&u=http://blog.sina.com.cn/u/1742598600&usg=ALkJrhi9DaM6B8nMpvvdN-z54FUFztR8Tg

Blog in englischer Übersetzung:

http://translate.googleusercontent.com/translate_c?hl=de&rurl=translate.google.de&sl=zh-CN&tl=en&u=http://blog.sina.com.cn/u/1742598600&usg=ALkJrhgsGL6NO99WUk6Ih-_86yxRqzbwZQ

Wenn einer der Links nicht auf Anhieb klappt, einfach noch einmal versuchen.

 :prostbier:

Martin

Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: karmaka am August 04, 2011, 01:51:51 Vormittag
Neues zu 'Allahs Träne' aus der chinesischen Presse:

Original: http://xj.people.com.cn/GB/188514/15276987.html

Übersetzung ins Englische:

http://translate.google.de/translate?js=n&prev=_t&hl=de&ie=UTF-8&layout=2&eotf=1&sl=zh-CN&tl=en&u=http%3A%2F%2Fxj.people.com.cn%2FGB%2F188514%2F15276987.html

Übersetzung ins Deutsche

http://translate.google.de/translate?hl=de&sl=zh-CN&tl=de&u=http%3A%2F%2Fxj.people.com.cn%2FGB%2F188514%2F15276987.html

Eisenmeteorit, Eingravierungen, Heiligtum, 'Ureinwohner' - das erinnert mich an Navajo.

 :hut:

Martin
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: karmaka am September 11, 2011, 01:02:48 Vormittag
Ich habe folgenden sehr interessanten Webfund zum Eisenmeteoriten in der Altay-Region von Xinjiang gemacht:

die chinesische Wissenschaftssendung 'Approaching Science' auf CNTV (6.9.11), über den Fund des Eisenmeteoriten.

Man kann zwar nichts verstehen, sieht aber sehr interessante Filmaufnahmen des Meteoriten und der Fundregion im Hochgebirge  :wow:

2. Teil (6.9.11) : http://kejiao.cntv.cn/science/zoujinkexue/classpage/video/20110906/101311.shtml

Es handelt sich um den zweiten Teil der Wissenschaftssendung, im ersten Teil geht es auch ausschließlich um Meteoriten.

1.Teil (5.9.11): http://kejiao.cntv.cn/science/zoujinkexue/classpage/video/20110905/101519.shtml

 :hut:

Martin
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: gsac am September 11, 2011, 10:36:40 Vormittag
Schöner Webfund, Martin, auch wenn man nix versteht.
Aber die Bilder sprechen für sich!  :super:
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: karmaka am September 11, 2011, 11:15:37 Vormittag
Ab 10 Minuten Laufzeit im zweiten Teil wird es dann interessant, da man den Meteoriten am Fundort sieht.

Es ist faszinierend, wie der Meteorit da in der Einsamkeit der atemberaubenden Hochgebirgslandschaft vor ihnen (Zhang Baolin und taiwanesische Experten) liegt.
Man kann gut verstehen, dass die kasachischen Menschen ihn früher für etwas Göttliches ('Träne Allahs') hielten und es immer noch tun.

Auch eine der eingravierten Inschriften wird entziffert:

KUMAR

(dies bedeutet im Sanskrit übrigens 'Prinz'  :nixweiss:)

Im Film (ab 19.46 Min.) ist wohl auch das "dicke, fette" Baby der Hai Lati Frau zu sehen, das am Tag nach dem Aufsuchen des Meteoriten in nur 15 Minuten geboren wurde und im Glauben der kasachischen Frau dabei durch den Meteoriten von Allah gesegnet wurde. Ein schönes Geburtsereignis ist es allemal.  :smile:

Hier noch einmal der interessanteste Artikel über die Fundgeschichte, den ich bisher gefunden habe:

http://translate.google.de/translate?hl=de&sl=zh-CN&tl=de&u=http%3A%2F%2Fxj.people.com.cn%2FGB%2F188514%2F15276987.html

Original: http://xj.people.com.cn/GB/188514/15276987.html

Martin
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: karmaka am September 30, 2011, 22:04:16 Nachmittag
ABTRANSPORT

Nach vier Tagen und Nächten des Transports, erreichte der 18 Tonnen schwere Meteorit am 27.September
die Stadt Altay
:

Seite 1:
Original: http://www.tianshannet.com/news/content/2011-09/30/content_6215457.htm

http://translate.google.de/translate?sl=zh-CN&tl=de&js=n&prev=_t&hl=de&ie=UTF-8&layout=2&eotf=1&u=http%3A%2F%2Fwww.tianshannet.com%2Fnews%2Fcontent%2F2011-09%2F30%2Fcontent_6215457.htm

Seite 2:
Original: http://www.tianshannet.com/news/content/2011-09/30/content_6215457.htm

http://translate.google.de/translate?sl=zh-CN&tl=de&js=n&prev=_t&hl=de&ie=UTF-8&layout=2&eotf=1&u=http%3A%2F%2Fwww.tianshannet.com%2Fnews%2Fcontent%2F2011-09%2F30%2Fcontent_6215457.htm

 :hut:

Martin
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: MilliesBilly am Oktober 01, 2011, 00:48:30 Vormittag

Hat zweifellos Für und Wider, die Aktion. Ich bedaure es insofern, als der Brocken da oben einfach genial lag unter dem aufgeschobenen Felsblock.
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: karmaka am Februar 16, 2012, 16:30:57 Nachmittag
Aufnahmen des Abtransport des Meteoriten:

http://www.tudou.com/programs/view/SplJknbr1Vk/?fr=rec1

http://translate.google.de/translate?sl=zh-CN&tl=en&js=n&prev=_t&hl=de&ie=UTF-8&layout=2&eotf=1&u=http%3A%2F%2Fwww.tudou.com%2Fprograms%2Fview%2FSplJknbr1Vk%2F%3Ffr%3Drec1
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: karmaka am April 03, 2012, 00:26:35 Vormittag
Die andere Perspektive auf die Entdeckung des Altai-Meteoriten.

Original: http://www.syunshi.cn/thread-17512-1-1.html

Die automatisierten Übersetzungen sind leider schwer zu verstehen.

Deutsch: http://translate.google.com/translate?hl=de&rurl=translate.google.de&sl=zh-CN&u=http://www.syunshi.cn/thread-17512-1-1.html

Englisch: http://translate.google.com/translate?hl=de&sl=zh-CN&tl=en&u=http%3A%2F%2Fwww.syunshi.cn%2Fthread-17512-1-1.html

Martin
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: MilliesBilly am April 03, 2012, 02:17:08 Vormittag

Die Übersetzung könnte als lupenreiner Hugo Ball durchgehen.

Aber "Meteoriten Hirten" gefällt mir. Sehr sogar.
 
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: karmaka am September 09, 2012, 23:25:02 Nachmittag
Nachgereicht:

Ein Reisefilm zur wissenschaftlichen Untersuchung des Altay-Meteoriten am Fundort

http://www.tudou.com/programs/view/diUvQEpFPc8/&usg=ALkJrhifACF424os-2MWenjH4Z31Jdk0uA

Weitere Informationen:

http://translate.google.com/translate?depth=1&hl=de&rurl=translate.google.com&sl=zh-CN&tl=de&u=http://www.syunshi.cn/forumDetail.asp%3FtApno%3D500%26tR3no%3D13%26tR2no%3D1%26tR1no%3D4

Original: http://www.syunshi.cn/forumDetail.asp?tApno=500&tR3no=13&tR2no=1&tR1no=4
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: karmaka am Februar 01, 2013, 15:18:23 Nachmittag
Chinas erster Meteoriten-Rechtsstreit um die 'Träne Allahs'

Englisch:
http://translate.google.de/translate?sl=zh-CN&tl=en&js=n&prev=_t&hl=de&ie=UTF-8&eotf=1&u=http%3A%2F%2Fnews.sina.com.cn%2Fc%2Fsd%2F2013-02-01%2F121926177622.shtml

Deutsch:
http://translate.google.de/translate?sl=zh-CN&tl=de&js=n&prev=_t&hl=de&ie=UTF-8&eotf=1&u=http%3A%2F%2Fnews.sina.com.cn%2Fc%2Fsd%2F2013-02-01%2F121926177622.shtml

Original: http://news.sina.com.cn/c/sd/2013-02-01/121926177622.shtml
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: karmaka am Februar 05, 2013, 15:06:04 Nachmittag
Hier ist noch Artikel von heute:

Ownership of meteorite remains controversial

http://www.china.org.cn/china/2013-02/05/content_27889755.htm

http://translate.google.de/translate?sl=en&tl=de&js=n&prev=_t&hl=de&ie=UTF-8&eotf=1&u=http%3A%2F%2Fwww.china.org.cn%2Fchina%2F2013-02%2F05%2Fcontent_27889755.htm

Ich bin gespannt wie die Sache ausgeht....

 :hut:

Martin
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: karmaka am Juni 12, 2015, 01:00:36 Vormittag
Bericht mit einer Festlegung des Fundortes im Norden der Altay Region (kleines gelbes Kreuz) sowie Spekulationen über ein mögliches pairing mit dem Armanty Meteoriten.
http://www.skyandtelescope.com/news/126009563.html

Sehr lange hat man nach seinem Abtransport im September 2011 nichts mehr vom 18-Tonnen-'Altai-Meteoriten' gehört.
Jetzt gibt es folgenden abstract:

A MASSIVE IRON METEORITE SHOWER OVER NORTHWEST OF CHINA (http://www.hou.usra.edu/meetings/metsoc2015/pdf/5087.pdf)
Weibiao Hsu and Kechao Wan
78th Annual Meeting of the Meteoritical Society (2015), abstract #5087

Die Fundpositionen sind jetzt auch genau angegeben. Siehe Karte im Anhang.
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: karmaka am Oktober 13, 2016, 17:01:56 Nachmittag
Neues zum 5-Tonnen-Armanty Meteoriten 'Wuxilike' / 乌希里克 (nicht der 18-Tonner 安拉之泪, der aber vermutlich auch dazu gehört) im neuen 425-km langen Armanty Streufeld, das demnach das größte jemals gefundene sein würde, wie heute vom Purple Mountain Observatory in Nanjing verkündet.

LINK (http://news.xinhuanet.com/english/2016-10/13/c_135751712.htm)
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: karmaka am Oktober 13, 2016, 17:58:51 Nachmittag
Die Bestätigung des Purple Mountain Observatory beruht auf diesem paper:

Aletai: The longest meteorite strewn field on Earth
WANG KeChao, HSU WeiBiao
Chinese Science Bulletin 61(25), 2834-2842(2016)

LINK (http://engine.scichina.com/publisher/scp/journal/CSB/doi/10.1360/N972016-00536?slug=full%20text)
PDF (http://engine.scichina.com/downloadPdf/jSGBzkCvQTCFS36MD)
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: karmaka am November 28, 2016, 06:47:48 Vormittag
Und nun heißen sie alle offiziell ALETAI, auch der Armanty.

Der oben besprochene Fund von 2011 ('Allahs Tränen') ist die Akebulake-Masse.

LINK (http://www.lpi.usra.edu/meteor/metbull.php?code=64400)

Zitat
Nomenclature of the Aletai (IIIE-an) iron meteorites from Xinjiang, China

Chemical and petrographic analyses of multiple iron meteorite masses in the northern part of Xinjiang Uyghur Autonomous Region, China, indicate pairing of these masses with the Armanty (IIIE) iron. All of these iron meteorites, as well any paired material that may be discovered in the future, will henceforth carry the official name “Aletai,” the name of a local county. The names “Armanty,” “Xinjiang (b),” and “Xinjiang 008” (a provisional name) are now abolished, and become synonyms for Aletai. In a previous action (MetBull 95), the name “Ulasitai” was abolished, and made a synonym for Armanty; “Ulasitai” will now become a synonym for Aletai.

This entry also corrects previously published coordinates for the 28 tonne Armanty mass, announces several new masses, and presents compositional data by J.T. Wasson, UCLA, for five of the paired masses. The masses form a NW-SE array, spanning approximately 425 km across China and a sliver of Mongolia (although no masses have been reported from Mongolia).

The new nomenclatural system for these irons is analogous to the grouping, some decades ago, of previously named IIAB irons under the name “North Chile.” When referring generally to the irons, authors should use the names “Aletai” and “North Chile.” When referring to a specific mass, authors should identify it as, for example, the "Armanty mass of Aletai" or the "Filomena mass of North Chile." The list of recommended mass names for Aletai appears in the table below.

The coordinates listed for this entry correspond to the corrected location at which the Armanty mass was discovered.
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: Chrisl am Oktober 05, 2020, 21:20:18 Nachmittag
Hallo,

ist zwar ein altes Thema, jedoch besteht aktuell die Gelegenheit, sich mit großen geätzten Scheiben dieses chinesischen Meteoriten günstig einzudecken. Solche werden nämlich auf ebay um 0,10 bis 0,40 Cent je Gramm verschleudert (US $-Cent, wohlgemerkt).

Optisch sehr ähnlich dem Cape York, scheint aufgrund des hohen Nickelanteiles auch sehr Roststabil zu sein.

Wer noch nicht hat, der suche auf ebay nach "aletai meteorite".
Material ist ja genug da....

LG
Christian
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: locastan am Oktober 06, 2020, 12:19:40 Nachmittag
Ach und was da alles für Kitsch draus gefräst wird...  :platt:

So schade ums Material.

Gruß Mario.
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: Nordnugget am Oktober 27, 2020, 21:33:39 Nachmittag
Hi,
Ich habe mir 3 Scheibchen mal Versuchsweise bestellt. Die sind heute angekommen.
Das Material ist stark eingeölt  :fingerzeig:, mit Alkohol bekomme ich das aber bestimmt runter. Muss ich zu weiteren Konservierung noch etwas beachten ? Lagerung in Silikagel ?
Viele Grüße Jens
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: Gibeon2010 am Oktober 27, 2020, 21:52:44 Nachmittag
Hallo Jens,

ich habe meine Scheibe sicherheitshalber mit Silikagel eingedost.

Zeig uns doch mal Fotos von deinen Neuzugängen.  :einaugeblinzel:
Titel: Re: 25.000 kg Eisenmeteorit in Xinjiang gefunden
Beitrag von: Wunderkammerad am Oktober 27, 2020, 23:22:04 Nachmittag
Habe nacheinander auch ein paar Scheiben von Aletai gekauft. Von fünfen hat eine, die erste, Rostproblematik. Und zwar hartnäckig. Danach habe ich umgestellt und nur noch geometrische Scheiben, Würfel, Stelen geordert, die sauber aus dem Material herausgeschnitten sind und keinen Rindenanteil haben (den ich normalerweise durchaus schätze). Mit denen gibts bislang keinerlei Schwierigkeiten, obwohl sie frei in der Vitrine stehen/liegen. Bin auch dazu übergegangen, die Verkäufer zu bitten, beim Versand Öl durch Silicagel zu ersetzen. Haben sie sehr freundlich gemacht.