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Mineralien => Mineralien/Steine allgemein => Geschiebe => Thema gestartet von: ironmet am Juli 03, 2012, 21:03:24 Nachmittag

Titel: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: ironmet am Juli 03, 2012, 21:03:24 Nachmittag
Hallo Forum und Geschiebe-Freunde,

bin gerade aus Dänemark zurück und habe einige Kilo´s an interessanten Geschieben mitgebracht.
Hauptsächlich habe ich auf Basalte geachtet, die an der Aussenseite schwarze Minerale zeigen.
Der Grund dafür ist, diese vielen verschiedenen Basalt-Typen teilweise in Dünnschliffe zu verwandeln und unterm
Mikroskop zu betrachten.
Auf jeden Fall möchte ich Euch 5 Stücke zeigen, wo ich mir noch nicht sicher bin, ob ich diese Schönheiten wirklich anschneiden sollte.
Zwei davon zeigen schöne Mandeln und die anderen 3 deuten auf Augit Einschlüsse hin.
Falls jemand zu den Stücken eine Meinung hat oder diese sogar benennen kann, wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße Mirko

Der erste hier ein schöner Basalt-Mandelstein
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: ironmet am Juli 03, 2012, 21:06:17 Nachmittag
Der zweite hat eine eher hellgraue Matrix mit sehr vielen dunklen Mineralen.
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: ironmet am Juli 03, 2012, 21:08:21 Nachmittag
Den dritten im Bunde würde ich schon fast für einen Oslo-Basalt Mandelstein halten.
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: ironmet am Juli 03, 2012, 21:10:49 Nachmittag
Und die letzten beiden sind eher unscheinbar.
Zeigen auf der Aussenseite aber vielversprechende dunkle Minerale.
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: Plagioklas am Juli 03, 2012, 22:35:28 Nachmittag
Zitat
Den dritten im Bunde würde ich schon fast für einen Oslo-Basalt Mandelstein halten.

Genau das ist es auch.
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: JFJ am Juli 04, 2012, 09:51:42 Vormittag
Hallo Mirko  :hut:

Schöne Funde  :super:

Bild Nr. 1 + 4 zeigen typ. Oslo-Basalt Mandelsteine
Bei Nr. 2 + 3 könnte man einen Oslo-Augit-Basalt (helle Variante) mit unvollständig auskristallisierten Augitkristallen vermuten (s. Foto Anhang)
Bei Nr. 5 und 6 bin ich mir unsicher, ob diese tatsächlich Oslo-Basalte sind. Könnten auch Schonen-Basalte sein  :nixweiss:

Hoffe Du zeigst uns die anderen Kilos auch  :user:

Beste Grüsse  
 :prostbier: Jörg
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: JFJ am Juli 04, 2012, 11:24:18 Vormittag
Ich nochmal,

habe das Foto 20120703_2 JPG (Bild Nr. 5) mit anderen Geschieben verglichen.
Könnte doch was "Augitporphyrisches" sein.
Sicherheit wird wohl nur ein Dünnschliff bringen.

 :winke: Jörg
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: ironmet am Juli 04, 2012, 12:00:44 Nachmittag
Hallo Plagioklas und Jörg,

vielen Dank für Eure Einschätzungen. :hut:
Ja, ich denke auch, dass man so einige Gesteine erst nach einem Dünnschliff etwas genauer zuordnen kann.
Die 5 gezeigten werde ich auf jeden Fall vorerst nicht anschneiden.
Vielleicht später erst, wenn auch die anderen Basalte einen interessanten Dünnschliff hervorbringen und ich das Gefühl habe, mehr über die 5 bereits gezeigten wissen zu wollen.


Hoffe Du zeigst uns die anderen Kilos auch  :user:

Beste Grüsse 
 :prostbier: Jörg

Puh....das sind ne Menge.
Aber ich schaue mal, welche noch sehenswert sind und lichte dann noch ein paar ab.

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: ironmet am Juli 04, 2012, 14:11:20 Nachmittag
Hallo Jörg,

das ist unmöglich alles abzulichten, was ich mitgebracht habe.  :platt:
Das würde den Rahmen hier wirklich sprengen, denke ich.
Aber ich habe mal noch 22 Gesteine abgelichtet, die die Vielfalt darstellen sollen.
Der Rest wiederholt sich dann mehr oder weniger.
Die letzten 5 Kuriositäten, die ich hier zeigen werde, passen wohl eher nicht hier ins Thema, sahen aber trotzdem interessant aus und mussten daher einfach mit.

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: ironmet am Juli 04, 2012, 14:15:14 Nachmittag
...
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: ironmet am Juli 04, 2012, 14:17:01 Nachmittag
...
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: ironmet am Juli 04, 2012, 14:19:41 Nachmittag
...
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: ironmet am Juli 04, 2012, 14:21:51 Nachmittag
...
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: ironmet am Juli 04, 2012, 14:24:52 Nachmittag
...
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: ironmet am Juli 04, 2012, 14:28:44 Nachmittag
dies hier wären schon 3 Stücke, die ich nicht so recht zuordnen kann... :gruebel: :gruebel:
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: ironmet am Juli 04, 2012, 14:32:07 Nachmittag
Und hier noch die 3 letzten unidentifizierten Stücke... :gruebel:
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: Peter5 am Juli 04, 2012, 15:26:42 Nachmittag
Hallo Mirko u.a.  

im Folgenden sind hier wohl alle im Oslogebiet vorkommenden wichtigen Gesteine aufgeführt ..  :smile:

http://www.kristallin.de/norge.htm#Anker1

Einiges von dem zuvor abgebildeten noch unidentifizierten Gesteinen würde ich neben Oslobasalt (Diabas ?) auch mehr Ignimbriten und Porphyren zuordnen; auch wenn ich jetzt nicht der Gesteinsfachmann bin.

Ich weiß, dass in Melaphyr-Mandelsteinen aus dem Hunsrück z.B. die grünliche Chlorit-Varietät Delessit vorkommt. Könnte Delessit nicht auch bei den Oslobasalten vorkommen?  :gruebel:  :smile:

Bild 22.jpg sieht für mich nach stärker verwittertem Oslobasalt aus.
Bild 23.jpg sieht für mich eher nach einem Typ "Sandstein" aus.
Bild 27.jpg sieht für mich nach einem Porphyr aus (weiße Partien = Plagioklas ?)


Bild 19.jpg sieht für mich nach Oslobasalt mit Verwitterungskruste aus.
Bild 20.jpg sieht für mich nach eher "normalem" Basalt aus.
Bild 21.jpg sieht für mich nach einem Mittelding zwischen Porphyr und Basalt aus.

Alles - wie immer ohne Gewähr - aus eher nichtfachmänischem Munde bezüglich Geschieben und Oslobasalten.  :laughing:

Vielleicht wird auch manche Grünfärbung bei den Gesteinen durch grünen statt schwarzen Aegirin (Akmit) verursacht?  :gruebel: .. schwarze rundliche Einschlüsse halte ich übrigens für Augit; längliche schwarze Einschlüsse für Aegirin. Letzteres kann ich aber bei keinem der Fundstücke ausmachen.

Gruß Peter  :winke:
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: JFJ am Juli 04, 2012, 15:50:29 Nachmittag
Hallo,

_19 scheinen 2 verschiedene Schmelzen zusammengekommen zu sein. Weist eigentlich eher auf südwest Schweden hin.
_20 Agglomeratlava (Osloregion).
_21 vermutl. Ignimbrit (ist oft vergesellschaftet mit Bordvika-Ignimbrit (scheint ein Zwischending zu sein).
_22 Ignimbrit (Osloregion)
_23 Ignimbrit (Osloregion)
_27 keine Ahnung  :nixweiss:

Zitat
Vielleicht wird auch manche Grünfärbung bei den Gesteinen durch grünen statt schwarzen Aegirin (Akmit) verursacht?
Wäre für Gesteine des Oslo-Rift nicht selten. Findet sich z.B. auch im Grorudit.

Beste Grüsse
 :winke: Jörg
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: Peter5 am Juli 04, 2012, 15:59:45 Nachmittag
Fast alles Ignimbrite?  :smile: . .selbst "mein einer Sandstein-Typ"?  :gruebel:  :smile: na ja, gedankliche Bilder zu Stichworten wie "pyroklastische Dichteströme", "Schmelztuff" und Anatexit (bis komplette Aufschmelzung und Wiedererstarrung) ging schon irgendwie durch meinen Kopf. :prostbier:

Mit der Grünfärbung durch Aegirin lag ich ja dann wenigstens richtig.  :laughing:

Danke, Jörg.

Gruß Peter  :winke:
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: JFJ am Juli 04, 2012, 16:50:55 Nachmittag
Hallo Peter  :hut:

Zitat
.selbst "mein einer Sandstein-Typ"?
Na, ja, Ignimbrite sind ja quasi auch Sedimentite.
Und der angewitterte von Mirko (_23) kommt einem Sandstein ja auch ziemlich nahe.
Hier ein vergleichbarer Ignimbrit aus Schweden:
http://www.vendsysselstenklub.dk/strandstensgallerier/Sverige/album/Dalarna/ignimbriter/slides/saavald-dysberg-ignimbrit,%20detalje.html#picttop (http://www.vendsysselstenklub.dk/strandstensgallerier/Sverige/album/Dalarna/ignimbriter/slides/saavald-dysberg-ignimbrit,%20detalje.html#picttop)
Muss mich aber auch korrigieren:
Der Ignimbrit _23 stammt nicht aus der Oslo-Region, sondern eher doch aus Schweden. Bei den ähnlichen Stücken aus Oslo sind die hellen, eingesprenkelten Quarze nicht so groß  :weissefahne:

Beste Grüsse und Glück Auf!
Jörg



 
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: JFJ am Juli 04, 2012, 16:59:07 Nachmittag
Hier noch mal ein Link zu einer dänischen Geschiebe-Seite:
http://www.vendsysselstenklub.dk/stenhieraki/gallerioversigt.htm (http://www.vendsysselstenklub.dk/stenhieraki/gallerioversigt.htm)
Ist eine gute Ergänzung zu Kristallin.de, zumal dort auch in Deutschland recht unbekannte Gesteine gezeigt werden.

Die Seite mit den Oslo-Basalten im MA habe ich auch noch mal überarbeitet. Sie sollte jetzt alle typischen Oslo-Basalte zeigen:
http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/RockData?rock=Oslo-Basalt (http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/RockData?rock=Oslo-Basalt)

 :prostbier: Jörg
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: Peter5 am Juli 04, 2012, 19:30:32 Nachmittag
Hallo Jörg,

sehr schön. Danke.  :smile:

Wusste auch gar nicht, dass Du auch so aktiv im Lexikon des MA-Forum bist.  :eek:  :laughing: .. schöne Fotos auch .. :super:

Na, ja, da "geistern" auch noch zahlreiche Einträge von mir im Lexikon herum .. teilweise waren das noch ältere, wo keine Quellen- bzw. Autorenangaben gemacht wurden.  :smile:

Gruß Peter
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: ironmet am Juli 05, 2012, 13:02:13 Nachmittag
Hallo Peter und Jörg,

vielen Dank für Eure Einschätzungen.
Habe mich gerade nochmal durch diese dänische Strandsteenseite gewühlt.
Die ist ja extrem umfangreich.
Hatte ganz vergessen das die sooo viel zu bieten hat.
Dafür findet man auch fast alles.
Wenn man noch einschätzen kann, ob Schweden oder Norwegen, gehts noch schneller.
Hat denn sonst noch jemand ne Idee zum Foto 20120704_27 ?? :gruebel:

Viele Grüße Mirko :prostbier:
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: Peter5 am Juli 05, 2012, 13:37:51 Nachmittag
Zitat
Bild 27.jpg sieht für mich nach einem Porphyr aus (weiße Partien = Plagioklas ?)


 :hut: .. achso .. sonst noch jemand ..sorry.. falsch gelesen..  :laughing:
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: JFJ am Juli 05, 2012, 15:00:24 Nachmittag
Hallo Mirko,

die runden weißen Anteile im _27 sehen für mich wie Quarz oder Kalzit aus. Kannst Du die näher eingrenzen?

Beste Grüsse
Jörg

Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: lithoraptor am Juli 06, 2012, 10:16:34 Vormittag
Moin!

Nr. 23 sieht mir irgendwie gefrittet aus. Das Stück wirkt aber weiterhin sehr merkwürdig auf mich. Bin mir gerade nicht so sicher, dass es natürlich ist, aber da kann ich auch daneben liegen.

Nr. 27 könnte auch ein ordentlich zugepackter Mandelstein sein. Die "Einsprenglinge" sind ja alle rund/rundlich.

(Auch wenn Du es vermutlich schon wissen solltest Mirko, aber Nr. 1 ist ein Västervik-Fleckengestein und es gibt auch weitere Stücke hier, die in diese Richtung tendieren.)

Gruß

Ingo
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: ironmet am Juli 06, 2012, 15:07:51 Nachmittag
Hallo Leute,

also die weißen Einschlüsse bei der #27 sehen für mich eindeutig nach Quarz aus.
Als Mandelstein kommt mir das ganze Gestein etwas zu kompakt, dicht und schwer vor.
So denke ich eher nicht an einen Basalt bzw. einen Vulkanit.
Ein Plutonit...irgendein feinkörniger Granit oder sowas in der Richtung... :nixweiss:
Habe aber nichts vergleichbares bisher auf irgendeiner Seite gefunden.
#23 ist sehr leicht und porös...
Beim Fund dachte ich eher an eine Impaktit oder sowas in der Art.


@Ingo:  Welche Nr.1 meinst Du genau?
            Das erste gezeigte Foto in diesem Thema oder das Bild mit 20120704_1jpg ??
            Beide sind für mich Basalte.
            Der 20120704_1jpg ist auch sehr klein und wenn ich mir den Maßstab bei den Fotos von dem Västervik-Fleckengestein bei Kristallin.de anschauen, sind die Flecken da doch einige Zentimeter groß.
Auf meinem Foto aber nur ein paar Millimeter.

http://www.kristallin.de/s1/vaestervik.htm

Ich denke auch, dass dies ein Basalt mit vielleicht Augit oder anderen Pyroxenen ist?

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: JFJ am Juli 06, 2012, 21:55:53 Nachmittag
Hallo zusammen,

mit der Einschätzung von Ingo bezüglich der Nr. _1 könnte er durchaus Recht haben.
Västervik-Fleckengesteine kommen in einer recht großen Vielfalt vor, und alle sind auf den gängigen Geschiebeseiten auch nicht zu sehen.

Auch bei der Nr. _27 tendiere ich am ehesten zu Ingos Äußerung mit einem "zugepackten" Mandelstein.  
Auch gibt es in Norddänemark ähnliche Gesteine, die sehr oft mit Bordvika-Ignimbriten vergesellschaftet sind. Auch gewisse Übergangsformen, die eben diese typisch roten Einsprenglinge intus haben. Nur sind die Quarze in den Stücken die ich aus der Region kenne, bedeutend kleiner. Aber es gibt immer irgendwelche schrägen Übergangsformen, die sich nicht konkret zuordnen lassen wollen.
Würdest Du einen Schlag mit dem Hammer riskieren - ich glaube dann wissen wir mehr.
Ich sag´s ja, Du musst da hoch  :einaugeblinzel:
Daher liegt auch Peter m. E. nicht daneben. Vom Habitus durchaus ein Porphyr.

Bei _23 bin ich mir recht sicher, da ich einige Anstehendproben von dem Gestein in der Hand gehalten habe.

Ich habe mal ein Västervik-Fleckengestein unten angehängt, auch kein typisches.

Beste Grüsse in die Runde
 :winke: Jörg
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: Peter5 am Juli 07, 2012, 10:05:17 Vormittag
Zitat
Daher liegt auch Peter m. E. nicht daneben. Vom Habitus durchaus ein Porphyr.

Na da bin ich ja beruhigt.  :laughing:

Gruß Peter  :winke:
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: ironmet am Juli 07, 2012, 13:40:17 Nachmittag
Hallo Zusammen,

ich muss mich jetzt noch mal vergewissern...
Wir reden jetzt gerade über das Stück siehe unten, ja? :gruebel:
Mein Stück zeigt auf 10Uhr noch zwei kleine Mandeln (wahrscheinlich Calzit gefüllt) im Gestein.
Hat denn sowas auch dieses  Västervik-Fleckengestein?
Kann mir jemand mal ein Västervik-Fleckengestein zeigen, welches so kleine Flecken zeigt, wie bei dem Maßstab
in meinem Foto.

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: JFJ am Juli 07, 2012, 13:56:22 Nachmittag
Hallo Mirko,

in der Tat - jetzt bin ich verunsichert.
Kalzit im Vestervik-Fleckengestein?
Bin mir nicht so sicher, dass das da was drin verloren hat  :gruebel:
Hmm ... dann muss es doch was anderes sein.

Beste Grüsse
Jörg
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: Peter5 am Juli 07, 2012, 15:53:20 Nachmittag
Weshalb kein Quarz oder Feldspat bei weißen Einschlüssen?  :gruebel:  :smile:
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: JFJ am Juli 07, 2012, 17:06:55 Nachmittag
Hallo,

Zitat
Weshalb kein Quarz oder Feldspat bei weißen Einschlüssen?
Das Västervik-Fleckengestein entstand durch metamorphe Umwandlung bei mittlerem Druck und hohen Temperaturen aus sandig-tonigen Ablagerungen.
Aus den sehr sandigen Ablagerungen um Västervik entstand der Västervik-Quarzit.
Das Västervik-Fleckengestein, in Var. auch als Västervik-Fleckengneis, besteht aus Feldspat, +/- Quarz und Cordierit.
Kalzit ist ein Carbonat und wird unter metamorphen Bedingungen z. B. in Marmor gebildet oder in Sedimentiten als Bestandteil von Kalksteinen. Hat also im Västervik-Fleckengestein absolut nichts zu suchen. Mirko hat ja geschrieben, dass er Kalzitmandeln vermutet.

Andererseits Peter, ist Dein Einwand "warum kein Quarz?" absolut berechtigt. In manchen Västervikern treten gerundete Quarze durchaus auf (je nach Anteil des primären Sandgehaltes: Sand-Quarzit-Quarz). Quarz würde zu dem Gestein sogar ganz gut passen.
Und ob es sich bei den weißen Einschlüssen um Feldspat handeln könnte, muss ich passen  :laughing:
Habe noch nie welche so isoliert  im betreffenden Gestein gesehen (doch das muss jetzt gar nichts heißen, so viele davon habe ich auch noch nicht in natura gesehen).

Tja lieber Mirko, da wirst Du Dir jetzt wohl einen Ruck geben, und den Kanister mit Salzsäure aus dem Schuppen schleppen müssen  :laughing:
Wenn´s nicht schäumt würde es für Ingos Idee sprechen. Wenn doch, dann wohl was vulkanisches.

Beste Grüsse
 :winke: Jörg


Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: ironmet am Juli 07, 2012, 17:52:09 Nachmittag
Hallo Peter und Jörg,

also dass mit der Säure habe ich mir gespart.
Ehrlich gesagt, habe ich auch gar keine Salzsäure zur Hand.
Aber ich kann diese kleinen Mandeln sehr leicht mit einer Nadel ritzen.
Dadurch fällt Quarz und Feldspat schonmal aus...
Bleibt quasi nur noch Calzit übrig.
Es sein denn Euch fällt noch ein weiches Mineral ein, welches als Mandelfüllung vorkommt.

Viele Grüße Mirko :prostbier:
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: speul am Juli 07, 2012, 18:03:08 Nachmittag
moin moin

Zitat
Es sein denn Euch fällt noch ein weiches Mineral ein, welches als Mandelfüllung vorkommt

nun , z.B. Zeolithe

http://www.geoberg.de/2010/06/12/zeolithe-mineralogie-und-nutzung/
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: JFJ am Juli 07, 2012, 20:05:11 Nachmittag
Hallo,

dann scheint das Västervik-Fleckengestein wohl vom Tisch zu sein, wenn´s kein Quarz ist :traurig:
Und Zeolithe kann ich mir darin nicht vorstellen, da Västervik-Fleckengesteine hochmetamorph sind.

Zeolithe entstehen metasomatisch in der späten Phase eines Magmastroms (H2O+geringe Hitze+geringer Druck).
Gibt es in Vulkaniten als Mandelfüllung.  

@Speul
Zeolithe dürften als Silikate dann ja eigentlich nicht schäumen !?
Ich muss zugeben, dass ich diese auch bei eigenen Betrachtungen bisher vernachlässigt habe.
Geschäumt = Kalzit, nicht geschäumt = Quarz.
Wenn Zeolithe nicht schäumen, müsste man sie über die geringere Härte gegenüber von Quarz abgrenzen können.

Danke für den gedanklichen Impuls - die Zeolithe waren irgendwie ganz weit hinten in der Versenkung verschwunden  :hut:

Beste Grüsse
 :prostbier: Jörg
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: Peter5 am Juli 07, 2012, 21:06:22 Nachmittag
Hallo Jörg,

ja, nur Karbonate schäumen unter HCL.  :smile:
Mineralien aus der Zeolith-Gruppe sind weltweit häufig. Es gibt aber auch in der Zeolith-Gruppe sehr seltene Vertreter! Ich habe mittlerweile fast alle Mineralarten aus der Zeolith-"Familie" in meiner Sammlung. Zeolithe sind auch typische Minerale im Basalt der Wetterau / Vogelsberg z.B. und auch sonst in vielen anderen Basalten ..

Schau auch mal bitte hier ... bitte erst zum Ausgangsbeitrag ganz nach oben scrollen ..  :lechz:

http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=5668.msg101096#msg101096

und daraus ..

Zitat
Entstehung und Vorkommen ..
Zeolithe sind in Mandelhohlräumen junger vulkanischer Gesteine (z.B. in Basalten und Phonolithen) am meisten verbreitet. Sie bildeten sich teils aus Verwitterungslösungen der primär entstandenen Silikate - insbesondere der Feldspäte und Foide (Feldspatvertreter); teils hydrothermal. Zeolithe können die vorgenannten Silikate auch pseudomorph nachbilden.
In Drusen und auf Klüften älterer Vulkanite (Ergussgesteine) und Plutonite (Tiefengesteine) sowie in manchen kristallinen Schiefern können Zeolithe außerdem enthalten sein. Selten treten Zeolithe in hydrothermalen Erz-Paragenesen oder in Pegmatiten auf. Regionalmetamorph (d.h. weiträumige Umwandlung unter bestimmten Druck- und Temperatur-Verhältnissen) enthält die Zeolith-Facies Natrolith und Laumontit.
Auch Tiefsee-Sedimente enthalten z.T. größere Zeolith-Mengen (z.B. Phillipsit).
Salzseen können ebenfalls Zeolithe hervorbringen (z.B. Phillipsit und Chabasit).

Zeolith-Vorkommen sind von nahezu allen Vukangebieten der Erde bekannt; darunter die bekanntesten aus dem Dekkan-Trapp, Maharashtra, Indien; aus der Vulkaneifel, von den Azoren und von Island.
Viele weitere Fundorte von Zeolithen können der umfangreichen Datenbank mindat.org entnommen werden.

Gruß Peter  :winke:
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: JFJ am Juli 07, 2012, 22:00:45 Nachmittag
Hallo Peter,

vielen Dank für den Link, habe mich jetzt durchgelesen.
Wirklich hochinteressant. Viele Informationen, auch im Detail, die ich so noch nicht kannte :hut:
Ja, bei Mineralen an sich habe ich noch einiges (OK - etliches) zu lernen  :crying:

Ich denke, als Geburtstagswunsch (ist noch ein bisschen hin) wünsche ich mir eine Privatführung durch Deine Sammlung  :lechz:
Werde die Zeolithe auf jeden Fall mit in die Betrachtung von Geschieben mit einbinden  :super:

Danke für die Unterstützung hier  :kiss:

Beste Grüsse
Jörg
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: Peter5 am Juli 08, 2012, 09:50:30 Vormittag
Hallo Jörg,

gern geschehen!  :hut:
Ja, irgendwann gibts sicher auch mal eine Führung durch meine Sammlung.  :laughing:

Beste Grüße
Peter  :winke:
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: speul am Juli 11, 2012, 21:08:37 Nachmittag
Hallo Mirko,
wo hast Du eigendlich Deine reiche Beute gemacht?
oder find ich den Eintrag bloß nicht?
Grüße
speul
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: schwarzwaldmineraloge am Juli 12, 2012, 10:18:24 Vormittag
Hallo,

Bei Nr. 27 müsste man mal schauen, ob es sich nicht um Nephelin handelt. Gerade in der Bildmitte der eine weiße Einschluss, der hat einen sechsseitigen Querschnitt. Die teilweise rote Verfärbung der Einsprenglinge würde auch zu Nephelin passen, das ist die sekundäre Umwandlung (sog. Spreustein).

Calcit lässt sich leicht mit Säure (verdünnte Salzsäure bzw. Essigessenz) nachweisen.  Nephelin ist in konz. Salzsäure löslich. Auch ist er im Dünnschliff von Plagioklas und Quarz eindeutig unterscheidbar (Quarz und Nephelin einachsig, aber mit unterschiedlichen optischen Eigenschaften, Plagioklas zweiachsig).

Glück Auf!
Sebastian
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: ironmet am Juli 12, 2012, 13:14:40 Nachmittag
Hallo speul und Sebastian,

die Funde stammen alle von der Ostküste der Insel Falster.
Gut, einige wenige stammen noch von der Nordküste der Insel Falster, nähe Stubbekoebbing.

@Sebastian: vielen Dank auch für Deine Einschätzung und Deine Tips. :hut:
Ich sehe schon, ich komme am Salzsäure-Test nicht wirklich vorbei.
Wahrscheinlich werde ich etwas mehr Erkenntnisse nach einem Dünnschliff haben bzw. kann man
dann an den Mikroskop-Aufnahmen etwas mehr ausmachen.

Viele Grüße Mirko :prostbier:

Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: ironmet am Juli 17, 2012, 21:33:07 Nachmittag
Hallo,

habe heute mal den "Kleinen Bruder" der #27 angeschnitten.
Das Material sieht mir äusserlich absolut identisch aus.
Einen frischen Bruch kann...äh...will ich erst am restlichen Endstück vornehmen, wenn alle Scheiben geschnitten sind.
Sonst hat man eventuell unnötige Brüche und Risse im Gestein.
Daher hier erstmal der polierte Anschnitt als Endstück und eine polierte Vollscheibe.
Ich bin immer noch nicht schlauer.
Falls jemandem jetzt ein Gedanken-Blitz durch den Kopf schießt, das er sowas schonmal gesehen hat, dann nur raus mit der Sprache.
Ich habe die letzten Tage so viele Webseiten durchforstet und kein vergleichbares Material gefunden.
Gut, jetzt mit dem Erscheinungsbild des Anschnitts, der ja komplett anders ausschaut, könnte man nochmal neu starten alles durchzuschauen.

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: ironmet am Juli 17, 2012, 21:35:50 Nachmittag
....und hier noch die Fotos der polierten Vollscheibe
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: speul am Juli 17, 2012, 21:50:04 Nachmittag
Moin moin,
wird ja immer spannender.
Was ist denn nun das rote Mineral?
Kann das auch Achat sein. Gerade auf dem Bild _23 der größere rote Bereich rechts unterhalb der Mitte widerspricht dem erstmal nicht.
Grüße
speul
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: Thin Section am Juli 17, 2012, 22:07:52 Nachmittag
Was ist denn nun das rote Mineral?

Uff, da bin ich ja froh, daß ich nicht alleine sofort an Achat (Karneol) dachte!!!

Bernd  :winke:
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: schwarzwaldmineraloge am Juli 19, 2012, 10:19:12 Vormittag
Hallo,

Das rote ist Chalcedon, ja. Achat, Jaspis, Karneol, je nach Farbe und Struktur. Solche Stücke sind selten, habe bisher an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins in Jahren nur 2 Stück gefunden.

Glück Auf!
Sebastian
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: ironmet am Juli 19, 2012, 14:10:14 Nachmittag
Hallo speul, Bernd und Sebastian,

also Achat, bzw. Chalcedon hätte ich nun in dem Material am wenigsten vermutet.
Hätte jetzt vielleicht auf Anhieb auf irgendwelche Eisenoxid-Einlagerungen getippt.
Ich denke das dieses Gestein ein wirklich Basalt ist und einige Mandelfüllungen zeigt.
Das da dann die Mandelfüllung auch aus Chalcedon bzw. sogar wirklich aus Achat bestehen können, hatte ich auch schonmal irgendwo gelesen.
Nur dürfte das wohl wirklich eher ne Seltenheit sein und ,wie Sebastian schreibt, wohl auch selten zu finden sein.

Zumal war ich gestern noch der Ansicht, das es sich bei diesem Basalt mit Chalcedon um das gleiche Material wie #27 handelt.
Das ist nun nach dem Schnitt von #27 garnicht mehr der Fall.
#27 sieht absolut anders aus.
Hier ein paar Fotos von der polierten Vollscheibe.

Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: ironmet am Juli 19, 2012, 14:17:45 Nachmittag
und hier noch ein Kuriosum.
Bei dem Stück dachte ich wegen der leicht lila Färbung auch an eine Art Basalt.
Nach dem Schnitt war ich echt überrascht, das dann dabei so ein rotes Porphyr rauskommt.
Wie kommt es denn zu sowas??
Im Normalfall hätte ich ja auch an eine Art Verwitterung vermutet.
Aber gerade als Strandstein,der ständig abgerollt wurde, kann sich doch keine solche Verwitterungs-"Kruste" um das
Stück bilden, oder?

Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: speul am Juli 22, 2012, 17:41:58 Nachmittag
Nachdem ich von Mirko eine Probe des Materials bekommen habe, habe ich sie mir heute mal intensiv zu Gemüte geführt.
Im Bino erscheint bei heller, leicht streifender Beleuchtung die Matrix eher grünlich. Verschiedene unterschiedliche teils runde, teils langgezogene, teils amöboide Einschlüsse sind zu beobachten.
Das sind im einzelnen:
rot, teils langgestreckt, teils kuglig, nicht mit der Stahlnadel ritzbar: Chalcedon
gelblich weiß, ritzbar, keine Reaktion mit HCl, rund, in einem Fall scheint eine Kristallform sichtbar zu sein: Albit?
weiß, ritzbar, runde Aggregate,brausen mit HCl auf: Calcit
farblos , nicht ritzbar, meist rund: Quarz
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: speul am Juli 22, 2012, 17:44:29 Nachmittag
IMG 6488 zeigt die gelben Einschlüsse
IMG 6490 zeigt Calcit
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: speul am Juli 22, 2012, 17:46:41 Nachmittag
und jetzt unterm Bino:
die Chalcedone
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: speul am Juli 22, 2012, 17:48:39 Nachmittag
und nochmal
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: speul am Juli 22, 2012, 17:49:31 Nachmittag
der Calcit
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: speul am Juli 22, 2012, 17:51:18 Nachmittag
gelbliche Aggregate
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: speul am Juli 22, 2012, 17:53:32 Nachmittag
IMG 6515 mit Rand
IMG 6518 ists nun ein Kristall oder nicht?

so, das wars.
Neue Ideen?
Grüße
speul
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: Thin Section am Juli 22, 2012, 18:12:19 Nachmittag
Keine neuen Ideen aber, vor allem und erst einmal, vielen Dank für die Mühe, die Du Dir gemacht hast !  :super:


Bernd  :winke:
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: speul am Juli 22, 2012, 18:21:23 Nachmittag
hat ja Spaß gemacht.
Meine Frau will das Stück nun zum Cabochon geschliffen haben als Anhänger
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: ironmet am Juli 23, 2012, 11:12:56 Vormittag
Hallo speul,

das sind erstmal auch spitzenmäßige Aufnahmen! :super:
Wenn man die Fotos so betrachtet, bekommt man gleich einen ganz anderen Eindruck vom Material.
Und jetzt bin ich aber auch selbst erstmal total verwirrt.
Obwohl, wenn man noch etwas näher rangeht, man auch eine Art Struktur ähnlich einem Basalt erkennen kann.
Was vielleicht durchaus Plagioklas-Stäbchen sein könnten.
Wenn ich ein gutes Foto gemacht bekomme, reiche ich nachher gleich eins nach.

Viele Grüße Mirko :prostbier:
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: ironmet am Juli 23, 2012, 12:09:01 Nachmittag
So, habe gerade mal ein paar Aufnahmen unterm Mikroskop gemacht.
Dies sind jetzt Aufnahmen mit 100x facher Vergrößerung.
Ob die Stäbchen bzw. Kristalle Plagioklas sind bezweifel ich jetzt allerdings.
Einige davon sind (wie auf dem 2. Foto im roten Kreis zu sehen) klar und grün.
Ich sehe schon, man kommt an einem Dünnschliff nicht vorbei um halbwegs an dem
Material etwas bestimmen zu können.

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: Peter5 am Juli 23, 2012, 19:06:49 Nachmittag
Die grünen Einschlüsse .. siehe letztes Bild mit rotem Kreis darum .. erinnern mich mit genau diesem "Apfelgrün"-Farbton doch schon sehr an Chromdiopsid, wie ich ihn ja in "meinem" Taunus-Basalt (Naurod) auch zahlreicher gefunden hatte. Allerdings war der Chromdiopsid teilweise schon serpentinisiert (beigeweiß).

Wahrscheinlich lasse ich mich aber jetzt durch die Dünnschliff-Aufnahmen auch nur täuschen, denn diese haben ja mit anderen Aufnahmen von Originaleinschlüssen in Gesteinen oder von Gesteinen in natura - also mit Nicht-Dünnschliff-Aufnahmen - keine Ähnlichkeiten - oder?  :laughing: :gruebel:

Gruß Peter
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: speul am Juli 23, 2012, 20:43:33 Nachmittag
So, habe gerade mal ein paar Aufnahmen unterm Mikroskop gemacht.
Dies sind jetzt Aufnahmen mit 100x facher Vergrößerung.
Ob die Stäbchen bzw. Kristalle Plagioklas sind bezweifel ich jetzt allerdings.
Einige davon sind (wie auf dem 2. Foto im roten Kreis zu sehen) klar und grün.
Ich sehe schon, man kommt an einem Dünnschliff nicht vorbei um halbwegs an dem
Material etwas bestimmen zu können.

Viele Grüße Mirko

zu Grün fällt mir jetzt nur Aegirin ein,
sonst noch Fuchsit, paßt aber nicht zum Basalt, wenn wir den "retten" wollen
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: ironmet am Juli 23, 2012, 22:19:02 Nachmittag
Hallo Peter und speul,

schöner Fund Peter!! :super:
Ja, die Minerale im Dünnschliff kann man weder im Durchlicht noch im gekreuzt polarisierten Licht mit der optischen Erscheinung der Minerale in einem Handstück vergleichen.
Dadurch dass die Minerale (zumindest die meisten) im Dünnschliff durchscheinend werden, können diese nicht mehr mit den Farben der Minerale im Handstück übereinstimmen.

Aber meine Aufnahmen stammen ja auch NICHT aus einem Dünnschliff, sondern wurden von oben gezeigter Scheibe im Auflicht aufgenommen.
Das grün würde höchstwahrscheinlich im Dünnschliff nicht mehr als grün zu sehen sein.

@speul: ....ja, ich hoffe wir können die Bezeichnung Basalt noch retten... :laughing:
           Aber was auch immer das für ein Gestein ist, es ist auf jeden Fall sehr interessant...auch wenn es kein Basalt sein sollte.

Viele Grüße Mirko 
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: schwarzwaldmineraloge am Juli 23, 2012, 22:44:00 Nachmittag
Hallo,

Ich denke, die Stäbchen werden wohl Plagioklas sein. Es gibt auch vergrünte Feldspäte, da kann dan z.B. Epidot (tw. Mischkristalle mit Klinozoisit) mit Hellglimmer zusammen grünlichgraue Farbtöne bewirken (Saussurit). Ist gar nicht so selten.

Das grüne Mineral in den Säumen und in der Matrix ist entweder ein eisenhaltiger Chlorit (Delessit) oder ein Seladonit (eisenhaltiges Tonmineral). Das ist häufig in diesen Mandelsteinen.

Im Dünnschliff lässt sich der Epidot an den übernormalen, lebhaften gelben bis pinken leuchtenden Interferenzfarben und der, verfglichen mit Plagioklas höheren Lichtbrechung (er tritt richtig hervor aus dem Plagioklas) eindeutig erkennen. Klinozoisit hat eher bläulichgraue, im Kern oft gelbe Interferenzfarbe. Teilweise sind die Epidot-Körner gelblich (zitronengelb) gefärbt mit starkem Pleochroismus zwischen gelb und farblos.

Glück Auf!
Sebastian
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: Peter5 am Juli 24, 2012, 06:58:54 Vormittag
Hallo speul,

Zitat
zu Grün fällt mir jetzt nur Aegirin ein..

Aegirin ist ja eher ein Mineral der Pegmatite (z.B. MSH, Kanada) oder der Alkalisyenite u.ä. Tiefengesteine (z.B. Kola).  :smile:
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Danke, Mirko!  :smile:
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Hallo Sebastian,

Zitat
Hallo,

Ich denke, die Stäbchen werden wohl Plagioklas sein. Es gibt auch vergrünte Feldspäte, da kann dan z.B. Epidot (tw. Mischkristalle mit Klinozoisit) mit Hellglimmer zusammen grünlichgraue Farbtöne bewirken (Saussurit). Ist gar nicht so selten.

Das grüne Mineral in den Säumen und in der Matrix ist entweder ein eisenhaltiger Chlorit (Delessit) oder ein Seladonit (eisenhaltiges Tonmineral). Das ist häufig in diesen Mandelsteinen.


Richtig. Ich habe sogar im Ergebnis nach Untersuchung mit Infrarotspektroskopie offenbar 1985 auch vergrünten Orthoklas in Sri Lanka gefunden.   :smile:

Delessit und Seladonit sind in der Tat typische Mineralien in Mandelsteinen (Vulkanite), so z.B. vom Fischbachtal im Hunsrück (--> Melapyhr-Mandelstein). Da würde auf jeden Fall Vulkanit (Ergussgestein) passen, zu dem ja Basalt auch gehört.  :lechz:


Gruß Peter
Titel: Re: Basalte aus Dänemark
Beitrag von: schwarzwaldmineraloge am Juli 24, 2012, 09:24:13 Vormittag
Hallo,

Aegirin ist ein Mineral von Alkaligesteinen, das können Alkalisyenite, deren Pegmatite, Phonolithe (und deren Abkömmlinge), Foidsyenite etc. sein.

Meist sind diese grünen Säume Seladonit, aber Delessit ommt mitunter auch vor (erwähnt z.B. vom Pfaffenberg in Sachsen aus einem Melaphyr-Mandelstein).

Glück Auf!
Sebastian