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Mineralien => Mineralien/Steine allgemein => Geschiebe => Thema gestartet von: JFJ am Juni 06, 2013, 10:55:44 Vormittag

Titel: Bestimmungshilfe Påskallavik-, Sjögelö-, Emarp-Porphyr
Beitrag von: JFJ am Juni 06, 2013, 10:55:44 Vormittag
Die 3 genannten Porphyre aus dem schwedischen Småland, können als Geschiebe recht häufig gefunden werden.
Da es sehr oft Übergangsformen gibt, lassen sie sich nicht immer eindeutig zuordnen; ein Umstand, mit welchem Geschiebesammler leben müssen.
Hier ein Versuch der prägnantesten Bestimmungsmerkmale der 3 Haupttypen.
Titel: Re: Bestimmungshilfe Påskallavik-, Sjögelö-, Emarp-Porphyr
Beitrag von: JFJ am Juni 06, 2013, 10:59:26 Vormittag
1. Påskallavik-Porphyr
Titel: Re: Bestimmungshilfe Påskallavik-, Sjögelö-, Emarp-Porphyr
Beitrag von: JFJ am Juni 06, 2013, 11:00:44 Vormittag
2. Sjögelö-Porphyr
Titel: Re: Bestimmungshilfe Påskallavik-, Sjögelö-, Emarp-Porphyr
Beitrag von: JFJ am Juni 06, 2013, 11:02:24 Vormittag
3. Emarp-Porphyr
Titel: Re: Bestimmungshilfe Påskallavik-, Sjögelö-, Emarp-Porphyr
Beitrag von: Hydroxylapatit am Juli 16, 2017, 13:11:17 Nachmittag
Schöne Bestimmungshilfe für die o.g. Porphyre.

Sind zurzeit an der Jammerbucht und es gibt viel Bestimmungsarbeit... .

Ich denke, dass ích die beiden ersteren Porphyre gefunden habe. Sie sind ähnlich, doch kann ich beim Sjögelö-Porphyr eine deutlichere Rundung und weniger Quarz feststellen. Auch findet man eine Zonierungen der FS.

Ich hoffe, dass ich richtig liege.
Titel: Re: Bestimmungshilfe Påskallavik-, Sjögelö-, Emarp-Porphyr
Beitrag von: karlov am Juli 18, 2017, 10:37:38 Vormittag
Moin Hydroxylapatit,

meiner Meinung nach kann man die Unterscheidung zwischen Påskallavik-Porphyr (eher aus ostsmaländischen Vorkommen) und Sjögelö-Porphyr (eher aus zentralen smalandischen Gängen) getrost vergessen, weil
- Gänge des Sjögelö-Porphyrs an seinem locus typicus und im weiteren Umfeld nur äußerst sparsam auftreten, damit selten im Geschiebe zu finden sein dürften.
- eine makroskopische Unterscheidung nach der ursprünglichen Unterscheidung (mikroskopische Beschaffenheit der Grundmasse, Nordenskjöld 1892) kaum möglich ist.
- Farbgebung und Zonierung wie bei Zandstra beschrieben auch an anderen Smaland-Gangporphyren auftreten können.

Schöne Anstehendproben zum Sjögelö-Porphyr gibt es bei skan-kristallin:
http://www.skan-kristallin.de/schweden/gesteine/gesteinsdarstellung/porphyre/smaland/sjoegeloe/sjoegeloe_text.html
Der dort abgebildete Geschiebefund kommt dem Gestein vom Anstehenden nahe. Ich habe bisher erst einen einzigen Porphyr gefunden, der zumindest makroskopische Übereinstimmung mit den Proben vom anstehenden Porphyr SW Mariannelund hat. Aber was bringt die Unterscheidung von Porphyr-Typen nach schönen Lokalnamen, wenn sie im Geschiebe doch nicht sauber unterscheidbar sind. Deine Porphyrfunde würde ich alle als Smaland-Gangporphyr vom Typ Påskallavik bezeichnen.

Grüße,
karlov
Titel: Re: Bestimmungshilfe Påskallavik-, Sjögelö-, Emarp-Porphyr
Beitrag von: Hydroxylapatit am Juli 22, 2017, 16:33:46 Nachmittag
Dank für die ausführliche Antwort!
Titel: Re: Bestimmungshilfe Påskallavik-, Sjögelö-, Emarp-Porphyr
Beitrag von: Met1998 am Juli 25, 2017, 13:14:45 Nachmittag
Forum Beispiel:
13 cm "Sjögelö-Porphyr" (Smaland-Gangporphyr) aus dem Tagebau:
(Kleingeschiebe und Geröll aus der Lausitz)

Kann mich nach einer Einschiffung (Donau) erst jetzt am Thema Smaland-Gangporphyr beteiligen.
Ein Zitat von Sprotte war mal:
Zitat
Für mich wichtig ist, wie sich das Gestein im oberflächlich verwitterten Zustand präsentiert!
Schließe mich Sprottes Meinung an.
Es ist ein großer Vorteil, wenn man die „Grauen Mäuse“ im Gelände (Tagebau/Kiesgrube) evtl. schon in trockenem Zustand zwecks Mitnahme/Sammelwürdigkeit/Dublette usw. bestimmen kann.
Denn nicht immer hat man eine Wasserflasche zur Hand und der „männliche Zapfhahn“ bring auch nur begrenzt Flüssigkeit (im Notfall)
Der lange Weg mit einem vollem Rucksack/Beutel ist auch nicht zu verachten.
Manche hier im Forum sammeln ja kopfgroße Stücke!  :wow:

Deshalb im Nachgang für Interessierte (Hydroxypalit - Zahnschmelz) noch die verwitterte Oberfläche vom meinem Sjögelö-Porphyr (Smaland-Gangporphyr) und ein Scan-Bild davon (geschnitten nur noch 10 cm groß).

Gruß Ehrfried :winke:
Titel: Re: Bestimmungshilfe Påskallavik-, Sjögelö-, Emarp-Porphyr
Beitrag von: Met1998 am Juli 26, 2017, 09:47:17 Vormittag
Forum Beispiel:
10 cm „Påskallavik-Porphyr“ (Småland-Gangporphyr), Polnische Ostsee.
Hier die Fotos vom attraktiven Gefüge meines Stückes.

Wie karlov schrieb, gibt es im Osten von Småland viele Porphyre, die dieses Gefüge in verschiedenen Varianten zeigen,
so eben auch im Süden, im Ort Påskallavik.
Zitat
Aber was bringt die Unterscheidung von Porphyr-Typen nach schönen Lokalnamen...

So wie der „Sjögelö-Porphyr“ in verschiedenen Lokalitäten vorkommt, so ist es auch mit dem „Påskallavik-Porphyr“.

Unsere Elbegerölle gibt es ja auch an der Schwarzen Elster, Mulde, Röder, usw.
So habe ich jedenfalls den Beitrag von karlov verstanden!!! :gruebel:

Ehrfried
Titel: Re: Bestimmungshilfe Påskallavik-, Sjögelö-, Emarp-Porphyr
Beitrag von: Met1998 am Juli 26, 2017, 10:12:46 Vormittag
Forum Beispiel:
15 cm "Emarp-Porphyr" (Småland-Gangporphyr), Deutsche Ostsee.
Auch der Emarp-Porphyr tritt in Småland an verschiedenen Lokalitäten auf.
Hier kann ich aber nur mit einem Foto im Nasszustand dienen, denn Gesteinsbrocken über 10 cm lasse ich am Strand.  :ehefrau:

Beste Grüße
Ehrfried