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Fundstücke => unbekannte Gesteine, auch meteoritenverdächtige => Thema gestartet von: Stibitzi am September 30, 2013, 11:33:08 Vormittag

Titel: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: Stibitzi am September 30, 2013, 11:33:08 Vormittag
Guten Morgen,
war gestern wieder überm Acker, Steine holen. Die beiden Steine sahen gleich braun aus. Erst beim Abwaschen kam dann Farbe ins Spiel. Eine Basaltknolle/Schlacke? 4,5 kg  mit hellerem Überug?-anteil und Metallsplittern (wahrscheinlich von den Ackergeräten) nur stellenweise (Splitter) magnetisch. Und einer der sieht aus als ob er rostet (abgerundet Backsteinförmig, 650 gr., ritzt Glas und hat eine Dichte von 2,6) ist aber nicht magnetisch (hat auch eine hellere "Haut").Ich habe versucht beide mit dem Trennjäger aus einander zu schneiden  :lacher: hat natürlich nicht geklappt (jedenfalls nicht bei der "Basaltknolle"?). Habt ihr eine Idee ob ich mit der Basaltknolle richtig liege? Und der Andere was ist das für einer? :nixweiss:
Viele Grüße
Stibitzi :winke:

Titel: Re: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: pallasit am September 30, 2013, 12:20:03 Nachmittag
Hallo,

Habt ihr eine Idee ob ich mit der Basaltknolle richtig liege?

Da liegst du falsch! Das ist ein Radiolarit/Kieselschiefer, besteht haupsächlich aus SiO2.

Grüße Willi  :prostbier:
Titel: Re: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: Stibitzi am September 30, 2013, 12:37:38 Nachmittag
Danke schön für die Antwort. Hab ich gleich gegoogelt.
Grüße
Stibitzi  :smile:

Ps.: Und der Roststein?
Titel: Re: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: Buchit am September 30, 2013, 15:24:26 Nachmittag
Hallo Stibitzi,

bei allem Verständnis für Deine Begeisterung muss ich hier doch noch einmal Werbung machen: Bevor Du Dir alle möglichen Gerätschaften zulegst, die zum Steinesammeln erforderlich sind, investiere ein paar Euro in dieses Buch:

http://www.amazon.de/Gesteinsbestimmung-im-Gel%C3%A4nde-Roland-Vinx/dp/3827427487/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1380547137&sr=1-1&keywords=Vinx+Gesteinsbestimmung+im+Gel%C3%A4nde (http://www.amazon.de/Gesteinsbestimmung-im-Gel%C3%A4nde-Roland-Vinx/dp/3827427487/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1380547137&sr=1-1&keywords=Vinx+Gesteinsbestimmung+im+Gel%C3%A4nde)

Lesen solltest Du es natürlich auch :einaugeblinzel: Das ist so etwa die "Bibel" der "Freihand"-Gesteinsbestimmung (d.h. ohne Zuhilfenahme von Labormethoden), und es wird Dir mit Sicherheit viel weiter helfen als viele Anfragen hier (die natürlich nach Möglichkeit gerne beantwortet werden, aber wobei der Lerneffekt für Dich doch eher gering ist).

Gruß,
Holger
Titel: Re: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: Stibitzi am September 30, 2013, 19:59:37 Nachmittag
Hallo Holger,
danke für deinen Rat.  :super: Normalerweise bin ich bei Aussagen aus dem Netz sehr vorsichtig. Hier besonders der medizinische Bereich (Mein Gebiet). Ich werde dir kurz erzählen was ich erlebt habe. Ein Fundstück von der Ostsee, mit recht ungewöhnlichen Linien und Strukturen. Ich habe mir die Finger wund gegoogelt aber immer nur "Widmannst...) gefunden. Ich bin kein Met-Fan (habe auch bereits einen in der Hand gehabt), lässt mich- noch- kalt. Bin also zum Experten (mit Familie).
Er sieht das Stück und meint viel zu perfektes Muster kann nur künstlich sein. Er meint Fayalit-Schlacke. O. K. alles klar hier spricht der Fachmann ich bin Laie.
Dann erzählt er mir Fayalit ist auf der Insel Ilho del Fayal zuerst entdeckt worden. Meine Frage (echt spontan). Gab es auf der Insel Stahlindustrie?
Er meint, der Fayalit war auf einem Schiff und ist dann da runtergefallen!!!   :confused::gruebel:  :lacher: Er hätte mein Fundstück aber gern dabehalten zum auseinanderkloppen.  :fingerzeig:
Dann eine Anfrage in einem anderen Forum ob jemand dies Linien und Strukturen kennt. Es kam aber immer nur Schlacke (ausser einem, der brachte mich auf Eisensilikat). Ich habe dann weitergesucht und "Fayalit Kristallformen nach Serneels 1993" gefunden. Hab dann selbst noch mal ein Stück abgeschliffen und herausgefunden das es im Innern die gleichen Linien gibt (Brechen das Licht sehr schön :wow:).
Fazit: Die Anregung/Bestimmungen aus dem Forum nutze ich zum Recherchieren lernen,ausprobieren, testen, bestimmen so gut ich kann. Und das mit Haut und Haar. Studieren bedeutet immer wiederholen, erweitern, verbessern. Ich habe so viele Fragen und noch keine Ahnung. Werde aber demnächst auf ein Treffen (Geschiebe) alle meine Fragen stellen.
Viele Grüße
Stibitzi                                             Warum sollte man Neugier im Keim ersticken.
Titel: Re: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: Suevit am Oktober 01, 2013, 00:17:58 Vormittag
Hallo Stibitzi,

Normalerweise bin ich bei Aussagen aus dem Netz sehr vorsichtig.
Sehr löblich, das muss man auch. Das beste Wissen steht in redigierten, lektorierten (und meist nur gedruckt verfügbaren) Büchern und peer-reviewten Fachartikeln.

Zitat
Hier besonders der medizinische Bereich (Mein Gebiet).
Es ist allgemein bekannt, dass Diagnosen ohne Inaugenscheinnahme des Patienten durch medizinisch ausgebildete Personen nicht gestellt werden können. Weil der Patient als Laie nicht in der Lage ist, die für die Diagnose relevanten Informationen korrekt und eindeutig zu liefern. Meist scheitert es schon am Fachvokabular. Das ist aber ein prinzipielles Problem, sobald in einem Wissensgebiet, das nichttriviale Kenntnisse erfordert, Laien und Profis in Dialog treten.

Zitat
Dann erzählt er mir Fayalit ist auf der Insel Ilho del Fayal zuerst entdeckt worden. Meine Frage (echt spontan). Gab es auf der Insel Stahlindustrie?
Er meint, der Fayalit war auf einem Schiff und ist dann da runtergefallen!!!   :confused::gruebel:  :lacher:

Kann es sein, dass ihr euch da einfach missverstanden habt? Deine Frage bezog sich auf die Ilha do Faial/Fayal (wo Fayalit tatsächlich als natürliches Mineral vorkommt), er verstand es so, dass Du wissen wolltest, wie der Fayalit an Deinen Fundort an der Ostsee kommt.

Zitat
Er hätte mein Fundstück aber gern dabehalten zum auseinanderkloppen.  :fingerzeig:
Das machen Geologen immer gerne  :einaugeblinzel:

Zitat
Warum sollte man Neugier im Keim ersticken.
Das hat ja auch keiner vor  :smile:

Dann gleich mal ein Forschungsauftrag: Beträufle die frisch von Dir erzeugte Bruchfläche des "Roststeins" mit ca. 10%-iger Salzsäure und beschreibe und interpretiere die Reaktion.

Gruß,
Rainer
Titel: Re: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: Stibitzi am Oktober 01, 2013, 11:31:02 Vormittag
Hallo Rainer,
vielen dank für deine aufmunternden Worte, :super: ich gebe sowieso nicht auf.  :kiss:
Was glaubst du wie fleißig ich meine Funde sowohl wiege, mit Essig quäle  :crying:(hab keine Salzsäure, ausser die in meinem Magen), in Wasser versenke (Dichtemessung) :confused: versuche zu zerkratzen :dizzy:. Mit Minnidremel (hab ich extra dafür Geschenk bekommen) beackere und im Internet vergleiche :user:. Bin jetzt auf Kieselschiefer/Basaltlava? (Vergleich-Netz) gestossen (Essigtest-negativ), was stört ist die rostige Fläche. :gruebel:
Ich habe aber noch eine Menge alte Funde zu untersuchen. Bin auch schon bisserl schlauer! :lacher:
Viele Grüße
Stibitzi


Ps.: Ich werde bestimmt noch so einige Fragen stellen :lechz:
Titel: Re: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: Suevit am Oktober 01, 2013, 12:23:18 Nachmittag
Hallo,

Zitat von: Stibitzi link=topic=9482.msg118662#msg118662
und im Internet vergleiche
Wie schon angedeutet, das Internet ist dafür nicht in allen Fällen die beste Lösung (aber kostenlos, deswegen gerne präferiert, ich weiß...). Den meisten Seiten fehlt es am didaktischen Rundumschlag und Differentialdiagnosen. Ohne die bleibt das Wissen aber Stückwerk, was eine wirkliche Durchdringung des Themas erschwert.

So hätte ich eigentlich erwartet, dass mindestens eine Website etwas zur Zusammensetzung von Basalt erklärt, woraus sich dann ergibt, dass
Zitat
was stört ist die rostige Fläche.
kein Rätsel mehr ist (Stichwort Fe-haltige Silikate).

Aber das sind eben genau die Punkte, auf die gute Gesteinsbestimmungsbücher eingehen. Es hat schon seinen Grund, warum die Geld kosten - so viel Arbeit stellt kaum jemand gratis ins Netz.

Gruß,
Rainer
Titel: Re: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: Stibitzi am Oktober 01, 2013, 17:10:38 Nachmittag
Hallo Rainer,
hab meine Bücher (Mineralien/Gesteine) mal gewogen = 3 Kilogramm (ich liebe Bücher). :winke: Ich meine mit der rostenden Seite - ist nicht magnetisch. Wir haben hier im Harzer Vorland Gabbro als Mineralkies (Unterbau Gartenwege), der ist herrlich magnetisch. Im Harz haben wir den Blutstein(Hämatit) siehe Bild (nicht magnetisch, aber auch nicht rostig), auch die Kristalle auf Gestein (rostig) aber nicht magnetisch. Aus den anderen Bestimmungen weiss ich Eisensilikat = magnetisch. :dizzy:
Viele Grüße
Stibitzi   :einaugeblinzel:



Ps.: Selbst meine Arbeitsplatte aus indischem Gabbro ist magnetisch (aber auch nicht rostig) :gruebel: 
Titel: Re: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: lithoraptor am Oktober 01, 2013, 19:19:43 Nachmittag
Moin Stibitzi!

Ich springe Rainer mal schnell zur Seite und behaupte: Wenn Gesteinsbestimmung einfach wäre, dann könnte es jeder! Dem ist aber nicht so. Das Thema ist sehr komplex und man muss sich für eine erfolgreiche Bestimmung zunächst einige Grundlagen erarbeiten - das bedeutet hier die gesteinsbildenden Minerale (er-)kennen. Auf diesem Fundament folgt Wissen über Gefügebeziehungen der Minerale und der Genese der Gesteine. Nur dann kann man eine Gesteinsansprache durchführen. Der Vergleich zu einer medizinischen Diagnose ist daher sehr treffend.

hab meine Bücher (Mineralien/Gesteine) mal gewogen = 3 Kilogramm (ich liebe Bücher). 

Eine gewisse bibliophile Ader ist - wie in jeder Naturwissenschaft - ein MUSS, wenn man sich mit Geologie ernsthaft befassen möchte. Aber es kommt da überhaupt nicht auf das Gewicht an - der Inhalt zählt! :einaugeblinzel: Ich kann Dir nur raten den Buch-Tipp von Holger (weiter oben) zu befolgen.

Ich denke, dass Du auch sehr gut daran tun würdest, wenn Du dich einem Kurs etwa bei der Volkshochschule anschließt. Je mehr du über Gesteine lernen wirst, desto spannender wird die Thematik - versprochen...

Gruß

Ingo
Titel: Re: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: JFJ am Oktober 01, 2013, 21:56:28 Nachmittag
Hallo Stibitzi,

das, was ihr im Harz als "Blutstein" bezeichnet, gibt es auch aus Hessen.
Dort werden die Jaspis-Brekzien als "Kellerwald-Achate" bezeichnet.
Findet sich als Geröll in der Weser bis hinunter nach Minden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kellerwalder_Achat (http://de.wikipedia.org/wiki/Kellerwalder_Achat)

Ansonsten möchte ich mich Buchit anschließen, VINX sollte in keiner Bibliothek fehlen.

Gruß
Jörg
Titel: Re: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: speul am Oktober 01, 2013, 22:02:52 Nachmittag
Zitat
hab meine Bücher (Mineralien/Gesteine) mal gewogen = 3 Kilogramm (ich liebe Bücher). winke
ich auch
Ergebnis:
ca. 3 Tonnen
(ich liebe Bücher) wirklich

PS: mein Sohn meint, ich sei da eher konservativ ran gegangen
speul
Titel: Re: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: Suevit am Oktober 01, 2013, 22:25:19 Nachmittag
Hallo Stibitzi,

hab meine Bücher (Mineralien/Gesteine) mal gewogen = 3 Kilogramm (ich liebe Bücher).
Ich bin kein Fan rein quantitativer Vergleiche. Bisher habe ich mich da immer zurückgehalten, wenn das Thema aufkam, aber irgendwann sollte man wohl doch mal eine Inventur machen: Ich komme auf 5 Regalmeter gedruckte geowissenschaftliche Literatur, rund 3000 Veröffentlichungen in elektronischer Form (zu 95% wissenschaftliche Primärliteratur), und ca. 10 Regalmeter meiner sonstigen Interessengebiete. Das ganze unterstützt von einer Sammlung mit aktuell 2052 Inventarposten (3284 Einzelstücke).
Zur Bestimmung Deines Steins hat das jetzt aber immer noch nichts beigetragen, und derjenige mit mehr Büchern ist deswegen per se auch kein besserer Mensch als die mit weniger :einaugeblinzel:

Zitat
Aus den anderen Bestimmungen weiss ich Eisensilikat = magnetisch.
Nur als Beispiel: Amphibole, eine wichtige und häufig vertretene Gruppe gesteinsbildender Silikate in Plutoniten und  Magmatiten (wie Basalt, sic!), haben etliche Fe-haltige Mitglieder (allen voran die von ihrem hohen Fe-Gehalt ihren Namen ableitenden Ferroamphibole), und die sind allesamt nicht magnetisch. So pauschal geht das also doch nicht.

Zitat
Selbst meine Arbeitsplatte aus indischem Gabbro ist magnetisch (aber auch nicht rostig) :gruebel:
 
Die wesentlichen Mineralbestandteile von Gabbro kennst Du ja, und auch deren Eisengehalte. Pack die Platte mal ein paar Jahrhunderte oder besser Jahrtausende zusammen mit Wasser und Huminsäuren an einen ruhigen Platz, wie Mutter Natur das mit ihren Steinen auch macht, danach können wir über die eigentümlich rostige Oberflächenfärbung der Platte diskutieren.

Ich hoffe, ich komme jetzt nicht von oben herab 'rüber, das ist beileibe nicht meine Absicht. Wenngleich ich zugebe, dass Bemühungen, präzise zu formulieren, oft dozierend-belehrend wirken, vor allem, wenn sie geschrieben und nicht von Angesicht zu Angesicht gesprochen sind, so ist es aber nicht gemeint. Ich hoffe aber, ich konnte aufzeigen, dass sich selbst "einfache" Sachverhalte der Geologie nicht auf ein paar Faustregeln und hausgemachte Beobachtungen herunterbrechen lassen. Es wird sonst recht schnell nicht nur ungenau, sondern schlicht falsch.

Ich schließe meine Ausführungen an dieser Stelle aber nun ab, was mich betrifft können wir zum eigentlichen Thema zurück.

Gruß,
Rainer
Titel: Re: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: Stibitzi am Oktober 02, 2013, 06:57:52 Vormittag
Guten Morgen,
vielen dank für die vielen schönen Antworten. :super: Das Buch werde ich mir auf jeden Fall holen. Treffen mit Gleichgesinnten ist bereits anvisiert. :fluester: Aber um zu lernen benötige ich tatsächlich noch eure Einwände/Hinweise. Bevor ich hier ein Bild einstelle habe ich bereits meine Bücher durch, das Internet abgegrast und komme nicht weiter. Eure Meinungen geben mir wieder eine andere Sicht auf die Dinge. Vor ca. 4 Wochen hatte ich noch null Ahnung  :confused:über einige Zusammenhänge, jetzt merke ich dass meine synaptischen Verschaltungen in die richtige Richtung laufen. :wow: Schlafe mit einer Frage ein und am Morgen ist die Antwort da (klappt aber leider nicht immer).
Viele Liebe Grüße
Stibitzi

Ps.: Ich sitze hier in einem eigenen Zimmer (Zelle?). Auf der einen Seite Lupe, Bürstchen, Magnet, der Laptop liegt auf meinen Beinen und die Steine liegen auf der anderen Seite. Der Dremel ist in Reichweite (und ich habe momentan noch zwangsweise frei), das ist einfach herrlich. :einaugeblinzel: In der Mitte sitze ich mit rauchendem Kopf. :nixweiss:
Titel: Re: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: Stibitzi am Oktober 02, 2013, 08:49:52 Vormittag
Ich habe hier noch einige Fundstücke. Ich hab mal einen angeschliffen und nachgesehen warum sie so magnetisch :lacher: sind. Und wieder stehe ich vor der Frage Schlacke?
Aber gediegenes Eisen in Gestein ist sehr selten. Seht selbst.
 Dann hab ich einen sehr verwitterten Stein mit Pyrit? inside. Einige Partikel sind magnetisch. :wow:
Gruß
Stibitzi :smile:
Titel: Re: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: Stibitzi am Oktober 02, 2013, 08:55:39 Vormittag
Hier die anderen Bilder
Gruß Stibitzi
Titel: Re: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: Suevit am Oktober 02, 2013, 09:30:27 Vormittag
Hallo Stibitzi,

jetzt muss ich erst mal mit Dir schimpfen, denn wenn Deine 3 kg Bücher den Stein auf Bild DSCN1283.JPG nicht kennen, dann taugen sie entweder nichts, oder Du hast nicht richtig nachgesehen. Kleiner Hinweis: "Feldspat, Quarz und Glimmer, die vergess' ich nimmer".  :belehr:

Zu DSCN1278.JPG: Schöner Flokati, aber der unscharfe Stein entzieht sich jeder Identifikation.

Wie sollen wir denn eigentlich nun weiter vorgehen? Immer neue Bilder von Gesteinen einstellen und die alten darüber vergessen, oder erst mal das zu Ende diskutieren was schon gezeigt wurde?

Gruß,
Rainer
Titel: Re: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: lithoraptor am Oktober 02, 2013, 09:33:40 Vormittag
Moin!

Gut, fangen wir mit der Basisarbeit an:

1. Bring den Dremel in den Keller und schnappt Dir (d)einen Hammer. Mit dem erzeugst Du an jedem Stück, welches Du von uns bestimmt haben möchtest eine frische Bruchfläche. Das ist das A und O bei der Gesteinsansprache. Denn: Nur daran lassen sich wichtige mineralspezifische Eigenschaften erkennen. Eine irgendwie mit einem Dremel erzeugte Fläche, ein Schnitt oder was auch immer Du sonst noch anstellst taugt dafür nicht und ist für die Tonne.

2. Auf deiner nächsten Tour suchst Du dir A) einen möglichst reinen Quarzkiesel und B) einen Kiesel der deiner Meinung nach nur aus Kalifeldspat besteht sowie mind. 5 Gesteine die deiner Meinung nach beide Mineralien enthalten. Diese Stücke werden die Basis deiner Bestimmungs-/ Referenzsammlung. An allen Stücken wollen wir frisch erzeugte Bruchflächen sehen...

3. Du googelst nach den Begriffen Streckeisendiagramm bzw. QAPF-Doppeldreieck (am besten ausdrucken und lernen) im Bezug zu Begriffen wie "Plutonit" und "Vulkanit". Bei deiner nächsten Gesteinsvorstellung kennst Du den Unterschied zwischen beidem (auch was die Diagramme betriff) und kannst Fragen dazu beantworten.

Wenn Du dies alles nicht machen möchtest, sondern lieber in Büchern und im Netz hübsche Bildchen vergleichst, dann ist alles für die Katz und deine Helfer werden sich hier nach und nach ausklinken - angefangen bei mir.

Gruß

Ingo
Titel: Re: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: Stibitzi am Oktober 02, 2013, 10:50:41 Vormittag
Hallo,
das ist ein Missverständnis :bid:, ich bin immer noch beim Magnetismus/Eiseneinschlüsse.  :nixweiss:Tatsächlich sind die Bilder mies. Aber ich muss die Größe reduzieren dann bleibt nicht mehr viel. Die Probe ist nur ca.3 x 3 x 3cm groß. Auch der verwitterte Granit enthält magnetische Partikel (Glimmer-Biotit?) und ist rostig. :confused:
Und ja (lithoraptor)ich werde deinen Rat befolgen mit dem Quarz und dem Kalifeldspat und dem Lernauftrag.
Lernbegierige Grüße
Stibitzi :winke:
Titel: Re: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: Stibitzi am Oktober 02, 2013, 10:52:11 Vormittag
Und hier die magnetischen Teilchen aus dem Granit.
Titel: Re: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: lithoraptor am Oktober 02, 2013, 11:14:09 Vormittag
Moin!

das ist ein Missverständnis :bid:, ich bin immer noch beim Magnetismus/Eiseneinschlüsse. 

Wie Du (hoffentlich) bald feststellen wirst, spielen die Bestandteile eines Gesteins, welche sich von einem Magneten anziehen lassen, für die Gesteinsbestimmung kaum eine Rolle. Ich verstehe völlig, dass du von diesem Material fasziniert bist und ich kann (im Hinblick auf Meteorite bzw. den Wunsch so einen zu finden) auch dein Interesse für "Rost-Flecke" verstehen. ABER: All das wird Dich im Hinblick auf das von Dir ebenfalls angesterebte Verständnis für Gesteine und die damit in Verbindung stehende Fähigkeit der Gesteinsbestimmung nicht weiter bringen. Diese Verständnis ist aber DIE Grundlage dafür, ein Meteoriten (bzw. einen möglichen Kandidaten dafür) sicher von irdischen Gesteinen unterscheiden zu können. Es macht keinen Sinn das Pferd von hinten aufzuzäumen bzw. man muss erst das Laufen lernen bevor man mit dem Fliegen anfangen kann. :einaugeblinzel:

Gruß

Ingo
Titel: Re: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: Stibitzi am Oktober 02, 2013, 11:34:39 Vormittag
Hallo lithorapor,
es geht mir nicht um Meteorite (kann man aufgrund der Witterungsverhältnisse hier sowieso nicht finden), sondern um Magnetismus. :gruebel: Es ist wie die neue Katze im Haus, die geht auch immer erst ums Haus in kleinem Radius später vergrößert sich der Radius. Steine habe ich schon immer gesammelt, aber da ging es mir um(für mich) aussergewöhnlich schöne Funde. Durch Zufall habe ich herausgefunden das auch Ostsee-Kiesel magnetische Anteile besitzen. Darüber hangele ich mich in die Materie (Vulkanismus, Geschiebe, Steinbestimmung). Es ist einfach an der Ostsee/Harz schöne "Steine" zu finden. Etwas anderes ist es "schöne" Steine auf dem Acker zu finden (sind sowieso alle erstmal Braun). Auch hier wie am Anfang beschrieben, findet sich ungewöhnliches, selbst einen mit Quarzkristallen durchsetzten oder einen braunen mit absolut glatter Oberfläche und einer Delle drin (Arbeitsstein?) habe ich gefunden.
Aber irgendwo muss man ja anfangen.
Also bitte nicht missverstehen.
Stibitzi :winke:
Titel: Re: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: lithoraptor am Oktober 02, 2013, 11:59:58 Vormittag
Gut, vorerst mein letzter Beitrag hier: Denke nicht, dass ich Dich falsch verstehe: Du willst Steine verstehen bzw. bestimmen - richtig oder falsch? Du möchtest wissen, was da in deinen Steinen glitzert und funkelt und warum, oder? Du hoffst etwas besonderes zu finden, richtig (ob nun Meteorit oder was anderes ist dabei nicht so wichtig)? Mineralien die vom Magneten angezogen werden und die Beschäftigung mit eben diesen ist dafür ein schlechter Anfang. Punkt.
Damit kann man sich beschäftigen, wenn man die Grundlagen hat. Wer die Grundlagen versteht, versteht auch welche Mineralien die vom Magneten angezogen werden können (und warum) in welchen Gesteinen überhaupt vorkommen können bzw. welche nicht und warum das so sein muss. Es wäre müssig und für Dich auch nicht zielführend, wenn man Dir bei jedem Stein, der mit den Magneten anziebare Minerale oder Rost-Flecke enthält, erklärt welche Minerale es sind bzw. nur sein können. Es hilft Dir auch nicht, wenn ich ein glänzendes Mineral in einem Fall Glimmer im anderen Bleiglanz nenne oder eben Pyrit, Biotit, Kupferkies oder gar Gold nenne, wenn Du nicht verstehst, wie ich darauf komme, dass es nun das Eine oder Andere ist. Lernen wirst Du dabei nichts und es wird Dich und uns auf Dauer nur frustrieren.

Daher mein Tipp: Fange klein an, lerne Grundlagen und Du wirst sehen, dass es sich am Ende für uns alle (aber eben besonders für Dich) auszahlen wird.

Gruß

Ingo
Titel: Re: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: Suevit am Oktober 02, 2013, 12:24:50 Nachmittag
Hallo Stibitzi,

viel Text seit meinem letzten Beitrag vorhin, aber ich habe nicht verstanden, worum es Dir bei dem Magnetismus nun konkret geht... Dass es Mineralien gibt, die man mit Magneten anziehen kann, und welche, mit denen das nicht geht? Das ist eine hübsche Spielerei, mit der man sich im eigenen stillen Kämmerlein vortrefflich über die langen dunklen Winterabende beschäftigen kann - aber was willst Du uns diesbezüglich konkret zeigen, demonstrieren, oder fragen? Bisher lese ich nur immer: "Seht her, da ist etwas magnetisch!". Nur, was sollen wir Leser jetzt damit anfangen?

Du kennst sicher den Spruch "Wer einen Hammer hat, für den ist jedes Problem ein Nagel"? So ähnlich kommt mir das gerade mit Dir und dem Magneten vor. Gesteine, Mineralien, Bratpfannen, Münzen, Autos, Hosenknöpfe - alles magnetisch, aber Du wirst mir sicher zustimmen, dass diese Erkenntnis allein noch keine Systematik in die Welt bringt?

Meine Empfehlung daher: Verabschiede Dich beizeiten von dem Magneten und begib Dich zu denjenigen Merkmalen von Mineralien und Gesteinen, die es Dir erlauben, sie zu bestimmen und zu verstehen, was es mit ihnen auf sich hat. Frischer Bruch + Lupe + gutes Fachbuch...

Ich muss Ingo zustimmen, dass dieser Thread bestimmungsmäßig nicht besonders nahrhaft ist; ich persönlich finde aber, er eignet sich gut dazu, einmal herauszuarbeiten, wie naturwissenschaftlicher Erkenntnisgewinn an sich überhaupt funktioniert, und woran man im Gegensatz dazu Pseudoforschung erkennt.

Gruß,
Rainer

PS: Smileys sind keine Herdentiere  :einaugeblinzel:
Titel: Re: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: Stibitzi am Oktober 02, 2013, 14:46:20 Nachmittag
Zum Abschluß,
ich bin durch den Magnetismus (Eisengehalt) in Gesteinen auf der Suche nach Antworten gewesen. Wahrscheinlich habe ich meine Fragen nicht deutlich genug rübergebracht. Schade finde ich das unsereins (Blödies) immer in die Ecke Meteoriten-Jäger gedrängt wird. Es gibt auch noch Menschen die einfach nur Fragen haben und die Antworten suchen. Ich bin absoluter Laie daher meine Fragen auch blöd. Pardon. Antwort für alle die denen es genauso geht.http://de.wikipedia.org/wiki/Eisenoolith#Eisen_als_Mineral
Machts gut
Stibitzi

Titel: Re: Eine Basalt/Knolle ? und ein rostender Stein mit
Beitrag von: Suevit am Oktober 02, 2013, 16:25:25 Nachmittag
Hallo Stibitzi,

Zitat
ich bin durch den Magnetismus (Eisengehalt) in Gesteinen auf der Suche nach Antworten gewesen.
Zum zehnten Mal: Antworten auf welche konkreten Fragen?

Zitat
Wahrscheinlich habe ich meine Fragen nicht deutlich genug rübergebracht.
Ja genau. Und statt das nach mehrfacher Aufforderung einfach mal zu tun, verabschiedest Du Dich jetzt beleidigt?

Zitat
Schade finde ich das unsereins (Blödies) immer in die Ecke Meteoriten-Jäger gedrängt wird.
Von "drängen" und "immer" lese ich in dem ganzen Thread nichts, sondern nur mal einen Hinweis, dass, falls bei Dir Interesse an Meteoriten bestehen sollte, Du dieses und jenes bedenken solltest.
Als Blödie hat Dich hier übrigens niemand bezeichnet.

Zitat
Es gibt auch noch Menschen die einfach nur Fragen haben und die Antworten suchen.
Das klingt ganz toll, aufgeklärt und aufgeschlossen und alles - ist aber völlig inhaltsleer.
Nochmal: Du hast ein paar Annahmen in den Raum gestellt (überwiegend Aussagesätze, sporadisch mit einem Fragezeichen garniert), und wir haben 1. Dir geantwortet, dass wir ohne weitere Informationen zu diesen Annahmen nichts belastbares sagen können, und 2. versucht Dir zu erklären, welche Informationen Du noch liefern müsstest, damit wir Dir weiterhelfen können. Auf beides bist Du nur insofern eingegangen, als Du einfach immer nur entgegnet hast, dass es nach Deinen Spielregeln zu gehen hat.

Wenn "Antworten suchen" für Dich bedeutet, dass man stur geradeaus rennt ohne nach links und rechts zu blicken und ohne die sich dabei auftuenden Umwege zu beachten, dann ist das schade, weil Du auf diese Weise wahrscheinlich weder bei wahrhaftigen Antworten ankommen, noch in der Breite dazulernen wirst. Gleiches gilt für Fragen, die so weit gefasst sind, dass die Antwort darauf Alles und Jedes ist. Jedenfalls hatte ich in der ganzen Diskussion das Gefühl, dass Du nicht mal wusstest, was Deine Fragen denn eigentlich konkret sind? Wenn dem so ist, dann lasse doch zu, dass andere Dich bei der Hand nehmen und leiten, warum fällt Vertrauen da so schwer?

Zitat
Ich bin absoluter Laie daher meine Fragen auch blöd.
Für einen absoluten Laien hast Du Dich aber mit bemerkenswerter Beharrlichkeit dagegen gewehrt, von denen etwas anzunehmen, die schon etwas fortgeschrittener sind. Davon abgesehen kannst Du uns diese Aussage nicht unterschieben. Du hast aber hoffentlich Verständnis dafür, dass es die Geduld schon ein wenig strapaziert, wenn man in der Hoffnung, dass man doch noch demnächst einen Schritt gemeinsam nach vorne gehen kann, eine ellenlange Nulldiskussion führt.

Zitat
Antwort für alle die denen es genauso geht.http://de.wikipedia.org/wiki/Eisenoolith#Eisen_als_Mineral
Und das ist jetzt die Antwort auf genau welche Frage?

Ich wünsche Dir jedenfalls - und das aufrichtig und ironiefrei - dass Du noch die Anleitung findest, die Du benötigst, egal ob durch gute Literatur zum Thema oder durch einen Verein (oder beides), und sich Dir schließlich die faszinierende Welt der Geologie in ihrer ganzen Pracht erschließen möge.

Gruß,
Rainer