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Fundstücke => unbekannte Gesteine, auch meteoritenverdächtige => Thema gestartet von: Stibitzi am Januar 21, 2014, 13:55:04 Nachmittag

Titel: Eigene Forschung
Beitrag von: Stibitzi am Januar 21, 2014, 13:55:04 Nachmittag
Guten Tag,
ich habe ein Stückchen reines Eisen gefunden ca. 120 gr. schwer, enthält Nickel (leicht himbeerfarben, hab ich drei mal getestet), hab es geschliffen und mit verd. Salpetersäure geätzt (keine Widmannstätter) Wieder mal ein schönes Stück (terrestrisches Eisen) und daher mit Absicht in diesem Thema.
Ich nehme an, es gibt noch mehr Finder, die ihre Fundstücke selber testen wollen (man muss ja nicht andere ständig damit belästigen).

Nun meine Frage, ist es möglich hier eine Nahaufnahme (Tiefenbild) eines Ataxiten einzustellen?. Im Netz hab ich bereits die Bilder von Andi G. gefunden ist trotzdem noch nicht klar erkennbar.
 Gefüge Stahl kann ich finden, diese sind aber in mikroskopischen Ausmaßen. Und ich würde gern wissen wie "martensiches Gefüge?" (MetBull-Beschreibung Ataxit) bei Ataxiten aussieht.
Entschuldigung noch mal für den letzten plötzlich endenden Thread, aber ich war hochgradig frustriert darüber keine adäquaten Bilder einzustellen, wie sollt ihr dann was erkennen. Unten Bilder des Fundstückes. Bitte seht mir die miese Qualität nach kann es nicht anders.
Gruß
Ina
Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: Buchit am Januar 21, 2014, 14:36:25 Nachmittag
Hallo Ina,

hm, so weit ich weiß, handelt es sich bei den "martensischen Gefügen" in Ataxiten genau um solche mikroskopisches Gefüge, die nur mittels Metallmikroskopie bei starken Vergrößerungen nachzuweisen sind. Und die Metallmikroskopie ist nochmal ein Stück aufwendiger als die Dünnschliffmikroskopie; insbesondere die Probemvorbereitung ist sehr aufwendig.

Die Ataxite, die ich kenne, erscheinen daher bei makroskopischer Betrachtung gefügelos.

Vielleicht können unsere Eisen-Spezis hier noch etwas fundierteres beisteuern...

Gruß,
Holger
Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: MetGold am Januar 21, 2014, 15:12:02 Nachmittag
Hallo Ina,

ich gehöre sicher nicht zu den von Holger gemeinten Eisen-Spezies, aber ich glaube, wenn nach dem Ätzen weder "Widmans" noch "Neumänner" zu sehen sind, dass dann eine normale mikroskopische Betrachtung schon hilft der Sache etwas näher zu kommen!

Hier mal ein Bsp. von einer mir zugesandten Probe:  http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=9550.0 (http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=9550.0)


 :winken:  MetGold
 
Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: stollentroll am Januar 21, 2014, 16:21:04 Nachmittag
Hallo,
der Meteorit Tishomingo weist ein martensitisches Gefüge auf. Hier ein Foto von einer Teilscheibe mit 19 x 14 mm Abmessung.

Etwas an Erklärung gibt es hier dazu:
http://tw.strahlen.org/fotoatlas1/meteorite_eisen5.html#tishomingo (http://tw.strahlen.org/fotoatlas1/meteorite_eisen5.html#tishomingo)

Gruß,
Thomas
Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: Thin Section am Januar 21, 2014, 16:22:05 Nachmittag
... ist es möglich hier eine Nahaufnahme (Tiefenbild) eines Ataxiten einzustellen

Hallo Ina und Forum,

Schau mal im Met.Bull. bei dem ungruppierten Eisen Tishomingo. Dort findest Du ausgezeichnete Bilder von Forumsmitglied Mirko (Graul). Gestochen scharf zeigen sie das martensitische Gefüge dieses Eisens! Anbei auch ein Bild meines kleinen Tishomingo bei 8-facher Vergrößerung unter dem Mikroskop aufgenommen (Bildbreite ca. 15 mm).

Bernd  :winke:
Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: ben.g am Januar 21, 2014, 17:46:55 Nachmittag
Hi.  :winke:

Hier mal zwei Closeups meines Tishomingos.
Leider habe ich damals, als ich die Aufnahmen gemacht habe, keinen Maßstab dazugefügt.  :weissefahne:
Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: Stibitzi am Januar 21, 2014, 18:22:35 Nachmittag
Hallo Ihr,
vielen vielen Dank für die Hilfe. Damit kann ich etwas anfangen.
Werde jetzt noch mal schleifen und ätzen, mal schauen was dabei herauskommt.
Gruß
Ina
Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: ironsforever am Januar 21, 2014, 19:48:08 Nachmittag
Zitat
Leider habe ich damals, als ich die Aufnahmen gemacht habe, keinen Maßstab dazugefügt.

Hier Tishomingo mit Maßstab: Bildhöhe ca. 10 mm, Bildbreite ca. 13 mm

Gruß,
Andi
Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: ironsforever am Januar 21, 2014, 20:06:32 Nachmittag
Hallo Ina,

hier sind noch 2 untypische Eisenätzungen ohne erkennbare Widmänner: Warburton Range und Watson001.
Hätte ich Warburton Range gefunden und die Ätzprobe gemacht, wäre er mit Sicherheit in der Ausschusskiste "irdisches Gusseisen" gelandet.

Bildbreite beträgt ca. 13 mm, Bildhöhe ca. 10 mm.

Gruß,
Andi
Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: Stibitzi am Januar 22, 2014, 09:47:57 Vormittag
Guten Morgen Forum,
noch mal vielen Dank für eure Beiträge und Bilder, echt toll. Ich habe meine Eisenfamilie ( es sind 4 Stück, alle an unterschiedlichen Stellen gefunden) nochmal geschliffen und mit der Lupe angeschaut. Es ist kein lamellares Gefüge, sondern nadelig. Schon ähnlich den hier eingestellten Bildern. Es kann aber genauso gut oberes Bainit sein (allerdings habe ich kein Eisennickel-Bainit Bild gefunden, das meinem entspricht).
Ich versuche nochmal Bilder einzustellen.
Es grüßt euch die fleißige
Ina
Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: lithoraptor am Januar 22, 2014, 11:08:32 Vormittag
Moin Ina!

Mach Dich mal etwas über den Nickel-Test kundig. Es könnte sein, dass das Ding Blödsinn produziert hat und tatsächlich kein Nickel vorhanden ist. :user:

Gruß

Ingo
Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: Stibitzi am Januar 22, 2014, 11:47:31 Vormittag
Hallo Ingo,
ich habe den 2-Flaschen Nickeltest benutzt (der übrigens bei meinen Knöpfen und falschem Schmuck eher zickig ist - sprich- überhaupt nichts anzeigt). Glaub mir ich habe wieder und wieder getestet. Eben nochmal! Es wird halt nicht knallig "Himbeer"farbig, aber man kann es deutlich erkennen.  Ich bin auch lieber kritisch eingestellt.
Gruß
Ina

Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: MetGold am Januar 22, 2014, 12:31:06 Nachmittag
Bei den 1- und 2-€-Münzen müsste der Test doch ansprechen:

dreischichtig Nickel-Messing/Nickel/Nickel-Messing:  CuZn20Ni5/Ni12/CuZn20Ni5

bzw. dreischichtig Cu75Ni25/Ni7/Cu75Ni25  ...


 :winken:  MetGold
Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: lithoraptor am Januar 22, 2014, 13:16:09 Nachmittag
Moin Ina!

Schau mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Diacetyldioxim

Das Problem bei so einem Test ist immer, dass er auch auf zweiwertiges Eisen reagiert und Du, als eher unerfahrene Person bei solchen Tests, Schwierigkeiten mit der Einschätzung der resultierenden Farbe des Komplexes haben dürftest: Ist nun ein roter oder ein himmbeerroter Farbton? DAS ist hier die Frage!

Wir haben uns hier im Forum schon häufiger über diese Problematik unterhalten - nutze doch mal die Forensuche...

Gruß

Ingo
Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: Stibitzi am Januar 22, 2014, 13:19:40 Nachmittag
Hallo MetGold,
hab eben mal den Test durchgeführt. Die Wattestäbchen wurden schön grünlich- b l a u. Nix rot. Was jetzt? Falscher Test?
Ina
Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: Stibitzi am Januar 22, 2014, 13:27:45 Nachmittag
Hallo Ingo,

ich habe a l l e s  was in diesem Forum steht schon durchgelesen, besonders die Nickel-Tests. Und es war nicht knallrot (Himbeere/Kirsche) sondern die light-Version helles rosa.

Ina

PS.:Bitte nicht falsch verstehen aber ich kann nur das folgende sagen:
 Ich habe eine Schwarzkirsche im Garten, die ist tief tief rot. Es gibt aber auch andere Kirschfarben, deshalb habe ich himbeerrot als Bezeichnung genommen ist denke ich unverwechselbar.      Und für ganz doll Wissende, ja es gibt auch orangefarbene Himbeeren.
Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: DCOM am Januar 22, 2014, 14:42:52 Nachmittag
Guten Tag,
ich habe ein Stückchen reines Eisen gefunden ca. 120 gr. schwer, enthält Nickel (leicht himbeerfarben, hab ich drei mal getestet), hab es geschliffen und mit verd. Salpetersäure geätzt (keine Widmannstätter) Wieder mal ein schönes Stück (terrestrisches Eisen) und daher mit Absicht in diesem Thema.
Ich nehme an, es gibt noch mehr Finder, die ihre Fundstücke selber testen wollen (man muss ja nicht andere ständig damit belästigen).

Nun meine Frage, ist es möglich hier eine Nahaufnahme (Tiefenbild) eines Ataxiten einzustellen?. Im Netz hab ich bereits die Bilder von Andi G. gefunden ist trotzdem noch nicht klar erkennbar.
 Gefüge Stahl kann ich finden, diese sind aber in mikroskopischen Ausmaßen. Und ich würde gern wissen wie "martensiches Gefüge?" (MetBull-Beschreibung Ataxit) bei Ataxiten aussieht.
Entschuldigung noch mal für den letzten plötzlich endenden Thread, aber ich war hochgradig frustriert darüber keine adäquaten Bilder einzustellen, wie sollt ihr dann was erkennen. Unten Bilder des Fundstückes. Bitte seht mir die miese Qualität nach kann es nicht anders.
Gruß
Ina

Hi Ina,

wenn Du möchtest, kann ich Dir eine Spanprobe auf Mangan hin untersuchen. Mangan kommt in Meteoriten praktisch nicht vor, in Stählen dagegen als natürliche Beimengung, gelegentlich auch als Additiv bis zu 3% und mehr ("Mangan-Stahl"). Finde ich also Mangan (genauer: mehr als 0,02%), ist Dein Fund irdischen Ursprungs, finde ich keines, ist es eine nähere Untersuchung Wert.

Grüße, D.U.  :prostbier:
Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: Andyr am Januar 22, 2014, 15:18:40 Nachmittag
Hallo D.U.,

sag lieber "Meteorite enthalten wenig Mn". Die Silikate Olivin und Pyroxen beispielsweise haben alleine schon Mn Gehalte im Promille-Berich.  Und wenn einige Meteoriten-Klassen (Du hast Deine Aussage ja nicht explizit auf Eisenmeteorite bezogen), modal 50 oder mehr % Ol + Px aufweisen bist Du schnell mal bei > 0,02%). Sulfide können ebenfalls ein wenig Mn aufweisen.

Grüße

AndyR
Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: DCOM am Januar 22, 2014, 15:25:32 Nachmittag
Hallo D.U.,

sag lieber "Meteorite enthalten wenig Mn". Die Silikate Olivin und Pyroxen beispielsweise haben alleine schon Mn Gehalte im Promille-Berich.  Und wenn einige Meteoriten-Klassen (Du hast Deine Aussage ja nicht explizit auf Eisenmeteorite bezogen), modal 50 oder mehr % Ol + Px aufweisen bist Du schnell mal bei > 0,02%). Sulfide können ebenfalls ein wenig Mn aufweisen.

Grüße

AndyR

Hi Andi,

okay, missverständlich formuliert. Selbstverständlich war die Metallphase gemeint, denn Ina hat ein Eisen gefunden. In Eisenmeteoriten liegen die Mn-Gehalte deutlich unter 200 ppm, meist sogar unter 20 ppm.

Bei Steinmeteoriten liegt die Obergrenze bei etwa 0,2-0,3%.

http://pubs.usgs.gov/pp/0440b-1/report.pdf

(p.B46)

Grüße, D.U.  :prostbier:
Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: Andyr am Januar 22, 2014, 15:43:41 Nachmittag
oki  :super:
Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: Stibitzi am Januar 22, 2014, 15:56:04 Nachmittag
Hallo Ingo, Hallo MetGold,

so jetzt hab ich auch den Nickeltest nochmal an einer, von mir gefundenen, Seilzug-Überlaufrolle (uralt) getestet. Anbei ein Foto (Nickel positiv, und hier sehr deutlich). Ich habe es auch geätzt, man benötigt ja Vergleichsmaterial - kaum etwas zu sehen mit der Lupe (anders als mein Fundstück). Es gibt also deutlich mehr man-made Eisen, das auch noch ziemlich viel Nickel enthält (siehe die Färbung).
Gruß
Ina

PS.: Vielen Dank für dein Angebot (D. U.), aber ich denke diese Mühe lohnt sich nicht.
Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: lithoraptor am Januar 22, 2014, 16:41:51 Nachmittag
Moin!

Die Wattestäbchen wurden schön grünlich- b l a u. Nix rot. Was jetzt? Falscher Test?

Nee Ina, der Test ist schon richtig, aber er ist eben nicht für alles geeignet. Die Test sind doch dafür den Ni-Gehalt in Schmuck zu prüfen. Der Hintergrund ist, dass einige sehr empfindlich auf Nickel reagieren. Dabei ergibt sich eben das Problem, dass die Substanz (Dimethylglyoxim), die dem Test zu Grunde liegt, nicht nur auf Ni-Ionen reagiert sondern auch auf andere Ionen und das sich unterschiedliche Ionen bei der Komplexbildung auch stören können. Alles das verfälscht dein Ergebnis und macht es auch sehr schwer ein Ergebnis zu werten bzw. zu interpretieren.
Wenn Du dir jetzt vor Augen hältst, dass Gold- bzw. Silber-Ionen den Test nicht beeinflussen, dann wird dir ggf. klar, warum das ein Schmuck-Test ist und nicht etwa eine sicherer Euro-Münzen-Test oder eben Meteoriten test.
Als Beispiel am Rande:
Ich musste im Verlauf meines Studiums mal eine sog. "Quali" kochen, also eine qualitative Analyse eines Salzgemisches, welches wir quasi als Abschluss-Prüfung in einem Chemie-Praktikum bekommen hatten. Die einzelnen Trennungsgänge der Ionen (wie gesagt: es ist wichtig, dass bestimmte Ionen nicht mehr vorhanden sind) hatten wir in vorherigen Versuchen schon kennen gelernt und durchgeführt.
Obwohl ich schon etwas Labor-Erfahrung hatte und so manchen Gang einige male gekocht und jeden Schritt 100%ig so ausgeführt habe, wie er beschreiben war, ging bei diesem "großen Salzgemisch" am Ende vieles schief. Ich hatte immer noch störende Ionen in meiner Testlösung obwohl ich sie bereits in Arbeitsschritten davor ausgefällt haben müsste. Für die Betreuer war natürlich immer klar, wo ich wann was falsch gemacht haben musste - für mich nicht. Geholfen hat am Ende nur bestimmte Fällungen doppelt oder dreifach durchzuführen und auch etwas mit den pH-Werten der Test-Lösung zu jonglieren um ganz sicher zu gehen, dass bestimmtes Zeug nicht mehr da war. Das stand natürlich nicht in den Büchern, sondern das war ein Erfahrungsschatz von denen, die sich täglich damit befassen. Das ist das, was ich mit "unerfahrene Person" meinte. Wenn Chemie einfach wäre, dann könnte es jeder, dem ist aber nicht so. :user:

Wenn Dir D.U. anbietet auf Mn zu testen, dann nimm das ruhig an. Es wäre doch letztlich sehr schön zu wissen, ob das ein technischer Stahl ist oder nicht bzw. es hier noch etwas einzugrenzen. Auch für den Thread hier wäre das ein guter Abschluss - meinst Du nicht?

Gruß

Ingo
Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: Buchit am Januar 22, 2014, 17:51:06 Nachmittag
Hallo Ingo und alle,

schade eigentlich, dass es keinen vernünftigen Mangan-Schnelltest gibt. Das wäre doch mal was: Positives Ansprechen bedeutet mit Sicherheit Altmetall :laughing: und eben keinen Meteoriten. Leider ist das mit dem Mangan aber wohl etwas aufwendiger...

Gruß,
Holger
Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: Stibitzi am Januar 22, 2014, 18:08:26 Nachmittag
Hallo an Alle,

soll ich dir D. U. das Stück zusenden? Ich kann nämlich nicht schneiden, hab noch keine Säge. Dann bitte per PN die Adresse. Es ist bestimmt nur bainitisches Gusseisen.

Jetzt muss ich doch jemanden belästigen mit meinem Fund. Ist bestimmt nicht die Mühe wert, aber zum Abschluß dieses Threads vielleicht in Ordnung.

Hallo Ingo, ich hinke meiner eigenen Neugier hinterher, bekomme Daten und kann sie nicht verstehen. Wird schon noch, bin optimistisch.

Gruß an alle
Ina
Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: Andyr am Januar 22, 2014, 19:38:00 Nachmittag

Wenn Du dir jetzt vor Augen hältst, dass Gold- bzw. Silber-Ionen den Test nicht beeinflussen, dann wird dir ggf. klar, warum das ein Schmuck-Test ist und nicht etwa eine sicherer Euro-Münzen-Test oder eben Meteoriten test.
Als Beispiel am Rande:
Ich musste im Verlauf meines Studiums mal eine sog. "Quali" kochen, also eine qualitative Analyse eines Salzgemisches, welches wir quasi als Abschluss-Prüfung in einem Chemie-Praktikum bekommen hatten. Die einzelnen Trennungsgänge der Ionen (wie gesagt: es ist wichtig, dass bestimmte Ionen nicht mehr vorhanden sind) hatten wir in vorherigen Versuchen schon kennen gelernt und durchgeführt.
Obwohl ich schon etwas Labor-Erfahrung hatte und so manchen Gang einige male gekocht und jeden Schritt 100%ig so ausgeführt habe, wie er beschreiben war, ging bei diesem "großen Salzgemisch" am Ende vieles schief. Ich hatte immer noch störende Ionen in meiner Testlösung obwohl ich sie bereits in Arbeitsschritten davor ausgefällt haben müsste. Für die Betreuer war natürlich immer klar, wo ich wann was falsch gemacht haben musste - für mich nicht. Geholfen hat am Ende nur bestimmte Fällungen doppelt oder dreifach durchzuführen und auch etwas mit den pH-Werten der Test-Lösung zu jonglieren um ganz sicher zu gehen, dass bestimmtes Zeug nicht mehr da war. Das stand natürlich nicht in den Büchern, sondern das war ein Erfahrungsschatz von denen, die sich täglich damit befassen. Das ist das, was ich mit "unerfahrene Person" meinte. Wenn Chemie einfach wäre, dann könnte es jeder, dem ist aber nicht so. :user:


Bestimmt meinst Du den Trennungsgang nach Fresenius. Ja mit dem habe ich auch so meine leidlichen Erfahrungen gemacht. :platt:
Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: Stibitzi am August 31, 2014, 13:57:52 Nachmittag
Hallo an Alle,

so, ich habe vor kurzem die Info bekommen (lang hat es gedauert, vielen Dank den Helfern), das in dem v. g. Fundstück weder Iridium noch andere entsprechende Inhaltstoffe vorkommen.
Daher also, wie gedacht, ist es ein irdisches Produkt.

Diese Antwort schreibe ich weil ich selbst völliger Laie und trotzdem neugierig war/bin. Ich habe viele eurer Beiträge gelesen und mich immer geärgert das die meisten Interessanten Beiträge offene Enden haben. Dieser Beitrag sollte nicht so einer sein. Vielleicht können auch andere Laien hieraus auch etwas mitnehmen.

Bei euch allen möchte ich mich bedanken für eure Antworten auf meine vielen (manchmal vielleicht dummen) Fragen, ich habe wirklich sehr viel gelernt. Hab jetzt selbst drei kleine Mets (danke Andi/Ironsforever), allerdings käuflich erworben.
 LG
Ina
Titel: Re: Eigene Forschung
Beitrag von: MetGold am August 31, 2014, 14:23:17 Nachmittag
Hallo Ina,

es freut mich sehr, dass du uns hier so ehrlich das Ergebnis, was ja leider nix mit "Ende gut alles gut" zu tun hatte, mitgeteilt hast.

Mit dem Erwerb ein paar kleiner meteoritischer Vergleichsproben bist du auf jeden Fall auf dem richtigen Weg!  :super:


 :winken:  MetGold