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Meteorite / Re: Bolide 7.11. ~21:27 UT nahe Uppsala, Schweden
« Letzter Beitrag von Mettmann am August 21, 2025, 20:15:03 Nachmittag »
Und wenn er blüht und Früchte trägt, sieht das so aus:
https://www.izelplants.com/media/catalog/product/cache/4006dc204a03f7dbe5ca8614a5bb9090/a/c/actaea-pachypoda-17-kg_1_21.jpg

Die Früchte darf der Immobilienbesitzer behalten, es sei denn, es ereignet sich ein sekundärer Hinüberfall auf das Nachbargrundstück...

Herrjeh, es ist rechtlich noch nicht behandelt worden, wie zu verfahren, wenn ein Subjekt in gutem Glauben einen Meteorit dahingehend inkorporiert, indem es ihn verzehrt hat.
Oder wenn jemand ein Wildtier erlegt, daß einen Meteoriten verschluckt hatte oder wenn ein Haustier einen von fremden Grund verspeist...

....

Wenn man sich mal eingehender mit spezifischen Meteoritengesetzen befaßt, kommt man unweigerlich zu dem Fazit,
daß es sich dabei - der Vorvorredner würde es ev. so ausdrücken - um ein ziemliches "Gezipfel" handelt.

Dieser schwedische Fall ist m.E. ein weiteres Beispiel dafür, daß es in gefestigten Rechtsstaaten keiner eigenen Meteoritengesetze oder - verordnungen bedarf, da ggfs. die Gerichte auch ohne solche zu vernünftigen und nachvollziehbaren Urteilen gelangen.

Soweit ich es beurteilen kann, sind die Herleitungen und die Begründungen in diesem Urteil nahezu inhaltsgleich zu jenen der Neuschwanstein-III-Causa.

Und sogar weiter: In einem Rechtsstaat kann es vorkommen, daß die Justiz unethische Meteoritenregelungen verwirft.
So geschehen in Kanada, wo die Kanadier ihre sittenwidrige Meteoritenhandhabung nach dem Tagish-Lake-Urteil revidiert hatten.

Nuju, denk ich an den letzten Südafrikaner oder an Teilgebiete Australiens, so ist zweifelhaft, ob die bei den Meteoriten rechtstaatlichen Prinzipien Rechnung tragen. Das Dumme ist, daß es eines konkreten Falls bedarf, damit Gerichte tätig werden können.

Und noch dümmer ist, daß die Mehrheit der Länder auf der Welt keine Rechtsstaaten sind...
Das ist das größte Hindernis in der Welt der Meteoriten für alle Parteien, auch für die unvernünftigsten.

Mahlzeit
 :prostbier:
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Meteorite / Re: Bolide 7.11. ~21:27 UT nahe Uppsala, Schweden
« Letzter Beitrag von lithoraptor am August 20, 2025, 20:38:06 Nachmittag »
Ein Meteorit wird nur Teil der Immobilie, wenn er wurzelt.

:laughing: :pro: :prostbier:
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Meteorite / Re: Bolide 7.11. ~21:27 UT nahe Uppsala, Schweden
« Letzter Beitrag von ironsforever am August 20, 2025, 19:33:21 Nachmittag »
Ein Meteorit wird nur Teil der Immobilie, wenn er wurzelt.
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Meteorite / Re: Bolide 7.11. ~21:27 UT nahe Uppsala, Schweden
« Letzter Beitrag von Mettmann am August 20, 2025, 02:51:21 Vormittag »
Nuju Ingo:

"Es ist unvermeidlich, dass Grenzfragen auftreten können. Die Schwierigkeiten sollten jedoch nicht übertrieben und ihnen keine entscheidende Bedeutung für die rechtliche Beurteilung eines Meteoriten beigemessen werden."

Erkennt man da am End etwas in der Rechtssprechung für uns Unerhörtes: Den sog. Gesunden Menschenverstand?

 :prostbier:
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Meteorite / Re: Bolide 7.11. ~21:27 UT nahe Uppsala, Schweden
« Letzter Beitrag von lithoraptor am August 19, 2025, 21:18:23 Nachmittag »
Moin!

Danke, dass Du das so nachhaltig verfolgt und für uns aufbereitet hast, Martin. :hut:

Sehr spannende Urteilsfindung! Bin mal gespannt, wie sich die in der Zukunft auswirken wird, denn da gibt es viel Potential für „Reibung“. Was bedeutet, denn „kürzlich gefallen“ oder „noch nicht Teil der Erde“ bzw. im Umkehrschluß: wäre es nicht schön zu wissen, ab wann ein Meteorit als Teil der Erde und somit Teil der Immobilie angesehen werden kann oder wie „kürzlich“ zu verstehen ist?! In Relation zu den Kristallisationsaltern von Meteoriten ist ihr terrestrisches Überdauern ja nur ein Wimpernschlag.

Gruß

Ingo



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Meteorite / Re: Bolide 7.11. ~21:27 UT nahe Uppsala, Schweden
« Letzter Beitrag von Sikhote am August 19, 2025, 20:01:50 Nachmittag »
 :wc: :super:
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Meteorite / Re: Bolide 7.11. ~21:27 UT nahe Uppsala, Schweden
« Letzter Beitrag von karmaka am August 19, 2025, 18:10:52 Nachmittag »
Hier nachgereicht noch der Originaltext des Urteils mit Informationen zum Gerichtsfall T 3007-24: PDF

Es gab eine abweichende Richterinnenmeinung, die aber überstimmt wurde.

Ein relevanter Auszug daraus in holpriger automatischer Übersetzung:

"Die Beurteilung, ob der Eigentümer des Grundstücks, auf dem sich ein Meteorit befindet, Eigentumsrechte daran hat, sollte auf der Grundlage der Regelung zur Definition von Immobilien erfolgen. Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei Immobilien um Grundstücke oder solche Dinge, die gemäß der Sonderregelung dazu zum Grundstückszubehör gehören. Was Immobilien ausmacht, ist somit positiv definiert. Ein Meteorit kann nicht als Grundstückszubehör betrachtet werden. Damit ein Meteorit als Teil einer Immobilie angesehen werden kann, muss er als Bestandteil der Erde betrachtet werden können. Was Immobilien ausmacht, sollte mit der Immobilie in Zusammenhang stehen und typischerweise dauerhafter Natur sein (vgl. S. 12). Der Begriff Boden umfasst unter anderem Lehm, Steine und Kies. Material dieser Art, das auf einem Grundstück gefunden wird, ist daher normalerweise Teil der Immobilie. Dies ist jedoch nicht unbedingt der Fall, wenn klar ist, dass das Material nicht zu dem Grundstück gehört, auf dem es sich befindet, oder wenn das Material anderweitig einem anderen Eigentümer zugeordnet werden kann. Entscheidend für die Beurteilung, ob ein Meteorit Teil einer Immobilie ist, sollte sein, dass er aufgrund seiner Herkunft aus dem Weltraum sowie seines Materials und seiner Eigenschaften einzigartig ist. Er unterscheidet sich von Gesteinen und anderen Materialien, die Bestandteile von Immobilien sind. Auch wenn ein Laie einen Meteoriten nicht immer von einem Gestein unterscheiden kann, lässt sich nach einer Probenahme in jedem Fall feststellen, ob es sich bei einem Objekt um einen Meteoriten handelt oder nicht. Insgesamt bedeutet dies, dass davon ausgegangen werden sollte, dass ein Meteorit keinen Bestandteil der Immobilie darstellt, auf der er gelandet ist. Dies schließt nicht aus, dass ein Meteorit nach einer gewissen Zeit ein integraler Bestandteil der Erde werden kann und daher als Teil der Immobilie angesehen werden sollte, auf der er sich befindet. Es schließt auch nicht aus, dass ein frisch gefallener Meteorit unmittelbar so mit der Erde verbunden sein kann, dass er als mit ihr integriert angesehen werden kann. Die äußeren beobachtbaren Bedingungen – die sich daher im Laufe der Zeit ändern können – sind für die Beurteilung von Bedeutung (vgl. S. 14). Es ist unvermeidlich, dass Grenzfragen auftreten können. Die Schwierigkeiten sollten jedoch nicht übertrieben und ihnen keine entscheidende Bedeutung für die rechtliche Beurteilung eines Meteoriten beigemessen werden (vgl. S. 13). Zusammenfassend ist ein Meteorit als bewegliches Vermögen anzusehen, wenn er nicht mit dem unbeweglichen Vermögen verbunden ist. Ein Finder kann das Eigentum an einem Meteoriten, der bewegliches Vermögen darstellt, durch Inbesitznahme erwerben (vgl. S. 23). Die Beurteilung im vorliegenden Fall: Die Untersuchung ergab, dass der Meteorit in einem moosbedeckten Bereich auf einem Felsvorsprung des betreffenden Grundstücks gefunden wurde. Er war erst kürzlich gefallen und leicht zugänglich. Er war daher nicht mit der Erde verbunden. Vor diesem Hintergrund stellte der Meteorit ein bewegliches Vermögen dar. Dies gilt auch dann, wenn der Meteorit einen nicht unerheblichen wirtschaftlichen Wert hat. Es wurde nicht behauptet, dass der Grundstückseigentümer oder jemand, der für Refvelsta arbeitet, ihn gefunden oder sich überhaupt sicher gewesen wäre, dass sich auf dem Grundstück ein Meteorit befand. Unter diesen Umständen kann nicht davon ausgegangen werden, dass sich der Meteorit zum Zeitpunkt seines Fundes im Besitz des Grundstückseigentümers oder von Refvelsta befand (vgl. S. 22). Da er – soweit aus den im Verfahren vorgebrachten Behauptungen hervorgeht – weder Eigentum noch Besitz einer anderen Person war, hatten die Finder das Recht, den Meteoriten mitzunehmen. Auf dieser Grundlage erwarben sie das Eigentum daran (vgl. S. 23).
Dies bedeutet, dass die von Refvelsta zur Begründung ihres Anspruchs angeführten Gründe nicht bedeuten, dass das Unternehmen ein besseres Recht auf den Meteoriten hat als A.F. und A.Z. Das Urteil des Berufungsgerichts wird in Anbetracht des Vorstehenden abgeändert und das Urteil des Bezirksgerichts sowohl inhaltlich als auch hinsichtlich der Prozesskosten bestätigt. Das Urteil des Berufungsgerichts wird auch hinsichtlich der dortigen Prozesskosten abgeändert. A.F. und A.Z. haben daher Anspruch auf Erstattung ihrer Prozesskosten vor dem Obersten Gerichtshof."

Originalauszug:

"En bedömning av om ägaren av den fastighet som en meteorit finns på har äganderätt till denna bör ta sin utgångspunkt i den reglering som avgör vad som utgör fast egendom.
Som framgått är fast egendom jord eller sådant som enligt den särskilda regleringen om detta utgör fastighetstillbehör. Vad som utgör fast egendom anges alltså positivt. En meteorit kan inte anses som fastighetstillbehör. För att en meteorit ska ses som en del av den fasta egendomen krävs att den kan anses utgöra en beståndsdel av jorden. Det
som utgör fast egendom bör ha anknytning till fastigheten och typiskt sett vara av bestående natur (jfr p. 12). egreppet jord omfattar bland annat lera, sten och grus. Material av
det slaget som finns på en fastighet är alltså normalt en del av den fasta egendomen. Det är dock inte nödvändigtvis fallet om det framgår att
materialet inte hör till den fastighet det ligger på eller om materialet på annat sätt kan härledas till en annan ägare. Avgörande för bedömningen av om en meteorit utgör en del av den fasta egendomen bör vara att en meteorit är unik genom att den kommer från rymden och på grund av dess material och egenskaper. Den skiljer sig från stenar och annat sådant material som utgör beståndsdelar av fast egendom. Även om en lekman inte alltid kan skilja en meteorit från en sten kan det, i vart fall efter provtagning, fastställas om ett föremål är en meteorit eller inte. Sammantaget innebär detta att utgångspunkten bör vara att en meteorit inte utgör en beståndsdel av den fasta egendom som den hamnat på. Det nu sagda utesluter inte att en meteorit när det har förflutit en viss tid kan bli en integrerad del av jorden och på den grunden ska ses som en del av den fasta egendom den finns på. Det utesluter inte heller att en meteorit som nyss fallit ned omedelbart kan vara så anknuten till jorden att den får anses ha blivit integrerad med den. De yttre iakttagbara
förhållandena – som alltså kan förändras över tid – har betydelse vid bedömningen (jfr p. 14). Det är ofrånkomligt att gränsdragningsfrågor kan uppstå.
Svårigheterna ska dock inte överdrivas och de bör inte ges någon avgörande betydelse för hur en meteorit bör bedömas rättsligt (jfr p. 13). Sammanfattningsvis ska en meteorit betraktas som lös egendom omden inte har integrerats med den fasta egendomen. En upphittare kan förvärva äganderätten till en meteorit som utgör lös egendom genom att ta
den i sin besittning (se p. 23). Bedömningen i detta fall Det framgår av utredningen att meteoriten hittades i ett mosstäckt område på en berghäll på den aktuella fastigheten. Den hade nyligen fallit och låg lätt tillgänglig. Den hade således inte integrerats med jorden. Meteoriten har mot den bakgrunden utgjort lös egendom. Detta gäller även om meteoriten har ett inte obetydligt ekonomiskt värde. Det har inte påståtts att fastighetsägaren eller någon som arbetade för Refvelsta hade hittat den eller ens var säkra på att det fanns en meteorit på fastigheten. Meteoriten kan under sådana förhållanden inte anses ha varit i fastighetsägarens eller Refvelstas besittning när den hittades (jfr p. 22). Eftersom den – såvitt kommit fram av det som har gjorts gällande i målet – inte ägdes av någon och inte heller var i någons besittning hade upphittarna rätt att ta med sig meteoriten. Med den utgångspunkten förvärvade de därigenom äganderätten till den (jfr p. 23). Det sagda innebär att det som Refvelsta har åberopat till stöd för sin talan inte innebär att bolaget har bättre rätt till meteoriten än A.F. och A.Z. Hovrättens dom ska med hänsyn till det anförda ändras och tingsrättens domslut såväl i sak som avseende rättegångskostnader fastställas. Hovrättens dom ska också ändras i fråga om rättegångskostnaderna där. A.F. och A.Z. har vid denna utgång rätt till ersättning för sina rättegångskostnader i Högsta domstolen."
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Meteorite / Re: Bolide 7.11. ~21:27 UT nahe Uppsala, Schweden
« Letzter Beitrag von ironsforever am August 19, 2025, 14:57:44 Nachmittag »
 :super:
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Meteorite / Re: Bolide 7.11. ~21:27 UT nahe Uppsala, Schweden
« Letzter Beitrag von karmaka am August 19, 2025, 13:06:09 Nachmittag »
In einer wegweisenden und, wie ich finde, weisen Entscheidung hat der oberste Gerichtshof Schwedens nun den beiden Findern den Meteoriten zugesprochen. Dieses Gerichtsurteil wird hoffentlich über den Fall hinausweisen.

https://www.svt.se/nyheter/lokalt/uppsala/meteorittvisten-avgjord-geologerna-har-ratt-till-rymdstenen
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Mineralien/Steine allgemein / Re: Nuuk
« Letzter Beitrag von Hungriger Wolf am August 18, 2025, 23:22:30 Nachmittag »
Hallo Jörg!

Meine Grönland-Gesteinsproben sind heute angekommen.
Vielen Dank!

Grüsse  :hut:

Achim
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