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Meteorite / Re: Wedel
« Letzter Beitrag von lithoraptor am Oktober 24, 2025, 21:19:56 Nachmittag »
Moin Dieter!

Zunächst: Magst Du das fragliche Foto der Eisenmasse unter dem Haselstrauch hier nicht mal posten? Man kann ja nicht davon ausgehen, dass jeder das Bild kennt und sich ein Bild davon machen kann. Du hast es ja in München im Rahmen eines Vortrags bereits gezeigt, so dass ich vermute/hoffe, dass das keine Probleme aufwirft.

Aber auf Knopfdruck klappt das leider nicht immer. Versuch das selbst mal zu erwirken.
Dann wirst du sehen, dass das nicht so einfach zu bewerkstelligen ist.

Das glaube ich sofort, Dieter. Ich bin ehrlich gesagt auch froh, dass ich mich mit solchen Dingen nicht rumschlagen muss. Mir haben in dieser Richtung schon die Probleme an der Uni HH gereicht, die bedingt durch persönliche Fehden oder Arroganz bestimmter Stelleninhaber geboren wurden. Einfach schrecklich sowas. Nicht auszudenken, was passiert, wenn Untersuchungen technisch schwierig sind und man quasi von außen auf die entsprechenden Stellen einzuwirken versucht.

…wenn ich mir nicht sicher wäre, dass mit dem Wedel Fund alles seine Richtigkeit hat,
hätte ich den Meteoriten nicht angemeldet. Soweit solltest du mich kennen, Ingo. Mir
liegen inzwischen einige Zufallsfunde vor, die ich zwar als echte Meteorite erkannt, aber
nicht beim Bulletin angemeldet habe, weil an der Fundgeschichte was nicht gestimmt hat.

Dieter, es liegt mir fern deine seit Jahrzehnten anhaltenden wertvollen Beiträge (unterschiedlichster Art) für die Meteoriten-Community zu schmälern. Mir ist durchaus bewusst, dass Du und Andere viel Mist abblocken. Bitte verstehe mein Geschreibsel mehr als konstruktive Kritik, denn ich schreibe nur, weil mir Dinge komisch vorkommen. Ich kann und möchte auch gar nicht die Geschichte werten, die der Pächter erzählt hat. Ich werte lediglich das besagte Bild und das erzählt auch eine Grschichte:

Da liegen Pflastersteine in einer Art leicht V-förmigem Halbkreis unter einem Haselstrauch. Darüber das besagte Eisen und ein weiterer Stein (könnte ein Flint sein). Fakt ist doch: 1. Pflastersteine kommen in der Natur nicht vor. Sie sind also von Menschenhand dahin gebracht worden. 2. Die Pflastersteine sind da nicht irgendwie abgekippt worden, sondern sie wurden gezielt platziert.
Das lässt doch den Schluss zu, dass das  Eisen auch von Menschenhand dorthin gelegt wurde oder?! Zumindest sollte die Frage danach doch im Raum stehen, besonders dann, wenn man sich das gesamte Szenario anguckt: es wirkt doch so, als würden die Pflastersteine dem Eisen eine Art Rahmen geben - ähnlich wie das Eichenlaub dem Stern bei einem Generalsabzeichen oder Ähnlichem. Wenn dem so ist, macht es das dann nicht wahrscheinlicher, dass derjenige, der die Steine dort platziert hat, wusste, dass das Eisen etwas besonderes ist?!

Zumindest ich würde mir bei diesen Fragen mehr Sicherheit wünschen. Selbst, wenn die Geschichte des Pächters stimmt, so gibt es doch immer auch einen Vorpächter. Wie auch immer, mir scheint da einfach noch ein Teil der Story zu fehlen bzw. rund ist irgendwie anders.

Gruß

Ingo
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Meteorite / Re: 'Scalea', ein 'confirmed fall'?
« Letzter Beitrag von lithoraptor am Oktober 24, 2025, 20:21:27 Nachmittag »
Moin!

Das scheint schon eine Art von Volkssport zu werden: Meteoritenfälle und -funde fälschen. Naja und einige Einträge im MetBull sind bald auch kaum noch die Zeit wert, die man zum Lesen braucht.

Was Europäer betrifft: Ich packe mir NUR das Material in die Sammlung, welches über jeden Zweifel erhaben ist - frische Fälle, bei denen es im Vorfeld viele Beobachtungen gab, die filmisch oder fotografisch dokumentiert sind oder Funde, die mich aufgrund der Datenlage überzeugen bzw. am besten selbst gefunden.

Gruß

Ingo
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Neue Fundstelle Nähe Rennsteig Film     https://www.youtube.com/shorts/UaUl3epZzvY 
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geschnittene Steine/Mineralien / Re: Achate aus Deutschland Film
« Letzter Beitrag von Bernd G. am Oktober 23, 2025, 06:31:42 Vormittag »
Hier mal ein Film vom Polierten Stück aus Friedrichroda Thüringen     https://www.youtube.com/shorts/pwNd90Vgzh8    Gruß Bernd   
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weitere Veranstaltungen / Börsen / Re: Munich Show 2025
« Letzter Beitrag von JaH073 am Oktober 23, 2025, 00:52:39 Vormittag »
Hallo zusammen,

werde am Donnerstag um die Mittagszeit auf der Messe eintreffen.
Freue mich euch dort wieder zu sehen

Bis bald und viele Grüße

Hanno
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Meteorite / Re: 'Scalea', ein 'confirmed fall'?
« Letzter Beitrag von Mettmann am Oktober 21, 2025, 18:55:19 Nachmittag »
Und ich sag Lido di Venezia, der als Tessera immer noch im Bull steht,
obwohl dem Finder ein anderes Fall-Faking mithilfe Pultüsker nachgewiesen worden war.

Ach, das macht überhaupt keinen Spaß mehr,
wenn in Westeuropa die Fakes bald die echten Funde und Fälle überwiegen.  :crying:

Ob die Förderung der individuellen Ruhmsucht durch die social media dazu beigetragen hat,
daß das in den letzten Jahren derart degenerieren konnte?

 :nixweiss:
Mettmann

PS: Unter diesen neuen Maßstäben ist es meine patriotische Pflicht zu fordern, daß Schäftlarn endlich zum observed fall hochgestuft wird.
(und ich nehm einen W1-2er und kipp ein Klosterbier drüber für die Sekundärmaterialanalyse, dann wird das schon.)
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Meteorite / Re: 'Scalea', ein 'confirmed fall'?
« Letzter Beitrag von karmaka am Oktober 21, 2025, 16:26:40 Nachmittag »
Ja, ebenso Abbans-Dessous und, apropos Strandfund, Contis-Plage.

Bei Scalea erscheint mir die Grube auch irgendwie zu tief für die Masse des Meteoriten. Oder täuscht das und erklärt sich durch die geringe Dichte und eventuell Feuchtigkeit des Sandes am Strand?

Beim Fall von Tres Irmaos (L6) hinterließ eine 890-Gramm-Masse eine weit weniger tiefe Grube, oder der Sand war deutlich stärker verdichtet, weil befahren. FOTO

Die 520-Gramm-Masse von Porangaba im Sandboden: FOTO

Die 92-Gramm-Masse von Motopi Pan auf Sand: FOTO

Die 1,68-kilogramm schwere Murrili-Masse drang immerhin ca. 42 cm in den feuchten Sand des Salzsees ein.

Die zweite (~400 Gramm) und dritte (Gewicht unbekannt) Pindarri Punju Puri (Lake Hope)-Masse drangen ca. 10-15 Zentimeter tief in den nassen Sand des Sees ein.

Pindarri Punju Puri 2 (Foto allerdings nach Herausnahme des Meteoriten)
Pindarri Punju Puri 3

Die Impaktgrube von Mark Daytons 484-Gramm 'Salt Lake'-Masse sah so aus, ebenfalls ca. 10-15 Zentimeter tief im Boden: Salt Lake (484 g) und Video

Suche noch nach anderen In-situ-Fotos in lockerem oder feuchtem Sand...
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Meteorite / Re: 'Scalea', ein 'confirmed fall'?
« Letzter Beitrag von ironsforever am Oktober 21, 2025, 15:57:53 Nachmittag »
Hallo Karmaka,

eine sehr schöne Darstellung von Ungereimtheiten, ich halte diesen Fund/ Fall zumindest für hinterfragungswürdig.

Aber seit Hocheppan und der Tatsache, dass dieser nach wie vor als authentischer Fund geführt wird, hege ich arge Zweifel an der notwendigen wissenschaftlichen Gründlichkeit der Metbull-Verantwortlichen.  :platt:

Gruß
Andi
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weitere Veranstaltungen / Börsen / Re: Munich Show 2025
« Letzter Beitrag von OrgaMet am Oktober 21, 2025, 15:05:11 Nachmittag »


Spannendes Programm wieder  :hut:!! werde dieses Jahr allerdings nicht dabei sein können …
Viel Spass und Erfolg ! :super:
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Meteorite / 'Scalea', ein 'confirmed fall'?
« Letzter Beitrag von karmaka am Oktober 21, 2025, 13:51:57 Nachmittag »
'Scalea', ein echter 'confirmed fall'?

Soeben im MetBull registriert: Scalea (189 g, L5, S1)

Bei solchen Geschichten habe ich immer Bauchschmerzen und große Zweifel. Ein L5, angeblich gefallen auf privatem Grund am 11.9.2024 aber erst offiziell zur Analyse gemeldet im Februar 2025.

Die Fotos an der Fallstelle sollen keine Nachstellungen sein, sondern die reale Position des Meteoriten sofort nach dem Fall auf eigenem privaten Grund (hier Strand) zeigen. Zufällig hatte der angebliche Finder und einzige Augenzeuge natürlich praktischerweise auch gleich Handschuhe und eine Plastiktüte dabei, um den Meteoriten zu bergen und ihn danach modellhaft an einem trockenen Ort zu lagern. Weiterhin hat der Finder sogar Proben des umgebenden Sands in einem separaten Plastiksack gesammelt. Offenbar hatte der Finder schon Wissen darüber, wie man mit einem frischen Fund umgeht.
Umso seltsamer, dass er danach fünf Monate wartete bis er im Februar 2025 Vanni Moggi Cecchi von der Universität in Florenz kontaktierte.

Wieso schafft es ein L5 mit einer derart dünnen Fallgeschichte und ohne vorherige Analyse der sehr kurzlebigen Radioisotope zur klaren Abgrenzung von anderen zeitnahen L5-(Massen)fällen, wie z.B. El Menia (75 kg, 11.3.2023), Longde (46 kg, 10.7.2022), Amo (66,8 kg, 10.12.2024) oder ein unbekanntes Exemplar von Cavezzo (L5, 1.1.2020), so schnell ins MetBull?

Die Position und der Zustand des Meteoriten in der Impaktgrube im Sand sieht in Teilen irgendwie auch nicht authentisch aus.
Es scheint sich nicht ein Sandkorn oben auf der Oberfläche des Meteoriten zu befinden und er ist auch praktisch kaum in den Sand eingesunken, sondern liegt vollständig
auf dem Grund der Grube. Auch der 'Ejekta-Kranz' aus Sand sieht sehr rund, konzentrisch und recht eng begrenzt gestreut aus, wenn auch sonst nicht ganz offensichtlich mit der Schaufel 'gegraben'.

Aufgrund dieses Kongress-Abstracts (Seite 258) Congresso SGI-SIMP 2025 soll der vor allem der feine weiße 'Puder' auf dem Meteoriten, der dem Sand an der Fundstelle entspricht, ein (vermutlicher!) Beleg für einen authentischen Fall am Strand sein.

Das hätte sich doch leicht im Vorfeld durch ein vom 'Finder' initiierten intensiven Kontakt des Meteoriten mit dem Sand des Privatstrands erreichen lassen. Nichts leichter als das!

"The external surface a sals somewhere covered by a very fine grained white powder probably due to the impact with the seashore.[...] A micro-raman analysis a salso been performed on both the white powder and the original sand of the seashore, both consisting of calcite, confirming the provenance of the meteorite from this site."

"According to these data the meteorite can be considered a new Italian find, probable fall"

Im Abstract wird er noch eindeutig als 'find' oder vielleicht 'probable fall' bezeichnet. Warum steht das jetzt nicht auch im MetBull? Wieso ist er jetzt definitiv ein 'confirmed fall'? Darüber steht nichts Neues im MetBull-Eintrag.

Dort steht nur ebenfalls: "Traces of a white, fine grained powder have been observed on small cavities at the surface of the meteorite. Once collected and analyzed by means of micro-Raman spectrometry, the powder resulted to be formed by calcite, a composition fully compatible with the limestone pebble beach where the stone fell and has been recovered."

Wie unwahrscheinlich ist es nach den stark medialisierten Fällen von Cavezzo (2020) and Matera (2023), dass einem der Schalk, der Versucher, ins Ohr raunt einen Meteoritenfall auf privatem Grund zu 'pflanzen'?

Offenbar gibt es keinerlei Augen- oder auch nur Ohrenzeugen eines detonierenden Boliden.

Ach, ne! Es gibt vom 11.9.2024 eine IMO Sichtungsmeldung um 23:30 CEST (21:30 UT) eines Vanni M (aus Scalea?)!

Report 8367a - 2024

Das ist Vanni Moggi Cecchi selbst, der Klassifikateur von Scalea. Er schreibt "Ich bin Kurator des Mineralogischen Museums der Universität Florenz. Der Vergleich mit anderen ähnlichen Berichten ist mir sehr wichtig. Sie meldeten mir einen Meteoriteneinschlag."

Es muss wohl die konkrete 'Sichtungsmeldung' des Finders (übermittelt durch Moggi Cecchi) sein, allerdings dann wohl erst im oder nach Februar 2025 an IMO übermittelt, oder?
Aber der Finder hatte doch nur das Zischen und den Aufprall (loud whistle and a dull thud ) gehört, war also nur Ohrenzeuge. Hat er den Boliden wirklich gesehen?

Es gibt in IMO keinerlei weitere Sichtungseinträge zu dem Zeitpunkt. Weiterhin spricht Moggi Cecchi von mehreren ähnlichen Berichten (altre segnalazioni analoghe), also Plural.
Die werden aber in keiner Publikation erwähnt.

Als Sichtungsstandpunkt gibt Moggi Cecchi 39°48'15.7"N 15°47'19.8"E an, das ist 700 Meter vom im MetBull angegebenen Fallort bei 39°47.89' N, 15°47.43'E entfernt.

Auch Fallzeitpunkt und Bolidensichtungszeitpunkt unterscheiden sich. Fallzeitpunkt soll laut Abstract und MetBull September 11, 2024, at 12:35 CET (oder 12:34 p.m. CET ?) sein und die Sichtung soll um 23:30 CEST (21:30 UT) am 11. September 2024 erfolgt sein (oder ist das ein Fehler oder nur der Meldezeitpunkt bei IMO?)  :gruebel:

Die Fotos der Grube am Strand wurden definitiv am Tag gemacht.

FOTO 1
FOTO 2
FOTO 3
FOTO 4
FOTO 5

Ich wünsche mir weiterhin mehr 'gesunden Zweifel' oder auch wissenschaftliche Gründlichkeit bei der MetBull-Entscheidung über einen echten 'confirmed fall' eines gewöhnlichen Chondriten mit einer derart dünnen Fallgeschichte im zeitlichen Umfeld anderer L5-Fälle.
Eine klare Abgrenzung von anderen Fällen desselben Typs (hier L5), z.B. durch genaue Bestimmung des terrestrischen Alters mittels sehr kurzlebiger Radioisotope, muss meiner Meinung nach zu einer Standardvoraussetzung für einen Eintrag als 'confirmed fall' im MetBull sein. Dies scheint in diesem Fall (noch?) nicht passiert zu sein.

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