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Meteorite / Re: Meteor Berlin
« Letzter Beitrag von hugojun am April 02, 2024, 14:12:43 Nachmittag »
Hallo Jürgen,

isch abe gar keinen Granit...  :einaugeblinzel:  :weissefahne:



macht da nix
bei den Mengen an Möglichkeiten bleibt meist nur eine Einschätzung zu
 „was es nicht ist „
und selbst dann kann man sich nur auf das beschränken, was man kennt.

LG
Jürgen
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Meteorite / Re: Meteor Berlin
« Letzter Beitrag von Pinchacus am April 02, 2024, 12:56:31 Nachmittag »
Hallo Jürgen,

isch abe gar keinen Granit...  :einaugeblinzel:  :weissefahne:

Scherz beiseite. Bei migmatitischen Gneisen, in denen sich mafische und leukokrate Phasen separieren, muss (soweit ich mich an meine Gesteinsmikroskopie aus dem Studium erinnere) nicht zwingend (auch abhängig von der Schnittebene der Probe) eine Lineation oder Foliation zu sehen sein.

Bei den Prozessen war ich selber zu unspezifisch. Bei den Eisenschlacken gebe ich Dir absolut recht. Beim Ofenmaterial nicht unbedingt. Da kann bei Prozess 1 durchaus Ofenmaterial nicht mit dem Produkt Eisenluppe in Kontakt gekommen sein (das war dem "Produzenten" eigentlich schnuppe), bei Prozess 3 wurde das soweit ich weiß sogar eifrigst vermieden (ich hatte hier auch mehr die klassische Backsteinproduktion und nicht das moderne Klinkerbrennen im Kopf).

Ob es sich um ein Industrieprodukt handelt, davon bin ich noch nicht restlos überzeugt. Mir ist übrigens eingefallen, wo ich soetwas noch gesehen habe: auf meinen Ausgrabungen in diversen Städten, die im 2. WK die Gegenwehr der von Deutschland überfallenen Staaten zu spüren bekamen. Der Bombenschutt ist dann teilweise sogar an den Strand gekommen, wenn er aus den Städten als Aufschüttmaterial irgendwohin gekarrt wurde. Da gab es dann angeglastes (schaumiges) Material hie und da.

Insofern hast Du recht, bei einigen Wrongs wäre es schön, die Meinung von verschiedenen Fachrichtungen zu bekommen. Danke auch, dass Du mir Deine Gedanken hier nochmal spezifischer begründet hast.
Ich persönlich würde mich bei dem Material anhand von dem was ich hier sehen konnte nicht festlegen wollen. Nicht mal ob es sich bei Deinem Stück um einen Rohstoff, ein Produkt oder um einen "collateral damage" irgendeines völlig anderen Prozesses handelt.

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Meteorite / Re: Meteor Berlin
« Letzter Beitrag von hugojun am April 02, 2024, 11:45:33 Vormittag »
Hallo Johannes,

mir ist auch bewusst, dass es mit Sicherheit innerhalb des Streckeisen-Doppeldreiecks (QAPF-Diagramm) mehr oder weniger inhomogene Varianten vorkommen.
 Dann sind die Akzessorien das Salz in der Suppe. Deshalb meine Rückfrage, ob es sich bei dem von dir abgebildeten Granit mit Schmelz Kruste bei den
 Einschlüssen tatsächlich um Glimmer, Biotit oder ähnliches handelt und nicht doch um Sulfid- Einschlüsse.
Mein wiederholter Hinweis auf die undulöse Auslöschung finde ich deshalb wichtig, weil im Gegensatz zu z.B. Gneisen o.Ä.  keine Lineation oder Foliation zu erkennen ist,
obwohl der anzunehmende Druck dazu ausgereicht hätte, hätte er langgenug eingewirkt.
Die von dir genannten Prozesse 1 und 3 sind deshalb wenig relevant, weil sie im ersten Fall unter anderem von Eisenerzverhüttung sprechen und in Fall 3 von Klinker-Öfen,
beides Prozesse, bei denen eine hohe Konzentration an Metalloxiden mitgespielt haben dürften.
Wenn wir uns also nur auf die glasklare, sogar zum Teil schaumige Glasur der Ribbeck-Pseudos beschränken, handelt es sich um ein bemerkenswert reines industrieproduckt.
Ich glaube, dass die Hilfestellung eines mit der Porzellan-Industrie vertrauten Fachmannes weiterhelfen könnte. Ich denke da nicht an Meissen-Tafelgeschirr,
sondern an die Industrie für Hochspannungs-Isolatoren, Spulenkörper, Trafo-Komponenten und dergleichen mehr.
Die andere Frage würde sein, ob es sich bei genau dieser Schlacke noch um den Rohstoff handelt, oder eher schon um das Produkt eines Prozesses.
Die typische Kaolin-Lagerstätte würde ich wegen des nicht stattgefundenen Umbaues zu Porzellanerde ausschließen wollen.

LG

Jürgen
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Meteorite / Re: Meteor Berlin
« Letzter Beitrag von karmaka am April 02, 2024, 11:27:18 Vormittag »
Meteoros!  :fluester:

Gut gemacht!

 :super: :super:
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Meteorite / Bolide über Norddeutschland am 2.4.24 um 05:35:12 MESZ
« Letzter Beitrag von karmaka am April 02, 2024, 11:16:26 Vormittag »
Bolide über Norddeutschland (Niedersachsen?) am 2.4.24 um 03:35:12 UTC (05:35:12 MESZ)

AMS-Augenzeugenberichte

Nun HIER als Event 1702-2024

Ca. vier Sekunden. Mindestens zwei größere Fragmentationen (einschließlich eines finalen Flares)!

André hat ihn mit der Kamera erwischt.

Wer hat ihn noch aufgenommen?

Nachtrag: Wohl eine 'Aufnahme' aus Geseke, verborgen hinter Wolken: VIDEO
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Meteorite / Re: Meteor Berlin
« Letzter Beitrag von Pinchacus am April 02, 2024, 07:57:17 Vormittag »
Hallo Jürgen,


Im Schliffbild sind keine Glimmer zu sehen. Das Edukt für muss also ein besonderer Granitoid , quasi Wasserfrei , gewesen sein .
 (...)
Hoher einseitiger Druck war vorhanden und ist Ursache für die undulöse Auslöschung.
(...)
Dass das Glas, außer an Kontakten mit Einschlüssen, klar und somit fast frei von Metalloxiden, spricht gegen Verunreinigungen,
wie sie bei Schlacken zu erwarten ist, somit spricht dies eher für einen Ausgangsproduckt von entsprechender Reinheit.
Bis jetzt sieht es so aus, dass wir 3 Komponente haben, Kfs – Qz – Glas, wobei die Zusammensetzung des Glass
nicht am petrografischen Mikroskop bestimmt werden kann.
(...)
Jürgen

Es gibt im Geschiebe reichlich Gneise, die in Schlieren arm an oder frei von Glimmern und anderen mafischen Mineralen sind. Ich sehe das nicht als Ausschlussgrund, zumal das von Dir betrachtete Stück nicht sehr groß (< 20 cm?) sein dürfte. Bei so inhomogenen Gesteinen wie Gneisen mit ihren Entmischungen muss das nicht zwingend für "wasserarm" sprechen, glaube ich.

Die undulöse Auslöschung der Quarze spricht, wie von Dir unterstrichen, für eine metamorphe Überprägung des Granitiods. Die auf die meisten Kristallinen Gesteine (insbesondere die Gneise und Granitoide) im Geschiebespektrum +- zutrifft.

Der Verweis auf Deinen Beitrag #263, der o.g. in Teilen Prozesse ausschließt, erschließt sich mir nicht so ganz. Da stehe ich gerade wohl etwas auf dem Schlauch, oder die Kaffeezufuhr ist noch zu gedrosselt. Ich würde mich freuen, wenn Du das näher erläutern könntest, welches diagnostische Merkmal welchen von mir genannten Prozess definitiv ausschließt.

LG & Glück Auf!

Johannes
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Meteorite / Re: Meteor Berlin
« Letzter Beitrag von speul am April 01, 2024, 22:28:01 Nachmittag »
Ein 100% komplettes Individual von knapp einem Gramm, und geradezu bilderbuchmäßig flugorientiert, mit Flowlines, Roll-over Lip, und herrlichen, weißen Schmelztröpfchen rundherum.

gerade aus dem Osterurlaub zurück
und
SCHNAPPATMUNG
einfach nicht von dieser Welt (sensus strictus)
Ich habe schon mal vorsorglich den Makler beauftragt mein Haus zu verkaufen, Auto findet ihr bei ebay

Ulrich
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Meteorite / Re: Meteor Berlin
« Letzter Beitrag von hugojun am April 01, 2024, 12:36:30 Nachmittag »
Hallo Pinchacus ,
aus Antwort #263 und den Bildern geht schon hervor, dass einige deiner vorgeschlagenen Prozesse auszuschießen sind.
 Im Schliffbild sind keine Glimmer zu sehen. Das Edukt für muss also ein besonderer Granitoid , quasi Wasserfrei , gewesen sein .
Die Bildung von Glimmer setzt einen gewissen Druck und Temperatur bei Gegenwart von Wasser voraus.
Hoher einseitiger Druck war vorhanden und ist Ursache für die undulöse Auslöschung.
Dass das Glas, außer an Kontakten mit Einschlüssen, klar und somit fast frei von Metalloxiden, spricht gegen Verunreinigungen,
wie sie bei Schlacken zu erwarten ist, somit spricht dies eher für einen Ausgangsproduckt von entsprechender Reinheit.
Bis jetzt sieht es so aus, dass wir 3 Komponente haben, Kfs – Qz – Glas, wobei die Zusammensetzung des Glass
nicht am petrografischen Mikroskop bestimmt werden kann.
Das Bild von Stefan, zeigt wiederum eine andere Zusammensetzung, die einem Granit ähnlicher ist als meine „Schlacke“,
wobei mich interessieren würde, ob die dunkele Einschlüsse definitiv Glimmer, Amphibole oder Biotit sind oder ob es sich um Sulfide handeln könnte?
Solche dunkelen Bestandteile kommen auch an meiner Schlacke in Form von Anhaftungen vor,
es handelt sich dabei aber nicht um die oben genannte mafischen Beimengungen.

LG und schöner Restostern
Jürgen

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kleine Astro-Ecke / Total Solar Eclipse Challenge
« Letzter Beitrag von karmaka am April 01, 2024, 10:32:49 Vormittag »
Es besteht noch Hoffnung! Wir haben noch nicht verloren!

Species Syzygy: Which Animal Has Seen the Most Total Solar Eclipses?

Nächste Chance für uns Europäer: 12.8.2026

Nur noch 863 Tage ...

¡Vamos, amigos!

 sonne
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Meteorite / Re: Meteor Berlin
« Letzter Beitrag von SR-Meteorite am März 31, 2024, 23:12:24 Nachmittag »
OT:

Hallo Pinchacus, vielen Dank für die nützlichen Infos zu diesen offenbar menschgemachten „Ribbeck-Wrongs“. Ja, insbesondere Dein Punkt 2 klingt sehr plausibel. :super:

Für alle Interessierten habe ich unten mal ein Foto angehängt von so einem Granitoiden mit Glaskruste.

Grüsse,
Stefan
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