Die heissen Sommertage sind am Abklingen, dafür werden die Steine jetzt um so heisser...
Hier noch ein schönes Stück aus meiner Treasure Box:
Name: Jelica
F.O.: Serbien
Klasse: Stein, LL6 Chondrit, brekziiert, enthält LL6 Fragmente in dunkler Matrix, melt rock clasts, Olivin Fa 31.3 mol%, Fe
tot 19.11%
Fall: 1. Dezember 1889
Gesamtgewicht: 34 kg (Schauer)
Sammlungsstück: Endstück (158.0g) mit viel Schmelzkruste und grosser anpolierter Fläche. Universitätstausch 1999. Beim Tausch wog das Stück 163g, hatte aber nur eine grob gesägte Fläche. Di Überarbeitung der Fläche hat sich trotz einem Gewichtsverlust von 5g gelohnt.
Beschreibung aus:
“Die Meteoritensammlung des k. k. naturhistorischen Hofmuseums am l. Mai 1895” (Dr. Aristides Brezina)
System der Meteoriten.
1. Steinmeteorite. Silicate überwiegend gegen die metallischen Theile.
A. Achondrite. Eisenarme Steine, im Wesentlichen ohne runde Chondren.
Ich halte es für nothwendig, zu sagen »im Wesentlichen ohne runde Chondren«. Foullon hat gezeigt,^) dass der Amphoterit von Manbhoom neben den polyedrischen Körnern als vereinzelte Ausnahmen auch runde Chondren führt. Cohen ist geneigt,^) aus demselben Grunde
den Stein von Jelica zu den howarditischen Chondriten zu stellen. Ich möchte dem nicht beistimmen. Der ganze Habitus dieser beiden Steine ist von dem der howarditischen Chondrite verschieden, während sie untereinander die grösste Uebereinstimmung zeigen. Auch mit Bustit stimmen sie, die Färbung ab- gerechnet, also in der Structur überein. Den Namen der Classe acceptire ich nach Cohen's Vorschlag, da die früher von mir gewählte Bezeichnung Polyedrite nur auf 6 von den 11 Gruppen dieser Classe passt.
6. Amphoterit (Am). Bronzit mit Olivin.
Manbhoom 1863, Jelica 1889.
Ueber diese beiden Steine wurde bereits oben pag. 238 gesprochen. Jelica zeigt schon makroskopisch hie und da runde Chondren, obwohl ganz untergeordnet gegen- über den polyedrischen, während Manbhoom Chondren nur unter dem Mikroskop erkennen lässt. Von den howarditischen Chondriten unterscheiden sie sich durch das Fehlen des weissen, pulverigen, feldspathartigen Bestandtheiles und die sehr zerreibliche Beschaffenheit.
Dr. Aristides Brezina