Fundstellenbericht zur Grube Mark bei Essershausen und ihrer Phosphat-Mineralisation  Peter5  Am Samstag, den 6. Mai 2006 besuchte ich im mittleren Lahngebiet des Taunus, das Gelände der ehemaligen 
Grube Mark bei Essershausen. 
Etwa 5 km südöstlich von 
Weilburg/Lahn und südlich des Flusses Weil, ungefähr mittig zwischen den beiden Dörfern Essershausen und Aulenhausen gelegen, befindet sich die ehemalige Grube Mark, die in den letzten Jahren für ihre reichhaltige Phosphatmineralien-Paragenese bekannt wurde (
s. Mineralienwelt 6/2002, S. 18-43, Günter Blaß). 
Dabei braucht sich die Grube Mark hinsichtlich Qualität der hierzu gemachten Funde nicht hinter berühmten Gruben wie "Rotläufchen" bei Waldgirmes oder "Eleonore" bei Bieber verstecken. 
Nach Begehung des in Frage kommenden Grubenareals, konnte ich in dem betreffenden, recht stark bewachsenen Waldgelände zur vorgenannten Fundortlage, Haldenmaterial mit noch genügend vorhandenen, bis zu faustgroßen 
Brauneisenerz-Brocken vorfinden, die nach Zerteilung unter anderem folgende Mineralien ’preisgaben’: 
Beraunit (10 Stufen) 
in allen möglichen Farbvarianten von rot nach braun, je nach unterschiedlichem Anteil von zwei- und dreiwertigem Eisen. Dabei ist auffällig, dass überwiegend ’frisch’ aussehender Beraunit meist in intensiv roten bis bräunlichroten Kristallen und Kristallaggregaten auftritt, während sich ’oxidiert’ aussehender Beraunit fast ausschließlich in radialstrahligen oder derben Aggregaten mit gelblicher bis brauner Farbe zeigt. 
Kakoxen, der von mir weniger häufig angetroffen wurde, zeigt sich meist in den typisch attraktiven 
goldgelben bis braungelben, halbkugeligen (sphärolitischen) bis faserigen aber auch derben Aggregaten, seidig-glasgänzend auf limonitischem Erz. 
Aber auch in noch gut erhaltenen braunen, kugeligen Aggregaten konnte Kakoxen, glasig glänzend, mindestens einmal gefunden werden. Kakoxen soll auch direkt auf brauner Glaskopf-Matrix vorkommen. 
Ein Sammlerkollege, der mich am Morgen, nach zufälligem Zusammentreffen auf dem Weg zur Fundstelle begleitete, fand unter anderem sogar einen nahezu kindskopfgroßen Brocken aus Brauneisenstein, der goldgelbe Kakoxen-Aggregate enthielt, die bereits mit bloßem Auge gut erkennbar waren. 
Wavellit, in typisch 
radialstrahlig-fächerartigen, gelblichweißen und bräunlichgelben Kristallaggregaten konnte ich auf insgesamt 2 Stufen limonitischer Matrix finden (röntgenanalysiert!). 
Eine noch größere Überraschung stellten für mich Eigenfunde der inzwischen auch XRD- und EDX-röntgenanalysierten 
Türkisvarietät Rashleigit (
’Eisentürkis’ bzw. ’Türkis-ferrian’) dar. 
Hierzu wurde folgende Zusammensetzung der Elemente nachgewiesen: 
EDX: 43% Al, 46% P, 0,6% Ca, 6,9 % Fe, 3,6% Cu. 
XRD bestätigt Türkis mit Eisen und Ca-Gehalt (Eisentürkis). 
Auch wurde bereits in der 
Ausgabe der Mineralienwelt 6/2002, S. 18-43 von Günter Blaß, über verschiedene, dort nachgewiesene Mineralien der 
Türkis-Gruppe inkl. des 
eisenhaltigen Türkis berichtet. 
Über weitere dort gemachte Eigenfunde (z.B. gelb- olivgrüne, evtl. 
Strengit-Kügelchen, etc..) möchte ich ggf. noch später berichten, da einige dieser Funde zur vollständigen Identifizierung unbedingt noch einer Röntgenanalyse unterzogen werden sollten. 
Das dort erstmals durch M. Legner, Villmar entdeckte neue 
Eisen-Aluminium-Phosphat Allanpringit wurde von mir später noch 2 x bei einer weiteren Untersuchung von Gesteinsproben - bei mir zu Hause - entdeckt! 
Fundaussichten:  Die aktuellen Fundaussichten zur beschriebenen Fundstelle würde ich für Beraunit und Kakoxen als noch gut bis befriedigend bezeichnen (aber meist nur noch Belegfunde möglich). Funde von Wavellit, Mineralien der Türkis-Gruppe und sonstiger Mineralien (z.B. Strengit, Tinticit, Kidwellit, u.a.) dürften sich auch nach intensivster Suche kaum noch finden lassen. Damit kann ich die Ausführungen von Autor Günter Blaß (s.o.) nur bestätigen. 
Hinweis/Bitte: Bei Sammelaktivitäten sollte unbedingt Rücksicht auf die Bäume genommen und vor allem keine unverfüllten Löcher und/oder Müll jeglicher Art zurückgelassen werden! 
Danksagung: Zum Schluss bedanke ich mich auf diesem Wege ganz herzlich bei Günter Blaß für die aufwendig durchgeführten Röntgenanalysen (XRD + EDX)! 
Literatur:  Mineralienwelt 6/2002, S. 18-43, Günter Blaß. 
Fototeil folgt ..Gruß Peter5 .. 
