Autor Thema: Galgenfrist für Goldwäscher (Schlagebach / Reichmannsdorf)  (Gelesen 4247 mal)

Steinesammler

  • Gast
Galgenfrist für Goldwäscher (Schlagebach / Reichmannsdorf)
« am: August 03, 2007, 09:51:22 Vormittag »
Hallo Goldwäscher,

Einen Kommentar spare ich mir lieber sonst platzt mir noch der Ar....
Der erste Zeitungsbericht zu diesem üblen Thema ist hier nachzulesen: http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=834.0
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Quelle: OTZ - Saalfeld : http://www.otz.de/otz/otz.saalfeld.volltext.php?kennung=on1otzLOKStaSaalfeld39294&zulieferer=otz&kategorie=LOK&rubrik=Stadt&region=Saalfeld&auftritt=OTZ&dbserver=1

Galgenfrist für Goldwäscher

In Reichmannsdorf darf noch fünf Mal Gold gesucht werden - 2008 ist trotzdem Schluss
Von Robert Mailbeck Reichmannsdorf. Christian Jahn (Unabhängige) kann nur noch darüber lachen: "Dafür hätten sie nicht kommen müssen, um mir das zu sagen", sagt der Reichmannsdorfer Bürgermeister. Vor wenigen Tagen trafen sich alle am Goldwaschverbot beteiligten Behörden zwischen Saalfeld und Weimar in Reichmannsdorf. Am Ende kam heraus, was davor schon galt: Das Goldsuchen in Reichmannsdorf bleibt generell verboten. Doch zumindest in diesem Jahr kann noch fünf Mal in den Untiefen des Schlagebaches nach goldenen Körnchen gesucht werden.
Grund des Verbotes ist, dass der Schlagebach in der provisorischen Trinkwasserschutzzone der Talsperre Leibis liegt. Die Thüringer Trinkwasserversorgung geht den Behörden über die Interessen der kleinen Goldwaschgemeinde - auch wenn dabei Nachteile für Reichmannsdorf entstehen, wie es in einem Schreiben des Landratsamtes heißt, das der OTZ vorliegt.

Die Galgenfrist hatte die Gemeinde mit einem neuerlichen Ausnahmeantrag für das Goldwaschen erwirkt. Allerdings nur unter strengen Auflagen: Bis zu 20 Teilnehmer, keine Chemie , nur mit Klappspaten und Waschpfanne sowie mit einem Bericht nach jeder Waschveranstaltung. Führungen dürfen gar nicht mehr am Bach durchgeführt werden. "Trotz der Auflagen über fast zwei Seiten haben wir uns über die Ausnahmegenehmigung noch einmal gefreut", erklärt Eberhard Junge, Vorsitzender des Fördervereins Reichmannsdorfer Goldbergbau. Sonst gibt es keinen Grund zur Freude im Verein. Dieser habe einfach "keinen Bock mehr, weil man immer wieder neue Knüppel zwischen die Beine geworfen bekommt", berichtet Junge über die Stimmung unter den Mitgliedern und stellt klar: "Ich bin Rentner. Ich muss mir das nicht mehr antun".

Doch mit dem Goldwaschen verliert Reichmannsdorf seinen bedeutendsten touristischen Anziehungspunkt. Schließlich ist der Goldabbau schon seit dem 15. Jahrhundert belegt. "Reichmannsdorf ist nicht irgendein Ort zum Gold waschen. Es ist einer der Orte, wo Gold in der Region zum ersten Mal gefunden wurde", erzählt Jahn. Der Gemeinde sei vorgeschlagen worden, alle Goldwaschveranstaltungen aus Reichmannsdorf in Sitzendorf stattfinden zu lassen, berichtet der Bürgermeister und kann da nur mit dem Kopf schütteln.

Die Goldwaschmeisterschaft, die eigentlich im Juli stattfinden sollte, ist ebenso ausgefallen wie das jährliche Anwaschen. Dafür kam die Ausnahmegenehmigung zu spät. Und gerade seitdem das Goldwaschen verboten ist, habe es mehr Nachfragen gegeben, denen wir absagen mussten, sagte Katja Greiner vom Tourismusbüro in Schmiedefeld. Neben dem Beitrag zum Tourismus betont Junge, habe der Verein "immer dafür gesorgt, dass das Gelände am Schlagebach sauber und gepflegt ist", sagte er und denkt weiter: Wenn der Verein nicht mehr am Schlagebach Gold wäscht, wer kontrolliert dann eigentlich wilde Goldsucher und den Zustand des Baches?

Doch die letzte Hoffnung will sich Bürgermeister Jahn nicht nehmen lassen. Im nächsten Jahr will er wieder versuchen, eine Ausnahme vom Goldwaschverbot zu erhalten. KommentarWir haben keinen Bock mehr, weil man immer wieder neue Knüppel zwischen die Beine geworfen bekommt.

Eberhard Junge, Vorsitzender Förderverein Reichmannsdorfer Goldbergbau
 02.08.2007     

Offline MetGold

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Re: Galgenfrist für Goldwäscher (Schlagebach / Reichmannsdorf)
« Antwort #1 am: August 03, 2007, 23:58:33 Nachmittag »
Hallo Jens,

das ist doch eine Sauerei sondersgleichen. Nach der Fernsehsendung keimte in mir schon die Hoffnung, daß sich doch noch alles zum Guten wenden könnte, aber nein, da wird was vom grünen Tisch aus entschieden vermutlich ohne jegliche Kenntnis der Realität bzw. Lokalität.  :3nix:

All die, die durch diese Entscheidung materiellen Schaden davon tragen, wie Gaststätten, Pensionen, Tourismusverband etc., sollten diesen Herren eine gemeinschaftliche Schadensersatzklage offerieren, die sich gewaschen hat. 

 :groll:   MetGold   :alter:
Ein ereignisreicher Tag ist mehr als namenlose Jahre - (Spruch aus einem chinesischen Kalender)

Digger

  • Gast
Re: Galgenfrist für Goldwäscher (Schlagebach / Reichmannsdorf)
« Antwort #2 am: August 04, 2007, 00:18:15 Vormittag »
Hallo allerseits, das ist doch wieder mal typisch! Das bißchen Tourismus, was sich da entwickelt hat, wird mal wieder vom grünen Tisch aus vernichtet. Die Goldwäscher sind wie auch an der Wulst die am leichtesten zu findenden Schädlinge! Und wenn dann wieder mal mit der Planierraupe im Fluß rumgemacht wird, ist das natürlich nicht so schlimm.  Aber es geht auch einher mit der Meldung, daß auf Anfrage die Leiterin der Thüringer Tourismusverbandes in Erfurt  mitteilt, sie wisse nichts von "Goldwaschen in Thüringen".<p> Den Reichmannsdorfern kann man nur raten, sich direkt an Europa zu wenden. Ich selber habe schon den Weg der Thüringer Instanzen hinter mir: Regierungschef Dr. Vogel, Minister für Landwirtschaft, Natur usw., die Chefs der vier Parteien incl. der Opposition im Freistaat, den Petitionsausschuß, die Tourismusverbände und wehn noch alles: alle fanden das Anliegen wichtig, wollten sich einsetzen. Trotzdem ist nichts passiert. Der Gipfel aller Vorschläge lautete am Ende, man könnte doch das Goldwaschen auch irgendwo im Trockenen machen, eventuell sogar in einer Halle. Warum nicht gleich im Internett? Da können wir uns dann auch immer schön beklagen, das die Jugend zu nichts mehr motiviert ist und dann vom Arbeitsamt angeregt werden muß, sich mal zu bewegen.<p> Ich für meine private Späre versuche, meine Enkel dazu zu bringen, Sprachen zu lernen und sich dann so bald als möglich ins Ausland zu begeben. Denn hier wird es ja wohl nicht mehr besser werden! Für Deutschland gilt doch: Wer in 20 Jahren noch hier ist, ist selber Schuld oder alt!  In diesem Sinne <p> Glück Auf, Digger     

 

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