Schöne Steine-Sammler war im Urlaub:Man guckt ja nicht nur in den Himmel, sondern sieht auch schöne Dinge am Boden. Eine der Eiszeiten hat das nördliche Geschiebe auch an die polnische Küste befördert. Hohe Wellen haben die Steilküste in den Jahren stark abgenagt und ins Meer gespült.
Zur Fußball EM 2012 wurden deshalb für die Touristen mit Saugbaggern die fast weggespülten Strände wieder auf ca. 30 m verbreitert. Eingerammte neue Buhnenreihen in Abstand von nur 65 m und Steinschüttungen als Wellenbrecher vor den Buhnen sichern jetzt wieder das Ufer.
Wellen und Ostseesand haben Milliarden von Steinen in Kirschkern- bis Faustgröße zu Kugel- Ellipsen- und Diskus Formen abgelutscht und rund geschliffen. Die runde Form hat sich eben im Universum bewährt!
An der 7,5 km Steilküste von Sianożęty bis Kolobrzeg geht es etwas ruhiger zu, hier hat man auch mal einen Buhnenabschnitt für sich allein. Wobei die Steinfelder durch den starken Wellengang täglich anders aussehen, es ist ein ständiges Kommen und Gehen!
Im Trockenen sehen die Steine fast alle gleich aus, ihre Schönheit erkennt man erst, wenn sie im Wasser liegen oder eine Welle darüber schwappt. (Bild 1)
Mineralien, Fossilien- und Gesteine:Wer nicht Sammeln und Suchen möchte, kann z. B. im Leuchtturm (Museum im Keller und 1. Etage) von Kolberg/Kolobrzeg solche Objekte erwerben. (Bild 2)
Getrommelte Steine in Pflaumengröße gibt es schon für 5 Złoty (1,25 Euro) das Stück. Wer sich also schöne Steine im Objektrahmen an die Wand hängen will, bezahlt für den Rahmen so viel wie für den Inhalt!
Von den ca. 3000 von mir aufgehobenen Steinen auf der kilometerlangen „Bücklingsroute“ (krummer Rücken) sind in 14 Tagen nur wenige in die Hosentasche „gewandert“. Was man aus so einem Steinfeld aufhebt und sammelt entscheidet Inspiration oder ist es etwa Gottes Wille? (Bild 3)
Massentourismus: Wie lange der in den polnischen Urlauber- und Kurhochburgen an der Ostsseeküste noch besteht ist fraglich. Denn gleich um die Ecke bei Garski/Mielno hat die polnische Regierung ein Atomkraftwerk geplant. Ob Atomkraftwerke sinnvoller als Kohlekraftwerke für die Menschheit sind, möchte ich als alter Bergmann nicht beurteilen.
Statt Kur & Tourismus gibt es dann Atomtourismus, bisher sind mehrere geplante Atomkraftwerke in Polen nur an den Kosten gescheitert.
Bevor ich dann dort weiter schöne Steine sammle, werde ich mir einen Geigerzähler für aktuelle Strahlungswerte zulegen!
Bemerkung:Im Gegensatz zu den Steinen im Lausitzer Seenland (Tagebaukanten mit Ankaramit, Schonen-Basalt, Augit, usw.) sind die gefundenen Steine an Polens Küste selten „magnetisch“ – Magnet haftet nicht!
Mir geht es im Beitrag nicht um die Klassifizierung der gezeigten Steine, also nicht um „zerkloppen und sägen“ (kristalline Strukturen) oder anschleifen, sondern nur ein Tipp für schöne, ganze Steine Sammler, von denen gibt es ja viele.
Bestimmungsversuch:
Oben von links:
1. Bornholm Åland-Granit od. Vang-Granit (magnetisch!!)
2. weiß-schwarzer Gneis mit Hornblende, od Revsund-Granit?
3. Svaneke-Granit od. Roter Småland-Granit?
4. Gneisgranit?
Unten von links:
1. Karlshamn-Granit, Rätan- od. Åland-Granit?
2. Öje-Basalt?
3. Rödö-Rapakiwi?
4. Åland-Quarzporphyr?
Irrtümer, Fehlbestimmungen, und Spekulationen hat ja wohl jeder schon abgegeben, deshalb könnte ich Nahaufnahmen für die Profis nachreichen.
Zur sicheren Bestimmung muss man sie aber letztendlich doch zertrümmern!