Autor Thema: Unbekannte Genese  (Gelesen 8102 mal)

Offline Jedensteinaufheber

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Re: Unbekannte Genese
« Antwort #15 am: September 02, 2015, 21:07:47 Nachmittag »
Hallo Jörg :hut:,

danke schön sieht aber wirklich nicht wie ein typischer Grönklitt aus, ist auch magnetischer als die anderen von mir. Ich habe ja schon 3-4 unterschiedliche.
Wo wir schon bei magnetisch sind, hätte ich da gleich das nächste Geschiebe zu dem ich Hilfe bräuchte.
Es stammt vom Weißenhäuser Strand, und würde ihn als Karbonatit einordnen, obwohl er ein bisschen dunkel dafür ist.
Er ist stark magnetisch und reagiert auf Salzsäure.
Die Größe ist 4,5x6cm.

Viele Grüße
Alexander
Möge das Eis mit Euch sein.

Offline JFJ

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Re: Unbekannte Genese
« Antwort #16 am: September 03, 2015, 12:37:33 Nachmittag »
Hallo Alexander,

eher ein Gabbro.

Gruß
Jörg
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Offline Buchit

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Re: Unbekannte Genese
« Antwort #17 am: September 03, 2015, 13:12:18 Nachmittag »
Hallo,

ein Karbonatit hätte aber definitionsgemäß >50% magmatische Karbonatminerale (und die meisten noch einmal deutlich mehr). Wenn ich mir nun das zweite Bild so anschaue, erkenne ich ein poikilitisches Gefüge mit großen, hellen Mineralbildungen, die am ehesten karbonathaltig sein könnten. Das wären aber (nach vorsichtiger Einschätzung) deutlich weniger als 50% - die hellen Flecken bestehen ja selbst gut zur Hälfte aus etwas anderem.

Ich würde eher an ein stark alteriertes magmatisches Gestein denken, wobei der Karbonatgehalt eine Folge der Alteration darstellt.

Gruß,
Holger

Offline Sprotte

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Re: Unbekannte Genese
« Antwort #18 am: September 03, 2015, 14:54:52 Nachmittag »
Hallo Jörg :hut:,

danke schön sieht aber wirklich nicht wie ein typischer Grönklitt aus, ist auch magnetischer als die anderen von mir. Ich habe ja schon 3-4 unterschiedliche.
Wo wir schon bei magnetisch sind, hätte ich da gleich das nächste Geschiebe zu dem ich Hilfe bräuchte.
Es stammt vom Weißenhäuser Strand, und würde ihn als Karbonatit einordnen, obwohl er ein bisschen dunkel dafür ist.
Er ist stark magnetisch und reagiert auf Salzsäure.
Die Größe ist 4,5x6cm.

Viele Grüße
Alexander

Hallo Alexander,

das ist ein sehr interessantes Geschiebe. Ich habe ein - vom Aussehen - sehr ähnliches magmatisches Gestein (Tiefengestein) gefunden, dass aus schwarzen Pyroxen (wohl Augit), kleinen nadeligen/säuligen, gelben bis braunen Apatit-Kristallen, xenomorphem glasartigen Nephelin, einer undefinierbaren braunen Masse und möglicherweise etwas Magnetit besteht. Bei der weißen Grundmasse, die alles umschließt, handelt es sich weder um Plagioklas oder einen anderen Feldspat noch um Calcit. Diese Grundmasse erscheint bei höherer Vergrößerung +/- faserig mit teils seidigem Glanz (ich habe schon eine Vermutung, worum es sich handeln könnte, muss das allerdings noch überprüfen).

Der Calcit kann natürlich ein Alterationsprodukt oder ein Produkt einer Metasomatose sein (z.B. Olvin + Wasser --> Serpentin-Menerale + Chlorid + Calcit oder z.B. Pyroxen + Kohlendioxid + Sauerstoff --> Calcit + Magnetit/Hämatit + Quarz + Rest ...), kann allerdings auch primärmagmatisch sein. Als Karbonatit im eigentlichen Sinn (mindestens 50% Karbonate) würde ich das Gestein allerdings nicht einstufen wollen, obwohl es auch recht dunkle Karbonatite gibt.

Viele Grüße
Ralf
« Letzte Änderung: September 03, 2015, 15:34:54 Nachmittag von Sprotte »

Offline Jedensteinaufheber

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Re: Unbekannte Genese
« Antwort #19 am: September 04, 2015, 21:07:15 Nachmittag »
Hallöchen :hut:,

vielen dank erst mal für die vielen Antworten über das letzte Geschiebe.
Da hab ich dann noch eins, mit schönen mafischen Einschlüssen die schöne Reaktionsränder haben.
Gefunden habe ich es in Hubertsberg / Hohenfelde.
Die Größe ist 5x6cm.

Viele Grüße
Alexander
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Offline Jedensteinaufheber

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Re: Unbekannte Genese
« Antwort #20 am: September 04, 2015, 21:15:22 Nachmittag »
Und noch zwei.
Möge das Eis mit Euch sein.

Offline JFJ

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Re: Unbekannte Genese
« Antwort #21 am: September 06, 2015, 18:41:08 Nachmittag »
Hallo Alexander,

ich denke jetzt mal schriftlich:

Das Gestein sieht aus, als wenn es zwei verschiedene Schmelzen beinhaltet.
Eine feldspatreiche, und eine basaltische.
Mein erster Eindruck war: Ein "mißlungener" Kullait.
Die Basalteinschlüsse (nach den Bildern zu urteilen) sind nicht mit der feldspatreichen Schmelze vermischt, wie es bei Kullaiten der Fall ist.
Vielleicht lag eine sehr schnelle Abkühlung vor, weshalb keine Leistenbildung der FS vorliegt?
Mal so als Diskussionsgrundlage ...

Gruß
jörg
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Offline Sprotte

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Re: Unbekannte Genese
« Antwort #22 am: September 07, 2015, 11:32:48 Vormittag »
Hallo,

bei Kullaiten im engeren Sinn wurden durch ein +/- basaltisches (also relativ heißes) Magma sauere Bestandteile, die eine geringen Schmelztemperatur haben, aufgenommen, eingeschmolzen und assimiliert. Da dabei auch viel Wasser aufgenommen wurde, kam es zu einer ausgeprägten Alteration mit der Bildung von Chlorit, Epidot u.a. In vorliegenden Fall scheint ein +/- syenitisches (also relativ kaltes) Magma basaltische Bestandteile aufgenommen zu haben (die es natürlich nicht aufzuschmelzen vermagt). Die grünen Reaktionsränder und auch grüne Bereiche innerhalb der feldspatreichen Masse scheinen allerdings auch auf eine Alteration - wie bei den eigentlichen Kullaiten - hinzuweisen.

Viele Grüße
Sprotte
« Letzte Änderung: September 07, 2015, 12:17:29 Nachmittag von Sprotte »

Offline Jedensteinaufheber

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Re: Unbekannte Genese
« Antwort #23 am: September 09, 2015, 18:24:27 Nachmittag »
Hallöchen, :winke:

bevor es wieder zu Langweilig wird, hätte ich da auch noch ein interessantes Stück.
Der Fundort ist Johannistal.
Die Größe des Geschiebes ist 8x13cm.

Grüße
Alexander
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