Hanno, statt "sachjamannur" sag ich dann doch lieber "meinjamanbloß"!

Sicher kann man auch historische Stücke noch wirklich verbessern statt "verschlimmbessern", wie ich
es zum Beispiel (...und Du doch auch, oder?) mit meinem "Patenstück" im Naturkundemuseum Berlin
erlebt habe(n). Da wurde nämlich Rost derart rabiat entfernt, daß die so bearbeiteten Stücke jetzt zwar
"quasischön" total uniform grausilbrig glänzen, aber dann doch wie tote Einheitshühner im Massengrab
daherkommen...
Sicher könntest Du mein Tabor-Stück von 5.7 g mit einer Spezialveredelung verschönern, und dann
hätte es noch 5.5 g, aber warum? Ich finde, diese uralten historischen Stücke haben es auch verdient,
mal in Ruhe gelassen statt rastlos weiterbearbeitet zu werden, aber das ist natürlich sehr subjektiv.
Genauer gesagt meine ich: der letzte Bearbeiter hätte es schon besser lösen können/sollen, hat es aber
aus irgendwelchen Gründen nicht getan und ich lasse das Stück jetzt lieber in diesem Zustand, als noch
weiter dran rumzulaborieren. Ich hab auch nen Elbogen mit ner "Goldkante" wie damals bei diesen ADO-
Gardinen (PS: wer erinnert sich an die Fernsehreklame mit Marianne Koch aus den Siebzigern..?? :-)),
weil es im Funkenerosionsverfahren geschnitten wurde - aber auch der gute bzw böse "Burggraf" ruhe
in Frieden, so wie er jetzt daherkommt und nun mal ist - mögen sich die Nachbesitzer drum kümmern.
Experimentalmaterial sei lieber das, was zuhauf (noch) verfügbar ist, und das sind z.B. NWA 869 & Consorten,
vor allem das unklassifizierte Material, und an dessen Erforschung und vorausgegangenen Sägeexperimenten
haben sich viele schon erfreut, erfreuen sich noch immer, und können daran auch ohne Not und Mangel lernen.
Meine Meinung - howgh!
Alex
PS: so etwas wie TABOR kriegt man heutzutage kaum noch, und wenn, dann zum astronomischen Preis! Und
das hat auch seine nachvollziehbaren Gründe. So ist es mit uralten Krasnojarsk-Eisen, so ist es mit so manch
anderen wirklich historischen Stücken, die zumeist in Museen verbunkert sind, oder die nur von exklusiver
Sammlerhand zu exklusiver Sammlerhand weitergegeben werden - egal wie sie aussehen! Und von manchem
Material, auch außerantarktisch, ist meines Wissens noch nie so recht was überhaupt in Privathand geraten!
Beispiel "Hraschina"! Das ist ein wunderschönes Eisen, welches man im Naturhistorischen Museum in Wien
bewundern kann - davon gibt´s nix in Privathand, jedenfalls meines Wissens nicht! Und gäbe es das, und
wäre das ein noch so optisch unattraktives Stück - der Besitzer wäre gut beraten, das nicht "nachbearbeiten"
zu lassen...
http://www.nhm-wien.ac.at/NHM/Mineral/pic/11HRASCH.htmAlex
Hi Alex,
nochmal kurz zu deinem Beitrag von vorhin mit dem historischen Material.
Dazu auch nur meine persönliche Meinung.
Ich hätte absolut kein Problem damit ein altes Stück "aufzupolieren" wenn es dadurch an Schönheit gewinnen würde.
Ich sag das, da ich weis daß ich das technische Equipment dazu habe und es mir auch zutraue und ich weis, daß ich das Teil dann nicht verschlechtere, sowas soll ja auch schon vorgekommen sein.
Ob die Kratzer auf nem Stück historisch sind, oder irgend jemand in einem Museum vor 30 Jahren sinnlos drauf losgeschmirgelt hat, werden wir bestimmt in den meisten Fällen sowieso nicht mehr nachvollziehen können.
Mir ist ein schön poliertes Stück von 5,42 Gramm lieber, als ein verkratztes von 5,7 Gramm - vorausgesetzt die Kratzer sind keine 0,42 mm tief denn dann würde sich das Gewicht erheblich mehr verringern. Muß man halt vorher auch abschätzen. Klar würde ich nix historisches im Gesamtgewicht um 50 % reduzieren nur damit es besser aussieht.
Es ist halt alles eine Frage der Ansichtssache und dann kommt es auch auf den genauen Zustand des Stückes, der technischen Möglichkeiten die man hat und letztendlich noch auf den Wert und Wiederbeschaffungsmöglichkeit von so nem Material an.
.........der Alex würde jetzt noch ergänzen mit .....sachjamannur
Gruß
Hanno