Autor Thema: Nachätzen eines schönen sehr großen Gibeon - WIE?  (Gelesen 9471 mal)

Offline Murchison´s friend

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Re: Nachätzen eines schönen sehr großen Gibeon - WIE?
« Antwort #15 am: Februar 04, 2016, 21:38:24 Nachmittag »
Grüß Dich lieber Allende,

hier meine Rückmeldung :  :hut:

LG,
Michael

« Letzte Änderung: Februar 04, 2016, 22:00:36 Nachmittag von Murchison´s friend »
Murchison`s friend ist für alles Neue offen - besonders um Meteorite zu finden !

Offline gsac

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Re: Nachätzen eines schönen sehr großen Gibeon - WIE?
« Antwort #16 am: Februar 05, 2016, 20:41:25 Nachmittag »
Hier agieren offenbar ein paar der Küchenchefs XXL bzw. ab 4-Sterne-Kategorie aufwärts :super:
(PS: Es gibt noch ein paar mehr, bisher schweigsame, davon, nur zu: Input sehr erwünscht!)
Die Jüngeren können ja übrigens von den Älteren, den Grossmeistern des Fachs, nur lernen...

Ich gestehe - plain and easy: ich habe nur eine eher grobe Vorstellung von den Mühen,
die mit der Präparation eines Eisens verbunden sind, weil ich es nie selber versucht habe
noch je versuchen würde als "beidseitiger Linkshänder" und "nur Käufer, aber niemals nie
nicht jemals ein Präparator gewesen!", jedoch habe ich einen sehr hohen Respekt vor dem
Know-How der einschlägig bekannten Protagonisten, weil ich in den vielen Jahren meiner
Sammelei sehr schöne Präparationsergebnisse gesehen habe, auch übrigens an meinen
eigenen Stücken! Deshalb mein Rat an die Leser, die "das Abenteuer suchen": hört auf den
Rat der Leute, die wissen, wie´s geht! (Und vor allem: die wissen, wie´s auch schief gehen
kann!).

Meinmalnur, sachmalbloss.
:hut: Alex

Offline ironsforever

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Re: Nachätzen eines schönen sehr großen Gibeon - WIE?
« Antwort #17 am: Februar 06, 2016, 19:08:55 Nachmittag »
Hallo,

nach dem Exkurs nach Russland und zum Thema, wie man es sicher nicht machen soll, noch ein Wort zur Sicherheit und zur Entsorgung.

Vorab aber auch zur hier mehr und mehr aufkeimenden Frage "soll/darf man so was überhaupt mal selbst versuchen?" Jeder über 18 Jahre kann die Zutaten frei erwerben, deshalb geht wohl auch noch der Gesetzgeber davon aus, dass jeder durchschnittlich begabte Bürger damit klar kommen sollte (wie auch alle, die einen Führerschein besitzen und über die Autobahn jagen :einaugeblinzel:). Zur Chemikalie erhält man regelmäßig auch ein Hinweisblatt mit den nötigen Vorsichtsmaßnahmen und Entsorgungsbestimmungen, die auch unbedingt einzuhalten sind.

Zitat
Böse Frage: Wer von Euch Hobby-„Ätzspezialisten“ denkt daran, macht so etwas, zahlt für die fachgerechte Entsorgung?

Die Frage darf ich zurückgeben: Hast Du je fachgerecht und entgeltlich Deine Nitol-Mischungen entsorgt, Allende? Ich bin einer der Hobby-"Ätzspezialisten", wie wohl auch Du, und fühle mich jetzt schon ein wenig herausgefordert. Bitte nicht christlicher als der Papst sein. Übertreiben muss man auch nicht, denn dann müssten wir auch mal grundsätzlich über die Anwendung von WC-Reinigern, Geschirrspülmaschinen, Desinfektionsmitteln etc. diskutieren, die ja alle irgendwann im Abwasser landen und die sind auch nicht besser als Kleinstmengen ohnehin stark verdünnter Säurereste (ich rede hier vor Schnapsglasmengen 7%iger Säure!!!).

Und irgendwie haben ja alle mal angefangen, sogar der Andi Gren oder der Mirko :einaugeblinzel:. Also, jeder einigermaßen vernunftbegabte Mensch über 18, der es mal probieren will, soll es ruhig mal machen. Davon geht die Welt nicht unter, und da das Abwasser tendenziell ohnehin wegen der Waschmittlellaugen eher basisch ist, wären Kleinstmengen verdünnter Säure - rein chemisch betrachtet - eher vorteilhaft. Jetzt bitte nicht auf mich einprügeln, ich schrieb ausdrücklich "rein chemisch betrachtet" und will niemanden dazu auffordern, gegen Umweltauflagen zu verstoßen. In Zeiten, wo tonnenweise äußerst bedenkliches Mikroplastik durch Zahnpasta in der Umwelt verbreitet wird, sollten wir die Kirche im Dorf lassen.

Bedenklich ist natürlich, dass kaum jemand einen Luft-Abzug in seinem Keller hat (auch ich nicht) und jeder, der damit hantiert, muss schließlich auch damit rechnen, dass eine Flasche mit Salpetersäure auch mal umkippen kann oder vielleicht sogar runterfällt, auch wenn das natürlich nicht beabsichtigt ist. Aber gerade das Hantieren mit schweren Säureschutzhandschuhen macht das Ganze nicht einfacher. Deswegen lagere ich eine solche Chemikalie grundsätzlich im Keller und in Bodennähe und nicht etwa in einem (hohen) Regal. Die Arbeit selbst findet mit zuvor abgefüllten Kleinstmengen in einem ausrangierten Aquarium statt. Wenn also mal was daneben geht oder umfallen sollte, ist´s nicht weiter schlimm.

Zur Entsorgung: Zumindest hier in Bayern kann man haushaltsübliche Mengen von Problemmüll bei den meisten Wertstoffhöfen kostenlos entsorgen (@Allende: in der Schweiz nicht? :gruebel:). Zudem besteht die Möglichkeit, Salpetersäure mit Natronlauge (NaOH + dest. Wasser) zu neutralisieren. Dies scheint mir bei Kleinstmengen, die bei einer Ätzung gebraucht werden, der wohl probateste Weg. NaOH habe ich sowieso, weil ich damit Eisen stabilisiere (Vorsicht: NaOH ist extrem basisch, so dass es ebenfalls sehr stark ätzend wirkt).

Das Video der Russen erweckte den Eindruck, dass man Unmengen von Säure braucht, um eine Ätzung durchzuführen. Das ist Quatsch, auch wenn die Fläche dort sehr groß war. Für den zur Diskussion stehenden Gibeon reicht die Menge eines Schnapsglases mit Nitol vollkommen aus, mehr muss man in diesem Fall gar nicht anmischen.

Ich will niemandem verbieten, mal selbst einen Ätzversuch zu wagen. Nach wie vor bin ich allerdings nach wie vor der Meinung, dass sich das hier zur Diskussion stehende Stück aus den bereits gesagten Gründen nicht als Gegenstand eines Erstversuches eignet.

Gruß,
Andi :hut:

« Letzte Änderung: Februar 06, 2016, 19:31:05 Nachmittag von ironsforever »

Offline Chrisl

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Re: Nachätzen eines schönen sehr großen Gibeon - WIE?
« Antwort #18 am: Februar 06, 2016, 20:20:39 Nachmittag »
Hallo,

sehr vernünftige Worte von Andi, denen ich mich gerne zu 100% anschließe!

Das Russenvideo (mittlerweile vom Admin gelöscht) sollte natürlich nur ein Spaß sein, weil Fasching/Karneval....  :einaugeblinzel:

Ich bin sicher kein Profi wie Andi oder Mirko, jedoch seit der Jugend im Umgang mit Chemikalien vertraut. Mit der von mir beschriebenen Methode habe ich folgende, jeweils etwa handteller-große Scheiben, beidseitig selbst geätzt: Campo, Sikhote Alin, Gibeon.
Dazu noch kleinere Stücke wie z.B. Bondoc Eisenkonollen und North Chile.

Mit dem Ergebnis und der Stabilität bin ich super zufrieden!

Christian

Allende

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Re: Nachätzen eines schönen sehr großen Gibeon - WIE?
« Antwort #19 am: Februar 06, 2016, 22:41:06 Nachmittag »
Ist schon interessant, wie die Diskussion entartet. Statt fachlich zu argumentieren (wie von mir angeregt) und für die sachdienlichen Unterstützungen und Erklärungen froh zu sein, wird das Thema aus verschiedener Richtung jetzt richtig ätzend.

Andi, ja, in Helvetien kostet die Entsorgung und ich entsorge kostenpflichtig. Hier kostet alles viel Geld, aber die paar Franken kann ich verschmerzen. Zuvor sammle ich all das säuregetränkte Restzeug und lagere es in der gut belüfteten und kühlen Garage bis zur nächsten Entsorgung. 2 oder 3x pro Jahr entsorge ich dann in der nächstgelegenen Entsorgungsstation.

Allende

Offline palaeomet

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Re: Nachätzen eines schönen sehr großen Gibeon - WIE?
« Antwort #20 am: Februar 06, 2016, 23:13:09 Nachmittag »
"Ätzend" war das Thema schon von Anfang an, im wahrsten Sinne des Wortes ;-) .

Meine bescheidene Meinung dazu: Ja, es ist enorm wichtig, Respekt vor den Chemikalien zu haben und sie entsprechend handzuhaben und fachgerecht zu entsorgen, ABER man kann es auch übertreiben. Von 7-prozentiger Salpetersäure trägt man keine lebensgefährlichen Verletzungen davon, selbst wenn mal ein Tropfen daneben gehen sollte. Und auch die Entsorgung von Kleinmengen (die Betonung liegt auf klein!) im Abfluss ist wirklich nicht schlimm. Die Verdünnung ist spätestens in der Kanalisation so groß, dass das Zeug völlig harmlos ist. Und die zwei Gramm Nitrat mehr oder weniger machen bei unserem landwirtschaftlich hoch belasteten Wasser den Kohl auch nicht mehr fett.

Grüße
Xaver
 


Offline skyisnolimit

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Re: Nachätzen eines schönen sehr großen Gibeon - WIE?
« Antwort #21 am: Februar 07, 2016, 18:40:39 Nachmittag »
Hallo Leute, Danke für die sehr belebte Diskussion, die mir NOCH EINMAL vor Augen führt, dass mit sehr viel Respekt an die Sache herangegangen werden soll. Zum Stand der Dinge: Derzeit ist es mir noch nicht gelungen, an Salpetersäure zu kommen: Im Onlinehandel nicht verfügbar außer man hat einen entsprechenden Geschäftsnachweis. Im Baumarkt gar nicht vorrätig. In der Apotheke "nicht bestellbar" :( . Ich werde es nun mal über einen Apothekenbesitzer im entfernteren Bekanntenpreis versuchen. Naja, ehrlich gesagt finde ich es auch sinnvoll, dass das Zeug nicht an jeder Ecke verkauft wird... Aber ich muss jetzt halt erstaml gucken, wo ich es herkriege...

Offline MetGold

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Re: Nachätzen eines schönen sehr großen Gibeon - WIE?
« Antwort #22 am: Februar 07, 2016, 19:29:33 Nachmittag »
Hi sky...,

ja, die Beschaffung ist mancherorts etwas schwierig.
Als ich vor einiger Zeit etwas 10%-ige Salpetersäure in meiner Stammapotheke kaufen wollte, da wurde erst die Chefin gerufen und ich musste nach Beantwortung einiger Fragen eine mehrseitige Belehrung unterschreiben. :fluester: Wahrscheinlich werde ich jetzt als potentieller Terrorist geführt. :angst:


 :winken:  MetGold
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Offline Met1998

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Re: Nachätzen eines schönen sehr großen Gibeon - WIE?
« Antwort #23 am: Februar 07, 2016, 20:36:46 Nachmittag »
Hi ihr Ätzer,
und bei mir wollte man in der Apotheke gleich eine Kopie vom Personalausweis machen. :abgelehnt:
Gruß
Met1998 :hut:
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Allende

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Re: Nachätzen eines schönen sehr großen Gibeon - WIE?
« Antwort #24 am: Februar 07, 2016, 22:15:15 Nachmittag »
http://www.chemikalienlexikon.de/cheminfo/betran/si_daten/0501-sic.htm

http://pharmama.ch/2010/04/02/apotheker-stoppt-bomben-bastler/

Mit Salpetersäure kann man allerlei dummes Zeug anstellen. Das ist auch der Grund, warum sie nicht einfach so erhältlich ist. Auch in Paris in der grossen Bildersammlung vom Louvre oder im Kunsthaus Zürich sind Personen unerwünscht, die Salpetersäure mit sich führen…

Offline skyisnolimit

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Re: Nachätzen eines schönen sehr großen Gibeon - WIE?
« Antwort #25 am: Februar 14, 2016, 11:04:25 Vormittag »
Hallo Leute, noch einmal ein Update:

Leider kann selbst ein Freund meines Vaters, der eine Apotheke besitzt, keine Salpetersäure bestellen. Es geht laut ihm nur mit "offiziellen Zertifikaten".

Ich werde nun wohl doch zu Eisen-III-Chlorid greifen, die Amis haben damit ja wohl ganz gute Erfahrungen... Jemand von euch auch? Kann man das verdünnen, damit es nicht ganz so heftig ist?

(oder hätte jemand noch einen Hinweis, wie man an eine geringe Menge Salpetersäure kommen kann?)

Offline ironsforever

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Re: Nachätzen eines schönen sehr großen Gibeon - WIE?
« Antwort #26 am: Februar 14, 2016, 13:33:06 Nachmittag »

Offline skyisnolimit

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Re: Nachätzen eines schönen sehr großen Gibeon - WIE?
« Antwort #27 am: Februar 14, 2016, 14:13:38 Nachmittag »
Hm. life can be so easy  :laughing:. Danke dir vielmals  :hut:.

An alle, die geantwortet haben: Ich bin jetzt 14 Tage im Urlaub und kann erst danach weitermachen, werde euch aber auf dem Laufenden halten. Erst mal wird wie gesagt an meinem Toluca geübt. Ich poste dann Bilder...

Offline skyisnolimit

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Re: Nachätzen eines schönen sehr großen Gibeon - WIE?
« Antwort #28 am: Oktober 08, 2016, 22:18:36 Nachmittag »
Hallo, ich wollte mich noch einmal bei allen Ratgebern bedanken!!!

Ich habe beide Methoden versucht und tatsächlich ist die Nitol-Mischung in kräftiger Konzentration für den Gibeon die beste Variante gewesen (für andere war das Eisen-III-Chlorid besser). Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Allerdings gibt es in meinem Leben bald noch ein großes Ereignis: Ich werde bald erstmals Vater. Aufgrund des bevorstehenden Umzuges etc. brauche ich schlichtweg Geld und werde den großen, schönen Gibeon verkaufen.

Hier könnt ihr Bilder sehen und auch Angebote machen:

http://www.ebay.de/itm/331989030878?ssPageName=STRK:MESELX:IT&_trksid=p3984.m1555.l2649


Ein Verkauf über das Forum wäre aber auch möglich! (Ich werde das noch mal im dafür vorgesehenen Thread posten, einen Pallasiten verkaufe ich auch...)
Bei langjährigen Forenmitgliedern mit guter Reputation würde ich auch paypal-Zahlung anbieten.

Danke noch mal!!!

Offline skyisnolimit

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Re: Nachätzen eines schönen sehr großen Gibeon - WIE?
« Antwort #29 am: Oktober 09, 2016, 14:51:23 Nachmittag »
Noch ein Hinweis: Natürlich weiß ich, dass in Deutschland die tatsächlich gezahlten Preise bei Gibeon niedriger sind als in den USA, wo sie in den letzten Jahren stark gestiegen sind. Mein ebay-Erstangebot ist preislich ganz klar auf "Übersee-Niveau" angesiedelt. Deswegen sind auch Preisvorschläge zugelassen. Ich bin prinzipiell zu deutlichen Nachlässen bereit, ihr könnt mich gerne auch hier kontaktieren.

 

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