Autor Thema: Mikroätzungen - Strukturinterpretation  (Gelesen 7378 mal)

Offline ironsforever

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Re: Mikroätzungen - Strukturinterpretation
« Antwort #15 am: Februar 11, 2016, 08:02:44 Vormittag »
Zitat
Chrisl fängt an

Zitat
Die "Ätzweltmeister" Chrisl und Andi sind leider stumm geblieben... Schade, denn genau von ihnen hatte ich eigentlich eine fachliche Auskunft erwartet.

 :abgelehnt:

Weißt Du, Jürgen,

ich spring auf unsachliche Umgangsformen regelmäßig nicht erwartungsgemäß "fachlich" an.

Wer hier anfängt, auf Deine Einwürfe zu antworten, darfst Du getrost dem überlassen, der es veranlasst sieht.

Andi

P.S.: Stößt Dir etwas auf bzgl. des Parallelthreads "Ätzen eines Gibeon"? Nur raus damit. Tu Dir keinen Zwang an. Lass Druck ab... :einaugeblinzel:
« Letzte Änderung: Februar 11, 2016, 08:58:04 Vormittag von ironsforever »

Offline Andyr

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Re: Mikroätzungen - Strukturinterpretation
« Antwort #16 am: Februar 11, 2016, 12:32:50 Nachmittag »
Hallo Jürgen,

könntest Du noch etwas zu der Phase unterhalb dem martensitischen Plessitfeld (in der Taenitzone) sagen (im Bild unten links)? Danke.

Gruß

AndyR

Allende

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Re: Mikroätzungen - Strukturinterpretation
« Antwort #17 am: Februar 11, 2016, 20:37:32 Nachmittag »
Sali AndyR

Mir ist jetzt nicht ganz verständlich, was genau Du in der linken unteren Ecke ansprichst, deshalb will ich gerne versuchen, die einzelnen dort erkennbaren Dinge zu deuten:

Das hellgraue breite „Band“ mit den Korngrenzen drin ist auch Kamazit. Im Buchwald werden derartige unterschiedliche Schattierungen, aber auch unterschiedlichen Ätzfiguren bei diversen Eisen mit epsilon-Struktur (shock-hatched kamcite) als „kamacite in various shades“ bezeichnet. Wenn Du im Buchwald blätterst, dann findest Du direkt vor Treysa das Eisen Trenton beschrieben. Auch eines mit shock-hatched kamacite. Schaue Dir das Bild 1790 auf der Seite 1231 an. Grosse Ähnlichkeit zu dem Strukturbereich von Treysa und auch der Beschrieb von dem Bild findet sich in ähnlicher Form immer mal wieder im Buchwald.

Die „Dreiecke“ unten links im Bild sind auch Taenit-Bereiche. Erkennbar ist aber schon eine erste „Entmischung“ zu kleineren Ni-Gehalten durch eine leichte Dunkelverfärbung im Inneren der Dreieckes. Ich werde beim Met-Kolloquium Line Scans durch genauso eine Zone in meinem Vortrag vorstellen und den messtechnischen Beweis dieser Aussage präsentieren.

Die parallelen Linien in dem Kamazitbereich links von dem mit Taenit umrahmten Plessitfeld sind mit grosser Wahrscheinlichkeit Neumann’sche Linien, die in Treysa bei einer Makroätzung gut erkennbar sind. In Mikroätzungen, wie im vorliegenden Fall, ist das nicht so eindeutig erkennbar. Wie ich an anderer Stelle schon bemerkt hatte, gibt es keine „beste Ätzung“, sondern immer nur eine Ätzmethode, mit der man dieses oder jenes sichtbar machen kann.

Am effektivsten wäre ein sogenanntes „Element Mapping“ in Kombination mit einer EDX-Punktanalyse bei interessanten Strukturbereichen zu machen. So lassen sich einzelne Gefügebestandteile und deren flächenhafte Ausdehnung und Zusammensetzung am einfachsten untersuchen. Als Privatperson sind aber meine Möglichkeiten sehr eingeschränkt, derartige Untersuchungen machen zu können oder machen zu lassen. Letztlich ist alles eine Frage vom Aufwand (Zeit und Kosten).

Ich hoffe, dass ich Deine Frage zumindest teilweise beantworten konnte.

Gruss, Allende  :winke:

Offline Andyr

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Re: Mikroätzungen - Strukturinterpretation
« Antwort #18 am: Februar 12, 2016, 06:55:58 Vormittag »

Das hellgraue breite „Band“ mit den Korngrenzen drin ist auch Kamazit. Im Buchwald werden derartige unterschiedliche Schattierungen, aber auch unterschiedlichen Ätzfiguren bei diversen Eisen mit epsilon-Struktur (shock-hatched kamcite) als „kamacite in various shades“ bezeichnet.

Genau das meinte ich. Danke, Allende

Allende

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Re: Mikroätzungen - Strukturinterpretation
« Antwort #19 am: Februar 12, 2016, 23:59:54 Nachmittag »
Hier noch eine 200-fach Aufnahme vom gleichen Motivbereich von der Trenngrenze im Kamazit. Oben thermisch umgewandelt beim Flug durch die Atmosphäre, unten "normaler" Kamazit wie nach der alpha-Epsilon-alpha-Umwandlung zu erwarten.

Ich finde es genial, was man mit Mikroätzungen alles tolles sichtbar machen kann...

Gute Nacht wünscht
Allende  :winke:

Offline Sikhote

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Re: Mikroätzungen - Strukturinterpretation
« Antwort #20 am: Februar 13, 2016, 13:36:41 Nachmittag »
Sehr anschauliches Foto!

Danke für´s Zeigen, Allende.

Grüße
Sigrid

 

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