Natürlich könnte ich zu diesem Fall noch etwas Fachliches ergänzen.
Die Entscheidung, ob und wann für diesen Meteoritenfall eine Streufeldskizze
veröffentlichtlicht wird, liegt allein bei Dr. Spurny, auf dessen Digitalaufnahmen
sich die Auswertungen dieses Falles bislang gründen.
Einerseits war die Trajektorie dieses Meteoroiden sehr günstig, weil Einfall des
Körpers nahezu senkrecht erfolgte. Das große Problem in diesem Fall waren
jedoch die sehr starken Höhenwinde (mit bis zu 50 m/s), welche die relative
kleinen Meteorite stark verblasen haben. Zudem waren die Richtungen dieser
Höhenwinde an den beiden Orten, wo DWD-Ballonsonden aufstiegen (in
Kümmersbruck und Meiningen) sehr unterschiedlich, was zu einer erheblichen
Unsicherheit im Auftreffgebiet und zu einem sehr breiten Streufeld führt.
Beim Neuschwanstein-Fall hatten wir es mit Windgeschwindigkeiten von max.
20 m/s (aus einheilicher Richtung für alle Sonden) zu tun, und die Meteoriten-
fragmente waren mehr als ein Kilogramm schwer.
Der Meteorit von Thurnau ist also leider "vom Winde verweht" worden. Fragt
sich bloß: wohin? Genauer als es in der PM steht, läßt sich das mutmaßliche
Fallgebiet also leider nicht angeben.
Dieter