Autor Thema: Fenitisierter Särna-Quarzporphyr  (Gelesen 2387 mal)

Offline Sprotte

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Fenitisierter Särna-Quarzporphyr
« am: November 16, 2016, 19:15:33 Nachmittag »
Liebe Geschiebefreunde,

auf fenitisierten Särna-Quarzporphyr bin ich das erste Mal auf "Svens StrandstensSite" (http://rapakivi.dk/html_alkaline_intr/s%C3%A4rnafenit.html; das letzte Stück unter http://rapakivi.dk/html_tib_nord/s%C3%A4rnakvartsporfyr.html) gestoßen. Zum Geschiebesammlertreffen 2015 konnte ich das erste Stück dann selbst begutachten. Zum diesjährigen Geschiebesammlertreffen lag sogar bereits ein Geschiebe aus Norddeutschland vor. Die grünen Adern (Risse) bestehen aus (wohl chemisch) veränderten Särna-Tinguait. Der Särna-Quarzporphyr zeigt im Bereich dieser Adern einen deutlichen Reaktionsrand, der mit der starken Aufhellung verbunden ist. Es wäre zu prüfen, wie häufig dieses Geschiebe wirklich vorkommt (ich denke, dass es meist nicht richtig eingeordnet wird).

Viele Grüße
Sprotte (Ralf)

Offline Sprotte

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Re: Fenitisierter Särna-Quarzporphyr
« Antwort #1 am: November 17, 2016, 09:22:52 Vormittag »
Im ersten Linke hat sich beim Kopieren ein Fehler eingeschlichen (das "ä" wurde falsch wiedergegeben). Richtig ist: http://rapakivi.dk/html_alkaline_intr/särnafenit.html

Viele Grüße
Sprotte (Ralf)

PS: Bitte niicht einfach auf den Link klicken, sondern die ganze Adresse kopieren.

Offline Jedensteinaufheber

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Re: Fenitisierter Särna-Quarzporphyr
« Antwort #2 am: November 19, 2016, 19:45:42 Nachmittag »
Hallo Ralf,

dann möchte ich endlich auch ein paar Bilder von dem Fenitisierten Särna- Quarzporphyr zeigen.
Das erste Stück stammt aus Johannistal und gehört zu dem Typ Kringlefjorden.
Die Größe ist 11cm x 8cm x 7cm.

Als erstes hatte ich ihn eigentlich als Kallberget eingeordnet. Aber bei näherer Betrachtung und Hilfe (karlov) kam dann der SQP Kringlefjorden-Typ dabei heraus.
Aber nun lieber zu den Bildern.


Viele Grüße
Alexander
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Offline Jedensteinaufheber

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Re: Fenitisierter Särna-Quarzporphyr
« Antwort #3 am: November 19, 2016, 20:06:11 Nachmittag »
Hallo Ralf,

so dann hab ich noch den zweiten, der aus einer Kiesgrube östlich von Berlin.
Dabei handelt es sich um einen schlierigen Särna Quarzporphyr mit einem Gang wo die Fenitisierung eingesetzt hat.
Die Größe des Geschiebes ist 12cm x 10cm x 8cm.


Viele Grüße
Alexander
Möge das Eis mit Euch sein.

Offline Jedensteinaufheber

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Re: Fenitisierter Särna-Quarzporphyr
« Antwort #4 am: Januar 02, 2017, 21:01:34 Nachmittag »
Hallöchen Sammlergemeinde,

da hätte ich dann nochmal eine Frage. Wenn die Gänge im Särna-Quarzporphyr größer werden entsteht dann Särna-Tinguait? Wie man ihn im Geschiebe finden kann, oder wie müsste man sich die Entstehung vorstellen.
Ich hab dann mal Bilder von meinem Särna-Tinguait den ich letztes Jahr in der Kiesgrube Penkun gefunden habe angehängt.
Er ist zwar nicht sehr groß, aber immerhin mein erster. Die Maße sind 8cm x 6cm x 3,5cm.

Viele Grüße aus dem kalten Hessen
Alexander
Möge das Eis mit Euch sein.

Offline JFJ

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Re: Fenitisierter Särna-Quarzporphyr
« Antwort #5 am: Juni 03, 2017, 19:36:18 Nachmittag »
Moin Alexander,

ist zwar schon ein wenig her, Dein Post, versuche mich dennoch mal mit einer Antwort.

Bei den Särna-Tinguaiten handelt es sich um isolierte magmatische Geschehen mit spezifischem, in der Tiefe erstarrtem Magma.
Es handelt sich dabei nicht um metasomatische Prozesse, wie besonders im Fen-Gebiet typisch, sondern um spezielle basische Magmen.

Gruß
Jorg
Ich mag Geschiebe, weil sie die entgegenkommendsten Gesteine sind.

Offline karlov

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Re: Fenitisierter Särna-Quarzporphyr
« Antwort #6 am: Juni 15, 2017, 10:47:48 Vormittag »
Moinmoin,

auf der Berggrundkarte der SGU ist gut zu erkennen, dass die Intrusion der Särna-Alkaligesteine inmitten des Särna-Quarzporphyrs liegt und diesen durchschlägt. Geschiebefunde von solchen Gesteinen müssten immer mal wieder vorkommen, je nachdem, wie breit die Corona der lokalen Metasomatose durch die Alkaligesteine ist. Ich würde aber Abstand davon nehmen, die feinen Äderchen in den Porphyren als "Särna-Tinguait" zu bezeichnen, da bis auf eine ähnliche Farbe kein Mineralbestand erkennbar ist. Zumal von den Äderchen ausgehend vermutlich eine (sichtbare) metasomatische Veränderung des Quarzporphyrs erfolgte und der Chemismus ein anderer, weit weniger "alkalischer" sein könnte.
Zum Fenit: alle metasomatischen Vorgänge in der Nähe von Alkaligesteinskomplexen werden als Fenit, der Vorgang als Fenitisierung bezeichnet. Der Begriff ist nicht auf das Fen-Gebiet beschränkt, eher handelt es hierbei um den locus typicus.

Grüße  :winke:
karlov

 

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