Moment mal...das einschlägige Zauberbuch heißt ganz bestimmt nicht "Bühler"...es heißt "Jander/Blasius" oder "Lehrbuch der analytischen und präparativen Chemie" ("Bühler??? - Ein Ketzer! Er hat
Jehovah gesagt!"
): Denn
Nickelionen werden auf dieselbe Weise nachgewiesen, ob sie nun aus Meteoriten oder irdischen Stählen stammen
. Und die Vorschrift lautet so:
"Zur Püfung auf Ni neben Fe und Co wird die Lsg. zunächst mit H
2O
2 gekocht, um Fe
2+ zu Fe
3+ zu oxidieren. Dann wird ammoniakalisch gemacht, Fe(OH)
3 mit der Saugkapillare abgetrennt u. 1 Tr. des klaren F. auf der Tüpfelplatte mit 1 Tr. Reagenzlsg. versetzt. Die Bldg. eines roten Nd. am Rande des Tr. zeigt Ni an."
So arbeitet der professionelle Magier
, ääh, Chemiker.
Und - um nicht egoistisch zu sein - hier noch die möglichen Störungen:
"Größerer Mengen starker Oxidationsmittel (Nitrate, H
2O
2 usw.) verhindern die Fällung. Es bildet sich lediglich eine rote bis rotorange Färbung. In ammoniakalischer Lösung gibt Pd
2+ eine gelbe, Fe
2+ eine rote und Co
2+ eine braunrote Färbung. Wenn Fe
3+ und Co
2+ nebeneinander vorliegen, bildet sich ein braunroter Niederschlag. Auch Cu
2+ (Voilettfärbung) und Au
3+ (Reduktion zum Metall) können stören.
Reagenz: Gesätt. Lsg. von Dimethylglyoxim in 96%igem Ethanol oder eine wäßr. Lsg. mit 0,1 mol/l Dinatriumbis(dimethylglyoximat)."
Unter Normalbedingungen betrachte ich mich selbst nicht als arroganten Schnösel, aber diesen Test von einem Laien im Heimlabor
fehlerfrei durchführen zu lassen, halte ich - gelinde gesagt - für gewagt
. Zumal hier noch ein wichtiger Schritt fehlt, nämlich die Probe überhaupt erstmal in Lösung zu bringen (was üblicherweise das Arbeiten mit starken Säuren oder noch übleren Aufschlußmitteln impliziert
). Und dann die richtige Interpretation vorzunehmen, ohne dass der Wunsch der Vater des Gedankens ist...dazu wäre es wünschenswert, diverse Blindversuche und Doppeltests mit den möglichen Störungsquellen vorzunehmen.
Oder man nimmt doch lieber zu 3-5 Spinnenbeinen und einem heiligen Gral Zuflucht...
Chemische Grüße,
Holger