Svekofenniden - WARUM keine Eklogite?

[Sprotte]

Liebe Geschiebesammler und andere Interessierte,

es ist Fakt, dass es im Bereich der Svekofenniden (durchschnittliches Alter der Gesteine etwa 1,9...1,8 Mrd. Jahre) keine Eklogite oder anderen eklogitfaziellen Gesteine gibt (oder zu geben scheint?). Die Frage ist: WARUM? Im Bereich der svekonorwegischen Provinz (Alter etwa 1 Mrd. Jahre) sind ja - wenn auch erst seit den 1990er Jahren - Eklogite nachgewiesen worden (Halland-Retroeklogit - wenn auch selten, auch als Geschiebe auffindbar).

Eine Vermutung wäre, dass zum Zeitpunkt der svekofennischen Gebirgsbildung Eklogite (so wie wir sie heute kennen) einfach nicht entstehen konnten aufgrund der damals deutlich höheren Temperatur des Erdmantels. Auch der Ozeanbodenbasalt mag dadurch bedingt deutlich magnesiumoxidreicher gewesen sein als heute. Für das Nichtauftreten von Blauschiefer in mehr als maximal neoproterozoisch alten (0,8 Mrd. Jahre) Komplexen wird dies ja postuliert (http://www.uni-mainz.de/presse/73932.php). Statt Blauschiefer seien stattdessen grünschieferartige Gesteine entstanden.

Interessant ist, dass Grünschiefer durchaus im Geschiebe zu finden ist - wenn auch recht kleinstückig (mir liegen zwei Geschiebe vor). Grünschiefer ist zwar kein Leitgeschiebe. Jedoch wäre es meiner Meinung nach durchaus interessant (siehe oben), sich damit näher zu befassen (und mit anderen vermeintlich? grünschieferfaziellen Metamorphiten aus Fennoskandia).

Viele Grüße
Ralf (Sprotte)

[Hungriger Wolf]

Hallo Ralf!

Eine mögliche Erklärung könnte auch sein:

http://www.kristallin.de/s1/vaestervik2.htm

Zur Altersbestimmung wurden Gesteinsproben genommen und die darin enthaltenen Zirkone ausgewertet. Die Untersuchung dieser Kristalle ergab mehrere Gruppen von Gesteinsaltern.
Die meisten Zirkone (65 %) hatten ein Alter von 2,12 - 1,88 Milliarden Jahren (Ga). Eine zweite Gruppe (30 %) zeigte Alter von 2,97 - 2,60 Ga. Einzelne Zirkone kamen darüber hinaus auf Alter
von 3,32 und 3,44 Ga.
Bereits in der jüngsten Gruppe sind also Zirkone vertreten, die älter als die heute ältesten svekofennischen Gesteine (1,9 Ga) sind. Daraus ergibt sich der Schluß, daß von den Gesteinen, die den Verwitterungsschutt für die Sedimentation lieferten, nichts mehr auf dem Baltischen Schild vorhanden ist oder diese Gesteine nochmals bis zur Unkenntlichkeit metamorphisiert wurden.

Grüsse 
Achim

[Met1998]

Moin „Grünlings-Sammler“ Ralf,
Ehrfried zu Eklogit:
Ich habe an der deutschen Ostseeküste solche Minerale im Geschiebe noch nicht gefunden! 

Blauschiefer und Grünschiefer:
Die in:
 - Kleingeschiebe und Geröll aus der Lausitz (Antwort #53 und 55) und
 - 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten (Antwort #30)
gezeigten faustgroßen „Grünlingen“ sind recht selten.

Statt Blauschiefer seien stattdessen grünschieferartige Gesteine entstanden …wenn auch recht kleinstückig.

Das sehe ich auch so! (siehe Anlage, alle nicht „magnetisch“!

Deine Bilder Grünschiefer? 

Grünschiefer …recht kleinstückig, mir (Sprotte) liegen zwei Geschiebe vor. 

Warum nur immer Text? Der interessierte Sammler guckt sich solch Stücke doch gerne an.
Bilder sagen mehr als Worte!

Gruß Ehrfried