Moin Werner,
bei deinem Material handelt es sich sicher um ein Sedimentgestein - nicht um einen Rhyolith. Wie von Holger bereits angesprochen sind deutlich einige fossile Reste zu erkennen. Den sedimentären Charakter sollte ein Tropfen HCl oder Essig schnell bestätigen können. Ich würde es den Bildern nach als kretazisch ansprechen - da ich nicht nur Quarzgerölle zu sehen meine, käme am ehesten was aus der schwedischen Trümmerkreide in Frage. Ich bin mit diesen Geschieben allerdings nicht sehr vertraut und muss mich da mehr auf die Beschreibungen in der Literatur verlassen. Unser Pinchacus vermag das sicher zielgenauer einzuordnen, als ich.
Nun habe ich zufällig über Google einen Bruder (zumindest optisch) entdeckt, ...
Das ist ein Problem, was bei Laien leider immer wieder auftritt und dann zu Fehlinterpretationen führt. Man kann ein Gestein nicht rein optisch bestimmen, wenn man damit den Farbeindruck allein meint. Farbe ist nur ein Kriterium bei der Bestimmung der einzelnen Mineralkomponenten und nicht mal das Wichtigste. Auch eine Gehweg-Platte kann (je nach Zuschlagsstoffen) den selben Farbeindruck verschaffen und ist nicht mal ein natürliches Gestein.
Ich versuche das mal mit einem anderen Beispiel zu veranschaulichen - bitte nicht böse sein: Wenn ich mir eine braune Kuh angucke, dann könnte ich der Auffassung verfallen, dass jedes braune Tier, was vier Beine und einen Schwanz hat, eine Kuh ist. Das dem nicht so ist sollte klar sein, denn ein Tier mit braunem Fell, vier Beinen und einem Schwanz könnte auch ein Hund, eine Katze, eine Ziege, ein Pferd, und was auch immer noch passen mag, sein. Eine schwarzbunte Kuh hingegen würde aus dieser Betrachtung (obwohl sie klar eine Kuh ist) herausfallen. Daraus resultiert, dass man zur Bestimmung einer Kuh andere/weitere Merkmale braucht, um sie von anderen Tieren unterscheiden zu können - etwa körperbauliche Merkmale wie Schädel-, Fuß- und Zahnform etwa. So verhält es sich bei den Mineralien und daraus resultierend bei den Gesteinen auch. So kann ein Quarz in einem Gestein farblos, weiß, milchig, bläulich ja sogar bis hin zu grau oder schwarz sein bzw. so erscheinen. Was sich aber nie ändert sind sein Bruch oder seine Härte. Letztlich gehört zur Bestimmung ein Haufen an Erfahrung, eben so, wie ein Kind ja auch irgendwann lernt eine Kuh, einen Hund, eine Katze und ein Pferd zu unterscheiden.
Ich kann daher immer nur wieder den gleichen Tipp geben: Einfach mal ein Buch zur Gesteinsbestimmung durcharbeiten ggf. mit einem Buch zur Mineralbestimmung nebenbei und eine kleine Übungssammlung dazu anlegen. Das mag zwar alles erheblich länger dauern, als Farbeindrücke von Bildern zu vergleichen, aber es ist deutlich zielführender.

Gruß
Ingo