El Hammami
ein H5, der höchstwahrscheinlich zwei Jahre nach seinem Fall in Algerien gefunden war
und den mit seinen 240kg tkw fast jeder hat,
da waren die Bruchstücke in Teilen neben wunderbar frischen Zonen derart durchgerostet,
daß ein kleiner Mythos gestrickt wurde, die Steine müßten beim Transport von Kamelschweiß getränkt worden sein.
Zag H3-6,
1998 gefallen in Marokko oder Westsahara.
Auch ein moderner Klassiker, weil er damals günstig und mit 175kg üppig vorhanden war.
Eine wunderschöne Brekzie, nur leider selbst die Kilo-Exemplare sehr oft schon tief hinein gebräunt.
Kunya-Urgench, 1998
einer der größten Steinfälle, der ums Haar ein paar Feldarbeiter derschlagen hätt.
Es war immer nahezu unmöglich, ein sauberes Fragment zu bekommen, das nicht stark anoxidiert ist.
Oder hier,
aus unseren Breiten ein Bildbeispiel:
Der berühmte Pultusk aus Polen, schaut
nach dem Fall 1868 aufgehoben und in Sammlungen einigermaßen gut konserviert so aus:
http://www.collectingmeteorites.com/wp-content/gallery/histpry/pultusk-new.jpgGräbt man einen Pultusk
140 Jahre später aus, dann so:
https://dygtyjqp7pi0m.cloudfront.net/i/32614/28064499_2.jpg?v=8D5011A34191630Naja und Du resdest nicht von Hunderten, sondern von 20-25 Millionen Jahren...
Wie schon oft geschrieben Ehrfried, Durchschnittsalter der Trockenwüstenfunde 30.000 Jahre.
Und die verruchten und verderbten Wüstensucher sind ja im Anfangsjahrzehnt des Wüstenrausches der schändlichen und rücksichtslosen Mammongier öffentlich & oft genug geziehen worden.
Glaub mir, die hätten bestimmt jeeeeden Meteoriten eingesackt, auch wenn er Milliohnen von Erdenjahren uffe Buckel.
Also in geologischen Zeiträumen gedacht, gehen die Mets sofort kaputt.
Weißt, die waren zuvor 4,5 Milliarden Jahre über tiefstgefroren im absolut trockenen Vakuum.
Und vergiss die Eisen, von den rund 1300 beobachteten Fällen sind keine 50 Eisen gewesen.
Eisen sind extremst selten.
Sobald einer behauptet, in Mitteleuropa einen neuen Eisenmeteoriten gefunden zu haben,
weißt eigentlich am leichtesten Bescheid, braucht man nur mit den aktuell billigsten drei bis vier Masseneisen zu vergleichen,
schon weißt wo der Barthel den Unmost geholt. (Inningen, Tschenstochau, Brandlecht..usw. is ja bekannt..)
Denn der Fälscher weiß ja nicht, daß die Eisen so gewaltig überrepräsentiert (und daher billig sind), weils eben die großen Multidutzendtonnenfunde/fälle gibt, die man bei den Steinen nicht hat. (und eine seltenere Lokalität auszulegen, um sie neu zu finden, die halt dann demenstprechend 20Euro/g aufwärts kostet, dazu wär ein Fälscher viel zu geizig und sein Profit aus der Untat zu gering.)
Und daher sollte auch der naivste und unbelehrbarste Enthusiast, der sich fest vorgenommen hat, einen neuen deutschen Meteoriten einfach so zu entdecken, bitte wenigstens davon ausgehen, einen Stein- und keinen Eisenmeteoriten (niemals nicht) zu finden.
Mettmann