Autor Thema: Gesteinssammlung - mal anders  (Gelesen 2798 mal)

Suevit

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Gesteinssammlung - mal anders
« am: Februar 13, 2018, 22:53:31 Nachmittag »
Hallo,

ich weiß dass man in diesem Forum auch kuriosen Gegebenheiten zugetan ist. Unter diesem Aspekt möchte ich euch einen "Fund" vorstellen, bei dem ich selbst ein wenig gestaunt habe...

Im Oktober vergangenen Jahres kam mir in der verlassenen Schule eines verlassenen Dorfes eine kleine Gesteinssammlung unter. Unter dem Staub von Jahrzehnten war nicht zu identifizieren, um was es sich im einzelnen handelt. Aber es hat mich berührt, dass man in diesem hinterletzten Flecken, irgendwo in den Wäldern zwischen der Ukraine und Weißrussland, die Kinder auch Geologie unterrichtet hat, und dass dieser kleine Sammlungskasten dort noch immer herumliegt.

Das kleine Dorf liegt seit 31 Jahren in der Sperrzone von Tschernobyl. Aufgrund seiner Abgeschiedenheit, seiner Nähe zu einer heiklen Grenze und der Lage in einem besonders stark verstrahlten Bereich der Zone ist es bislang von Stalkern weniger heimgesucht worden als andere Orte. Möge es so bleiben.

Gruß,
Rainer

Offline Met1998

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Re: Gesteinssammlung - mal anders
« Antwort #1 am: Februar 14, 2018, 08:48:09 Vormittag »
Moin Rainer,
danke fürs zeigen  :super:, interessante Geschichte!

Ich (kein Stalker) hätte fast einen Flug nach Tschernobyl gebucht. Aber wie ich sehe,
sind die besten Stücke ja schon weg (leere Boxen).  :unfassbar:

Beste Grüße
Ehrfried  :hut:
Der Mensch hat die Fähigkeit zur Vorahnung und er reift mit Geduld, wie Whisky, Käse und Wein!

Offline Buchit

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Re: Gesteinssammlung - mal anders
« Antwort #2 am: Februar 14, 2018, 09:58:22 Vormittag »
Hallo Rainer,

das erinnert mich an eine Szene aus H. G. Wells' Roman "Die Zeitmaschine", in welcher der Zeitreisende durch die verlassenen Ruinen eines Naturkunde- und Technikmuseums streift und über die Vergänglichkeit allen Wissens und Könnens sinniert. Immerhin, mit den mineralogischen Exponaten kann er noch etwas anfangen, wenn er aber vor den Maschinen steht, kann er nur noch staunend rätseln, wozu sie einmal gedient haben mögen...

Gruß,
Holger

Suevit

  • Gast
Re: Gesteinssammlung - mal anders
« Antwort #3 am: Februar 15, 2018, 22:25:37 Nachmittag »
Hallo Holger,

wenn er aber vor den Maschinen steht, kann er nur noch staunend rätseln, wozu sie einmal gedient haben mögen...
Ein schöner Vergleich. Man vor den Bildern und Narrativen der unfreiwillig konservierten Sowjetunion und wundert sich und rätselt ebenso. Und man spürt den Zerfall und die Vergänglichkeit hautnah.
Die beiden Wochen in der Zone haben sich wie archäologische Erkundungen angefühlt.

Aber wie ich sehe, sind die besten Stücke ja schon weg (leere Boxen).  :unfassbar:
Eine Nasspräparatesammlung wäre noch zu haben...

Gruß,
Rainer

 

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