Unmittelbar nach der Boliden-Erscheinung bin ich zunächst, aufgrund
von nur spärlichen Informationen über den Fall, von einer komentaren
Feuerkugel (ohne Restmasse am Boden) ausgegangen. Diese, erste
Einschätzung war offenbar falsch.
Dank der detaillierten Auswertung von einigen zwar weit entfernten,
aber hoch präzisen Aufnahmen dieses Meteors durch das Ondrejov-
Team und ergänzt durch den webcam stream einer Überwachungs-
kamera in Ludwigsburg konnte Dr. Pavel Spurny inzwischen die
atmosphärische Bahn sehr genau bestimmen. Diese Trajektorie
weicht deutlich von der Bahnspur auf der IMO Seite
LINKab. Beide Bahnen sind in die angehängte Skizze eingezeichnet:
"Trajektorie EN141117 (95 km bis 26.5 km) LO.jpg".
Die von P.Spurny berechnete, tatsächliche Trajektorie liegt etwa
26 km weiter nördlich liegt als die Abschätzung auf der IMO Seite.
Die Tschechen erfassten den Boliden vom 14.11.2017 um 16:47 UT
von 95 km Höhe (bei Bad Staffelstein) bis runter zu 26.5 km Höhe
(bei Boppard/Rhein).
Es handelte sich nicht um Kometenmaterial, sondern um ein
Asteroiden-Bruchstück. Aller Wahrscheinlichkeit nach kam es
dabei zu einem Meteoritenfall mit einer Restmasse von igs.
etwa 6 kg bis 10 kg.
Wegen der sehr flachen Trajektorie (nur 16° Neigung gegen die
Horizontale, Bahnlänge ca. 260 km) ist das Streufeld der Massen,
die im Bereich zwischen 100 g und maximal 10 kg liegen können,
leider 35 Kilometer lang! Die seitliche Unsicherheit dürfte aber nur
etwa ± 250 m betragen. Eine immense Fläche, die hier abzusuchen
wäre. Aber wer möchte, kann sein Glück probieren, siehe:
"Streufeldlinie EN141117 (100 g bis 10 kg) LO.jpg"
Diese Streufeldskizze ist in guter Qualität von mir gern auf Anfrage
per e-mail Anlage zu bekommen.
Dieter