Autor Thema: Hoba  (Gelesen 13463 mal)

Offline etzel

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Hoba
« am: Mai 16, 2018, 15:21:54 Nachmittag »
Habe zwei Stücke vom Hoba zu verkaufen.
1. 2851,7 gr.
2.   191,5 gr.

Was wären sie Wert.

Offline Thin Section

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Re: Hoba
« Antwort #1 am: Mai 16, 2018, 15:34:29 Nachmittag »
Was wären sie Wert.

Die Frage lässt sich so nicht beantworten. Zunächst müssten Photos vorhanden sein, damit man sieht, wie die beiden Exemplare aussehen, ob sie geschnitten (bzw. angeschnitten) sind, ob sie geätzt sind, wie ihr Erhaltungszustand ist (also, ob sie mehr oder weniger stark oxidiert bzw. verwittert sind), ob es sich um sg. "shale" handelt oder ob sie aus massivem Nickeleisen sind, etc., etc.

Bernd  :winke:

P.S.: Natürlich müsste auch sichergestellt sein, dass es sich tatsächlich um Hoba-Material handelt!
(247553) Berndpauli = 2002 RV234

Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, dass die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind. (Bertrand Russell, britischer Philosoph und Mathematiker).

Offline speul

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Re: Hoba
« Antwort #2 am: Mai 16, 2018, 16:04:59 Nachmittag »
Habe zwei Stücke vom Hoba zu verkaufen.
1. 2851,7 gr.
2.   191,5 gr.

Was wären sie Wert.

nichts, weil man sich erstmal vorstellt, bevor man was verkauft
 :bid:
speul
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Offline Met1998

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Re: Hoba
« Antwort #3 am: Mai 16, 2018, 16:29:28 Nachmittag »
Das Vorstellen geht ungefähr so:

https://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=10417.msg137381#msg137381

Und was man sonst noch so beachten sollte steht auch da!

Met1998,  :danke:
Der Mensch hat die Fähigkeit zur Vorahnung und er reift mit Geduld, wie Whisky, Käse und Wein!

Offline gsac

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Re: Hoba
« Antwort #4 am: Mai 16, 2018, 23:48:21 Nachmittag »
Ich stimme meinen direkten Vorrednern zu - soviel dazu!

Dann bin ich mal sehr auf Deine Fotos und näheren Infos
zu den beiden Verkaufsstücken gespannt, insbesondere
Deinen Identitätsnachweis.

Hoba ist inzwischen selbst als shale so gut wie unerhältlich.
Auch nach soliden Eisenproben dieses berühmten Falls muss
man sehr lange suchen, und, falls man Glück hat und eine
angebotene Menge im ein- oder zweistelligen Grammbereich
findet, viel Geld dafür bezahlen. Von diesem Naturdenkmal
darf schon seit Jahrzehnten nichts mehr abgesägt werden,
freilich weiß ich nicht, ob man dort noch shale in kleinen Mengen
aufsammeln kann, wie es bei einem freistehenden grönländischen
Eisen in Kopenhagen und diversen freiliegenden Massen im
argentinischen Campo-del-Cielo-Feld wohl noch der Fall ist.

Ich selbst schätze mich glücklich, eine Scheibe von 25 g solidem
Hoba in meiner Sammlung zu haben, mit gesicherter Provenienz,
was ganz wichtig ist bei Meteoriten, die kaum am Markt erhältlich
sind.

:hut: Alex




Offline gsac

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Re: Hoba
« Antwort #5 am: Mai 17, 2018, 09:40:33 Vormittag »
Mal ganz abgesehen vom Identitätsnachweis, der hier natürlich
zwingend zu erbringen wäre:

Ich bin mir nicht ganz sicher, meine aber in Erinnerung zu haben,
dass Namibia jetzt strikte Exportregeln hat, was seine Meteorite
angeht, und jeder weiß natürlich, wie der Meteorit heißt, den das
ganz besonders betrifft, auch wenn noch viel davon im Umlauf ist,
was man nun aber speziell von Hoba wahrlich und ganz gewiß nicht
behaupten kann.

Honi soit quy mal y pense.


Offline OrgaMet

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Re: Hoba
« Antwort #6 am: Mai 20, 2018, 16:46:26 Nachmittag »

 ... vieleicht war Kabo gemeint ? ... Fall 1971 ...

 :hut:

Offline speul

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Re: Hoba
« Antwort #7 am: Mai 20, 2018, 20:31:20 Nachmittag »
Na ist doch egal, so stark scheint das Interesse ja nicht gewesen zu sein, wenn man die Reaktionen auf unsere Antworten betrachtet.
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Offline MetAur

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Re: Hoba
« Antwort #8 am: Mai 20, 2018, 20:40:06 Nachmittag »
Das würde ich daraus nicht schließen. Interessenten werden einen Kontakt in einem so besonderen Fall nicht über dieses Forum, sondern direkt führen.

Offline gsac

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Re: Hoba
« Antwort #9 am: Mai 20, 2018, 22:39:39 Nachmittag »
Das würde ich daraus nicht schließen. Interessenten werden einen Kontakt in einem so besonderen Fall nicht über dieses Forum, sondern direkt führen.

Mit Verlaub, werter MetAur, das halte ich für Unsinn.
Hier stellt jemand, ohne wenigstens eine freundliche
Art von Visitenkarte abzugeben, eine barsche Frage
im Konjunktiv und ohne Fragezeichen, was sein sog.
Hoba "Wert" [sic!] sei und meldet sich dann nicht wieder.

Falls sich jemand bei so etwas auf eine Art von
Hinterzimmer-Geschäft einliesse, spräche ich ihm/ihr
schon jetzt mein Beileid aus.

PS: ohne gute Provenienz geht bei Hoba nichts! Und
im Zweifelsfall muss man ggf sogar von einer illegalen
Maßnahme ausgehen, die ich hier nicht unterstelle,
aber auf die hinzuweisen potenziell auch nicht verkehrt
sein kann. Wahrscheinlicher scheint mir alles erheblich
tiefer aufgehängt und also eher nicht der Rede wert...
 
:hut: Alex

Offline ironsforever

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Re: Hoba
« Antwort #10 am: Mai 21, 2018, 09:15:17 Vormittag »
Hallo,

bei dem 2.851,7 g Stück würde es sich unter Zugrundelegung der Angaben Buchwalds gar um die (nichtregistrierte) zweitgrößte Masse in Sammlungsbesitz handeln. Ich halte es - ohne die Stücke je gesehen zu haben - eher wahrscheinlich, dass es sich bei den beiden Stücken um Chingas mit aufgepeppter Provenienz handelt.

@etzel: Neben einer kurzen Vorstellung als Geste der Netiquette wären auch paar aussagekräftige Bilder hilfreich für eine Einschätzung des "Wertes". Um es aber gleich vorweg zu nehmen: Aus sammlungstechnischer Sicht nichts, wenn in diesem Fall die Provenienz nicht nachvollziehbar ist. :einaugeblinzel:

Gruß
Andi

Offline MetAur

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Re: Hoba
« Antwort #11 am: Mai 21, 2018, 10:21:57 Vormittag »
@gsac und @ironsforever:
Selbstverständlich ist die Meldung in sehr kurzer, hier manchen unhöflich und barsch erscheinender Frageform höchst ungewöhnlich.
Und ein echtes Riesenstück vom Hoba wäre noch unvergleichlich ungewöhnlicher.
Ich bin keineswegs naiv und selbst Wissenschaftler genug, um immer skeptisch zu sein. Aber dabei versuche ich, mir Neugier zu bewahren, offen zu sein und bei Interesse im Rahmen eines angemessenen Aufwands zu recherchieren.
Nur selten, aber eben doch hin und wieder bestätigt die Ausnahme ja die Regel. Nur so wird ein Antiquar z.B. in einem Nachlass die Handschrift eines Prominenten oder das Gemälde eines Meisters entdecken. Er zeigt damit nicht nur Wissen, sondern er hat auch - im Wortsinne - „Ahnung“.
Was dann zusätzlich die zweifelhafte Legalität des Besitzes angeht - die Frage, wem vor langer Zeit Erworbenes oder Mitgenommenes nun „wirklich“ gehört, ist, wie wir auch an der Diskussion zur „Beutekunst“ sehen, höchst umstritten; bei strengster Einschätzung wären manche unserer Museen nahezu leer.
Vom allgemeineren Gedanken zurück zum Anlass, diesem Hoba oder „Hoba“. Ist oder wäre er ein solcher, kann ich beruhigt das Weitere abwarten. Mein Budget und mutmaßlich auch das der meisten anderen hier, würde wohl (leider) für einen Kauf nicht ausreichen. Wenn kein Museum zugreift, wird es ein professioneller Händler tun und den Brocken bald scheibchenweise auf den Markt bringen.
Vielleicht wird „etzel“ ja das Stück noch als Bild oder sogar zum Anfassen präsentieren - warten wir es ab.
Einen schönen Pfingstmontag wünscht allen
Dieter

Offline gsac

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Re: Hoba
« Antwort #12 am: Mai 21, 2018, 12:40:18 Nachmittag »
"Wenn kein Museum zugreift, wird es ein professioneller Händler tun und den Brocken bald scheibchenweise auf den Markt bringen." (Zit. MetAur)

Jedes Museum, jeder wirklich professionelle Händler würde vor dem Ankauf einen Provenienznachweis fordern, denn der Eigentümerwechsel eines solch bedeutenden Eisens wäre keine Marginalie, und wer würde es einem seriösen Händler denn hernach für sicher sehr viel Geld abkaufen, wenn der nicht wenigstens die Provenienz klar legen und einen Beweis liefern könnte, ohne seinen Ruf zu ruinieren (PS: vom rechtlichen Aspekt ganz abgesehen, das wäre im Fall von Hoba noch mal eine Sondernummer)?

Andererseits kann es auch wieder einfach sein, jetzt mal ganz abgesehen von der Rechtslage. Denn gerade Hoba zeigt im Anschnitt und bei Politur ein wirklich einmaliges optisches Erscheinungsbild, siehe dazu Buchwalds "Handbook of Iron Meteorites", Vol 2. Bild unten Seite 649. ["Figure 864. U.S.N.M. no. 2618). Ataxite with oriented sheen that suggestes an imperfect decomposition parallel to (111)gamma."]. Mein kleines Scheibchen, das ich hier habe, zeigt ebenfalls diese einzigartige Struktur. Eine Falschangabe beim Verkauf würde sich bei entsprechender Bearbeitung also rasch als solche darstellen, wenn sich das am präparierten Verkaufsstück nicht nachvollziehen liesse.

Einstweilen warte ich hier eher gelassen auf den Provenienznachweis und ein paar Bilder vom Themenstarter.

:hut: Alex


Offline MetAur

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Re: Hoba
« Antwort #13 am: Mai 21, 2018, 14:35:49 Nachmittag »
[...] Denn gerade Hoba zeigt im Anschnitt und bei Politur ein wirklich einmaliges optisches Erscheinungsbild, siehe dazu Buchwalds "Handbook of Iron Meteorites", Vol 2. Bild unten Seite 649. ["Figure 864. U.S.N.M. no. 2618). Ataxite with oriented sheen that suggestes an imperfect decomposition parallel to (111)gamma."]. Mein kleines Scheibchen, das ich hier habe, zeigt ebenfalls diese einzigartige Struktur. Eine Falschangabe beim Verkauf würde sich bei entsprechender Bearbeitung also rasch als solche darstellen, wenn sich das am präparierten Verkaufsstück nicht nachvollziehen liesse. [...]
Das könnte erfreulicherweise zur Nagelprobe werden, denn es gibt ja mehrere Ataxite mit recht ähnlicher chemischer Zusammensetzung wie Hoba.
Was den "eindeutigen Provenienznachweis" anbelangt - er ist sicherlich immer sehr zu wünschen. Aber zumindest bei den handelsüblichen Stücken des Amateursammlers hat man auch kaum mehr als Rechnung und Kärtchen eines IMCA-Mitglied, das seine Bezugsquelle ohne Not nicht verrät, welche auch nicht unbedingt der Erstfinder ist. Es ist eine Kette des Vertrauens und der Plausibilität. Mit Bedeutung, Seltenheit und Wert eines Stücks steigt sicher das Verlangen nach lückenlosem Beweis stark an - aber ist das nicht vielleicht auch die Chance für ambitionierte Privatsammler, die Stücke nach Plausibilität kaufen dürfen, wenn der Kurator eines öffentlich-rechtlichen Museums passt und die großen Auktionshäuser Rufschädigung und Regressansprüche befürchten?
Speziell nochmals zum Hoba oder "Hoba": Ich will gewiss nicht die Berechtigung des Zweifels bezweifeln, sondern plädiere nur für Offenheit gegenüber möglicherweise(!) Überraschendem.

Warum melde ich mich hierzu überhaupt so engagiert zu Wort? -
Weit über den konkreten Anlass hinaus treibt mich ein wenig die allgemeine Sorge über die Stimmungslage hier im Forum an, die bei manchen Themen (ich erinnere mich spontan an "Mikrometeoriten") recht schnell von Neugier und Interesse in Skepsis und Pessimismus umschwenken. Als jemand, der deutlich mehr Lebens- als Meteoritenerfahrung aufzuweisen hat, finde ich persönlich den oft gewitzten Sarkasmus mancher "Platzhirsche" dieses Forums sehr ermunternd. Andere und insbesondere jüngere Neulinge sehen dies heutzutage aber völlig anders. Werden sie einmal durch Belehrung abgewatscht, wenden sie sich einfach einer anderen Internet- oder Facebook-Seite zu. Es ist dies wie bei vielen Sportvereinen: Brummelt der Platzwart zu oft, geht der Jugendspieler einfach einen Club weiter. Man braucht dies nicht gutzuheißen, muss es aber wissen, wenn man nicht als "Alter-Herren-Club" enden will.
Habe ich hinsichtlich dieses Forums übertrieben? Das hoffe ich doch sehr!
Soveit mein ehrliches und hoffentlich nicht allzu unverschämtes Wort zum Pfingstmontag.

Offline ironsforever

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Re: Hoba
« Antwort #14 am: Mai 21, 2018, 17:37:02 Nachmittag »
Zitat
Weit über den konkreten Anlass hinaus treibt mich ein wenig die allgemeine Sorge über die Stimmungslage hier im Forum an, die bei manchen Themen (ich erinnere mich spontan an "Mikrometeoriten") recht schnell von Neugier und Interesse in Skepsis und Pessimismus umschwenken. Als jemand, der deutlich mehr Lebens- als Meteoritenerfahrung aufzuweisen hat, finde ich persönlich den oft gewitzten Sarkasmus mancher "Platzhirsche" dieses Forums sehr ermunternd. Andere und insbesondere jüngere Neulinge sehen dies heutzutage aber völlig anders. Werden sie einmal durch Belehrung abgewatscht, wenden sie sich einfach einer anderen Internet- oder Facebook-Seite zu.

Huch, MetAur,

ich finde in diesem Thread nichts "Abwatschendes". Ein Feedback muss indes drin sein, sei es, dass es fehlende (noch?) allgemeinübliche Umgangsformen des Gegenübers betrifft oder auch inhaltliche Fragen selbst (siehe z.B. das Brandlecht-Desaster). Wenn sich der Einzelne möglicherweise bei Facebook wohler fühlt, soll er da gerne hingehen. Da kann er den eigenen Senf auch ohne Wurst abgeben in Form lustiger Likes und Dislikes.

Der Thread zu den Mikrometeoriten war interessant, nicht zuletzt auch deshalb, weil viele eine eigene Meinung dazu hatten und diese auch sachlich begründeten. Es muss nicht immer der Generalkonsens vorherrschen.

Nix für Ungut. :einaugeblinzel:

Gruß
Andi :winke:


 

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