Autor Thema: Hoba  (Gelesen 13469 mal)

Offline karmaka

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Re: Hoba
« Antwort #30 am: Mai 22, 2018, 15:18:04 Nachmittag »
Und die letzten zwei Seiten:

Offline gsac

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Re: Hoba
« Antwort #31 am: Mai 22, 2018, 15:44:15 Nachmittag »
Tja, und wer kauft´s nun, und verkauft´s dann wieder?
Interessant, bin mal gespannt, wie es dazu weitergeht.

:hut: Alex

Offline Andyr

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Re: Hoba
« Antwort #32 am: Mai 22, 2018, 16:31:28 Nachmittag »
Und wo sind nun die Analysen der Spurenelemente ?  :gruebel:

Offline DCOM

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Re: Hoba
« Antwort #33 am: Mai 22, 2018, 17:06:00 Nachmittag »
Gute Frage. Ohne Herkunftsnachweis, zertifizierte Spurenelementanalyse (am besten Isotopenzusammensetzung) oder ein für Hoba charakteristisches Ätzbild halte ich die Füße still und harre der Dinge, die da noch kommen (oder nicht).

Grüße, DCOM  :prostbier:

Allende

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Re: Hoba
« Antwort #34 am: Mai 22, 2018, 17:45:43 Nachmittag »
Jetzt muss ich mich nach langer Zeit auch mal wieder zu Wort melden.

Metbase 7.2 sagt aus, dass Abschnitte im +kg-Bereich nur im universitären und/oder musealen Bereich verteilt sind. Einige wenige private Sammlungen enthalten Stücke im 3-stelligen Grammbereich.

Ob und wie ein alter Abschnitt in private Hände gelangt ist, interessiert mich jetzt nicht besonders, aber es dürfte zumehmend schwerer sein oder werden, Hoba ohne Zertifikat zu verkaufen, sofern es denn wirklich Hoba ist. ICH würde in der heutigen Zeit bei so einen Klotz unbedingt ein passendes Dokument zur Legalität einfordern, ansonsten verbrennt man sich als Käufer bei einem solch wichtigen Stück schnell die Finger.

Die Analysendaten sind alle ganz nett, aber einzig die Struktur "zertifiziert" Hoba im Vergleich zu anderen Ataxiten mit ähnlicher chemischer Zusammensetzung.

Hoba zeigt eine "zerrissene Wolkenstruktur", die einzigartig ist, die im Buchwald beschrieben ist und die bei keinem anderen Ataxiten in der Form bislang aufgetaucht ist. Anbei ein Bild, dass einen Teil meiner Hoba-Sammlungsprobe mit eben dieser "zerrissenen Wolkenstruktur" zeigt.

Sofern es der Besitzer des "Hoba"- oder "nicht-Hoba"_Blockes wünscht, kann ich ihm gerne die abgetrennte Teilscheibe fertig schleifpolierätzen und die Ergebnisse hier vorstellen. Ich kenne mich gut aus mit Eisenmeteoriten und ebenso mit der Präparation. Ein Versuch wäre es wert, so meine ich.

Gruss, Allende  :hut:

Offline ironsforever

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Re: Hoba
« Antwort #35 am: Mai 22, 2018, 19:05:18 Nachmittag »
Whow,

das ist ja mal wieder richtig spannend hier im Forum. :wow:

Danke etsel für die Bilder vom Meteoriten!  :super: Sieht augenscheinlich recht interessant aus. Ansonsten halte ichs wie Allende und DCOM:

Zitat
...es dürfte zunehmend schwerer sein oder werden, Hoba ohne Zertifikat zu verkaufen, sofern es denn wirklich Hoba ist. ICH würde in der heutigen Zeit bei so einen Klotz unbedingt ein passendes Dokument zur Legalität einfordern, ansonsten verbrennt man sich als Käufer bei einem solch wichtigen Stück schnell die Finger. Die Analysendaten sind alle ganz nett, aber einzig die Struktur "zertifiziert" Hoba im Vergleich zu anderen Ataxiten mit ähnlicher chemischer Zusammensetzung.

Zitat
Ohne Herkunftsnachweis, zertifizierte Spurenelementanalyse (am besten Isotopenzusammensetzung) oder ein für Hoba charakteristisches Ätzbild halte ich die Füße still und harre der Dinge, die da noch kommen (oder nicht).

Gruß
Andi

Offline DCOM

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Re: Hoba
« Antwort #36 am: Mai 22, 2018, 20:48:14 Nachmittag »
Danke für Deinen Beitrag, Allende!  :super:

Etzel, an Deiner Stelle würde ich seinen Vorschlag annehmen, das kleinere Stück polieren und ätzen zu lassen. Erst das Ätzbild ermöglicht wohl eine definitive Einschätzung. Die "Wolkenstruktur" unterscheidet sich doch deutlich von den Schlierenbändern, wie sie bei Chinga auftreten.

Ob ein Kauf, der in den 1960er Jahren getätigt wurde, einen Legalitätsnachweis erfordert, würde ich mal dahingestellt lassen. Damals waren die Exportbestimmungen aus Namibia sicher noch nicht so streng wie sie heute sind.

Beste Grüße, DCOM  :prostbier:

Offline DCOM

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Re: Hoba
« Antwort #37 am: Mai 22, 2018, 21:01:49 Nachmittag »
Nachtrag: Täusche ich mich oder zeigt Foto 3 beim Aufklappen schon mit bloßem Auge solche wolkenähnlichen Strukturen?  :gruebel: Ich habe mal die Kontraste aufgedreht, damit man es besser erkennt...

Würde es sich tatsächlich um Hoba handeln, wäre das sensationell  :wow:

Grüße, DCOM  :prostbier:

Offline Wunderkammerad

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Re: Hoba
« Antwort #38 am: Mai 22, 2018, 21:29:14 Nachmittag »
Es scheint in der Tat eine auffällige Ähnlichkeit mit dem Foto von Allende und dessen schöner Beschreibung des "zerrissenen Wolkenbands" zu bestehen.

Das könnte durch Schleifen/Polieren/Ätzen des mutmaßlichen Hoba-Stücks erhärtet werden. Würde ich daher auch empfehlen.

Offline etzel

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Re: Hoba
« Antwort #39 am: Mai 23, 2018, 09:06:54 Vormittag »
Hallo.
Die kleine Scheibe wurde abgetrennt, geschliffen, poliert und geätzt.
Arbeit wurde von einem Profi vorgenommen.
Beschriebene Wolkenformationen sind vorhanden. unterschiedliche Formationen, je nach Beleuchtung und Blickwinkel.
Grüße, Etzel

Offline DCOM

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Re: Hoba
« Antwort #40 am: Mai 23, 2018, 14:51:24 Nachmittag »
Hallo Etzel,

wie Du an der Resonanz sehen kannst, füchte ich, dass das nicht reicht. Hast Du nicht wenigstens noch die Rechnung von damals?

An Deiner Stelle würde ich Geld in die Hand nehmen und mich um eine (Re-) Klassifikation bemühen. Lass Dir von einem Institut bescheinigen, dass das Dingens mit Hoba morphologisch wie chemisch identisch ist. Ohne ein solches Zertifikat sind Deine Stücke, wie ich fürchte, unverkäuflich. Mit einem derartigen Wisch würde zumindest ich schon mal Interesse anmelden  :einaugeblinzel:

Grüße, DCOM  :prostbier:

Offline etzel

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Re: Hoba
« Antwort #41 am: Mai 23, 2018, 15:45:30 Nachmittag »
Hallo Dcom.

Doch ganz schön Aufregung um die Teile.
Am 15. kann das kleine Stück in Ensisheim in Augenschein genommen werden.

Gruß
Etzel

Offline DCOM

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Re: Hoba
« Antwort #42 am: September 16, 2018, 20:26:41 Nachmittag »
Was ist eigentlich aus dem (vermeintlichen oder tatsächlichen) Hoba geworden? Sang- und klanglos verschwunden, unser lieber Etzel?

Grüße, DCOM  :prostbier:

Offline etzel

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Re: Hoba
« Antwort #43 am: September 26, 2018, 15:52:41 Nachmittag »
Hallo DCOM.

The famous Hoba iron meteorite ist nicht sang- und klanglos untergegangen.
Wie Karmaka schon bemerkte ist alles im Fluss.
Über die Ergebnisse wird er Euch berichten.

Gruß
Etzel


Offline karmaka

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    • karmaka
Re: Hoba
« Antwort #44 am: April 23, 2019, 19:41:22 Nachmittag »
Wie versprochen möchte ich bezüglich der Authentizität des vorgestellten Exemplars hier heute ausschließlich die folgenden Informationen zu den neuen Analyseergebnissen beitragen.

Um die Authentizität des vermuteten Hoba-Exemplars zu bestätigen, wurden im Laufe der letzten Monate verschiedene Analysen durchgeführt.

Zunächst wurde eine Scheibe des Meteoriten poliert und anschließend neu geätzt. Aufgrund der nicht vorhandenen Widmanstätten-Strukturen, kann das Exemplar erneut als Ataxit (IVB-Gruppe) bestätigt werden. Weiterhin zeigt das neue Ätzbild eindeutig die oben beschriebene für Hoba typische 'zerrissene Wolkenstruktur'. Ein Foto ist im Anhang zu sehen.

Zur weiteren Detailanalyse durch Mikrosonde und Massenspektrometrie wurde dann ein 'thick section' (~100 bis 150 Mikrometer dick) hergestellt.

Mit einer hochauflösenden Elektronenstrahlmikrosonde mit Feldemissionsquelle (FE-EPMA) wurden anschließend mikrotexturelle Strukturen, d.h. die feinkristalline Mischstruktur aus Taenit, Plessit und Kamacit, untersucht und präzise chemische Daten mittels wellenlängendispersiver Röntgenspektroskopie (WDS) ermittelt.

Hier die Durchschnittswerte (in wt%) von Eisen, Nickel und Cobalt der Mineralien Taenit, Plessit und Kamacit:

Durchschnittswert für Plessit:

Fe: 82.86, Ni:  16.45, Co: 0.75

Durchschnittswert für Taenit:

Fe: 52.15, Ni:  47.81, Co: 0.215

Durchschnittswert für Kamazit:

Fe: 94.54, Ni:  4.63, Co: 0.95

Mittels Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma und Laserablation (LA-ICP-MS) wurden anschließend per Punkt- und Rastermessung Werte für die folgenden 22 Elemente ermittelt:
Si, P, V, Cr, Fe, Co, Ni, Cu, Ga, As, Mo, Ru, Rh, Pd, Sn, Sb, W, Re, Os, Ir, Pt, Au

Die Durchschnittswerte der Ergebnisse zeigen, dass das untersuchte Exemplar annähernd chemisch identisch mit der gleichzeitig in gleicher Weise analysierten Probe eines Hoba-Exemplars einer amerikanischen Universitätssammlung ist, insbesondere bei den Durchschnittswerten der Rastermessungen für Cr, Fe, Co, Ni, Mo, Ru, Pd, Re, Os, Ir, Pt und Au.

Im Rahmen der Analyse wurden zum Vergleich auch Proben der IVB-Eisenmeteorite Cape of Good Hope und Weaver Mountains analysiert, deren Werte sich von denen der zwei Hoba-Exemplare unterscheiden.

Weiterhin wurde ein Vergleich zu Analysedaten von IVB-Eisen aus der Literatur herangezogen, die mit den neu ermittelten Daten in großen Teilen übereinstimmen.

Hoba unterscheidet sich chemisch nicht nachweisbar von Catalina 003, dessen Hauptmasse (3,18 kg) aber 'unbeschnitten' in einer amerikanischen Privatsammlung ruht.

Da weiterhin in den untersuchten weltweiten Sammlungen keine Masse zwischen 2 und 3 Kilogramm Gewicht eines der 16 IVB-Eisen (Alatage Mountain 043, Cape of Good Hope, Catalina 003, Dumont, Iquique, Kokomo, Larkman Nunatak 12138, Santa Clara, Skookum, Tawallah Valley, Ternera, Tinnie, Tlacotepec, Warburton Range, Weaver Mountains) vermisst wird, abgetrennt oder verkauft wurde, ist davon auszugehen, dass es sich bei dem hier vorgestellten Exemplar mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um ein Stück des Hoba-Meteoriten handelt.
« Letzte Änderung: April 24, 2019, 11:45:52 Vormittag von karmaka »

 

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