Das mag historische Gründe haben, daß Griechenland einfach keine Meteoritentradition entwickeln konnte.
Meteorite wurden ja Anfang des 19.Jhdts erfunden, genauso wie das Museumswesen und so gründen darauf im Grunde die bedeutendsten Metsammlungen nebst Forschung. Wien, London, Paris, Berlin, Moskau... da waren Meteoriten angesiedelt in Institutionen, die zusammen mit der Entwicklung des Nationalstaatengedankens, Prestige verheißen sollten.
Griechenland, wennst schaust von der Befreiung von den Osmanen bis zur Militärdiktatur in den 70ern, ist die letzten zwo Jahrhundert eine einzige Geschichte von Fremdherrschaft, Befreiungskriegen, Rebellionen, Bürgerkriegen, Besatzungen, Spaltungen usw. dazu entsprechend immer bettelarm. Wenn da mal einer ein bisserl länger am Drücker war, wie der Otto I. von Bayern, dann hatten die stets damit zu tun, überhaupt einmal eine Verwaltung aufzubauen (wiemer aus der Krise wissen, haben die Griechen bis heut nicht mal ein Grundkataster).
Dementsprechend gabs dort eben nie die nötige Wissenschafts- und Universitätsstruktur und wenn Museum, dann zur Förderung des Nationalgefühls saßen und sitzens ja dort auf ungeheuer reichen, antiken Schätzen.
Auch grenzte Griechenland immer an andere Länder, die zu der Zeit auf naturwissenschaftl. Gebiete völlig unbedeutend waren. So ist auch das Schrifttum über die Meteoriten im Altertum bis zur Mitte des 19.Jhdts. hptsl. von französischen und deutschsprachigen Autoren besorgt worden.
Auch ist bei Fremdherrschaft nie einer in Griechenland gewesen, der sich um Mets bekümmert hätt. Also anders als etwa London, das alles, was nur ging an Mets aus den Kolonien raffte oder das Habsburgische Österreich aus seinem Einflussgebiet (wobei der Keesa Franz den Findern Belohnungen gezahlt hat, daß den heutigen Wiener Kuratoren die Lätschn herunterfallen tadert).
Nuja und das Königreich Bayern hatte leider keine Mettsammlung, sondern da hungens alle der Mode des Philhellenismus an (also wie zuvor die Ägyptenbegeisterung im napoleonischen Frankreich). Und so ham sich zu Ottos Zeiten mehr um Arkadien gekümmert als um Mineralien - und haben die Griechen zum Dank mit dem greislig-lätscherten Spatenbier beglückt.
Also anders als bspw. Polen, das ja auch nach Belieben auf der Landkarte herumgeschoben wurd und zeitweis verschwand,
die waren immer Teil der europäischen Wissenschaftshochkultur geblieben
und deswegen mischen auch heute noch im Vergleich zu andern europäischen Flächenländern so erstaunliche viele polnische Meteoritenleute mit.
Also - die Griechen haben andere Sorgen gehabt und da es ihnen auch nie einer zahlt hätt, hat es dort kein Bedürfnis für Meteorite gegeben. So meine These.
(Man überprüfe sie durch Sprachkenntnis und Sondierung der griech. Trivial- und Populärliteratur des vergangenen Jahrhunderts auf das Schlagwort Meteorit hin).
Darauf ein Spaten...
Mettmann
PS: Danke Dieter fürs zeigen!