Autor Thema: Unbekannter Stein  (Gelesen 11652 mal)

Zumthie

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Unbekannter Stein
« am: Oktober 03, 2007, 15:41:40 Nachmittag »
Hallo Forum,

ich bin neu hier und grüsse euch alle.

Zu dem seltsamen Stein, den ich als Bild gewählt habe, hätte ich gern eure Meinung.
Der Stein ist etwa Hühnerei groß und überall von unterschiedlich großen Dellen (bis Fingerkuppen groß) überzogen.
Das Gewicht ist 166 Gramm, Artgewicht 3,2, reagiert schwach, aber deutlich auf Magneten.
Teilweise sind feine Risse in den Dellen und längere an der sonstigen Oberfläche.

Hat jemand eine Idee was das sein könnte oder wie er entstanden ist?
 
« Letzte Änderung: Oktober 03, 2007, 16:32:20 Nachmittag von Zumthie »

Offline Aurum

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Re: Unbekannter Stein
« Antwort #1 am: Oktober 03, 2007, 15:48:25 Nachmittag »
Hallo Zumthie

Der Stein sieht interesant aus , zuerst mal die Frage mit welchem magneten hast du den Test gemacht Küchen oder Neodyn Magnet ?

Dann noch eine bitte , ein grösseres Photo wäre auch hilfreich .

Bis dann Lutz  :winke:
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Zumthie

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Re: Unbekannter Stein
« Antwort #2 am: Oktober 03, 2007, 15:58:34 Nachmittag »
Hallo Lutz,

danke für die Antwort.
Der Magnet war ein Neodym-Magnet.
Bild muß ich erst verkleinern, darf ja nur 128 KB groß sein.
« Letzte Änderung: Oktober 03, 2007, 16:31:44 Nachmittag von Zumthie »

Offline MetGold

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Re: Unbekannter Stein
« Antwort #3 am: Oktober 03, 2007, 16:17:57 Nachmittag »
Hallo Zumthie,

erstmal ein herzliches Willkommen hier im Forum! ( Hat Lutz vergessen, macht hier fast immer nur der 1., der antwortet.  :ehefrau:  :einaugeblinzel: )

Du kannst mir das Bild auch mailen, wenn dir die Verkleinerung bei trotzdem hoher Auflösung Probleme bereitet. info@sammelfan.de

Mit einem Neodymmagneten zeigen viele irdische Gesteine ein schwache Reaktion. Das Stück sieht sehr interessant aus, aber ehrlich gesagt nicht besonders meteoritisch - aber warten wir's mal ab.

 :winken:   MetGold   :alter:

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Zumthie

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Re: Unbekannter Stein
« Antwort #4 am: Oktober 03, 2007, 16:25:01 Nachmittag »
MetGold,
danke für das Angebot, komme vielleicht darauf zurück.

Hier der Versuch ein größers Bild zu schicken:
(die Vorschau zeigt nichts an)

Offline Aurum

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Re: Unbekannter Stein
« Antwort #5 am: Oktober 03, 2007, 16:40:51 Nachmittag »
Peter ,

Mea culpa ,

Ja ich glaube nun auch nicht das es sich im einen Meteoriten handelt , für mich hat das Teil lange im Wasser Gelegen und Eisen und Mineralien haben sich angelagert , aber was es ist , :nixweiss:
Das ist eine Frage für unsere Mineralien Experten  :laughing:

Bis dann Lutz  :winke:
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Offline MetGold

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Re: Unbekannter Stein
« Antwort #6 am: Oktober 03, 2007, 16:55:51 Nachmittag »
Hallo,

habe keine Ahnung was es sein könnte, muß jedoch irdisch sein. Diese kreisförmigen Dellen erinnern mich am meisten an Malachitstücke, die, um die schichtige Struktur besser zur Geltung zu bringen, manchmal mit einem Kugelsenker o.ä. an vielen Stellen eingeschliffen werden - gibt's manchmal auf Min-Börsen. Finde leider momentan nichts diesbezügliches im WEB. Pferdefuß hierbei: bei so einem Stein würde das überhaupt keinen Sinn machen, höchstens zu Übungszwecken.  :gruebel:

 :winken:   MetGold   :alter:

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Zumthie

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Re: Unbekannter Stein
« Antwort #7 am: Oktober 03, 2007, 17:29:37 Nachmittag »
Hallo MetGold,

den Stein hat ein Bekannter (Mineralien- und Fossiliensucher) im Geschiebe (Münsterländer Kiessandzug) gefunden. Die Dellen sind zu ungleichförmig, als das sie künstlich sein könnten.

Gruss Zumthie

Offline MetGold

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Re: Unbekannter Stein
« Antwort #8 am: Oktober 03, 2007, 17:44:52 Nachmittag »
Hallo Zumthie,

ja, da hast du schon recht, es ist nur das, an was es mich am meisten erinnert! Wir haben hier aber auch noch Mineral- und Steinexperten, sie müssen nur erst online sein und deinen Beitrag aufstöpern. Fundortangabe ist auf jeden Fall wichtig !!! Habe ein Buch über Geschiebe als Zeugen der Eiszeit, aber da ist nichts vergleichbares drin. Und ein Erbsenstein sieht auch völlig anders aus.

Wenn es sowas wie ein ausgewittertes Konglomerat wäre, müßten ja auch tiefere Dellen so halbkugelförmig und mehr da sein - ist aber nicht.

 :winken:   MetGold   :alter:
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Steinesammler

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Re: Unbekannter Stein
« Antwort #9 am: Oktober 03, 2007, 19:37:45 Nachmittag »
Willkommen Zumthie,

bei dem abgebildeten Stein dachte ich zuerst an ein Stück Bimsstein. Allerdings sah ich dann auf der Vergrößerung daß die "Blasen" doch recht groß sind.
Es ist mit Sicherheit ein Sediment, darauf deuten auch die Hohlräume an den "Blasenrändern" hin (rot markiert).
Die Hohlräume könnten durchaus Gehäuse von Muscheln oder Brachipoden sein, ich glaube auch eine Schnecke o.ä. zu erkennen (grün).
Ähnliches Material kenne ich aus der Gegend um Schwerin in Mecklenburg-Vorpommeln, hier "Sternberger Kuchen" genannt.
Das Bindemittel dieses Kuchens ist meist ein etwas hellerer, eisenschüssiger, Sandstein.

Grüße
Jens

Offline MetGold

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Re: Unbekannter Stein
« Antwort #10 am: Oktober 03, 2007, 19:51:22 Nachmittag »
Hallo Jens,

es sieht aber aus, als ob es rundherum auf der "Kugel" gleichmäßig ist. Müßte es nicht bei Sedimentablagerungen eben-"orientiert" sein?

Könnten wir noch ein Foto von der Rückseite haben?

 :gruebel:   MetGold   :alter:

Hier noch ein Sternberger Kuchen:

http://www.geosite.uni-greifswald.de/index_dateien/Seiten/Mecklenburg_Jule/Aufschluesse/Sternberger_Gestein.html

oder hier:

http://www.lung.mv-regierung.de/insite/cms/infoseiten/infoseitenabt7/stern_geschiebe.htm
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Steinesammler

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Re: Unbekannter Stein
« Antwort #11 am: Oktober 03, 2007, 20:27:01 Nachmittag »
Zitat
Müßte es nicht bei Sedimentablagerungen eben-"orientiert" sein?

nicht unbedingt! Es kommt halt auf die Umstände während der Sedimentation an. So spielen u.a. die Konsistenz des Bindemittels sowie die Form und das Gewicht des eingelagerten Materials eine entscheidende Rolle. 
Abgesehen davon ist das Stück viel zu klein um überhaupt eine regelmäßige Struktur zu erkennen.

Grüße
Jens

Offline pallasit

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Re: Unbekannter Stein
« Antwort #12 am: Oktober 03, 2007, 21:51:18 Nachmittag »
Hallo Zumthie,

Spontan halte ich dein Stück für eine Buntmetallschlacke. Die Blasen wären dann allerdings recht groß. Man könnte sogar von extrem schaumiger Struktur sprechen. Wenn die Farben auf meinem Bildschirm richtig wiedergegeben werden, ist die Oberfläche mit einem weißlichen bis gelblichen Belag überzogen. Dies könnte Bleiglätte (Bleioxid) sein. Deshalb nicht daran lutschen  :ehefrau: , wenn dies schon geschehen ist, wird der süßliche Geschmack aufgefallen sein. Die alten Römer haben ihren Wein mit Bleiglätte gesüßt. Dies ist ihnen aber nicht gut bekommen.

Buntmetallschlacken sind sehr dünnflüssig und enthalten meist noch Schwermetalle wie Blei, Cadmium oder sogar noch Arsen. Im Münsterland kenne ich mich nicht aus, aber Alten Bergbau auf Blei und Silber gab es reichlich.

Grüße Willi  :prostbier:

Offline pallasit

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Re: Unbekannter Stein
« Antwort #13 am: Oktober 03, 2007, 23:07:58 Nachmittag »
Noch einmal,

Die gelbliche Farbe des Belags kann auch auf Antimonverbindungen hindeuten. Bei der Gewinnung von Antimon aus Antimonit, kann zur Reinigung des Antimons Soda beigegeben werden. Da kann es meiner Vorstellung nach recht viel Blasen geben!

Gab es nahe des Fundortes Blei- oder Antimonverhüttung?

 :prostbier: Willi


Antimonverbindungen sind nicht so giftig.

Zumthie

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Re: Unbekannter Stein
« Antwort #14 am: Oktober 03, 2007, 23:14:12 Nachmittag »
Hallo Jens, MetGold und Willi,

ich habe den Stein auf Wunsch meines Bekannten durchgeschnitten, dabei ist das Stück in mehrere Teile zerfallen.
Das größte Stück wollte mein Bekannter zurück haben, die anderen Bruchstücke hat er mir geschenkt.

Beim Trennen (Flex, Diamatscheibe) habe ich keinen auffälligen Geruch festgestellt. Die innere Struktur ist feinkörnig, fast schwarz und homogen. Einige kleinere Hohlräume sind sichtbar, aber es sind keine Schichtungen, oder größere Fremdkörper erkennbar. Der Bruch ist unregelmäßig, es wirkt fast wie feinkörniger Sandstein. Abdrücke von Fossilien oder Reste von Schalen sind auf dem Stein nirgendwo zu finden. Sternbergerkuchen oder ähnliches scheidet nach meiner laienhaften Vorstellung aus. (Hatte zunächst auch an etwas ähnliches wie Riesseekalk gedacht, siehe Bild)

Auf und im Stein ist keine Orientierung zu erkennen. Die Dellen auf der Oberfläche wirken auf mich fast wie Regmaglypten, aber ich glaube auch, dass es kein Meteorit ist.

Hier noch ein Bild der Rückseite des Steins vor der Zerteilung.

 

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