Salü,
Falls es jemals wieder passiert, wie hat man vorzugehen bei einem Fund?
Du hast es genau richtig gemacht.
Einfach hier im Forum vorzeigen.
Hier sitzt versammelt die ganze Meteoritenkennerschaft der Republiken und der Schwyz.
Darunter Sammler, denen in Jahrzehnten keine noch so seltene abgedrehte, exotische Meteoritensorte unbekannt geblieben ist,
aber auch professionelle Händler, die teilweise auf nicht unerhebliches eigenes finanzielles Risiko Wüstenfunde, die noch nicht untersucht sind, erwerben, um hernach bei günstigem Ausgang, die armen Sammler wie die Weihnachtsgäns...was aber nur mit den allerrrarsten Klassen funktioniert.
Zudem haben wir jede Menge geologisch Erfahrene und was besonders günstig ist, übers ganze Land verteilt, sodaß sie vertraut sind mit den regionalen Gesteinsinventaren und auffällige Funde bei bekanntem Fundort nicht selten sofort identifizieren können,
sowie auch in den Fachbereichen gestudierte Leut.
Wenn mans genau wissen will, kann ich nur für Meteorite sprechen:
es gibt schon Spezialisten an Universitäten und Museen im Lande und die Untersuchung ist kostenlos.
Nur mag ich die nicht nennen aus zweierlei Gründen, denn die arbeiten tatsächlich nur mit Meteoriten, sind unterfinanziert und haben zu wenige Stellen.
Die wären nicht gerade begeistert, würden sie mit endlos Feld- und Wiesensteinen zugeschmissen,
denn es ist eben wirklich so, daß da jahrelang nie ein Meteorit dabei sein wird, weilse eben so phantastisch selten sind.
(Eine US-Uni hatte mal einen Aufruf gestartet, verdächtiges Material einzuschicken. Das mussten die daraufhin sehr bald wieder einstellen, weil die Poststelle permanent aus allen Nähten geplatzt, ohne daß irgendwas auch nur halbwegs meteoritenverdächtiges dabei war).
Anderer Grund: mittlerweile ist es eine allgemeine Erkenntnis, vor Jahren, obwohl es häufiger geschehen, eher ein Rätsel.
Das Internet enthemmt. Gar nicht mal so wenige Finder, obwohl sie Null Ahnung von der Materie, finden sich nicht mit dem Urteil der spezialisierten Forscher, und zählten sie zu den anerkanntesten Spezialisten der Welt, ab. Gehen mit ihrem Fund immer weiter hausieren und verrennen sich mit jeder weiteren Enttäuschung in Weltverschwörungstheorien, daß man sie um den verdienten Ruhm und beträchtliches Vermögen betröge und werden teilweis sehr ausfällig.
Also immer schön herzeigen hier.
Wenn dann mal ein Fund etwas sein könnte, findest hier bereits schon jemand, der ihn testet - und wenns dann immer noch einer sein könnt, wird Dir geholfen, daß er tiefergehend untersucht, ggfs. klassifiziert und mit der Veröffentlichung anerkannt wird.
(im Übrigen alles kostenlos für den Finder. Lediglich für die Klassifiz gilt, man muß 20g oder 20%, was immer die kleinere Menge, als Referenz abgeben. Damit kann man mehr als Bestens leben. Ein Mett erhält seinen monetären Wert erst durch die Anerkennung).
Ist aber seit Bestehen des Forums noch nicht vorgekommen.
Schmutz, Anhaftungen ect. immer dranlassen.
(Bei Steinen besonders, wenn man mit den Mitteln, die so üblicherweis im Haushalt verfügbar, dranginge, ruinierte man den Stein sowohl für die Forschung, als auch monetär den Sammlerwert).
Eine fachgerechte Reinigung ist ggfs. später immer noch möglich (und eh meist nur bei Eisen angezeigt).
Dieweil der Schmutz hilft, die Art der Verwitterung sowie die Herkunft des Steines zu bestimmen.
Leider gibt es immer wieder ein Gelichter, das sich für besonders begabt hält, indem es relativ günstige Wüstenfunde oder Masseneisen in die Heimat verpflanzt, um zu verkünden, es habe sie dort gefunden. Das geschieht entweder aus Gefallsucht in der Szene oder aus böswilligem Gewinnstreben, kostet ein Fund aus A, CH, D doch immer ein deutliches Vielfaches eines Steins gleichen Typs und Verwitterung aus der Wüste resp. eines Masseneisens.
Kommt zwar früher oder später immer raus, kann aber besonders ärgerlich sein, für Sammler die gutgläubig gekauft und für Forschers, die an dem Material nicht eben billige Analysen vorgenommen und Zeit vertan haben.
Aus der letzten Jahren im Forum hier, da hatten wir bspw. einen Campo del Cielo angebl. in Brandlecht gefunden, nebst Wüstensteinen ebenda oder einen Wüstling in Tyrol; sowie einen Zauberstein, der zuerst in Tscheljabinsk, danach aber noch einmal in Hamburg vom Himmel fiel...
Also, gendereiduljöh, es gelte die Anweisung, die uns Männer froh macht: Bloß niiiie putzen!!
Mettmann