Autor Thema: Großräschener See – und Gesteine  (Gelesen 1610 mal)

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Großräschener See – und Gesteine
« am: Mai 28, 2019, 14:03:43 Nachmittag »
Vom „Schwarzen Loch“ zur „Blauen Perle“?!

Ich habe gestern eine ca. 25 km Fahrradtour zum neusten, gefüllten Tagebausee realisiert.
Ca. zwei Drittel Fläche sind wegen Sanierungsarbeiten noch gesperrt, aber da geht hinsichtlich Gesteinen noch etwas!

Suche ja keine Lydite (Beifang), sonder halte im Kies und auf rekultivierten Flächen immer die Augen auf,
nach Tektiten, Achaten und Bernstein. Tektite = Null Fund!
Lausitzer Moldavite scheint es nur noch in Ottendorf Okrilla zu geben?

Und wieder sind Gesteine in einem Loch verschwunden  :traurig:, aber einige wurden gerettet!
Hier mal paar Bilder, siehe 1. bis 4.
« Letzte Änderung: Mai 29, 2019, 12:39:11 Nachmittag von karmaka »
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Re: Großräschener See – und Gesteine
« Antwort #1 am: Mai 28, 2019, 14:16:44 Nachmittag »
1. Frische Tiefen-Gesteine und graue Theorie:

Total verdreckte Brocken aus ca. 60 m Tiefe, auf Wiesen, Wegrändern und Sanierungsflächen.
Manchmal oben, unten, oder ringsherum verfärbt.
Zusätzlich Kratzer/Schrammen von Radlader- und Baggerschaufeln! Eine Geschiebebestimmung ist fast unmöglich! Erst Regen, Wind und Schnee werden die Oberfläche nach langer Zeit reinigen.
Wieso nur eine Seite der Findlinge gefärbt ist, kann ich mir als alter Bergmann nur so erklären:

Theorie a) Verfärbung von oben:
Das ausgewaschene, braune Eisenhydroxid wurde durch das Oberflächenwasser (Regen) von oben auf dem Gestein (Granit) abgelagert und ist an der Unterseite vorbei gelaufen, deshalb unten keine Verfärbung!

Theorie b) Verfärbung von unten:
Da bei uns das sehr eisenhaltige Grundwasser schon 2,5 m unter der Grasnarbe steht (nasse Keller), werden einige große Findlinge im unteren Bereich gefärbt und oben nicht.
Es gibt auch frische Findlinge, aus tieferen Schichten, die ringsherum verfärbt sind!
Also ist vermutlich die Lagertiefe entscheidend, wir hatten hier früher mal drei Grundwasserleiter in verschiedenen Schichten.
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Re: Großräschener See – und Gesteine
« Antwort #2 am: Mai 28, 2019, 17:23:09 Nachmittag »
2. Großräschener See - Flutung abgeschlossen (99,7 m NHN):

Ob der ehem. Braunkohletagebau (meine zweite Heimat :einaugeblinzel:) mal ein gutes Angelgewässer wird, ist fraglich?
Denn leider hat der Großräschener See als Einziger keinen dauerhaften Abfluss (Überleiter11, Zufluss = Abfluss zum Sedlitzer Nachbarsee).
Hier entsteht aber sicherlich mal ein Naturparadies!
Einen schönen Stadthafen mit zwei neuen Wohngebieten hat sich die Stadt Großräschen schon zugelegt und verwaltet sie in Eigenregie (ohne Zweckverband  :eek:).

Noch 2007 hatte ein Berliner auf dem Grund des künftigen Großräschener Sees große Bernsteine gefunden.
Ein bekanntes Forenmitglied war es nicht - wie er mir sagte!  :user:

Der Fotograf war hier etwas geblendet, die grelle Sonne sollte eigentlich in meiner Handfläche liegen.
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Re: Großräschener See – und Gesteine
« Antwort #3 am: Mai 28, 2019, 17:42:58 Nachmittag »
3.  20 Tonnen Findling - seit 2006 an der Tagebaukante:
(ehem. Tgb Meuro, jetzt Großräschener See)

An diesem Granit aus dem „Schwarzen Loch“, hat der Ortsvorsteher nur eine riesige Erinnerungstafel (Ortsteil von Sedlitz) angepappt.
Der Koloss ist beim Land nicht registriert. Die haben wegen Personalmangels z. Zt. andere Probleme, als große Findlinge zu kartografieren!
In anderen Gegenden Deutschlands werden beim Fund solcher Brocken Volksfeste gefeiert! (Ostermunzel = 27,5 Tonnen)  :super:

Ganz in der Nähe, an der Südseite des Großräschener Sees, befindet sich die Reppister Höhe mit den bekannten Schwedensteinen! („Hinrichtungsstätte“) siehe auch hier:
https://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=11781.msg141165#msg141165

Gruß Ehrfried  :winke:
« Letzte Änderung: Mai 29, 2019, 12:39:46 Nachmittag von karmaka »
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Re: Großräschener See – und Gesteine
« Antwort #4 am: Mai 29, 2019, 09:24:33 Vormittag »
4. Erinnerungs-Gesteine an alte Zeiten:

Gleich neben den Schwedensteinen liegen halbkreisförmig, viele beschriftete Findlinge aus den Tagebauen, zur Erinnerung an abgebaggerte Dörfer und ehem. Brikettfabriken.

Etwas abseits steht dann auch noch der „Graue Lord“, ein zerbrochener 7 Tonnen Gneis mit besonderer Form (nicht abgewälzt)  :wow:

Demnächst wird der Aussichtspunkt und Gedenkstätte Reppister Höhe (Ortskenntnis!) mit in das Radwegenetz eingebunden!

Beitrag Ende,

 :prostbier:
« Letzte Änderung: Mai 29, 2019, 12:41:33 Nachmittag von karmaka »
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