Autor Thema: Magnetischer Stein mit hoher Dichte  (Gelesen 13655 mal)

DaⒶnarchist

  • Gast
Magnetischer Stein mit hoher Dichte
« am: Juni 18, 2019, 07:26:18 Vormittag »
Ich habe hier einen  schwarzen Stein, der an einigen Stellen gelblich durch schimmert. Die Oberfläche ist relativ glatt, zumindest ohne wirklich scharfe Kanten, trotz seiner teilweise doch sehr unebenen oberfläche... (ja, ich weiß, wie sich das jetzt anhört!)
Der Stein ist relativ schwer für seine geringe Größe. Die Dichte liegt bei 5,07. Der Fundort war die Uferpromenade, von der ich immer noch nicht weiß, woher die Steine dort stammen. Habe Zuviel um die Ohren, um mich deswegen mit der Stadt in Verbindung zu setzen.
Der Stein ist extrem magnetisch und bleibt am Magneten hängen, glitzert an einigen Stellen metallisch..
Auf den ersten Bildern kann man sehr schöne fliesslinien erkennen, die nahe legen, dass es sich um eine Schmelzkruste handelt.

Wie man nun auf den letzten Bildern recht gut erkennen kann, handelt es sich gar nicht wirklich um einen Stein, sondern um Metall...
Da ich denke, dass Metallschrapnelle von Bomben anders aussehen und auch nicht geschmolzen sein sollten (wer es sicher weiß, möge mich bitte korrigieren, wenn ich falsch liege) und es sich sehr wahrscheinlich auch  nicht um Reste der Eisenverhüttung handelt, gehe ich von einem Bruchstück eines Eisenmeteoriten aus.
Das letzte Bild, zeigt ihn mit einem anderen (möglichen) Bruch- oder Einzelstück, von dem es auch schon hieß, dass es leider aussehe wie Gusseisen..

Offline stollentroll

  • Oberrat
  • *****
  • Beiträge: 404
    • Stollentrolls Homepage - Minerale, Meteorite, Bergbau, Prähistorie
Re: Magnetischer Stein mit hoher Dichte
« Antwort #1 am: Juni 18, 2019, 07:42:59 Vormittag »
Ich kann an dem Stück nichts erkennen, was auf einen Eisenmeteoriten hinweisen sollte, ebensowenig eine Schmelzkruste. Schlacke ist hier schon ein sehr guter Kandidat. Um genaueres zu sagen, müsste man mal eine frische Bruchfläche sehen.
Wie wurde denn eigentlich die Dichte bestimmt?

Das zweite Stück ist nach der Oberflächenstruktur und den kleinen Hohlräumen recht sicher eine Schlacke. Das sieht sehr nach Fayalit-Schlacke aus.

Grüße,
der Stollentroll

DaⒶnarchist

  • Gast
Re: Magnetischer Stein mit hoher Dichte
« Antwort #2 am: Juni 18, 2019, 08:08:37 Vormittag »
Die Dichte wurde über Verdrängung bestimmt.
Mit einem Diamantschleifer lässt sich die dünne Schicht über dem Metall entfernen, aber das Metall selber zeigt sich unbeeindruckt davon. Demzufolge wird es schwer mit einer frischen Bruchstelle. Wenn die Adern und so keine durch Hitzeeinwirkung entstandenen Fliesslinien sind, was sind sie dann? erosionsspuren?

werde bei dem zweiten stück später noch die Dichte bestimmen.

Offline Pinchacus

  • Privater Sponsor
  • Oberrat
  • *****
  • Beiträge: 450
Re: Magnetischer Stein mit hoher Dichte
« Antwort #3 am: Juni 18, 2019, 08:42:18 Vormittag »
Schöne Schlacken...

Wenn die Adern und so keine durch Hitzeeinwirkung entstandenen Fliesslinien sind, was sind sie dann? erosionsspuren?

Abgesehen davon, dass auf den Bildern keine Aderung zu sehen ist, würde sich mir als sicherlich nur semiintelligentem Menschen bei Deiner Anmerkung hier die Frage stellen, ob Schlacken normalerweise eher spontan im Kühlschrank gebildet werden oder doch eher ab und an höhere Temperaturen eine Rolle spielen können... :gruebel: :crying: :lacher:
So lange Fiktionsapparaturen latente Illusionen nicht manifestieren können, ist eine Realisation des Illusionären latent Fiktiv!

Be more specific! http://www.youtube.com/watch?v=PusCpQIbmCw

Offline stollentroll

  • Oberrat
  • *****
  • Beiträge: 404
    • Stollentrolls Homepage - Minerale, Meteorite, Bergbau, Prähistorie
Re: Magnetischer Stein mit hoher Dichte
« Antwort #4 am: Juni 18, 2019, 09:26:18 Vormittag »
Für eine frische Bruchstelle würde ich jetzt auch keinen Diamantschleifer nehmen, sondern einen Hammer (vorsicht, Schlacke splittert gerne).

Die Genauigkeit der Dichtebestimmung mittels Verdrängung hängt natürlich sehr stark von den verwendeten Geräten ab.

Offline Gibeon2010

  • Technischer Supporter
  • Generaldirektor
  • *
  • Beiträge: 1409
Re: Magnetischer Stein mit hoher Dichte
« Antwort #5 am: Juni 18, 2019, 11:23:36 Vormittag »
Ein Nickeltest würde auch schon mal ganz hilfreich sein.
Viele Grüße
Jens

Offline Met1998

  • Generaldirektor
  • *
  • Beiträge: 1800
  • Ehrfried der Steinfried
    • Angler, Ufologen und andere Aufschneider,  Herzlich Willkommen bei Ehrfried Hentschel !
Re: Magnetischer Stein mit hoher Dichte
« Antwort #6 am: Juni 18, 2019, 13:27:33 Nachmittag »
Nickeltest ist immer gut und geht ungefähr so:

Solch ein Tester (oder ähnlich) gehört zu jedem Met- und Gesteinesammler.
Man probiert erst mal an einer 2 Euro Münze und dann am „Meteoriten“.
Nickel verfärbt die Testflüssigkeit (Ammoniak und Ethanol) am Wattestäbchen, hier rosa.

Der Tester kostet aber ca. 18 Euro:wow:
ob man sich das in der Phase der Neuorientierung leisten kann?  :nixweiss:

Met1998
Der Mensch hat die Fähigkeit zur Vorahnung und er reift mit Geduld, wie Whisky, Käse und Wein!

Offline Pinchacus

  • Privater Sponsor
  • Oberrat
  • *****
  • Beiträge: 450
Re: Magnetischer Stein mit hoher Dichte
« Antwort #7 am: Juni 18, 2019, 14:07:53 Nachmittag »
Ein Nickeltest würde auch schon mal ganz hilfreich sein.

Dummerweise enthalten so einige Eisenerze Nickel in nicht geringer Menge (in Bezug auf die Sensivität dieser Tests), das Ni findet sich dann, abhängig vom Hüttenprozess, auch in den entsprechenden Schlacken...
So lange Fiktionsapparaturen latente Illusionen nicht manifestieren können, ist eine Realisation des Illusionären latent Fiktiv!

Be more specific! http://www.youtube.com/watch?v=PusCpQIbmCw

Offline Gibeon2010

  • Technischer Supporter
  • Generaldirektor
  • *
  • Beiträge: 1409
Re: Magnetischer Stein mit hoher Dichte
« Antwort #8 am: Juni 18, 2019, 14:18:26 Nachmittag »
Dummerweise enthalten so einige Eisenerze Nickel in nicht geringer Menge (in Bezug auf die Sensivität dieser Tests), das Ni findet sich dann, abhängig vom Hüttenprozess, auch in den entsprechenden Schlacken...
Ja, aber wenn der Test negativ ausfällt, kann man einen Eisenmeteoriten schon mal ausschließen.
Viele Grüße
Jens

DaⒶnarchist

  • Gast
Re: Magnetischer Stein mit hoher Dichte
« Antwort #9 am: Juni 18, 2019, 15:11:25 Nachmittag »
Ja, so ist das in der Neuorientierung.. jeder Cent ist kostbar...
aber der Nickeltest wird morgen gemacht... ist der letzte mir zur Verfügung stehende Test, den ich selber durchführen kann.
Zu der vermeintlichen Schmelzkruste: diese ist auf dem ersten Bild schon detailreich. Man kann im Zoom deutliche Linien, Adern oder so erkennen. Es scheint mir aber auch so aus zu sehen, als ob die deutliche dunkle Färbung, die von der Mitte (Spitze) ausgeht immer heller wird, was ich auf die schockfrostung in Pinchacus Kühlschrank zurückführe...
der eigentliche Gedanke war, dass diese Seite nach unten gezeigt hat, wenn es ne Reise durch die Atmosphäre gegeben haben sollte. In der unteren Ecke kann man im Zoom meiner Meinung nach Fliesslinien sehen. 

Zu dem zweiten Exemplar: es hat eine Dichte von 4,74 . Fayalite liegen bei 4,4. sind solche Abweichungen üblich? Zb durch die synthetische Erzeugung bei der Eisenverhüttung?

Und wenn ich schreibe, dass der diamantschleifer das Metall nicht wirklich beeindruckt hat, dann könnte das ein Hinweis sein, dass das Metall ziemlich hartnäckig ist.


Das ich aber auch immer mit den kontroversesten Stücken anfangen muss... aber das sind mir die wichtigeren.
   
 
 



Offline Pinchacus

  • Privater Sponsor
  • Oberrat
  • *****
  • Beiträge: 450
Re: Magnetischer Stein mit hoher Dichte
« Antwort #10 am: Juni 18, 2019, 15:28:25 Nachmittag »
Zu dem zweiten Exemplar: es hat eine Dichte von 4,74 . Fayalite liegen bei 4,4. sind solche Abweichungen üblich? Zb durch die synthetische Erzeugung bei der Eisenverhüttung?
Fayalit als Mineral hat eine ungefähre Dichte von 4,4 g/cm³. Aber Schlacken sind Feststoffe aus gemischten Bestandteilen.

Und wenn ich schreibe, dass der diamantschleifer das Metall nicht wirklich beeindruckt hat, dann könnte das ein Hinweis sein, dass das Metall ziemlich hartnäckig ist.
Oder einfach, dass diese Fayalitschlacke, garnicht unüblich, Zementiteinschlüsse (Vickershärte bei 800) oder andere Eisencarbide hat. Und der bei einer Dichte von etwa 7,7 g/cm³ durchaus einige Dichte-Abweichnungen gegenüber reinem Fayalit erklären könnte. Ist dann noch schlecht verhüttet worden, schwimmt auch noch Magnetit (5,2 g/cm³) mit in der Schlacke, der dann Deine Dichtemessung aufgrund der Inhomogenität des Materials weitgehend obsolet macht.
So lange Fiktionsapparaturen latente Illusionen nicht manifestieren können, ist eine Realisation des Illusionären latent Fiktiv!

Be more specific! http://www.youtube.com/watch?v=PusCpQIbmCw

Offline Muschgard

  • Inspektor
  • ***
  • Beiträge: 82
Re: Magnetischer Stein mit hoher Dichte
« Antwort #11 am: Juni 18, 2019, 17:08:24 Nachmittag »
Das ist ein Hüttenzuschlag aus der Ferro-Reihe:

Ferrochrom, Ferromangan, Ferrovanadium etc..

Solche Brocken geistern regelmäßig durchs Netz.

P.s. hat man denn schon die elektrische Leitfähigkeit geprüft?

Grüße,
Michael

Offline Gibeon2010

  • Technischer Supporter
  • Generaldirektor
  • *
  • Beiträge: 1409
Re: Magnetischer Stein mit hoher Dichte
« Antwort #12 am: Juni 18, 2019, 17:27:04 Nachmittag »
... Der Fundort war die Uferpromenade, von der ich immer noch nicht weiß, woher die Steine dort stammen. Habe Zuviel um die Ohren, um mich deswegen mit der Stadt in Verbindung zu setzen. ...
Bei dem Aufwand, den du im Netz für deine Funde betreibst, wird doch wohl ein Anruf bei der Stadt drin sein.  :gruebel:
Viele Grüße
Jens

Offline ironsforever

  • Privater Sponsor
  • Foren-Meister
  • *****
  • Beiträge: 2942
Re: Magnetischer Stein mit hoher Dichte
« Antwort #13 am: Juni 18, 2019, 19:00:28 Nachmittag »
Dat Ding hat kleine Blasen (vgl. Foto 3).
Deshalb nix Eisenmeteorit.

Offline Steinpilz

  • Inspektor
  • ***
  • Beiträge: 95
Re: Magnetischer Stein mit hoher Dichte
« Antwort #14 am: Juni 18, 2019, 19:22:08 Nachmittag »
... ist der letzte mir zur Verfügung stehende Test, den ich selber durchführen kann.

Und wenn ich schreibe, dass der diamantschleifer das Metall nicht wirklich beeindruckt hat, dann könnte das ein Hinweis sein, dass das Metall ziemlich hartnäckig ist.

Vorschlag: Wenn Du die Hammer-Variante nicht magst, dann gibt es noch zwei weitere einfache Möglichkeiten festzustellen, ob Deine Objekte aus Eisen bestehen, wie Du vermutest.
Nimm eine gute Schlosserfeile und versuche damit das Eisen sichtbar zu machen. Da Du von einem "Diamantschleifer" sprichst, vermute ich, dass Du über einen Dremel o.ä. Werkzeug verfügst. Für diese gibt es preiswerte Metalltrennscheiben in jedem Baumarkt. Billiger und aussagekräftiger als der Nickel-Test.

Beste Grüße  :hut: 

 

   Impressum --- Datenschutzerklärung