Autor Thema: Säge für Achate?  (Gelesen 4471 mal)

Offline Kiru4

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Säge für Achate?
« am: September 05, 2019, 18:49:40 Nachmittag »
Hallo Freunde der Steine und Mineralien,
ich heiße Thomas, 41 Jahre jung und wohne im Herzen Sachsens. Als Jugendlicher hatte mich, durch meinen Bruder,  das Achatfieber gepackt. Da unsere Informationen begrenzt waren, fuhren wir mit großen Erwartungen nach St. Egidien um die begehrten Mandeln zu finden. Leider blieb es bei wenigen Achatkrümeln. Selbst wenn wir etwas gefunden hätten, Schneiden und Schleifen wäre nur schwierig zu realisieren gewesen. Daher schlief die Faszination wieder ein. Mit meinem Sohn, mittlerweile 6 Jahre alt, fing es aber wieder an! Und Dank Mineralienatlas, haben wir einige schöne Funde machen können. Diese sollen nun auch bearbeitet werden. Mit einem modifizierten Fliesenschneider, 230er Blatt, waren die ersten Schnitte schnell gemacht. Leider von nicht gerade toller Qualität. Daher soll nun eine gute Säge her. Kaufen oder bauen? Auf Drehmaschine und Co. habe ich Zugriff,  inkl. fachkundigem Bediener. Aber die Zeit! Heute hat keiner mehr Zeit, das würde daher ewig dauern. Eine Säge kaufen, ist finanziell mit 2500 bis 3500 Euro nicht drin. Der Selbstbau würde auf ca. 500 kommen, das wäre akzeptabel. Das Konzept steht auch schon. Werkbank, Drehstrommotor mit Drehzahlregelung durch FU, Kreissägewelle auf Tisch geschraubt, Motor darunter, Keilriemenantrieb. 350er Sägeblatt, aber Standart Fliesenblatt mit ca. 3,5 mm Schnittstärke. Optional später Umstieg auf dünnes Blatt. Ich hab hier viele große Brocken Schlottwitzer Achat, da kommt's nicht auf die Schnittstärke an. Große Alublechwanne schlitzen und über das Sägeblatt stülpen. Mörtelkübel darunter, Wasserpumpe. Nur die Konstruktion der Steinklemme ist noch nicht ausgereift. Da hab ich bei meiner Internetrecherge diese Baustellensägen zum Ziegelsteine  oder Pflastersteinesägen gefunden. Könnte man diese nicht umbauen? 350er Fliesenblatt rein und Motor mit FU in der Drehzahl regeln? Mir gefällt persönlich der Schiebetisch, schon auf Rollen geführt, Steinklemme darauf befestigen und mittels Umlenkrolle und Gewichten den Vorschub realisieren. Ich hab ewig im Netz gesucht, aber dazu noch nix gefunden. Wäre das denkbar? Leider kann so eine Säge nicht ausprobiert werden, da Drehzahl meist bei 3000 U/Min. Das will ich bei meinen Funden nicht riskieren. Falls da jemand nen Tipp oder gar Erfahrungen damit hat, lasst es  mich bitte wissen. Platz ist kein Problem, Sauerei auch nicht. Somit muss das Ding nicht kompakt sein. Ne gute gebrauchte Achatsäge ist ja leider nicht zu bekommen. Der nächste Schritt, das Schleifen, ist geklärt, Flachschleifer Marke Eigenbau läuft und funktioniert super, Gestern den ersten Achat geschliffen, gleich beim ersten Test super geklappt. Da habe ich auch gemerkt, das bei besserem Sägeschnitt, das Schleifen noch einfacher wird.
Tausend Dank!

VG
Thomas

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Re: Säge für Achate?
« Antwort #1 am: September 05, 2019, 23:32:27 Nachmittag »
Hallo,

ein Sägeblatt mit 3,5mm Schnittstärke ist viel zu breit für eigentlich jedes Schneidgut.
Blätter mit 1,5-max.2mm sind auch noch erschwinglich und machen viel mehr Freude.

Ich selbst nutze einen soliden Eigenbau, auch mit 300er oder 350er Blatt.

Grüße,
Michael

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Re: Säge für Achate?
« Antwort #2 am: September 06, 2019, 09:30:53 Vormittag »
Hallo Michael,

Danke für deine Antwort. Je dünner das Blatt, desto feiner den Schnitt, da stimme ich dir vollkommen zu. Wenn 1,5 bis 2mm Blätter noch für annehmbares Geld zu bekommen sind, dann käme das für mich auch in Frage. Aber vorerst ist die Konstruktion der Säge das Problem. Deine Schnitte sehen hervorragend aus. Du nutzt auch einen Eigenbau, könntest du einige Fotos zeigen? Hilft mir bei meiner Entscheidung evtl. weiter.

VG
Thomas

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Re: Säge für Achate?
« Antwort #3 am: September 06, 2019, 10:17:26 Vormittag »
Hallo Thomas,

der Korpus ist aus Edelstahl, darin ist eine Konstruktion geschweißt um die Kreissägenwelle befestigen zu können, darin aktuell ein 300er Blatt, 1,8mm Turbo-Rand für Marmor und Ähnliches.

Der Motor ist ein russischer Langsamläufer mit ~900U/min, die Übersetzung zur Welle nahezu 1:1 .

Der Tisch ist abnehmbar, im Spritzschutz integriert ist der Wasserzulauf, ich arbeite mit Frischwasser.

Ich hatte einst auch einen soliden Schiebeschlitten mit Klemme aufgebaut, hab ich wieder abgenommen weil ich Freihand besser zurecht komme. Diese Fummelei die Steine in die Klemme zu bekommen...

Nun gab es noch Stimmen die meinten dass die Flansche im Durchmesser zu klein wären (120mm für ein 350mm Blatt) es würde flattern und verlaufen.
Was soll ich sagen, es funktioniert, ich schneide problemlos auch größere Stücke (100mm in einem Gang)

Grüße,
Michael


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Re: Säge für Achate?
« Antwort #4 am: September 06, 2019, 15:17:25 Nachmittag »
Hallo Michael,
Danke für die schnelle Antwort mit Bildern! Tolle, simple Konstruktion! Du sagst du sägst mit Frischwasser, das will ich auch, da gibt's keine Arbeit mit Entsorgung und Ölschmiererei. Klar halten die Blätter nicht sooo lang, dafür sind sie unempfindlicher, da dicker und deutlich günstiger. Respekt, das du nur mit Handführung so super Schnitte hinbekommst. Bei mir ist's ein auf und ab, mal gelingt es, mal wieder nicht. Die Spannerei wird mich bestimmt auch Nerven, wenn's ohne ginge, wäre toll, brauch ich auch keine Steinklemme konstruieren. Das muss ich probieren, mit großem Blatt ist ja auch die Führung besser, evtl. hilft das ja. Hast evtl. noch nen Foto von deinem Schiebetisch mit Steinklemme? Wieviel KW hat dein Motor? 120mm Flansch beim 350er Blatt ist mehr als genug. Bei 1mm Blättern vielleicht nicht. Wäre aber nicht sinnvoll nur um einen dünnen Schnitt zu bekommen, ein noch größeres, damit noch teureres Blatt zu nehmen, für die selbe Schnitttiefe, nur weil das Blatt mehr Führung durch einem größeren Flansch braucht. Die meisten Kreissägeflansche sind zw. 65 und 85 mm, das reicht für ein 2mm Blatt auch. Danke für deinen Input, hilft mir sehr. Hab bei eBay eine Säge gefunden die mir gut gefällt. Nur noch ein gutes Blatt rein und den Motor mittels FU oder anderer Übersetzung in der Drehzahl reduzieren. Evtl. noch ne Steinklemme auf den Schiebetisch bauen und gut ist. Ob die 1,5 KW  reichen werden?

https://www.ebay.de/itm/Steinsage-Nassschneider-Steintrennmaschine-Fliesenschneider/333307511571?hash=item4d9aad0313%3Ag%3A430AAOSwYo5dY4mB&LH_BIN=1

VG
Thomas

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Re: Säge für Achate?
« Antwort #5 am: September 06, 2019, 23:04:43 Nachmittag »
Hallo Thomas,

der Motor hat 1,1kW.

Den Schiebetisch hatte ich mit stabilen Linearschienen und dazu gehörigen Schlitten gebaut. War sehr stabil und hat auch funktioniert aber frei Hand bin ich nicht schlechter.. Fotos davon habe ich nicht mehr.

Grüße,
Michael

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Re: Säge für Achate?
« Antwort #6 am: September 06, 2019, 23:34:47 Nachmittag »
Danke Michael, der Tipp mit den Linearschienen ist Gold wert!

VG
Thomas

 

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