Autor Thema: Frage zum Meteorite in Peru  (Gelesen 7314 mal)

astro112233

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Zumthie

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Re: Frage zum Meteorite in Peru
« Antwort #16 am: Oktober 09, 2007, 23:17:15 Nachmittag »
Hallo,

hab eben gesehen, dass der Infraschall des Meteoriteneinschlags in La Paz aufgezeichnet wurde.

http://spaceweather.com/

Zumthie

Zumthie

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Re: Frage zum Meteorite in Peru
« Antwort #17 am: Oktober 09, 2007, 23:53:40 Nachmittag »
Seltsam  :gruebel: , wenn die Zeitskala richtig ist, dann sind zwei Druckwellen aufgezeichnet worden.

Die erste und stärkste um etwa 16:44 30'' UT und die zweite ca. 20'' später. Wenn die Aufzeichnung in 70 km Entfernug stattgefunden hat, müssen etwa 3' 30'' abgezogen werden und der Einschlag erfolgte dann ziemlich genau um 11:41 Ortszeit.

astro112233

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Re: Frage zum Meteorite in Peru
« Antwort #18 am: Oktober 12, 2007, 15:31:55 Nachmittag »
Hallo Sammler,

Bilder und Fundstücke aus Peru.

http://meteoriteguy.com/carancasfallexpedition.htm

Gruß Konrad.   :winke:

astro112233

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Re: Frage zum Meteorite in Peru
« Antwort #19 am: Oktober 12, 2007, 21:49:45 Nachmittag »
Neuigkeiten aus Cochabamba/Bolivien

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Über die für mich persönlich "unlogische, diktierte" Versandkostenstrukturierung bilde sich ein jeder sein eigenes Urteil.

Grüße sendet Konrad.   :winke:

Offline Dirk

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Re: Frage zum Meteorite in Peru
« Antwort #20 am: Oktober 12, 2007, 22:28:26 Nachmittag »
Hallo Zumthie,

wenn wirklich zwei Druckwellen im Abstand von 20 Sekunden aufgezeichnet wurden - könnte das nicht für ein 2. Impactereignis sprechen? Also ein 2.Krater irgendwo in der Nähe?

Was meinst Du?

Grüße,
Dirk

Offline Aurum

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Re: Frage zum Meteorite in Peru
« Antwort #21 am: Oktober 13, 2007, 09:16:59 Vormittag »
Morgen Dirk ,

Ich erinnere mich gerade an Gespräch das ich mit Thomas ( APE ) in Berlin am Stammtisch hatte , da ging es auch um Schallwellen .
So wie schreibe ich es am besten , Stell dir ein Gewitter in den Bergen vor , ein heftiges Gewitter mit nur einem Blitz  :lacher:
Der davon augehende Donner wird zuerst durch unterschiedliche Atmosphäriche dichte gebrochen , und auch Reflecktiert , dazu kommt dann auch noch unterschiedliche Schallgeschwindigkeiten durch unterschiedliche höhe . Ein Wolken Blitz hat im schnitt eine Länge von 5-7 Km in extremfällen bis zu 140 km Länge und nun kannst du dir ja selber ausrechnen wie lange es dauert bis der Schall vom Anfang des Biltzes bis zum Ende gelangt  :laughing:

Wenn jetzt noch Berge wie in Peru da sind wird von denen auch noch der Schall reflecktiert .
Ähnlich wie der Blitz stelle ich mir den Flug des Meteoriten durch die Atmosphäre vor da hast du auch eine lange strecke auf der Schall erzeugt wird und der wird auch gebrochen gezert und wieder gebündelt.
Ich hoffe das das ich mich all zuweit mit meiner Spekulation aus dem Fenster gelehnt habe  :gruebel:
Mal sehen was da noch kommt .

Bis dann Lutz  :winke:
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Offline Dirk

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Re: Frage zum Meteorite in Peru
« Antwort #22 am: Oktober 13, 2007, 10:32:38 Vormittag »
Guten Morgen Lutz,

mensch, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Die 2. Druckwelle könnte wirklich reflektierter Schall sein. Wäre dann wahrscheinlich schwächer als die erste, oder?

Gruß,
Dirk

Offline Aurum

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Re: Frage zum Meteorite in Peru
« Antwort #23 am: Oktober 13, 2007, 14:40:57 Nachmittag »
Hallo Dirk ,

Mit hoher warscheinlichkeit ja, aber das muss nicht sein den es kann vorkommen das sich Schallwellen überlagern und dann verstärken .
Doch es ist sehr unwarscheinlich , ist mir nur einmal unter gekommen bei einem Gewitter vor über 20 Jahren .
Bei diesem Gewitter haben sich einige Donner so sehr gegenseitig verstärckt das semtliche Alarmanlagen in der Düsseldorfer Innenstadt ausgelöst worden sind .

War ein echt erschrekendes erlebnis , ich hatte da ich die Blitze nicht gesehen hatte ( ich hatte geschlafen ) an eine Gigantiche Bombe gedacht der Donner dauerte bestimmt über eine Minute Wärend des gesammten Donners war nicht ein Blitz mehr zu sehen .
Die lautstärke war der artig das meine Mutter und ich uns anschreien mussten um uns zu verständigen .

Bis dann Lutz  :winke:
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Zumthie

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Re: Frage zum Meteorite in Peru
« Antwort #24 am: Oktober 13, 2007, 21:10:52 Nachmittag »
Hallo Dirk, Lutz,

ich hab mir die Gegend mal etwas genauer angesehen,
- leider nur mit Google Earth.

Wenn die bisher genannten Angaben annähernd stimmen, dann vermute ich jetzt, dass die erste aufgezeichnete Infraschallwelle vom der Überschallschockfront stammt. Die Schockfront kam aus größerer Höhe und konnte La Paz ungestört erreichen. Die zweite Infraschallwelle kam dann vom eigentlichen Impakt. La Paz liegt wohl in einer Talmulde und ist vom Impaktkrater durch Bergketten getrennt, sodass die Impaktschallwelle La Paz nur abgeschwächt erreicht haben dürfte. Reflektion der Schallwelle halte ich für unwahrscheinlich, denn dann müßte in etwa 3,5 km Entfernung vom Aufzeichnungsort ein guter Refelktor (z.B. Steilwand) im richtigen Winkel vorhanden sein.

Nach Google Earth liegt La Paz etwa 100 km Luftlinie vom Impaktkrater entfernt, wo allerdings die Aufzeichnungsstelle für den Infraschall genau liegt ist mir nicht bekannt.
Desaguadero liegt nach Google Earth auch nur etwa 11 km vom Krater entfernt und nicht 20 km.

Nach meiner Vermutung müßte sich der Meteroriteneinschlag für einen Beobachter in Desaguadero in etwa wie folgt abgespielt haben.

Eine heller Feuerball zieht innerhalb von 3 bis 6 Sekunden von Nordost nach Süd über den Himmel. Am Impaktort gibt es einen Lichtblitz und eine Staubwolke steigt auf. Etwa 5 bis 15 Sekunden nach dem Einschlag ist der Überschallknall zu hören. Laute donnernde oder knatternde Geräusche folgen und zunehmend immer mehr aus nördlicher und südlicher Richtung gleichzeitig. Etwa 35 Sekunden nach dem Einschlag ist dann die Einschlagsexplosion zu hören. Danach sind noch über mehrere Minuten die donnernden Geräusche aus nördlicher Richtung zu hören. Die angegebenen 15 Minuten halte ich aber für übertrieben, denn das würde bedeuten, dass die Geräusche noch aus fast 300 km Entfernung zu hören gewesen wären.

Zumthie   

astro112233

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Re: Frage zum Meteorite in Peru
« Antwort #25 am: Oktober 13, 2007, 23:16:11 Nachmittag »
Hallo Zumthie,

jetzt willst es aber ganz genau wissen.  :super:

Grüße sendet Konrad.


Offline APE

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Re: Frage zum Meteorite in Peru
« Antwort #26 am: Oktober 16, 2007, 12:29:59 Nachmittag »
Hallo Leute,

das mit dem Infrasound ist komplizierter, als ihr euch das jetzt so vorstellt.  :fluester:

Schon der Umstand, daß die Schallwelle allein durch die Windrichtung und -stärke in ihrer Ausbreitung derart beeinflußt wird, das sie in manchen Richtungen überhaupt nicht mehr voran kommt und diametral dazu gesehen unglaublich weit und schnell beobachtet werden können, soll jetzt mal schnell beweisen, das wir hier keine Chance haben, diese Grafik zu interpretieren.   :prostbier:

Ohne Winddaten und nur mit Daten einer Station kann man so gut wie keine Auswertung machen!   :belehr:

Das hier zwei Wellenmaxima aufgezeichnet wurden, ist ganz normal und man könnte von einer Art Reflektion sprechen. Wenn ich mich richtig erinnere, dann gibt es immer zwei mögliche Wege des Schalls die Anlage zu erreichen. Es ist der direkte Wellenweg und der indirekte über die höher gelegenen Atmosphärenschichten. Ein Weg ist schneller aber die Dämpfung ist höher als beim anderen Weg, wo das Signal stärker ankommen sollte ... aber wie gesagt ich bin kein Experte für diese Dinge ...  :nixweiss:

Ich weiß nur soviel genau, auch alle anderen Ereignisse mit Infrasound, wie auch die Meteoritenfälle haben immer zwei Maxima erzeugt und es waren einige Sekunden Zeitverschiebung dazwischen!

Beste Grüße
Thomas Grau

DLR - Fireball Network
assistant at the
European Fireball Network
------------------------------------------------------------
Grau ist alle Theorie ...

Offline Aurum

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Re: Frage zum Meteorite in Peru
« Antwort #27 am: Oktober 16, 2007, 12:44:22 Nachmittag »
Malzeit Thomas,

Also so schwer ist die Oberflächliche Auswertung der Grafik nicht der Obereteil der Garfik zeigt die Geschwindigkeit der Schallwellen und die Freqentz .
Der unter Teil der Garfik zeit die Richtung und Ebenfals die Freqentz  . Die Oszlations Line unterhalb die einfache Stärke und Zeitdiverrentz der beiden Schallwellen. Laut diesem Diagram liegt zwichen der ersten in diesemfall Leiseren Schallwelle und dem Zweiten Lauten Welle so um die 80 sec .

So nun habe ich mich genug Blamiert und du kannst dich erstmal wieder von deinem Lachanfall erholen  :lacher: 
Aber ich stelle mir als Laie vor, das auch andere diese Diagramm so auswerten würden , besonders intersant finde ich die Richtungsangabe des Schalls in den Diagram . :super:

Bis dann Lutz :winke:
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Zumthie

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Re: Frage zum Meteorite in Peru
« Antwort #28 am: Oktober 17, 2007, 23:33:33 Nachmittag »
Hallo Thomas,

toll die Infrasound-Auswertung des Neuschwanstein-Meteoritenfall.   :super:

Ich denke aber der Fall ist mit dem von Peru kaum zu vergleichen. In Neuschwanstein ist der Meteorit noch vor der Hemmung in mehrere Teile zerbrochen und einen Impakt, der einen Explosionskrater erzeugt hätte, hat es auch nicht gegeben. Interessant ist auf jeden Fall, dass es bei Meteoritenfällen immer zwei Maxima geben soll?  :gruebel:
Das Wind die Ausbreitung der Schallwellen beeinflußt ist richtig, und für genaue Analysen ist u. a. diese Kenntnis auch wichtig. Die bisher bekannte Datenlage aus Peru ist leider sehr dünn und es wäre wünschenswert mehr Berichte von Augen- und Ohrenzeugen zu haben um die Vorgänge besser rekonstruieren zu können. Solange bleibt natürlich alles Spekulation.

Vielleicht kommt ja noch mehr Erhellendes.

Viele Grüsse
Zumthie

 

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