Autor Thema: MetMet (Meteorite Meter)  (Gelesen 1780 mal)

Offline karmaka

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MetMet (Meteorite Meter)
« am: Oktober 18, 2023, 14:20:34 Nachmittag »
MetMet statt Magnet

The “Meteorite meter”: A handheld instrument for the combined measurement of magnetic susceptibility and electrical conductivity, with application to meteorite identification and classification

Minoru Uehara, Jérôme Gattacceca

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Konnte jemand von euch ihn schon einmal ausprobieren?

MetMet für alle?

Offline hugojun

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Re: MetMet (Meteorite Meter)
« Antwort #1 am: Oktober 19, 2023, 09:31:09 Vormittag »
Hallo Martin,

Wie es in diesem und anderen Berichten ja zum wiederholten male beschrieben ist, ist magnetisch Suszeptibilität
nur an sehr frischen Fällen eindeutig und zur Klassifizierung der Chondrite geeignet.
Bei zunehmender Verwitterung fallen die eisenreichen Chondrite in Bereiche der Chondrite mit geringerem Eisenanteil.
Somit ist bei aller technischen Unterstützung, wieder die Erfahrung gefragt.
Die Möglichkeit, direkt am Gerät den in der Literatur als Referenz gegeben log ? Wert abzulesen, ist sehr hilfreich.
Die Korrektur durch die Einstellung des Gewichts im Bereich von 5g bis 999g in 10 Stufen verbessert die Genauigkeit,
ist aber bei Fehleinschätzung des Gewichts, wenn keine Waage im Gelände zur Verfügung steht,
verglichen mit Fehlern durch Verwitterung, unerheblich.
Die Messstabilität ist ausreichend hoch, und bewegt sich im Bereich von +- 0,03log?, der Absolut Wert
bei gleichen Messbedingungen kann von Gerät zu Gerät schwanken, ist aber durch Vergleichsmessungen
an einem Standard zu korrigieren.
Der wirkliche Vorteil, ist die zweidimensionale Verteilung von log ? und dem sogenannten C-Index.
Hohe Suszeptibilität bei gleichzeitig hohem C-Index spricht dann für den Hohen Anteil an freiem Eisen.
Allein die hohe Suszeptibilität lässt zu viele Möglichkeiten offen.

LG
Jürgen

Offline karmaka

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Re: MetMet (Meteorite Meter)
« Antwort #2 am: Oktober 19, 2023, 22:50:37 Nachmittag »
Vielen Dank für deine Erläuterungen, Jürgen!

Viele Grüße

Martin

Offline Mettmann

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Re: MetMet (Meteorite Meter)
« Antwort #3 am: Oktober 20, 2023, 17:19:04 Nachmittag »
Nunja,
vielleicht liegt der Witz weniger in der Typbestimmung, sondern in der Möglichkeit im Felde Meteorite von irdischen Steinen zu unterscheiden.

Schad, fehlt in der Hobbythek für den kleinen Bastler die Bauanleitung und die Materialbezugsquellen.

Für das erwähnte SM30 von ZH instruments hab ich nur eine einzige Preisangabe finden können, stolze 2500Euro...

 :prostbier:
Mettmann
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Offline hugojun

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Re: MetMet (Meteorite Meter)
« Antwort #4 am: Oktober 23, 2023, 15:34:34 Nachmittag »
Nunja,
vielleicht liegt der Witz weniger in der Typbestimmung, sondern in der Möglichkeit im Felde Meteorite von irdischen Steinen zu unterscheiden.

Schad, fehlt in der Hobbythek für den kleinen Bastler die Bauanleitung und die Materialbezugsquellen.

Für das erwähnte SM30 von ZH instruments hab ich nur eine einzige Preisangabe finden können, stolze 2500Euro...

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Mettmann
Für den kleinen Geldbeutel:
Wenn es nicht so komfortabel wie beim MetMet sein braucht und nur die Suszeptibilität messen möchte ,
kann man wie folgt vorgehen.
Eine Spule von ca. 85 mm Durchmesser und 420 Windungen kommt bei mir zum Einsatz.
So eine Spule müsste gebastelt oder anderswie besorgt werden. Ich habe keine anderen Spulen ausprobiert,
aber man könnte eventuell Verbesserungen erwirken.
Das Messgerät ist ein Handelsübliches LCR-Messgerät, welche in mäßiger Qualität schon für unter 40 Euro zu haben ist:

https://www.amazon.de/Induktivit%C3%A4ts-LCR-Messger%C3%A4t-Umkehrbarer-%C3%9Cberspannung-Krokodilklemme/dp/B07DVJB865

Die Messfrequenz von diesem Gerät ist mir nicht bekannt , aber sie dürfte zwischen den Werten meines Geräts irgendwo von 120Hz bis 1000 Hz reichen ,
 je höher je höher der Spulenwiderstand und desto geringer das Magnetfeld.
Bilder

1 Leere Spule L0  Luft


2 L Chondrite L1



3 H Chondrit  L2


Mit einer Excel Tabelle macht man den Rest:



LG
Jürgen



   
« Letzte Änderung: Oktober 23, 2023, 16:26:23 Nachmittag von hugojun »

Offline Mettmann

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Re: MetMet (Meteorite Meter)
« Antwort #5 am: Oktober 25, 2023, 20:28:55 Nachmittag »
Super, Jürgen,

vielen vielen Dank für die einfache Veranschaulichung.

Jetzt heißt es ran an die Lötkolben, das ganze in ein Kasterl verbaut, dann die Sammlung durchmessen
und vielleicht sehen wir schon auf den nächsten Messen Sammler, die mit der magischen Box ihre Droge Meteorit auf ihren Gehalt prüfen!

Martin
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