Autor Thema: [WIP] Pallatisit - prima selbst gebastelt  (Gelesen 10443 mal)

Offline ironsforever

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Re: [WIP] Pallatisit - prima selbst gebastelt
« Antwort #30 am: April 06, 2020, 20:11:17 Nachmittag »
Hallo,

ich kann das auch nicht ganz nachvollziehen. Was soll der tiefere Sinn des Ganzen sein?
Etwa eine tolle Bastelanleitung für jedermann, damit wir uns künftig noch mehr mit Fakes herumplagen müssen?

Gruß
Andi

Offline Eckard

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Re: [WIP] Pallatisit - prima selbst gebastelt
« Antwort #31 am: April 06, 2020, 20:18:19 Nachmittag »
Hej Sigrid,

tja, warum? - Ich glaube, wir müssen das so verstehen: Da nix fällt machen wir uns selber welche. - Wie war das noch mit Pygmalion? - Nur wird hier keine Aphrodite kommen, und eine Verwandlung vornehmen.

Aber sehen wir es doch gelassen. Jedem Diersche sei Pläsiersche. :einaugeblinzel:

LG/Eckard
 :winke:

PS:  :fingerzeig: Immerhin aber sagt ja die Themenüberschrift schon, dass hier gebastelt wird.
Wenn man aufhört, sich zu interessieren, wenn man aufhört, zu lernen,
wenn man aufhört, sich zu begeistern: dann altert man.
(Heinz Bennent am 17.10.2002 in 3sat)

Offline Buchit

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Re: [WIP] Pallatisit - prima selbst gebastelt
« Antwort #32 am: April 06, 2020, 20:31:36 Nachmittag »
Sehen wir es mal so: Es gibt kriminelle Hacker, die mit ausgebuffter Technik Sicherheitslücken in IT-Systemen nutzen, um eine Menge Schaden anzurichten - und es gibt Hacker, die IT-Sicherheitsfirmen betreiben und dieselben Techniken anwenden, um solchem Schaden vorzubeugen...

Offline ironsforever

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Re: [WIP] Pallatisit - prima selbst gebastelt
« Antwort #33 am: April 06, 2020, 20:52:37 Nachmittag »
Zitat
Da nix fällt machen wir uns selber welche.

Es muss nichts fallen.

Wenn es denn unbedingt Pallasite sein sollen: In Chile kann man - natürlich außerhalb der Corona-Beschränkungen - in Imilac nach Pallasiten suchen und selbst in Deutschland sollten die Fundchancen durchaus gegeben sein (Rittersgrün). In Schweden kann man Eisen suchen, in der Sahara Überraschungseier... Voraussetzung ist natürlich, dass man sich mit der Materie auseinandersetzt, recherchiert, Geld für Material und natürlich Zeit investiert.

In unserer Szene wird m. E. genug gefälscht und mit Fakes werden miese Geschäfte gemacht. Es gibt heute haufenweise gefälschte Moldavite auf dem Markt, falsches Libysches Wüstenglas, gefakte Fälle und Funde von Typen wie Wiekhorst, K. und Konsorten. Da brauchen wir nicht noch eine Bastelecke in einem Forum, in dem publiziert wird, wie man die besten Fälschungen produziert. Ich denke, dass die meisten Teilnehmer authentisches Material in der eigenen Sammlung bevorzugen.

Wenn ich einen nur annähernd wissenschaftlichen Wert an diesem Procedere erkennen würde, würde ich ja nichts sagen. Aber ich erkenne hier keinen tieferen Sinn.
« Letzte Änderung: Mai 06, 2021, 19:56:10 Nachmittag von karmaka »

Offline Sikhote

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Re: [WIP] Pallatisit - prima selbst gebastelt
« Antwort #34 am: April 06, 2020, 20:55:44 Nachmittag »
Sehen wir es mal so: Es gibt kriminelle Hacker, die mit ausgebuffter Technik Sicherheitslücken in IT-Systemen nutzen, um eine Menge Schaden anzurichten - und es gibt Hacker, die IT-Sicherheitsfirmen betreiben und dieselben Techniken anwenden, um solchem Schaden vorzubeugen...


O.K. Ich will euch nichts Böses unterstellen. Aber eine Bauanleitung zu liefern halte ich nicht für eine gute Idee. Es gibt bestimmt Menschen, die auf selbstgebastele "Pallasite" reinfallen könnten und ein ähnliches Produkt kaufen würden.

Einer wissenschaftlichen Untersuchung können diese Produkte ja nicht standhalten, da sie ja nie im All waren und die entsprechenden Spuren nicht aufweisen können.

Ob das Thema hier weiter ausgebreitet werden sollte, halte ich für fragwürdig.

Grüße
Sigrid

Offline Schönedingesammler

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Re: [WIP] Pallatisit - prima selbst gebastelt
« Antwort #35 am: April 06, 2020, 23:59:31 Nachmittag »
Liebe Freunde,

Wer wird denn gleich in die Luft gehen. Greife lieber zur HB! Wer kennt das noch?  :auslachl:

Jetzt muss ich mal ne Lanze für den Mario brechen. Ich finde seine Experimente nicht uninteressant. Ist schon ein bisschen spät. Ich finde es auf die schnelle nicht. War es chladni oder Cohen. Oder Schreibers? Auf jeden Fall gab es damals schon eine Abhandlung über den nachbau eines Meteoriten. Ich finde es der Sache dienlich, wenn jemand aufzeigt, wie offensichtlich mit einigem geschick hier ein pallasit gebaut werden kann. Läuft ja auch unter der Rubrik Pseudo meteorite. Das zeigt gerade Anfängern, dass der Spruch know your Dealer nicht von ungefähr kommt. Anreiz für seine Mühen war vielleicht auch die Vorstellung meines kenyan pallasite in einem anderen Thread und meine Behauptung man könne pallasite nicht fälschen. Hintergrund war meine eigene Verunsicherung über das erworbene Teil bei einem chinesischen Händler.

Liebe Grüße

Uwe  :prostbier:
Dsds

Offline Mettmann

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Re: [WIP] Pallatisit - prima selbst gebastelt
« Antwort #36 am: April 07, 2020, 00:09:25 Vormittag »
Fälschungen müssen sich finanziell lohnen,
sonst fiele der Fälscher in den kleinen Kreis der psychopathischen Verbrecher.
Locastans Versuche scheinen mir in dieser Hinsicht ungefährlich,
bisher müßte er das Verfahren wohl in einem Drittweltlohnland mit mangelhaftem Fiskus ausführen lassen.
Sericho sei sein Feind!

Aber sonst geb ich dem ironsforever recht und geh den Imilac in der Vitrin tätscheln, (der mag das, denn er wird niiiiiiiemals rosten),
den er gefunden und der daher bestdokumentiert.

Uwe, Daubrée vielleicht?
Der war berüchtigt für seine gelegentlich explosiven Versuche...

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(S.Laurel 1890-1965)

Offline Schönedingesammler

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Re: [WIP] Pallatisit - prima selbst gebastelt
« Antwort #37 am: April 07, 2020, 00:15:30 Vormittag »
Muss morgen mal schauen, Martin. Vom Daubree müsste ich noch die einzige deutsche Ausgabe irgendwo rumliegen haben. Muss jetzt aber in die Heia. Gute N8. :hut:
Dsds

Offline locastan

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Re: [WIP] Pallatisit - prima selbst gebastelt
« Antwort #38 am: April 07, 2020, 10:00:16 Vormittag »
Hallo liebes Forum,

eine richtige Bauanleitung für Pallasite kann höchstens der Schöpfer vom Shirokovski liefern. Was Uwe schreibt ist der eigentliche Anstoß des ganzen. Ich war ebenfalls überrascht über die schiere Menge chinesicher Serichoscheibchen die für 1€/g über die virtuelle Theke gehen. Im Thread wurde gesagt Pallasite seinen nicht zu fälschen, dann kam mit Shirokovski ein Beispiel hoch, dass es doch möglich sei. Bei mir weckte das als Ingenieur ein gewisses Interesse am handwerklichen Verfahren, weshalb ich anfing mit Aluminium und Glas versuche zu starten wie sowas produziert werden könnte. Das funktionierte erchreckende gut, weshalb ich der Sache näher nachging, wie es mit Material aussieht das näher an der "echten" Substanz liegt.

Mich interessiert ebenfalls der Aspekt, ob theoretisch die Gefahr bestünde, dass so etwas im großen Stil in einer Drittwelt-Eisenhütte als Geschäftsmodell heranwachsen könnte. Wir alle müssten beim Einkauf von Pallasiten etwas mehr aufpassen und ggf. auf Anzeichen achten die hier beim Versuch so etwas nachzukochen auffallen.

Ich kann aus dem letzten Versuch schon sagen, dass Temperaturkontrolle kritisch ist. Die Olivine haben Ihren Schmelzpunkt sehr nah oder etwas unterhalb vom Eisen. Bei dem erfolgreich eingebetteten Olivin waren noch 4-5 kleinere Stückchen, die allesamt als rost-orange Schlacke endeten. Im Hinterhof mit einfachem Material wie Lichtbogenschweißgerät und Schamottunterlage wird es schwierig bis unmöglich werden eine größere Scheibe zu produzieren.

Ich kann mir aber vorstellen, dass es in einer Eisenhütte/-gießerei mit kontrollierten Bedingungen im Ofen weitaus besser gelingt eine handvoll Olivine in die Schmelze zu rühren! Da die meisten dieser chinesischen Scheiben ungeätzt mit teilweise rohen Sägeriefen gehandelt werden und in Epoxidharz vergossen sind, war die Befürchtung einer "Fälscherwerkstatt" daher nicht so weit hergeholt. (Zumal die Olivine einiger Pallasite wie Brahnin und Sericho ein so schön rundgeschmolzenes Erscheinungsbild haben.)

Eine Anleitung zum Fälschen will ich nicht schreiben und werde ich hier sicherlich auch nicht detailliert beschreiben.
Was hier gezeigt wurde geht nicht über eine 20 Minuten Recherche auf Youtube zu Metallgießen und -schmelzen hinaus, garniert mit eigenen Überlegungen was zwielichtige Gestalten da draußen aushecken könnten.

Gruß Mario.

 

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