He Bernd!
Gut Frage! Nächste Frage.

Hat der StUfz bei der Armee auch immer gesagt, wenn er nicht weiter wußte ...
Aber gut, etwas kann man schon sagen und ich hätte mich gefreut, wenn diese Frage eben vom berühmt-berüchtigten H5N1 kommt ...
(Lieber würde ich Dich mit Namen ansprechen, obwohl ich schon ahne wer Du bist ...)
... denn die Frage ist nicht schlecht!

Wenn man in Norddeutschland ein Erdprofil anschaut, so befindet sich normalerweise in den ersten 50cm bis 120cm Erdmaterials (wenn kein Grundgebirge vorhanden ist!) alles was in der Zeit des Holozän abgelagert wurde. Das kann lokal eben sehr verschieden sein! Fakt ist aber, es liegen Schichten über dem Alten und wo kamen die her?!
2000 Jahre ist also nicht viel Zeit und bedeutet auch nicht viel "Dreck"! Bin ich der Meinung. Wenn Du den Humus abgetragen hast, bist Du wenige Zentimeter später dort, wo die Römer liefen. Voraussetzung ist allerdings, die Gegend ist keine unnormale natürliche Abtragungs- bzw. Ablagerungszone! Das könnte zum Beispiel eine Flußbettzone sein. Also wir betrachten einfach den Wald und Wiesenboden auf ebener Fläche ...
Alles was im groben Humus liegt ist sehr jung! Keine 20 Jahre alt !!! O-Horizont
Alle was in der humosen Bodenschicht liegt ist keine 100Jahre alt! A-Horizont
Danach kommt immer eine sehr eindeutige Grenze wo der Boden fast keine biologischen Bestandteile mehr zeigt, da nur tieferes Wurzelwerk hineinreicht. (B-Horizont) Hier beginnt die wirkliche Ablagerungszone, wo der dazugekommene Anteil zu finden ist. Der Humus selber wird zu 99,99% wieder verwertet und ist deshalb nur eine zeitlich begrenzte und wechselhafte junge Zone, die alles hindurchläßt, was einst auf ihr lag, weil sie selbst wieder vollständig verschwindet! Aber auch jener B-Horizont könnte auch vollständig abgetragen werden, wenn er durch Abspülung und Winderosion abgetragen wird. Dann ist allerdings auch der Römer mit abgetragen worden ... wie gesagt, das ist lokal sehr verschieden.
Aber genau in dieser Schicht ist die Verwitterung am größten. Unter dem B-Horizont kommt noch der sogenannte C-Horizont (Ausgangsmaterial). Hier laufen keine großen geomorphologischen Prozesse mehr ab! Fast keine Veränderung mehr ... noch chem. Verwitterung, Verdichtung, schätze ich mal ...
Normalerweise kann eine Pflanze aus den Mineralen des Bodens in den Himmel wachsen und somit dem Boden Material entziehen. Doch sie stirbt ja wieder und der Kreislauf wäre da, nur der Mensch nimmt es mit und muß es später selber wieder drauf tun, weil sonst die Pflanze nicht mehr wächst. Der Wind kann zum Beispiel auch Laub bewegen, das ist ein Minus für den Boden wo die Blätter jetzt fehlen und ein Plus für den Abschnitt, wo sie liegen bleiben ...
Der Wind bringt übrigens oft Sand aus der Sahara nach Europa und auch nach Deutschland. Oder der Sand kommt von der Nord- und Ostsee-Küste ins Landes Innere. Vulkane geben nicht nur Gas ab, welches auch in der Atmosphäre eine chem. Veränderung bekommen kann und plötzlich vom Himmel rieseln kann, nein auch große Mengen Staub gehen auf Weltreise und schneien vom Deutschen Himmel herab. Wasser als Lösungsmittel reinigt nicht nur unsere Wäsche, sondern auch die Luft und lagert vieles in den Boden ab, was manch einer vielleicht nicht mal haben will. Vieles kommt mit der Luft nach Deutschland - Insekten, Pollen, Sporen, Gase ... - die auch durch Verwitterung zu einem festen Stoff werden können und halt liegen bleiben.
Es ist nicht viel aber in 1000-den Jahren schon etwas sichtbares.
Meteoritisches Material ist auch dabei, keine Frage! Aber die meisten Mikrometeorite sind schon zur Unkenntlichkeit verändert, bevor sie den Erdboden erreicht haben. Denn es sind ja nur größere Molekülgruppen die da fallen und die wollen auch nur gerne ein chem. Gleichgewicht mit ihrer nun neuen Umgebung eingehen ...
Jene Mirometeorite segeln vom Wind verweht Jahre um die Erde herum, bis sie endlich aus der Stratosphäre kommend erstmals die Erdoberfläche berühren.
Größere Steine sind schon interessant, wenn Du diese finden kannst. Doch Ackerbau ist schon lange eine Hauptbeschäftigung der Menschen und ich wette, jede Europäische Erdoberfläche die einigermaßen flach ist und war, wurde jahrelang beackert und somit deutlich verändert, bis eine gute Mischung dabei heraus kam. Genau deshalb liegen die mittleren Eiszeitgeschiebesteine noch heute an der Oberfläche. Die Großen waren gut zum Sitzen, Bauen, Lagerfeuer machen, Schmeißen ... und auch gut zum Ausbuddeln und zum Zerhauen, um zu Schauen was drin steckt.
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm!
Eben gerade durch Ackerbau wird ein Größerer Gegenstand eher gehoben als verbuddelt, da der feine Sand immer nach unten in die kleinsten Ritzen rutscht ... deshalb ist ein Feld beackern auch so schwer ... man hebt den Boden an. Raus kommen große Steine, die schleppt man von A nach B und in hundert Jahren wieder von B nach A, ohne es zu merken ...
Aber ab und zu, ist und war auch ein Stein dabei, der vom Himmel fiel

Beste Grüße
Thomas