Moin!
Nun kühlt mal ALLE wieder etwas runter!
Torben hat nicht zwei Semester Geologie studiert, sondern Geowissenschaften. Die Ausrichtung ist da etwas anders und man hat neben geologischen auch andere naturwissenschaftliche Grundlage zu lernen. Sicher wird er makroskopische Gesteinsbestimmung gehabt haben und auch so einführende Veranstaltungen wie "Allgemeine Geologie" oder "Einführung in die Petro" oder so. Es kommt aber auch immer darauf an, was man aus solchen Lehrveranstaltungen mitnimmt oder wie leicht einem das Verstehen der Zusammenhänge fällt (und natürlich auch wie lange das her ist). Das gilt umso mehr, wenn einem ggf. die anschließenden weiterführenden Lehrveranstaltungen (die ja auch immer zu Wissensfestigung beitragen), wie etwa mikroskopische Kurse etc. fehlen.
Ich kann mich noch gut erinnern, dass es nicht allen meiner damaligen Kommilitonen/-innen im Studium leicht gefallen ist Minerale und Gesteine sicher anzusprechen. Für mich war es leicht, aber ich hatte mich ja auch schon vor dem Studium über eine Dekade mit Mineralien und Fossilien beschäftigt. Meteoriten bekommt man übrigens in solchen Kursen nicht zu sehen.
@ Torben:
Du musst meine Forums-Kollegen auch etwas verstehen, denn Leute, die meinen Meteorite gefunden zu haben, die gibt es hier ständig immer wieder (um nicht zu sagen haufenweise). Meist sind dies nur Eintagsfliegen und man ist als Hilfe-Steller und Fragen-Beantworter schlicht irgendwann mit den Nerven am Ende, wenn man immer wieder und ständig aufs Neue das Gleiche schreibt (von dem roten Tuch nach der Info über deine zwei Semester Geowissenschaften ganz zu schweigen) - zumal man dann vielfach von diesen Leuten nicht mal eine so schöne und vollständige Vorstellung, wie Du sie geschrieben hast, oder auch nur ein schlichtes Dankeschön bekommt. Diese zwei Punkte kann man Dir zumindest zugute halten.
Ich bin schon der Meinung, dass Du, nach deinen zwei Semestern, bei deinen Meteoriten-Verdächtigen mehr hättest ausschließen können, aber ich sehe auch, dass Du dir zumindest Gedanken darüber gemacht hast, was Du hier präsentierst.
Da ich die Hoffnung nie aufgebe, dass zumindest hin und wieder aus einem Erstschreiber hier mehr wird, als die typische Eintagsfliege, gebe ich Dir noch schnell ein paar Tipps:
1. Löse Dich von Bildvergleichen.
Wenn Du dir vor Augen hältst, dass ein Mineral (aus unterschiedlichen Gründen) in einem Gestein unterschiedliche Farben haben kann und dass unterschiedliche Prozesse zu ähnlichen Ergebnissen führen können (etwa zu einer Brekzie), dann hilft es Dir nicht, wenn Du die Farbe und das Gefüge von Meteoriten auf Bildern mit deinen Funden vergleichst. Du musst Dich dazu mit den Mineralien befassen und diese bestimmen. Jeder Meteorit, den Du auf irgendeiner Seite im Netz findest (und der auch wirklich einer ist) hat eine wissenschaftliche Begutachtung und chemische Analyse hinter sich! Man muss auf Details achten. Details, die sich vielen Leuten nicht sofort erschließen. An dieser Stelle nutze ich zur Verdeutlichung immer ein simples und infantiles Beispiel: Wenn Du einen braunen Hund hast, aber nicht weißt, was das für ein Tier ist, dann nutzt es Dir kaum etwas, wenn Du im Netz nach braunen, vierfüssigen Tieren mit Schwanz suchst, denn da gibt es viele von (Ziegen, Kühe, Katzen, Ratten, Fischotter etc. pp.). Schaust Du Dir aber die Form des Kopfes, die Zähne und die Pfoten deines Tieres an, dann wird deine Suche zielführender.
2. Löse Dich von dem Gedanken zufällig (etwa auf einem Spaziergang) einen Meteoriten finden zu können.
Das ist so gut wie unmöglich bzw. die Wahrscheinlichkeit spricht klar dagegen. Das Zeug liegt nicht in rauen Mengen draußen rum. Es gibt in Deutschland weit mehr Lottogewinner, die zufällig richtig getippt haben, als Leute, die behaupten können, dass sie zufällig und losgelöst von einem beobachteten Fall-Ereignis einen Meteoriten gefunden haben. Viele solcher "Zufalls-Finder" haben sich in der Vergangenheit auch schlicht als Betrüger herausgestellt und solche Leute sind in der Sammlerszene nicht nur nicht gern gesehen, sondern Reizthema Nr. 1.
Halte Dich bei deinen Suchen an Gebiete, die nachweislich schon Meteoriten geliefert haben und bei denen die Chancen bestehen, dass man noch etwas finden kann. Heißer Tipp für deine Suche, schau mal hier rein:
https://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=12474.0(Nicht, dass wir uns falsch verstehen. Jeder hier im Forum bückt sich immer mal wieder nach einem merkwürdigen Stein, der ihm/ihr in Wald und Flur begegnet. Daran ist nichts auszusetzen. Jeder hier weiß aber auch, dass es viele Meteoritenjäger gibt, die selbst an höffigen Orten jahrelang gesucht haben bis sie fündig wurden.
3. Lege Dir gute Meteoriten-Literatur zu um tiefer in die Thematik einzutauchen und dein Verständnis dazu zu erweitern.
->3.1. Lese viel in diesem Forum!!!
4. Lege Dir für deine Suche eine Vergleichssammlung an.
- Kauf Dir ein paar authentische Meteorite. (Tipps dazu findest Du hier um Forum!)
- Baue Dir eine kleine Sammlung an gesteinsbildenden Mineralien und irdischen Gesteinen auf, die Du stetig erweiterst um Stücke deiner Wrongs erweiterst.
=> Nur so kommst Du irgendwann ans Ziel!
Gruß
Ingo
P.S. Zum Trost, Torben: Ich habe auch noch nie einen gefunden!
