Ehm,
ich glaub, das Problem mit dem Larsen ist die Aufmachung der Verkaufe.
Habs selbst im Fabfenzi in einer Kultursendung, glaub "aspekte" wars gesehen,
es wird diese Geschichte verkauft:
Ein Laie hat einen plötzlichen Geistesblitz, und mit dieser völlig neuen Idee, für die er belächelt wird, kämpft er hartnäckig jahrelang und gegen alle Widerstände
und obsiegt, reibt es den Wissenschaftlern so richtig rein und begründet einen neuen, bis dato unbegangenen Weg der Wissenschaft.
Dem ist jedoch nicht so:
Erstens hat es nie Widerstände oder Skepsis gegen seinen Ansatz gegeben, denn
zwotens war vor Larsen die Forschung an und das Sammeln von Mikrometeoriten lääängst etabliert und praktiziert,
und drittens erschloß er dem Laien auch kein neues Feld,
denn genauso war das Sammeln von Mikrometeoriten bei den Amateuren schon seit 50 Jahren ein Thema,
man schaue z.B. ins Archiv der guten alten Meteorite-central-list, wo glaub als bequemster Weg das Filtern des Regenwassers aus dem Fallrohr der Regenrinne empfohlen
und auch die in den div. Berichten als von Larsen erfundene Suchmethode mit Tüterl und Neodymmagneten war vor ihm längst bekannt.
Es sind also für meinen Geschmack allzu viele fremde Federn, mit denen er geschmückt wird - wie viele er sich davon selbst ansteckt, weiß ich nicht, hab sein Buch nicht gelesen.
Zweiter wichtiger Punkt,
anders als er es darstellt - es ist eben gerade nicht möglich für Amateure Mikrometeorite aus all den anthropogenen und natürlichen Stäuben herauszukennen, eine rein morphologische Identifizierung qua Draufglotzen reicht nicht aus, sondern das geht nur im Labor.
(Wie er, siehe speul zu diesem Thema an anderer Stelle in seinem Buch selbst schreibt).
Daher ist der Ansatz, auch dort zu suchen, wo besonders viel menschengemachter Abrieb, industrielle Stäube usw. sich ansammelt, man denke zurück an Larsen aufm Dach der Tankstelle, ein bleeederer, weil ineffizienter
und der schlauere, der der auch schon laaange zuvor praktiziert, eben in präholozänischen Sedimenten, in der Stratosphäre und aus alten geschützten antarktischen Quellen die Mikrometeorite zu sammeln.
Den eigentlichen Verdienst Larsens sehe ich eher in dem Fleiß und dem Können der phantastischen Aufnahmen der Körndl, die er macht.
Mettmann