Autor Thema: Sericho Farbätzung und Magnetismus II  (Gelesen 1054 mal)

Offline hugojun

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Sericho Farbätzung und Magnetismus II
« am: Januar 06, 2021, 19:08:24 Nachmittag »
Nun geht es, wie schon im Teil I angekündigt , um die magnetischen Eigenschaften und deren Darstellung.
Ich möchte den technisch wissenschaftlichen Hintergrund nicht zu sehr strapazieren und beschränke mich auf
auf das Wesen von ferromagnetischem Eisen-Phasen und deren optische Darstellung.
Fast alle Eisen-Phasen lassen sich mit einem Permanent Magneten daran erkennen, dass sie durch den Magneten angezogen werden.
Entfernt man den Permanent Magneten von der Eisenprobe, kann folgendes geschehen:
1.Die Eisenprobe verliert vollständig oder nicht mehr nachweisbar den Magnetismus
oder
2.Es bleibt einen Restmagnetismus, der die Eisenprobe selber zu einem Magneten macht.
Im zweiten Fall ist etwas eingetreten, was es der Wissenschaft unmöglich macht, noch paläo-magnetische Untersuchungen an der Probe durchzuführen.
Im ersten Fall spricht man von weichmagnetischen Eigenschaften, im zweiten Fall von hartmagnetischen Eigenschaften.
Diese hartmagnetischen Gebiete, oder Domänen, innerhalb einer Eisenprobe kann man mit der Technik der Auflicht-Polarisations-Mikroskopie darstellen.
Diese sogenannte Kerr- Effekt-Auflicht Mikroskopie ist relativ unempfindlich, weshalb man nach Methoden geforscht hat, diese Domänen-Strukturen sichtbar zu machen.
Die Magnetooptik bedient sich des sogenannten Faraday Effekt. Absatz Optik:

https://de.wikipedia.org/wiki/Faraday-Effekt

Der Sensor besteht aus einem dünnen Substrat 8mm x 8mm (< 1 mm Dicke), auf dessen Oberfläche ein Spiegel aufgedampft ist. Über dem Spiegel befindet sich eine Schicht aus einem dielektrischen Material. Dies dielektrische Schicht sperrt reflektiertes Licht der Spiegeloberfläche, solange die dielektrische Schicht keinem Magnetfeld ausgesetzt ist.
Legt man den Sensor auf ein Präparat mit magnetischen Bereichen, führt dies dazu, dass der Sensor für reflektiertes Licht
durchlässig wird.
https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1029/2009GC002653

Diese Methode möchte ich an diesen Sericho-Scheiben im Teil III demonstrieren , nach einer angemessenen Lesepause .

LG Jürgen
« Letzte Änderung: Januar 06, 2021, 19:24:11 Nachmittag von hugojun »

 

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