Autor Thema: Stark magnetischer Einschluß in Quarz  (Gelesen 3242 mal)

Zumthie

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Stark magnetischer Einschluß in Quarz
« am: November 06, 2007, 21:20:16 Nachmittag »
Hallo,

habe im Kies einen stark magnetischen Qurzkiesel gefunden. Nach dem Anschleifen wurde ein dunkelgrauer Einschluß sichtbar, der stark magnetisch ist. Nach Ätzung mit Salzsäure zeigt sich der Einschluß mit Furchungen und spiegelnden Kristallen. Der Einschluß ist so stark paramagnetisch, dass der ganze Kiesel selbst an einem Küchenmagneten hängen bleibt.

Was könnte das für ein Einschluß sein und wie kommt der in den Quarz?

Danke im Voraus
Zumthie

Offline Aurum

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Re: Stark magnetischer Einschluß in Quarz
« Antwort #1 am: November 07, 2007, 07:03:56 Vormittag »
Hallo Zumthie

eine Antwort auf deine Frage kann ich dir leider nicht geben da bin ich absolut überfragt , ich habe sowas noch nie gesehen und bin Absolut fasziniert .

Bin mal gespannt was die Experten schreiben .

Bis dann Lutz  :winke:
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Offline MetGold

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Re: Stark magnetischer Einschluß in Quarz
« Antwort #2 am: November 07, 2007, 07:35:19 Vormittag »
Hallo ihr beiden,

wie das reinkommt weiß ich auch nicht, aber Einschlüsse in Quarz sind ja gar nicht so selten. Z.B. unser beliebtes Berggold ist oft in Quarzgängen und dort mitten im Quarz eingeschlossen. Auf Börsen sieht man ab und zu so 10cm große Quarzaggregate wo millionenjahre altes Wasser und ein Luftblase eingeschlossen sind ...

Hier ist der Fall, daß der Quarz abgerollt ist/wurde und langsam der Einschluß zum Vorschein kam.

Im Harz lagen noch bis vor ein paar Jahrzehnten millionenjahre alte verkieselte Hölzer herum, so 30x30cm und mehr - aufgeschlagen waren öfters in kleinen Hohlräumen Bergkristallrasen entstanden mit bis zu 2mm großen reinen XX. Sie glitzerten fast wie Diamanten.
Die Proben davon habe ich bei einer Sammlungsbereinigung wohl mal mit entsorgt.  :crying:

Freue mich noch auf eine Oberexpertenaussage !!!

 :winken:   MetGold   :alter:
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Offline pallasit

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Re: Stark magnetischer Einschluß in Quarz
« Antwort #3 am: November 07, 2007, 07:47:02 Vormittag »
Hallo,

Bei "stark magnetisch" darf man an Magnetit denken.

Einschlüsse in Quarz können bei der Enstehung des Gesteins schon mit "eingewaschen" sein. Bei einer metamorphen Überprägung können auch neue Minerale entstehen.

Grüsse Willi  :prostbier:

Pentagonit

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Re: Stark magnetischer Einschluß in Quarz
« Antwort #4 am: Dezember 10, 2007, 22:14:36 Nachmittag »
Magnetit und Pyrrhotin sind auch für mich die am stärksten magnetischen Mineralien..es gibt dann noch einige schwächer magnetische Kandidaten, wie z.B. den Ilmenit (Titaneisenerz)..

Fluviatile Sedimente sind meist gut gerundet und können fast alle Gesteine und sicher auch Mineralien wie Magneteisenerz oder Ilmenit als Begleiter umfassen, die im Einzugsgebiet des jeweiligen Stromes oder Flusses vorkommen.
Die Abbildung passt auch mehr zum Stichwort: "Seifen" ..vor dem Abtransport und der Ablagerung .. kann es aber durchaus zu einer metamorphen Überprägung gekommen sein..der Ilmenit oder Magnetit kann auch schon während des Wachstumsprozesses im Quarz eingeschlossen gewesen sein..stimme Plagioklas da also zu... :smile:

Zurück zur Sedimentierung - Sekundärlagerstätte: Seife: Die Anreicherung von schweren und auch widerstandsfähigeren Materialien während des Sediment-Transports oder der Verwitterung von Materialien wird Seifen genannt.

Fazit:
Ich denke die "Linse" im Quarzkiesel (Quarz ist auch recht verwitterungsbeständig) besteht aus Ilmenit.
Ilmenit tritt als Bestandteil magmatischer Gesteine wie Diorit und Gabbro auf, daneben zuweilen auch in Quarzadern und vereinzelt in metamorphen Gesteinen vorkommend. Als verwitterungsbeständiges Mineral lagert es sich zusammen auch mit Magnetit und Rutil als so genannte Seife in Flusssanden ab (d.h. diese Minerale müssen auf jeden Fall eine höhere Dichte bzw. ein höheres spezifisches Gewicht in g/cm3 haben, als das durch Verwitterung und Erosion weggelöste Material).

Gruß Peter .. :winke:




Offline schwarzwaldmineraloge

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Re: Stark magnetischer Einschluß in Quarz
« Antwort #5 am: Februar 17, 2008, 16:41:42 Nachmittag »
Hallo,

Denke wegen der Farbe eher an Sulfid. Dürfte dann Pyrrhotin (Magnetkies) sein, mit Pyrit zusammen. Auch dieser gelbliche Saum spricht für Sulfid.

Pyrrhotin ist in hydrothermalen Quarzgängen nicht allzu selten.

Glück Auf!
Sebastian
Diplom-Mineraloge

 

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