Autor Thema: Trondhjemit  (Gelesen 3938 mal)

Offline Jedensteinaufheber

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Trondhjemit
« am: September 18, 2022, 16:19:01 Nachmittag »
Hallöchen,

heute geht es um den Trondhjemit.

Der Name wurde  1916 von dem Geochemiker Victor Moritz Goldschmidt aufgrund eines Vorkommens nahe der Stadt Trondheim eingeführt. Da ich in der Nähe dieses Vorkommens in Norwegen unterwegs war, habe ich mir eine Probe aus  dem Vorkommen mitgebracht (genau genommen hat mich letztes Jahr jemand darum gebeten welche mitzubringen). Aber Trondhjemit stand ja auch schon länger auf meiner Liste.
Der Trondhjemit gehört zu den Tonaliten er befindet sich im Streckeisendiagramm (Q-A-P-F) für Plutonite im Feld 5. Der Trondhjemit besteht überwiegend aus Quarz und Oligoklas der aus der Mischreihe der Plagioklase stammt. Dunkle Minerale sind nur wenige enthalten meist nur Biotit und Hornblende und etwas Augit und bis zu 1 Prozent kommt Idiomorpher Titanit vor. Es kommen in manchen auch akzessorisch Apatit,Orthit, Magnetit und Zirkon vor.
Denjenigen, welchen ich vorstellen möchte, kommt ca. 50 km südlich von Trondheim. Die Proben stammen von der R700 (62°56`14“N9°46´00“E) wo der Trondhjemit  über eine Strecke von mehreren 100 m anstehend zu finden ist. Er ist relativ wenig deformiert. Besonders bei den archaischen Kratonen an denen er anzutreffen ist, ist er häufig metamorph überprägt und vergneist anzutreffen.
Die Trondhjemite kommen weltweit vor. Sie bilden sich bei der Aufschmelzung von basaltischen Krusten, unter anderem mit Tonaliten und Granodioriten, dabei bilden sich dann TTG (Trondjemit-Tonalit-Granodiorit) Komplexe.

Das Gestein ist sehr hell und dekorativ, deshalb findet man ihn unter anderem als Werkstein verbaut in Trondheim selbst z.B. in dem “Trondheim Tinghus“ , welches  das Gerichtsgebäude ist. Das Gestein ist aber auch an weiteren Orten zu finden u. a. als Treppenstufen oder Pflaster.

Nachfolgend mal ein paar Fotos: Als erstes habe ich eine Zeichnung von einer Subduktionszone, welche schematisch darstellt, wie Gesteine des TTG-Komplexes entstehen können.
Dann gibt es noch weitere Fotos von dem Aufschluss an der R700.
Ein paar Proben habe ich auch noch, leider ist der Plagioklas mit der der Lupe nur sehr  schwer durch polysynthetische Verzwilligung eindeutig bestimmen.
Am Ende gibt es noch Beispiele für die Verwendung als Werkstein.

Viele Grüße
Alexander
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Offline Jedensteinaufheber

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Re: Trondhjemit
« Antwort #1 am: September 18, 2022, 16:20:06 Nachmittag »
und weiter gehts....
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Offline Jedensteinaufheber

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Re: Trondhjemit
« Antwort #2 am: September 18, 2022, 16:21:44 Nachmittag »
....und weiter...
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Offline Jedensteinaufheber

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Re: Trondhjemit
« Antwort #3 am: September 18, 2022, 16:23:13 Nachmittag »
...und die Letzten.
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Offline Met1998

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Re: Trondhjemit
« Antwort #4 am: September 19, 2022, 09:47:35 Vormittag »
Moin Alex,
1. Du schreibst, das Gestein ist sehr hell und dekorativ.
Da es an der Oberfläche liegt und als Wekstein in Gebäuden verbaut wird, könnte man es auch an der Ostseeküste finden? (Handschmeichler) :gruebel:

2. Und ist es evtl. dieses Zeug was karlov hier zeigte?:
https://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=10227.msg126039#msg126039

Also könnte man es auch in der Niederlausitz (als Geschiebe) finden? :nixweiss:

Gruß Ehrfried  :hut:
Der Mensch hat die Fähigkeit zur Vorahnung und er reift mit Geduld, wie Whisky, Käse und Wein!

Offline Jedensteinaufheber

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Re: Trondhjemit
« Antwort #5 am: September 19, 2022, 12:31:39 Nachmittag »
Hallo Ehrfried,

Vielleicht kann man Trondhemite im Geschiebe finden, aber das können nur welche aus dem finnischen oder noch unbekannten Vorkommen sein. Das Gebiet bei Trondheim liegt Eisstrom technisch leider auf der falschen Seite.
Höchstens antropogen transportiertes Material käme in Frage. Aber da findest du in Hamburg an einer Fassade vielleicht eher was als in einer Kiesgrube.
Das Stück von Karlov habe ich leider nicht in Natura gesehen deswegen kann ich dazu auch nichts sagen.

Viele Grüße
Alexander
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Offline karlov

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Re: Trondhjemit
« Antwort #6 am: September 19, 2022, 14:27:56 Nachmittag »
Moin,

ein schöner Bericht zum Trondhjemit, Alex!
Das Gestein kommt auch in Finnland vor. Ob davon Greschiebe nach Westen geliefert wurden und die Gesteine als solche dann erkennbar sind, darf aber bezeifelt werden.
https://skan-kristallin.de/finnland/gesteine/granitoide/trondhjemit/trondhjemit_text.html
Wie Alex schon schreibt, sind Trondhjemite Bestandteil von TTG-Komplexen, die es auch im schwedischen svekofennischen Bereich gibt. Warum auch nicht, es ist ja "lediglich" ein Plutonit mit Plagioklas als einzigem Feldspat. Der Uppsala-Granit enthält etwas Alkalifeldspat und besitzt häufig eine tonalitische Zusammensetzung (ist also kein "Granit").
Irgendwo hatte ich mal eine Koordinate notiert für ein Tronhjemit-Vorkommen in Mittelschweden, bin dann aber nicht hingekommen. Man darf da auch nichts Spektakuläres erwarten, das Beondere an dem Gestein ist wohl der Name. Und dass Alex das Zeug an der Typlokalität gesammelt hat.
 :winke: karlov

 

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